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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr 18571.
CHARLES DE BOCK IN ST. JOSSE-TEN-NOODE BEI BRÜSSEL.
Verfahren zum keimfreien Abfüllen und Verpacken sterilisierter Nahrungsmittel, wie Milch,
Butter u. dgl.
Bei den bisher bekannten Verfahren zum Abfüllen und Verpacken von sterilisierten, bezw. pasteurisierten, flüssigen oder fettigen Stoffen, wie z. B. Butter, Milch oder dg). in einem ununterbrochenen Arbeitsgange (vergl. z. B. die schweizerische Patentschrift 18837) werden die aus der Sterilisiervorrichtung austretenden Stoffe in einer Reihe von Gefässen oder Behältern aufgespeichert, von denen ein jeder mit dem nachfolgenden durch ein in diesen eintauchendes zuammendrückbares Metallrohr verbunden ist. Das erste Gefäss der Reihe ist an die Austrittsleitung der Sterilisiervorrichtung durch ein Rohr angeschlossen, welches sich ebenfalls in das Innere des betreffenden Gefässes bis zum Boden hin erstreckt.
Die durch dieses Rohr eintretenden Stoffe füllen infolgedessen den ersten Behälter in der Weise, dass sie durch die bereits angesammelte Masse, unter Aufrühren derselben, hindurchtreten, und auch bei den hinzukommenden, in den zweiten Behälter übergehenden Stoffen ist dies der Fall. Derselbe unvorteilhafte Vorgang wiederholt sich für jedes einzelne Gefäss.
Um zu einem beliebigen Gefäss der Reihe zu gelangen, müssen also die Stoffe durch die in dem vorangehenden Behälter bereits aufgespeicherte Masse hindurchgelten. Infolge- dessen werden unter Aufrühren und Schaumbildung Luftblasen in die Masse eingeschiossen, so dass Schichten von ungleichmässigen spezifischen Gewichten entstehen. Die auf diese Weise angesammelte Masse weist daher Streifen, bzw. locher oder sogenannte Augen auf und erweckt auf Grund ihrer ungleichmässigen Beschaffenheit leicht den Ansehen, als bestände sie aus Butter, Milch oder dgl. von verschiedenen Qualitäten, wodurch der Handelswert des Endproduktes beträchtlich verringert wird.
Bei dem neuen die erwähnten Übelstände beseitigenden Verfahren gelangt die sterilisierte bezw. pasteurisierte Masse in Gefässe, die unter einer stets gleichbleibenden Neigung der Reihe nach angeordnet sind. Jedes Gefäss steht mit dem darunter befindlichen mittels zweier sich nicht in das Innere des Behälters erstreckende Röhren in Verbindung, von denen eine am oberen, die andere am unteren Ende vorgesehen ist.
Auf diese Weise fliesst die von der Sterilisiervorrichtung herrührende, zu dem ersten Gefässe gelangende Masse unmittelbar und fortdauernd durch die unteren Verbindungsröhren bis zum letzten Gefäss der Reihe und füllt dieses, ohne dass sie sich in den ersten Gefässen ansammelt. Die in dem letzton Behälter enthaltene sterilisierte Luft (Gas oder dgl. ) wird auf diese Weise durch die eintretende Masse verdrängt und kann in das vorangehende Gefäss durch die oberen Verbindungsröhren nach Massgabe der Füllung entweichen.
Infolge dieser Anordnung der Gefässe und ihrer Verbindungsröhren steigen die Stoffe, welche immer noch durch die unteren Verbindungsröhren in der Richtung des bereits gefüllten Gefässes eindringen, allmählich in der oberen Verbindungsröhre, wobei sich gleichzeitig die Masse nach'dem Prinzip der kommunizierenden Röhren in dem vorletzten Gefäss weiter ansammelt. Sobald also der Flüssigkeitsstand in dem vorletzten Gefäss die Einmündung der oberen Verbindungsröhre erreicht, ist letztere vollständig geflil1t, die in dem letzten Behälter enthaltenen Gase sind daher gänzlich ausgetrieben.
Von diesem Augenblick an wird die noch immer in das vorletzte Gefäss eintretende Masse ohne Aufrühren, ohne Schaumbildung und ohne Luftblasen in demselben aufgespeichert ; dieselben Vorgänge wiederholen sich bei sämtlichen Behältern der Reihe.
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In Fig. 1 der Zeichnung, ist eine Ausführungsart des Verfahrens schematisch zur Darstellung gehracht. Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform eines einzelnen Verpackungsgefässes. Jedes Gefäss, bezw. jeder metallene Behälter h (Fig. 1 und 2) ist mit dem vor-
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verbunden, die zum Einlass und Austritt der Masse bestimmt sind. Ausserdem sind die oberen Vorbindungsröhren j, j vorgesehen, die allein dazu bestimmt sind, das Entweichen der Luft oder der gegebenenfalls in den Behältern enthaltenen sterilisierten Gase zu gestatten. Diese Röhren i, j sind an die mit entsprechenden Öffnungen versehenen Behälter gelötet, derart, dass sie zwei, durch die der Reihe nach unter ein und derselben Neigung angeordneten Gefässe unterbrochene Leitungen bilden.
Der erste Behälter einer jeden Reihe steht durch seine untere freie Röhre i mit der einen der Austrittsöffnungen k eines mit mehreren Abzweigungen, sowie Durchflussanzeigern m versehenen Verteilungsbehältern g in
Verbindung.
Um zu dem letzten Gefäss zu gelangen, verfolgt die Masse den in Fig. 2 durch voll ausgezogene Pfeile angedeuteten Weg ; sobald der letzte Behälter gefüllt ist, befindet sich der Ftüssigkeitsstand in diesem Gefäss, sowie in dem vorangehenden bei n, Fig. 1. Indem nun der Stoff weiter zufliesst, steigt der Flüssigkeitsstand in dem vorletzten Behälter, wobei sich die Verbindungsröhre j auf Grund des hydrostatischen Druckes bis zur Ebene o füllt, während die Luft aus dem vorletzten Behälter (wie dies in Fig. 2 durch punktierte Pfeile gezeigt wird) ausgetrieben wird.
Von diesem Augenblick an sammelt sich die dem vorletzten Gefäss zugeführte Masse allmählidl bis zum vollständigen Füllen desselben an, ohne dass sie durch die oberen Ver- bindtingsröhren j hindurchzutreten braucht. Die Verbiudungsrühre j dient also niemals als Durchgang für die den vorletzten Behälter füllende Butter oder dgl., sondern es er- möglicht dieselbe, wie angegeben, nur das vollständige Entweichen der sterilen Luft, bezw. der keimfreien Gase.
Derselbe Vorgang wiederholt sich beim Füllen eines jeden der folgenden Gefässe der
Reihe. Nach völliger Füllung der Gefässe werden die Verbindungsröhren in bekannter Weise zusammengedrückt, durchgeschnitten und verlötet.
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