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Lichtschutzmittel für aminoplasthaltige Schichtkörper Gegenstand der vorliegender. Erfindung ist die Verwendung von 2, 4-Dioxybenzoylfuran der Formel
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als Lichtschutzmittel in aminoplasthaltigen Schichtkörpern (Laminaten).
Das 2, 4-Dioxybenzoylfuran kann in. beliebigen, für Schichtkörper bestimmten Aminoplasten angewendet werden, beispielsweise Urethanharzen, Sulfonamidharzen, Dicyandial. l1idharzen, Anilinharzen, Harnstoffharzen und insbesondere Melaminharzen.
So kommen z. B. Harnstoff-Formaldehydharze in Betracht. Diese können sich von Methylolharnstoffen aus 1 Mol Harnstoff und 2-4 Mol Formaldehyd oder den Alkyläthern dieser Methylolverbindungen mit niedrigmolekularen Alkoholen wie Methanol oder n-Butanol ableiten.
Weiterhin kommen Kondensationsverbindungen von Formaldehyd mit solchen Verbindungen in Betracht, welche, wie Dicyandiamid oder Melamin, mindestens einmal die Atomgruppierung
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enthalten, oder wie Cyanamid, leicht in solche Verbindungen übergehen.
Die für den vorliegenden Zweck heranzuziehenden Formaldehydkondensationsprodukte können sich von den verschiedensten Verbindungen mit der angegebenen Atomgruppierung, sowohl cyclischen als auch nicht-cyclischen, ableiten. Unter den nicht-cyclischen Verbindungen seien z. B. Dicyandiamid, Dicyandiamidin, Guanidin, Acetoguanidin oder Biguanid erwähnt. Geeignete Kondensationsprodukte sind beispielsweise diejenigen, die unter Verwendung von mehr als 1 Mol, z. B. von 2 bis 4 Mol oder mehr Formaldehyd, bezogen auf 1 Mol der Verbindung, die mindestens einmal die Atomgruppierung
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enthält, hergestellt werden. Es können solche Kondensationsprodukte zur Anwendung gelangen, die in neutralem, alkalischem oder saurem Medium erhalten werden.
Die für das erfindungsgemässe Verfahren geeigneten Kondensationsprodukte ausFormaldehyd und cyclischen Verbindungen, die mindestens einmal die Atomgruppierung
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enthalten, leiten sich vorzugsweise vonAminotriazinen ab. Es kommen Methylolverbindungen vonAminotriazinen oder deren Äther oder Ester in Betracht. Unter den Verbindungen seien vor allem Umsetzungsprodukte von Formaldehyd und 2, 4, 6-Triamin-l, 3, 5-triazin, gewöhnlich Melamin genannt, erwähnt.
Solche Kondensationsprodukte können eine bis 6 Methylolgruppen enthalten, gewöhnlich stellen sie Mischungen von verschiedenen Verbindungen dar. Weiterhin kommen Methylolverbindungen von solchen Abkömmlingen des Melamins in Betracht, die noch mindestens eine Aminogruppe enthalten, z. B. Methylolverbindungen von Melam, Melem, Ammelin, Ammelid oder von halogensubstituierten Aminotriazinen, wie 2-Chlor-4, 6-diamino-1, 3, 5-triazin ; ferner Methylolverbindungen von Guanaminen, wie z. B. von Benzoguanamin, Acetoguanamin oder Formoguanamin.
Auch ternäre, basische Kondensationsprodukte kommen in Betracht, die erhalten werden, wenn man in beliebiger Reihenfolge a) Methylolverbindungen von Aminotriazinen oder deren Äther mit niedrigmolekularen Alkoholen, b) aliphatische Verbindungen, die eine Kohlenstoffkette von mindestens 7 Kohlenstoffatomen und ein an ein Heteroatom gebundenes reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthalten, und c) primäre oder sekundäre Amine oder solche tertiäre Amine, die im Molekül ein an ein Sauerstoff-, Schwefel- oder ein anderes, nicht basisches Stickstoffatom gebundenes, reaktionsfähiges Wasserstoffatom enthalten, miteinander umsetzt.
Weiterhin können für die Zwecke der vorliegendenErfindungFormaldehydkondensationsprodukte von Formaldehyd und Guanylmelaminen verwendet werden. Solche Kondensationsprodukte können sich ableiten vom Mono-, Di- oder Triguanylmelamin oder deren Mischungen, die erhältlich sind, wenn man Dicyandiamid in einem inerten Lösungsmittel in der Wärme mit gasförmigen Halogenwasserstoffen behandelt und aus den entstandenen Salzen die freien Amine durch Zugabe starker Alkalien abscheidet.
Auch substituierte Guanylmelamine können zur Herstellung von Formaldehyd-Kondensationsprodukten benützt werden.
Die Salze der Formaldehydkondensationsprodukte, die an Stelle der freien basischen Kondensationsprodukte auch herangezogen werden können, können sich von anorganischen Säuren, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, oder von organischen Säuren, insbesondere von niedrigmolekularen aliphatischen Säuren, wie Ameisen-, ssig-, Propion-oder Glykolsäure ableiten.
Je nach Art des zu behandelnden Materials, Anforderungen an die Wirksamkeit und Dauerhaftigkeit und andere Gegebenheiten können die Mengen des den betreffenden Aminoplasten einzuverleibenden 2, 4-Dioxybenzoylfurans innerhalb ziemlich weiter Grenzen schwanken, beispielsweise etwa 0, 01-100/0, vorzugsweise 0, 1-20/0 des Materials betragen, welches unmittelbar gegen die schädlichen, ultravioletten Strahlen geschützt werden soll.
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im allgemeinen keine Schwierigkeit, die gewünschte feine Verteilung zu erreichen. Für den Fachmann ergibt es sich in der Regel ohne weiteres, wann und wie das 2, 4-Dioxybenzoylfuran den Aminoplasten einverleibt werden soll.
Eine besonders günstige Wirkung wird mit dem 2, 4-Dioxybenzoylfuran dann erzielt, wenn die Aminoplaste selbst oder gegebenenfalls unter denAminoplasten in den Schichtkörpern befindliche Schich- ten noch Farbstoffe, z. B. Pigmente enthalten. Bekanntlich besitzen manche Farbstoffe und Pigmente eine an sich unbefriedigende Lichtechtheit, und vor allem erweisen sich gefärbte Materialien dann als lichtempfindlich, wenn sie nur geringe Mengen Farbstoff enthalten (sogenannte Pastelltöne). Durch den Zusatz von 2, 4-Dioxybenzoylfuran zum Aminoplast kann hier eine wesentliche Verbesserung erzielt werden.
DieVerwendung von 2, 4-Dioxybenzoylfuran inAminoplasten der Schichtkörper ist vor allem deshalb vorteilhaft, weil diese Verbindung überraschenderweise in den Aminoplasten selbst gegen Lichteinwirkung widerstandsfähig ist, während ihre Wirksamkeit in andern Stoffen unter dem Einfluss des Lichtes verhältnismässig rasch zurückgeht, wie aus der nachstehenden Beschreibung eines Versuches mit Acetylcellulose ersichtlich ist.
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1% 2, 4-Dioxybenzoylfuran der Formel
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enthielt, wurde ein Film von ungefähr 401 ! Dicke hergestellt.
Nach dem Trocknen erhieJt man nachfolgende Werte für die prozentuale Durchlässigkeit :
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<tb>
<tb> Wellenlänge <SEP> Durchlässigkeit <SEP> für <SEP> ultraviolette <SEP> Strahlen
<tb> in <SEP> mu <SEP> in <SEP> lo <SEP>
<tb> unbelichtet <SEP> nach <SEP> 100 <SEP> Stunden <SEP> Belichtung <SEP> im <SEP> Fadeometer
<tb> 250 <SEP> 4 <SEP> 4
<tb> 260 <SEP> 16 <SEP> 3, <SEP> f <SEP>
<tb> 270 <SEP> 3, <SEP> 5 <SEP> 10
<tb> 280 <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> 16
<tb> 290 <SEP> 0 <SEP> 18
<tb> 300 <SEP> 0 <SEP> 21
<tb> 310 <SEP> 0 <SEP> 32, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 320 <SEP> 0 <SEP> 50
<tb> 330 <SEP> 0 <SEP> 62
<tb> 340 <SEP> 0 <SEP> 73
<tb> 350 <SEP> 0 <SEP> 79
<tb> 360 <SEP> 0, <SEP> 5 <SEP> 81, <SEP> 5 <SEP>
<tb> 370 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 83
<tb> 380 <SEP> 14, <SEP> 5 <SEP> 84
<tb> 390 <SEP> 42 <SEP> 84,
<SEP> 5 <SEP>
<tb> 400 <SEP> 68 <SEP> 85
<tb>
Im nachstehenden Beispiel bedeuten die Teile, sofern nichts anderes bemerkt wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Ausführungsbeispiel :
In einem Holländer wird eine Papiermasse hergestellt, bestehend aus
150 Teilen gebleichter Sulfit- oder Sulfatcellulose,
60"Zinksulfid 0, 9"einer feindispersen, wässerigen Paste, die 17% des Azopigmentes aus diazotiertem 1-
Amino-2-chlor-5-trifluormethylbenzol und 2-Oxynaphthalin-3-carbonsäure-o-methoxy- phenylamid enthält, und etwa
5000 " Wasser.
Das aus dieser Masse verfertigte Papier wird in ein Bad gebracht, hergestellt aus
100 Teilen eines pulverförmigen, härtbaren, wasserlöslichenKondensationsproduktes aus 1 Mol Mela- min und etwa 2 Mol Formaldehyd
100 Raumteile eines Gemisches, das aus einer Lösung von 1 Teil 2, 4-Dioxybenzoylfuran in 19 Raum- teilen Äthanol durch Verdünnen mit Wasser auf 100 Raumteile erhalten wurde.
Nach dem Entfernen der überschüssigen Harzlösung wird das Papier getrocknet.
Das auf diese Weise hergestellte Papier wird auf eine Unterlage, bestehend aus mit Melaminharz der
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obigen Zusammensetzung imprägniertem Seidenpapier, einer Schicht Phenolpapier und mit melaminharz der obigen Zusammensetzung imprägniertem Filterpapier als Zwischenschicht 10 Minuten bei 140-150 und 75 kg pro cm2 Druck gepresst.
Das erhaltene Laminat zeigt nach dem Belichten am Fadeometer eine um etwa 3 Noten bessere Lichtechtheit als ein solches, das das 2. 4-Dioxy-benzoy1furan nicht enthält.
An Stelle des oben angegebenen Azopigmentes können auch die Farbstoffe der nachstehenden Formeln verwendet werden, wobei man ebenfalls Laminate erhält, die eine wesentlich bessere Lichtechtheit besitzen als die sonst gleich, jedoch ohne Zusatz von 2, 4-Dioxybenzoylfuran hergestellten Laminate.
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Zur Fixierung dieser Farbstoffe werden 6 Teile Aluminiumsulfat und 3 Teile di-isobutylnaphthalinsulfonsaures Natrium zugesetzt.