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Verfahren und Vorrichtung zur Verpackung von Wälzlagern in thermoplastischem Kunststoff
Bisher werden Wälzlager meist inFett-bzw. Wachspapier einzeln eingeschlagen und dann in entspre- chenden Kartons verpackt. Diese Verpackungsart ist nicht nur verhältnismässig umständlich und, dasie hauptsächlich händisch durchgeführt werden muss, auch teuer, sondern schützt auch zu wenig vor Korro- sion, zumal damit kein luftdichter Verschluss der Wälzlager erreichbar ist. Es ist auch schon bekannt, zur
Wälzlagerverpackung thermoplastischenKunststoff zu verwenden. Dabeiwerden die Lager in vorgefertigte
Kunststoffdosen eingelegt und diese nach Einbringung von Fett oder Öl durch einen Deckel, der mit den
Dosenrändern verschweisst wird, verschlossen.
Nach einer bekannten Variante dieser Verpackungsart wird an Stelle vorgefertigter Dosen durch Eintauchen des Lagers oder einer aus mehreren Lagern bestehenden
Rolle in flüssigen Kunststoff ein Überzug gebildet und dessen Einfüllöffnung ebenfalls verschweisst. Auch hier handelt es sich um ein verhältnismässig umständliches Verfahren, das mehrere Arbeitsgänge erfor- dert.
Demgegenüber gibt das erfindungsgemässeverfahren die Möglichkeit, Wälzlager auf wesentlich wirt- schaftlichere Art unter Erzielung eines luftdichten Abschlusses und unter Vermeidung einer nachträglichen
Lagerkorrosion automatisch zu verpacken.
Das erfindungsgemässe Verfahren besteht darin, dass das Wälzlager in eine evakuierbare Gesenkmulde mit Abstand von den Seitenwänden und vom Boden eingesetzt, die Mulde durch eine Folie aus thermopla- stischem Kunststoff luftdicht abgedeckt, und in der Mulde ein Unterdruck erzeugt wird, so dass sich die zweckmässig erwärmte Folie unter entsprechender Verformung an das Wälzlager, den unteren Wälzlagerrand untergreifend, anschmiegt, wonach der überstehende Folienrand abgeschnitten, das Wälzlager gewendet, neuerlich in die Gesenkmulde eingelegt, und der Vorgang mit einer zweiten Folie wiederholt wird. Da das Wälzlager im Abstand vom Boden der Gesenkmulde gehalten wird, zieht sich die sich verformende Folie auch über den unteren Kugellagerrand, untergreift diesen also, so dass das Lösen des zuerst hergestellten Verpackungsteiles vom Lager bereits verhindert ist.
Nach dem Wenden des Wälzlagers und nach der Wiederholung des ersten Verpackungsvorganges ist auch die zweite Seite des Wälzlagers überzogen, wobei der zweite Verpackungsteil den anderen Wälzlagerrand in gleicher Weise übergreift. Durch die Verformung der Kunststoffolie mit Unterdruck erübrigt sich jedes Verkleben oder Verschweissen der nacheinander aufgezogenen Verpackungshälften, und es liegen diese so dicht aneinander an, dass ein Lufteintritt völlig ausgeschlossen ist. Die Evakuierung hat auch zur Folge, dass innerhalb der Verpackung Unterdruck herrscht und dass allenfalls vorhandene Feuchtigkeit von vornherein entfernt wird. Das erfindungsgemässe Verpackungsverfahren lässt sich ohne weiteres vollautomatisch durchführen.
Die durch dieses Verfahren hergestellte Verpackung hat noch den Vorteil, dass sie Relativbewegungen der Wälzkörper zwischen den Lagerringen, die zu Korrosionsschäden führen können, ausschliesst, da sich beim Überziehen der Kunststoffolien eine gewisse Verspannung der Lagerringe gegeneinander ergibt.
Es ist zwar bereits bekannt, verschiedene Gegenstände in der Weise mit einer Kunststoffverpackung zu versehen, dass eine Kunststoffolie durch Unterdruck in eine evakuierbare Hohlform gezogen, der zu verpackende Gegenstand eingebracht, eine zweite Folie darüber gelegt und diese durch neuerliche Luftabsaugung dem eingelegten Gegenstand entsprechend verformt wird, wobei es aber notwendig ist, die Folienränder miteinander zu verschweissen und vorher den Rand der unteren Folie längs einer in sich geschlossenen Linie zu durchstechen, damit überhaupt die zweite Evakuierung vorgenommen werden kann
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erfordert daher eine kompliziertere Vorrichtung, und es muss die untere Hohlform jeweilsjenau dem zu verpackenden Gegenstand angepasst sein.
wenn sich die Verpackungshülle dem Unterteil des Gegenstandes eng anschmiegensoll, wogegen nach der Erfindung stets die gleiche Gesenkmulde für Lager verschiedenster Abmessungen verwendbar ist und in jedem Fall ein eng anliegender, das Lager in sich verspanneinder Kunststoffüberzug erzielt wird.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens zeichnet sich durch einen in einer zentralen Bohrung der Gesenkmulde eingesetzten, zweckmässig wendbaren Dorn mit Saugbohrung aus, auf den das Wälzlager aufsteckbar ist und der es durch einen Bund in Abstand vom Muldenboden hält. Dieser Dorn gibt eine günstige Zentrierung für das'jeweils zu verpackende Lager in der Gesenkmulde und sorgt gleichzeitig für den notwendigen Bodenabstand. Dabei können die beiden durch den Bund getrennten Dornteile hinsichtlich ihrer Länge und ihres Durchmessers verschieden sein, um den bereits einseitig vorhandenen Überzug des Lagers nach der Wendung zu berücksichtigen, d. h. vor der Wiederholung des Verpackungsvorganges wird auch der Dorn gewendet, so dass der nunmehr vorragende Dornteil in den bereits überzogenen Teil des Wälzlagers passt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 das Schema einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens im Schnitt und Fig. 2 ein fertig verpacktes Kugellager, ebenfalls geschnitten.
Mit 1 ist eine Gesenkmulde bezeichnet, die durch Bohrungen 2,3 mit einem Zylinder 4 in Verbindung steht. Im Zylinder 4 ist ein Kolben 5 zur Erzeugung von Unterdruck in der Gesenkmulde 1 vorgesehen. In der zentralen Bohrung 3 ist ein Dorn 6 mitSaugbohrung 7 eingesetzt, auf den das Wälzlager 8 aufgesteckt wird. Ein Bund 9 hält das Wälzlager dabei in Abstand vom Muldenboden. Die Mulde 1 wird durch eine Folie 10 aus thermoplastischem Kunststoff, z. B. aus Polystyrol, Polyäthylen, Polysteren od. dgl. abgedeckt, wobei ein Rahmen 11 für luftdichten Abschluss sorgt. Über dem Rahmen 11 ist eine (nicht dargestellte) Heizeinrichtung vorgesehen. Wird nun mit Hilfe des Kolbens 5 Unterdruck erzeugt, so verformt sich die Folie 10 in der Weise, dass sie sich an das Kugellager 8 anschmiegt und auch den unteren Kugellagerrand untergreift.
Die Folie erhält dabei die in Fig. l strichliert angedeutete Form. Nach dem Erkalten der Folie, wofür gegebenenfalls Kühlluft eingeblasen werden kann, wird der überstehende Teil der Folie abgeschnitten, der Dorn 6 gewendet, das Kugellager ebenfalls gewendet (so dass der überzogene Teil nach unten weist), neuerlich eingesetzt, und schliesslich der Vorgang mit einer neuen Folie 10a wiederholt, wonach wiederum der überstehende Folienrand abgeschnitten wird und die Verpackung vollendet ist. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, welche Form etwa die fertige aus den beiden Teilen 10, 10a bestehende Verpackung aufweist.
Es wäre auch möglich, mehrere koaxial aneinanderliegende Lager auf die gleiche Weise gemeinsam zu verpacken, wenn die aus den Lagern gebildete Rolle in eine in der Gesenkmulde vorgesehene Aussparung, deren Tiefe kleiner als der Aussenradius der Lager ist, eingelegt wird. Allerdings müssten in diesem Fall die beiden Folien an den Stirnseiten der Rolle verklebt oder verschweisst werden.
PATENTANSPRÜCHE- 1. Verfahren zur Verpackung von Wälzlagern in thermoplastischem Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, dass das Wälzlager (8) in eine evakuierbare Gesenkmulde (1) mit Abstand von den Seitenwänden und vom, Boden eingesetzt, die Mulde durch eine Folie (10) aus dem Kunststoff luftdicht abgedeckt, und in der Mulde ein Unterdruck erzeugt wird, so dass sich die zweckmässig erwärmte Folie unter entsprechender Verformung an das Wälzlager, den unteren Wälzlagerrand untergreifend,'anschmiegt, wonach der überstehende Folienrand abgeschnitten, das Wälzlager gewendet, neuerlich in die Gesenkmulde eingelegt und der Vorgang mit einer zweiten Folie (10a) wiederholt wird.