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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 18782. FRANZ WINDHAUSRN SEN. UND FRANZ WINDHAUSEN juN.,
BEIDE IN BERLIN.
Verfahren zum Betriebe von Kaltdampfkraftmaschinen.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betriebe von Kaltdampfkraftmaschinen, bei welchen reine gesättigte Kaltdämpfe im Verdampfer erzeugt werden.
Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Überhitzung der im Verdampfer erzeugten reinen gesättigten Kaltdämpfe vor ihrer Arbeitsleistung in der Kalt- dall1pfkraftmaschine direkt oder indirekt mittels Abwärme (Abgase, Abdämpfe oder dgl.)
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haben schon bei verhältnismässig niedrigen Temperaturen bedeutende Drücke, so ist beispielsweise bei + 450 C der Druck der gesättigten reinen Dämpfe von Ammoniak gleich 17'5 Atm., von Kohlensäure gleich 100 Atm., von schwefliger Säure gleich 7 Atm. Infolge der niedrigen
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(Abdämpfe, Abgase) direkt erfolgen, indem die Kaltdämpfe durch diese Abwärme in einem Röhrenapparat (Überhitzer) direkt überhitzt werden.
Ferner kann (bei Anwendung von Abgasen) auch eine indirekte Überhitzung der Kaltdämpfe stattfinden, indem mittels der Abgase zunächst Wasser in einem besonderen Apparat erhitzt, allenfalls auch verdampft wird, weiches sodann seine von den Abgasen empfangene Wärme an die Kaltdämpfe in einem Überhitzer abgibt, um sodann im Kreislauf wieder durch die Abgase erhitzt oder verdampft zu werden.
In Fig. 1 ist eine Maschine schematisch dargestellt, bei welcher das neue Verfahren angewer : let werden kann.
Die im Verdampfer a durch Abwärme, welche durch Rohr 1 zuströmt, erzeugten gesättigten reinen Kaltdämpfe gelangen durch Rohr 3 in einen Überhitzer, in welchem dieselben durch Abwärme (Abgase), welche bei 4 ein- und bei 5 ausströmt, direkt über- hit/t werden. Die überhitzten Kaltdämpfe gelangen durch Rohr 6 in einen Dampfzylinder b und expandieren in demselben unter Arbeitsleistung bis auf etwa Kondeusatordruck. Die Dämpfe gelangen durch Rohr 7 zum Kondensator und werden in demselben durch Kühlwasser verfüssigt, welches bei 8 ein-und bei 9 ausströmt.
Die verflüssigten Kaltdämpfe fliessen einer Speisepumpe f zu, werden von derselben nach 10 durch den Vorwärmer'7 in den Verdampfer a gepresst, um den Kreislauf aufs neue zu beginnen.
In Fig. 2 ist eine Kaltdampfkraftmaschine schematisch dargestellt, bei welcher. die Expansion der reinen gesättigten Kaltdämpfe in zwei verschieden grossen Zylindern und eine zweimalige Überhitzung der Kaltdämpfe stattfindet. Die im Verdampfer a mittels durch Rohr 1 zuströmender Abwärme entwickelten reinen gesättigten Kaltdämpfe gelangen
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nach 3 in einen Überhitzer h, in welchem die Kattdämpfe innerhalb der Rohrschlange i durch Abw & rme (Abdämpfe, Abgase,'warmes Wasser), welche durch 11 ein-und nach 12 abströmt, direkt überhitzt werden. Die überhitzten Kaltdämpfe gelangen durch Rohr 13 in einen Dampfzylinder k.
In diesem (Hochdruck-) Zylinder expandieren die Kaltdämpfe arbeitsleistend bis zu einem zwischen Verdampfer-und Kondensatorspannung liegenden Drucke, gelangen durch Rohr 14 in eine Rohrschlange I, in welchem diese Dämpfe aufs neue durch Abwärme überhitzt werden. Die überhitzten Dämpfe strömen durch Rohr 15 in den zweiten (Niederdruck-) Zylinder m, welcher ein grösseres Volumen hat als der erste und expandieren in demselben bis auf etwa Kondensatordruck. Die Dämpfe gelangen durch Rohr 7 in den Kondensator c und fliessen nach ihrer Kondensation der Speisepumpe f zu, welche die Kaltdampfflussigkoit durch den Vorwärmer 9 in den Verdampfer a zurückpresst, wo die Kaltdampfflüssigkeit ihren Kreislauf aufs neue beginnt.
In dieser Maschine ist sowohl die Expansion der Dämpfe als auch die Überhitzung derselben in zwei Teile geteilt, indem die Expansion der Dämpfe in zwei verschieden grossen Zylindern (nach dem Verbundsystem) und auch die Überhitzung der Kaltdämpfe in zwei verschiedenen Überhitzern nacheinander, u. zw. in direkter Weise stattfindet, um einen möglichst ökonomischen Betrieb der Maschine zu erzielen und Abwärme von niedrigen Temperaturen zur weitgehenden Überhitzung der im Verdampfer erzeugten reinen gesättigten Kaltdämpfe benutzen zu können.
Die Konstruktion und Anordnung der in Fig. 1 und 2 dargestellten Maschinen sollen nur schematische Darstellungen sein : die Expansionszylinder können jede beliebige, zweckentsprechende Form und Konstruktion erhalten ; die Vorrichtungen, in welchen die Dämpfe und Flüssigkeiten kreisen, können jede beliebige, zweckentsprechende Form und Bauart erhalten ; es sind der Klarheit und der Einfachheit wegen in den Zeichnungen Rohrschlange für die Kaltdämpfe angegeben.