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Verfahren zum Kühlen und Reinigen von Gasen
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Form ausgeschieden wird, könnte nach diesem Schema dennoch sämtlicher Stickstoff aufgenommen werden, weil dieser kalte Spülgasstrom infolge der niedrigeren Spannung ein weit grösseres Volumen aufweist.
Aus Messungen ergab sich jedoch, dass die maximale Dampfspannung des Stickstoffs bei Temperaturen unter 630 K in starkem Masse mit dem Wasserstoffdruck ansteigt, u. zw. sogar in dem Masse, dass bei bestimmten Temperaturen die Maximalmenge Stickstoff in Wasserstoff von höherem Druck die in Wasserstoff von niedrigerem Druck anwesende Maximalmenge sogar übersteigen kann. Hieraus ergibt sich, dass der rückfliessende entspannte Wasserstoff nicht imstande sein wird, den Stickstoff, der in ersterer Periode aus dem Wasserstoff höheren Drucks niedergeschlagen ist, restlos zu verdampfen.
In der brit. Patentschrift Nr. 647, 654 wird vorgeschlagen, zum Kühlen und Reinigen von technischen Gasen wie Luft zwei Wärmeaustauscher anzuwenden, wobei im ersteren Austauscher unter Ablagerung in fester Form der darin anwesenden Verunreinigungen das technische Gas-weiter das Gas G genanntim Gegenstrom mit einem kalten Gas-weiter das Gas K genannt-gekühlt wird. Im zweiten Wärmeaustauscher wird zu gleicher Zeit ein kaltes Spülgas-weiter das Gas S genanntdurch den Raum geleitet, in dem sich während einer vorhergehenden Periode feste Verunreinigungen abgesetzt haben, u. zw. in einer Richtung, welche der Richtung des technischen Gases gegenübergesetzt ist und im Gegenstrom mit einem zu kühlenden nicht verunreinigten Gas - weiter das Gas P genannt.
Die Gasströme P und S sind grösser als die Gasströme G und K oder sind diesen gleich.
Es wird dabei Sorge getragen, dass die Temperatur des kalten Spülgases S beim Eintritt an der kalten Seite der Wärmeaustauscher wesentlich höher ist als die Temperatur des Gases K und die Temperatur des Gases P beim Eintritt an der warmen Seite der Wärmeaustauscher entsprechend höher ist als diejenige des Gases G.
Beim Umschalten werden zunächst die Gase K und P gewechselt. Im ersteren Wärmeaus-
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tauscher befinden sich die zwei warmen Gase im Gleichstrom und in dem zweiten Austauscher die zwei kalten Gase. Dies hat zur Folge, dass ersterer Wärmeaustauscher an jeder Stelle eine Temperatursteigerung erfährt, der zweite dagegen eine Temperatursenkung. In dem Augenblick, wo der Temperaturanstieg bzw. die Temperatursenkung der Wärmeaustauscher dem Temperaturunterschied zwischen den Gasen K und S beim Eintritt in die Wärmeaustauscher gleichkommt, werden auch die Gase G und S gewechselt.
Dadurch wird erreicht, dass die Verunreinigungen stets bei einer Temperatur verdampfen können, welche die Temperatur, bei der diese ausgeschieden werden, übersteigt, wodurch es bei Anwendung einer Spülgasmenge, die der zu reinigenden Gasmenge etwa gleichkommt, trotzdem möglich ist, sämtliche Verunreinigungen zu entfernen.
Hat die Entfernung von Verunreinigungen mit grosser Sorgfalt zu geschehen, was z. B. bei der Wasserstoffdestillation der Fall ist, so ist diese Methode ungeeignet, da beim Umschalten vorübergehend Verunreinigungen durchgelassen werden können, was zur Verstopfung und sonstigen Störungen in der Apparatur Anlass gibt. Nachteilig ist ferner die Notwendigkeit, über kalte Gase von verschiedener Temperatur verfügen zu müssen.
Diese Nachteile nun können bei Anwendung der Erfindung völlig beseitigt werden.
Die Erfindung betrifft also das Kühlen eines Gases, insbesondere von Wasserstoff, unter Ausscheidung der in diesem Gas vorhandenen Verunreinigungen in fester Form und unter Anwendung von umkehrbaren Wärmeaustauschern, wobei das verunreinigte Gas unter Ablagerung der Verunreinigungen in Wärmeaustausch mit dem kalten Gas gekühlt wird, worauf diese Verunreinigungen nach Umschaltung der Wärmeaustauscher wieder von einem in entgegengesetzter Richtung fliessenden kalten Spülgasstrom aufgenommen werden, der sich in Wärmeaustausch mit einem hiemit im Gegenstrom fliessenden zu kühlenden und nicht verunreinigten Gas befindet, wobei das Ganze derart angeordnet ist, dass die mittlere Temperatur, bei der die Verunreinigungen aufgenommen werden, die mittlere Temperatur, bei der diese Verunreinigungen niedergeschlagen werden, übersteigt.
Kennzeichen der Erfindung ist, dass dieser Temperaturunterschied dadurch erzielt wird, dass man unter Anwendung wärmeaustauschender Regeneratoren, beim Durchführen wenigstens eines der Paare der miteinander im Wärmeaustausch befindlichen Gase, das Verhältnis der Gasmengen variiert.
Unter wärmeaustauschenden Regeneratoren sind Wärmegeneratoren zu verstehen, die mit gesonderten Rohrsystemen ausgestattet sind, wodurch ein Wärmeaustausch zwischen dem Gas, das durch den freien Raum des Wärmeregenerators fliesst, und einem andern durch das Rohr- system geführten Gas möglich ist. Umgekehrt können diese Vorrichtungen auch als Wärmeaustauscher bezeichnet werden, die eine grosse eigene Wärmekapazität haben.
Vorzugsweise werden die gesamten miteinander im Wärmeaustausch befindlichen Gasmengen so gewählt, dass jedes Paar dieser Gase während der ganzen Zeit, da es durch einen wärmeaustauschenden Regenerator geführt wird, insgesamt dieselbe Wärmekapazität hat. In diesem Fall wird in dem Augenblick, wo umgeschaltet werden muss, die Temperatur an jeder Stelle des Regenerators der Temperatur, die beim Anfang des Durchleitens vorherrschte, wieder gleich sein. Ist dies nicht der Fall, so werden die Temperaturen beim Umschalten eine gewisse Schwankung aufweisen, wobei es beim Dauerbetrieb selbstverständlich notwendig ist, dass nach einem vollständigen Zyklus die Temperatur überall wieder dieselbe sein muss.
Indem man das Verhältnis der Gasmengen während der ersten Hälfte der Zeit, in der ein Gasstrompaar durchgeführt wird, z. B. geringer wählt, als dem Verhältnis, das zur Aufrechterhaltung einer konstanten Temperatur an jeder Stelle notwendig ist, entspricht, und das dadurch entstandene Defizit eines der Gase in der zweiten Hälfte wieder ausgleicht, indem man ein grösseres Verhältnis wählt, als zur Aufrechterhaltung einer konstanten Temperatur notwendig ist, wird erreicht, dass die Temperatur an jeder Stelle des wärmeaustauschenden Regenerators zunächst sinkt bis unterhalb oder ansteigt bis oberhalb dieser Temperatur, um anschliessend wieder zu dieser Temperatur anzusteigen oder zu sinken.
Dadurch wird erzielt, dass die mittlere Temperatur während der ganzen Durchgangsperiode niedriger bzw. höher ist als die Temperatur, die beim Konstanthalten der Ströme aufgetreten wäre.
Das Wärmedefizit oder der Wärmeüberschuss, die durch Schwankungen im Verhältnis der durchströmenden Gasmengen entstehen, werden durch die Wärmekapazität des wärmeaustauschenden Regenerators ausgeglichen.
Es ist deshalb eine solche eigene Wärmekapazität zu wählen, dass die von dem Überschuss eines der Gase aufgenommene bzw. abgegebene Wärmemenge die Temperatur des Wärmegenerators um eine gewünschte Anzahl Grad herabsetzt bzw. steigert.
In erster Annäherung kann dieser Zusammenhang mit folgender Formel bezeichnet werden :
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in der C die Wärmekapazität je Grad des wärmeaustauschenden Regenerators, Q den Unterschied in Wärmekapazität je Grad der beiden miteinander im Wärmeaustausch befindlichen Gase während der Zeit, in der dieser Unterschied aufrechterhalten wird, Ti die Anfangsund T die Endtemperatur des zu kühlenden
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Gases und A T schliesslich den gewünschten Temperaturanstieg darstellt.
Durch Anwendung dieses Prinzips kann erreicht werden, dass man keine zwei zur Kühlung vorgesehenen Gasströme von verschiedener Temperatur anzuwenden braucht und die Ablagerung der Verunreinigungen trotzdem bei niedriger Temperatur erfolgen kann als die Verdampfung derselben.
Gemäss einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird eine Gruppe von vier wärmeaustauschenden Regeneratoren verwendet, die zyklisch in vier Perioden aufeinander übergeschaltet werden können und wobei das zu kühlende und zu reinigende Gas während zwei aufeinanderfolgender Perioden im Gegenstrom mit einem kalten Gas durch jeden der Regeneratoren geführt wird, während das kalte Spülgas in den nächsten zwei Perioden im Gegenstrom mit einem warmen, nicht verunreinigten Gas strömt, wobei die Mengen der miteinander im Wärmeaustausch befindlichen Gase so gewählt werden, dass am Ende der zweiten Periode und am Ende der vierten Periode die Temperatur an jeder Stelle des Regenerators praktisch dieselbe ist, während die Temperatur am Ende der ersten Periode niedriger ist als am Ende der dritten Periode.
Durch die Anwendung einer solchen Gruppe von vier wärmeaustauschenden Regeneratoren wird nämlich erreicht, dass die Gesamtmenge jedes der durch die Regeneratoren fliessenden Gase konstant gehalten werden kann, weil die Menge eines der Gase, die während eines Viertels des ganzen Zyklus dem einen Regenerator entzogen werden muss, einem andern gerade zuzusetzen ist.
Die Erfindung wird an Hand dieser Ausführungsform näher erläutert. Als Beispiel wird das Kühlen und Reinigen von Wasserstoff genommen. Es versteht sich, dass sich die Erfindung nicht auf diese Ausführungsform beschränkt.
Gemäss diesem Ausführungsbeispiel werden wärmeaustauschende Regeneratoren verwendet, wobei jeder wenigstens zwei geschlossene durch den freien Raum des betreffenden Regenerators laufende Rohrsysteme aufweist. Dieser freie Raum kann mit Packungsmaterial angefüllt sein, wodurch zur Ablagerung der Verunreinigungen eine ausreichende Oberfläche erhalten wird und, wenn nötig, auch die gesamte Wärmekapazität hinreichend gesteigert werden kann. Ferner liegt die Möglichkeit vor, das Rohrsystem so auszubilden, dass in dem Rohrsystem und in der Regeneratorwand bereits eine genügende Wärmekapazität anwesend ist.
Diese Regeneratoren werden periodisch umgeschaltet und der ganze Zyklus ist in vier Perioden vollendet. In der ersten Periode wird der zu kühlende und zu reinigende Wasserstoffstrom mit einem Druck von z. B. 12 ata und einer Anfangstemperatur, die den Gefrierpunkt des Stickstoffs nur wenig übersteigt, z. B. 65 K, im Gegenstrom mit durch eines der Rohr- systeme geführtem entspanntem und kaltem Wasserstoff, der einem Druck von z. B. 1, 3 ata ausgesetzt ist, durch zwei parallel geschaltete Regeneratoren geführt. Dieser Wasserstoff rührt z. B. von einer Destillationsapparatur her und enthält deshalb keinen Stickstoff.
Durch die zwei andern Regeneratoren fliesst umgekehrt ein kalter Wasserstoffstrom mit einem Druck, der vorzugsweise dem des zu reinigenden Wasserstoffs gleichkommt, u. zw. im Gegenstrom mit einem durch das zweite Rohrsystem des Rege-
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der infolgedessen abgekühlt wird.
Die Wasserstoffmengen, welche sich in einem Paar wärmeaustauschender Regeneratoren-als ein Ganzes betrachtet-gegenseitig im Wärmeaustausch befinden, sind so zu wählen, dass die Wärmekapazitäten je Grad-d. h. das Produkt von spez. Wärme und Menge-einander praktisch gleich sind. Kommen die spez.
Wärmen des hin-und rückniessenden Stromes einander gleich, so können sich auch die Wasserstoffmengen in beiden Fällen entsprechen. Ist über den ganzen, dem Einfluss des Regenerators ausgesetzten Temperaturbereich die spez. Wärme des einen Stromes wesentlich höher als die des andern (was mit Hochdruck-Wasserstoff, z. B.
100 ata, im Vergleich zu Niederdruck-Wasserstoff, z. B. 1, 3 ata, der Fall ist), so haben beide Ströme sich dementsprechend zu unterscheiden. Um dennoch dieselbe Wasserstoffmenge abzukühlen wie zu erhitzen, wird eine gesonderte Kühlung notwendig sein.
Tritt der Unterschied in spez. Wärme bloss am kalten äusseren Ende zutage, so kann dieser Effekt durch Anwendung eines sogenannten "unbalance flow", wie dies bei umkehrbaren Wärmeaustauschern üblich ist, behoben werden [vgl. z. B. Chem. Eng. Progr. 43, 2 ; 69-73 (1947)].
Wären nun die Regeneratoren 1 und 2 des ersten Paares und in ähnlicher Weise auch die Regeneratoren 3 und 4 des zweiten Paares beide ganz gleich belastet, so würde in erster Annäherung die Temperatur an jeder Stelle der Regeneratoren konstant bleiben. Wird nun jedoch einer der Ströme ungleich über beide wärmeaustauschende Regeneratoren verteilt, so ändert sich an jeder Stelle die Temperatur, u. zw. derart, dass im einen Regenerator die Temperatur an jeder Stelle in gleichem Masse ansteigt, wie diese an der entsprechenden Stelle des andern Regenerators sinkt.
Wird z. B. für das erste Paar Regeneratoren im ersteren Regenerator eine grössere Menge kalten Niederdruck-Wasserstoffs genommen als in dem zweiten, während für beide Regeneratoren dieselbe zu kühlende und zu reinigende Wasserstoffmenge beibehalten wird, so wird im ersteren Regenerator die Temperatur an jeder Stelleallmäh- lich sinken und in dem zweiten ansteigen. Ist für das zweite Paar Regeneratoren der zurückfliessende kalte Wasserstoff in beiden Regeneratoren dieselbe
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und wählt man in dem dritten Regenerator eine grössere Menge Hochdruck-Wasserstoff als in dem vierten, so wird die Temperatur an jeder Stelle des dritten Regenerators ansteigen und an der entsprechenden Stelle des vierten Regenerators sinken.
Die Geschwindigkeit des Ansteigens und Sinkens der Temperatur wird durch die Grösse der Schwankungen in den Gasmengen und durch das Verhältnis zwischen der gesamten Wärmekapazität der angewandten Regeneratoren und der der hindurchströmenden Gase bedingt.
Findet nun nach einer bestimmten Periode eine solche Umschaltung statt, dass, was Art und Menge des durch die Wärmeaustauscher fliessenden Wasserstoffs betrifft, der zweite Regenerator an die Stelle des ersten, der dritte an die Stelle des zweiten, der vierte an die Stelle des dritten und der erste an die Stelle des vierten tritt, und wiederholt sich dieser Zyklus, so wird die Temperatur der Füllmasse an jeder Stelle eines Regenerators regelmässig ansteigen und sinken, etwa wie in der graphischen Darstellung der Fig. 5 (gezogene Linie) bezeichnet ist.
Man hat sich hiebei vorzustellen, dass auf dieses Diagramm als Abszisse die Zeit und als Ordinate die Temperatur eingetragen ist.
In den Perioden I und II findet die Abkühlung des zu reinigenden Wasserstoffstroms statt, während in den Perioden III und IV ein Wasserstoffstrom von vorzugsweise gleichem Druck in umgekehrter Richtung durchgeführt wird. Der Temperaturverlauf der Gase an einer bestimmten Stelle des Regenerators wird durch die gestrichelten Linien dargestellt. In den Perioden III und IV ist die mittlere Gastemperatur und demzufolge der maximale Dampfdruck des Stickstoffs höher als in den Perioden I und II, in denen der N2 ausgeschieden wird. Dies hat zur Folge, dass in derselben Wasserstoffmenge auch mehr N2 verdampfen kann, als sich während einer vorhergehenden Periode abgesetzt hat.
Da dies in erster Annäherung für jede Stelle des Regenerators zutrifft, ist es auf diese Weise möglich, sämtlichen niedergeschlagenen Stickstoff zu entfernen.
Zur Erläuterung dieser Ausführung des Verfahrens sind in den Fig. 1-4 die verschiedenen Schaltstellungen der wärmeaustauschenden Regeneratoren angegeben. In diesen schematischen Zeichnungen sind die Regeneratoren von 1 bis 4 numeriert ; a bezeichnet den z. B. mit Füllmasse gefüllten freien Raum des Regenerators ; bund c jedesmal eines der Rohrsysteme, wobei b zur Beförderung des entspannten Niederdruck-Wasserstoffs und c zur Beförderung des Hochdruck-Wasserstoffs vorgesehen ist. Der Lauf des Niederdruck-Wasserstoffs ist durch eine gestrichelte Linie e und der des HochdruckWasserstoffs durch die gestrichelte Linie f be- zeichnet. Der zu kühlende und zu reinigende Wasserstoff und der Wasserstoff, der zum Spülen dient, sind durch gezogene Linien g bezeichnet.
Das Zeichen d (s. Fig. 1) besagt, dass die Gas- menge an dieser Stelle geringer geworden ist, wodurch die durch die andere Abzweigung strömende Gasmenge also automatisch dementsprechend vergrössert wird.
In dem Regenerator 1 wird infolge des Kälte- überschusses-über 500. des kalten Niederdruck-Wasserstoffs fliesst durch diesen Regene- rator-die Temperatur an jeder Stelle sinken und in dem Regenerator 2 infolge des Kältedefizits ansteigen. Gleichfalls wird die Temperatur in dem Regenerator 3 ansteigen, was auf die Tatsache zurückzuführen ist, dass durch diesen Regenerator über 50% des warmen Hochdruck-Wasserstoffs hindurchgehen. In 4 wird die Temperatur einem Wärmedefizit zufolge dementsprechend sinken.
In der zweiten Periode (s. Fig. 2) steigt die Temperatur in 1 und 2 und sinkt in 3 und 4.
In der dritten Periode (Fig. 3) steigt die Temperatur in 1 und 4 und sinkt in 2 und 3. In der vierten Periode (Fig. 4) steigt die Temperatur in den Regeneratoren 3 und 4 und sinkt in 1 und 2.
Der Temperaturverlauf an einer beliebigen Stelle des Regenerators 1 ist in Fig. 5 bezeichnet, wobei durch die ausgezogene Linie a der Temperaturverlauf, z. B. der Füllmasse, durch eine punktierte Linie b die Temperatur des zu kühlenden und zu reinigenden Wasserstoffs und durch die gestrichelte Linie c die Temperatur des Spülgases bezeichnet ist.
Der Temperaturunterschied zwischen dem Gas und der Füllmasse ist bei guter Konstruktion der Wärmeregeneratoren nur gering, z. B. l oder noch weniger. Die mittlere Temperatur der Füllmasse sowie des Gases beim Ausscheiden des Stickstoffs (Periode I und II) ist, wie bereits gesagt, niedriger als die mittlere Temperatur der Füllmasse und auch des Gases während der Spülperioden III und IV.
Es wird einleuchten, dass dieselbe Temperaturwechselwirkung erzielt werden kann, indem man nicht nur die Gasströme, welche durch die geschlossenen Rohrsysteme fliessen, sondern auch den zu reinigenden Wasserstoffstrom und den zurückfliessenden Spülstrom ungleich verteilt.
In der Stellung gemäss Fig. 1 müsste man zur Erzielung derselben Temperaturwirkung in dem Regenerator 1 einen geringeren zu reinigenden Wasserstoffstrom wählen als in dem Regenerator 2. Der Spülgasstrom des Regenerators 3 hat geringer zu sein als der des Regenerators 4.
Selbstverständlich ist auch eine Kombination beider Methoden möglich, wobei also nur die zu kühlenden Gase ungleich verteilt werden.
Eine weitere Ausführungsform der Erfindung wird erzielt, falls bloss einer der Ströme ungleich verteilt wird, während die drei andern Ströme konstant gehalten werden.
Wird z. B. bloss die Menge kalten entspannten Wasserstoffs ungleich verteilt, u. zw. derart, dass in jedem wärmeaustauschenden Regenerator
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zu Anfang der Periode, während welcher sich der N2 absetzt, die Temperatur sinkt und in der nächsten Periode wieder ansteigt, während durch die Gleichheit der andern Ströme die Temperatur in den zwei Perioden, wo der N2 wieder verdampft wird, konstant ist (vgl. Fig. 6), so wird man trotzdem damit erreichen, dass die Temperatur, bei der sich der N2 absetzt, durchschnittlich niedriger ist als die Temperatur, bei der der N2 wieder aufgenommen wird.
In entsprechender Weise erzielt man den in Fig. 7
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den Perioden I und II, wo der N2 niederschlägt, die Temperatur konstant bleibt und erst in den Perioden 111 und IV ansteigt, um anschliessend zu sinken, wodurch die mittlere Spültemperatur höher liegt als die Temperatur, wobei sich der Stickstoff absetzt.
Von den verschiedenen Möglichkeiten wird jedoch die erste bevorzugt, wobei also die beiden Gasmengen, welche durch die geschlossenen Rohrsysteme strömen, ungleich verteilt werden.
Der Unterschied zwischen der mittleren Gastemperatur, wobei sich N2 absetzt, und derjenigen, wobei sich der Stickstoff auflöst, ist dann am grössten.
Wie gross die Temperaturschwankungen sein müssen, um sämtliches N2 restlos zu entfernen, hängt von der Konstruktion der Regeneratoren, von den Durchflussgeschwindigkeiten der Gase sowie von dem Druck dieser Gase ab. Ein mittlerer Temperaturunterschied von 3 bis 5 wird für die meisten Fälle genügen.
Die für das erfindungsgemässe Verfahren erforderlichen Wasserstoff ströme können erhalten werden, indem man den zu einem Niederdruck (z. B. 1, 3 at) entspannten kalten und von N2 befreiten Wasserstoff, der von der Destillation herrührt, nach Wärmeaustausch zu einem Hochdruck (z. B. 100 at) zusammenpresst und anschliessend auf das Temperaturniveau am Eintrittsende der wärmeaustauschenden Regeneratoren zurückbringt. Nachdem der Wasserstoff diese Regeneratoren durchlaufen hat, kann er unter Abgabe von Kälte zu dem Druck des zu reinigenden Wasserstoffs, z. B. 12 at, entspannt und anschliessend als Spülwasserstoff den Regeneratoren wieder beigegeben werden.
Es ist klar, dass das erfindungsgemässe Verfahren nicht bis zur Destillationstemperatur des Wasserstoffs brauchbar ist, da die durch den Regeneratorraum hindurchgehenden Gase nicht bis unter den zu diesem Druck gehörigen Siedepunkt des Wasserstoffs herabgekühlt werden können. Es wird deshalb vorzugsweise nicht zu einer niedrigeren Temperatur gekühlt als etwa 40 K. Die noch im Wasserstoff vorhandene Stickstoffmenge ist nur gering (z. B.
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003%Dampfspannung bei der gewünschten Destillationstemperatur kann weiterhin mittels eines Adsorptionsfilters stattfinden. Diese Filter haben bei diesem niedrigen Temperaturniveau eine
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Filtern, deren Abmessungen nicht allzu gross sind, begnügen kann.
Nachdem der Wasserstoff das Filter durchlaufen hat, kann er gegebenenfalls nach Expansion bis zum Destillationsdruck mit Hilfe eines Wärmeaustauschers im Gegenstrom mit dem von der Destillation herrührenden Wasserstoff zu der gewünschten Endtemperatur abgekühlt werden.
Die Kälte, welche trotz der Isolation usw. in dem Teil, wo eine niedrige Temperatur herrscht, verlorengeht, wird durch den Kreislauf des Hochdruck-Wasserstoffs ergänzt, u. zw. dadurch, dass dieser Wasserstoff entspannt wird.
Der Hochdruck-Wasserstoff wird nach Abkühlung in den Regeneratoren vorzugsweise nicht zu dem Druck der Wasserstoffdestillation, sondern zu dem Druck entspannt, der dem Druck des zugeleiteten Wasserstoffs entspricht.
Es wird dabei ein solcher Druck des HochdruckWasserstoffs gewählt, dass die Kältebilanz stimmen kann. Die Tatsache, dass der Hochdruck-Wasserstoff nicht weiter entspannt wird, ist nämlich, vom energetischen Gesichtspunkt aus betrachtet, vorteilhaft. Indem man das Spülgas jetzt unter demselben Druck, womit dieses dem Kompressor der Ammoniakanlage zugeführt werden muss, zurückbefördert, wird ein wesentlicher Vorteil erzielt, während das Auftreten von Druckstössen in den Wärmeaustauschern beim Umschalten vermieden werden kann.
Wie aus den obigen Bemerkungen hervorgeht, beschränkt sich die Erfindung nicht auf die Entfernung von N2 aus H2. Die Entfernung anderer Gase, wie Ar und CO, kann in gleicher Weise durchgeführt werden. In der Praxis kann diese Reinigung sogar mit der Entfernung von N2 kombiniert werden.
Auch beim Kühlen und Reinigen anderer Gase, wobei die in diesen Gasen vorhandenen Verunreinigungen niedergeschlagen werden, kann das erfindungsgemässe Verfahren mit Erfolg angewendet werden. Wird das Auftreten von Druckstössen nicht als ein grosser Nachteil angesehen, so kann man sich je Wärmeregenerator mit einem Satz von geschlossenen Röhren begnügen. Das verdichtete warme Gas und das kalte zu verdichtende Gas können dann wechselweise durch dieses Rohrsystem geführt werden.
Weiterhin ist es nicht notwendig, dass das zu reinigende und zu kühlende Gas denselben Druck aufweist wie das Spülgas.
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