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Verfahren zur Herstellung von Porzellan.
Die Tatsache, dass manche der in der Natur in mächtigen Gebirgslagorn auftretenden Kieselschiefor sowohl die Eigenschaften des dichten Quarzes wie diejenigen des Feldspates in sich vereinigen und sich vor dem Lötrohre vollkommen weiss brennen, hat die Erfinder veranlasst, diese Schiefer auf ihre Brauchbarkeit in der Porzellanindustrie und insbesondere daraufhin zu untersuchen, ob dieselben als Ersatz für den Feldspat und den Quarz dienen können. Die angestellten Versuche haben nun ergeben, dass die bei Segerkegel 13-14 sehntel/enden Kieselschiefer, z. B. schlesische Schiefer, nicht nur als gleichwertiges Ersatz-
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gegenüber sogar noch erhebliche Vorteile bieten.
Es ist klar, dass diejenigen Kieselschiefer, welche irgendwelche Flussmittel nicht enthalten, sondern fast ausschliesslich aus Kieselsäure bestehen, für die Porzellanfabrikation keine Verwendung finden können. Hieher gehören die schwarzen Kioselschiefer, weiche als Probiersteine Verwendung finden und unter dem Namen Lydit bekannt sind. Ferner ist naturgemäss Vorbedingung, dass die zur Verwendung kommenden Kieselschiefer-Varietäten Eisen und Kohlenstoff entweder überhaupt nicht oder nur in Spuren enthalten, so dass diese Bestandteile nicht für die Porzellanfabrikation schädlich worden können.
Die hier in Betracht kommenden Kieselschiefer-Varietäten enthalten als Hauptbestandteil Quarz und Tonerde und Kalk als weitere Bestandteile oder sie bestehen aus Quarz als Hauptbestandteil und Feldspat und ; alk als weiteren
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unnötig wird. Dieser Kalkgehalt kann, wie ein analysiertes Stück zeigt, bis zu 10% betragen.
Nun ist es zwar bereits bekannt, Kalk als Flussmittol an Stelle von Feldspat zur Herstellung von Porzellan zu verwenden. Indessen hat sich gezeigt, dass hiedurch mannigfache Nachteile erzeugt worden, insofern als die Standfestigkeit der Porzellanmasse stark durch den Zusatz des Kalkes leidet, und auch aus anderen Gründen, wie durch die wasseranziehende Fähigkeit doa Kalkes das mit Ililfo desselben hergestellte Porzellan vielfach unbrauchbar wird. Diese Übelstände treten bei der Verwendung des kalkhaltigen Kieselschiefers, welcher den Kalk in gebundenem und sehr fein verteiltem Zustande enthalten dürfte, nicht auf, so dass nur die für die Porzellanfabrikation guten Eigenschaften des Kalkes in Erscheinung treten.
Diese für die Porzellanfabrikation brauchbaren Kiesetschicfer- Varietäten finden sich überall da, wo der schwarze Kieselschiefer und der charakteristische liallait vorkommen, und zwar in dickschiefrigen Ablagerungen, so in Schlesien in dem ganzen Gelände von Gnadenfrei bis Koberwitz, und zwar hauptsächlich in der Gegend
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weise ein Gestein erwiesen, von dem ein Probestück folgende Zusammensetzung aufwies :
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<tb>
<tb> Kieselsiiuro.......... <SEP> 70-200/
<tb> Kalk.............. <SEP> 10010%
<tb> Tonerde <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 18#50%
<tb> Feuchtigkeit........... <SEP> 0-29%
<tb> Flüchtige <SEP> Bestandteile <SEP> abzüglich <SEP> Wasser.. <SEP> 0'790/0-
<tb>
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Die Ausführung des neuen Verfahrens kann in folgender Weise geschehen ; Die Porzellanmasse wird durch inniges Mischen gleicher Gewichtsteile zur Staubfeinheit zerkleinerten sächsischen Kaolins und Kieselschiefers hergestellt. Die so erhaltene überaus tonreiche Porzellanmasse lässt sich leicht sowohl durch Giessen als auch durch Drehen, Quetschen und Stanzen verarbeiten, und es können stärkere Stücke unbedenklich roh glasiert werden.
Zum Glasieren des Rohporzellans eignet sich fast jede bessere Glasur, wenn dieselbe nicht zu schwersstls8ig ist und ihre Zusammensetzung entsprechend bemessen wird. Gute Resultate erhalt man z. B. durch Anwendung einer Glasur von folgender Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> Quarz. <SEP> t... <SEP> 38 <SEP> Teile
<tb> Feldspat. <SEP> 20
<tb> Kaolin <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> . <SEP> 17 <SEP> #
<tb> Marmor........ <SEP> 9
<tb> Porzellanscherben..... <SEP> 16
<tb>
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Art, sowie für die Gerätschaften chemischer Laboratorien Anwendung finden kann.
Durch Verwendung des Kieselschiefors für die Porzellanfabrikation wird, wie hier dargelegt, ein Porzellan erhalten, welches sich den bisher bekannten feinen Porzellanen durchaus ebenbürtig an die Seite stellen kann und welches sich durch seine schöne grünliche Transparenz auszeichnet. Diese Transparenz verdankt das Porzellan wohl vor allen Dingen dem Kalkgehalt des Kieselschierers.