AT16735B - Verfahren zur Herstellung von Linoleum oder dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Linoleum oder dgl.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



   Österreichische PATENTSCHRIFT   Nus 16735.   LUDWIG WILHELM SEESER IN   RAGUHN (ANHALT).   



   Verfahren zur Herstellung von Linoleum oder dgl. 



   Man hat bisher Linoleum oder dgl. mittelst des Walzenpressens unter Verwendung eines Gewebestoffes hergestellt, auf welchem die Deckmasse in irgendeiner Weise aufgebracht und zwischen den Walzen auf denselben aufgepresst wird. Hievon unterscheidet sich das vorliegende Verfahren dadurch, dass bei demselben anstatt eines Gewebestoffes zwei Gewebestoffe verwendet und mit der Deckmasse durch die Presswalzen geführt werden, von welchen alsdann der eine wieder von dem Walzprodukt abgetrennt werden kann.

   Durch die Verwendung eines zweiten Gewebestoffes wird erreicht, dass der an dem Walzenprodukt verbleibende   Gowphestoff   durch den Zug der Walzen nicht so stark ausgereckt werden kann. als es bisher bei Verwendung eines einzigen Gewebestoffes geschieht, da zwei Gewebe-   stoffo   ja natürlich dem Zug der Walzen mehr Widerstand entgegenzusetzen   vermögen a) s   nur einer.

   Bei der Verwendung nur eines Gewebestoffes wie bisher wird derselbe, wenn man nicht einen   Gowebostoff   von sehr hoher, guter und starker   Qualität   benutzt, welcher kostspielig ist und daher die Fabrikation sehr verteuert, erfahrungsgemäss durch den starken Zug der   Walzen stark ausgereckt und zieht   sich   nachher, insbesondere auch unter   Einwirkung von Temperatureinflüssen, wieder zusammen, wodurch das Linoleum   welling   wird, weil sich der gewalzte Belag nicht in   gleicher Weise zusammenziehen   kann, wie der   ausgestreckte Gewebestoff.

   Durch   die Verwendung eines   zweiten (Tewebestoffps nach \nr-     Hegeuder     Erfindung wird diesem Ül'stande   des   Welligwerdens   des fertigen Belags ohne die Notwendigkeit der Benutzung eines besonders guten und starken Gewebestoffes ab-   geholfen, weil beide Gewebestoffe von gewöhnlicher Qualität zusammen dem Ausrecken   mehr Widerstand entgegenzusetzen vermögen, als nur einer. 



   Die zweite Stoffbahn kann beliebig an derselben Seite wie die erste Stoffbahn (an der Unterseite des Belags) oder an der entgegengesetzten Seite (Oberseite) des Belags durch die Walzen geführt werden. 



   Die Verwendung eiens zweiten Gewebestoffes ermöglicht auch, Ware mit geriffelter oder sonstwie gerauhter   Rückseite   oder Oberseite herzustellen, indem man   nämlich   für den zweiten Gewebestoff einen entsprechend rauhen bezw. weitmaschigen Stoff verwendet, dessen   Unebenheiten sich beim Durchgang durch   die Walzen in den Belag einpressen. Durch 
 EMI1.1 
   Rauhungen   des Belags nur mittelst entsprechend goriffelter oder gerauhter Walzen herstellen, während es durch die vorliegende Erfindung nunmehr unter Verwendung von glatten Walzen ermöglicht ist.

   Wird der, wie erwähnt beschaffene zweite Gewebestoff auf 
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 Walzen geführt, so presst er durch seine Unebenheiten die einzelnen Gewebefäden des ersten, an dem Belag verbleibenden Gewebestoffes in die Belagsmasse hinein, so dass dieselben dann an dem fertigen Belag in der Masse eingebettet liegen. Sie sind   dadurch     gegen äussere Einflüsse geschützt und   bilden mit der Belagsmasse ein Ganzes, *haben also einen   bedeutend stärkeren Zusammenhalt mit   derselben wie bisher, wo das Unterlagegewebe nur flach an der Belagsmasso anliegt, und ist dadurch ein verbessertes Erzeugnis erzielt. 

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    B ei Abtrennung der unteren Gewebobahn nach vollendetem Walzen wird dieselbe zweckmässig bei einer anderen oder bei derselben Walzenstrasse als erste obere, an dem   Belag verbleibende Gewebebahn verwendet, so dass bei der Fabrikation nur eine einzige Sorte leichten Gewebestoffes erforderlich ist, welcher kontinuierlich verarbeitet wird und je in zwei übereinander liegenden Bahnen unter und mit der Linoleumdeckmasse durch die   Presswalzen   geht. Dies alles ergibt eine äusserst billige Fabrikation bei der beschriebenen Vervollkommnung des Produktes durch bor, seren Schutz und innigeren Zusammenhalt des Unterlagegewebos mit der Belagsmasso. 



   Die beiliegende Zeichnung zeigt in Fig. 1 eine Ausführungsform des Verfahrens,   wonuh zunächst auf die eine Stoffbahn   a die Linoleumdeckmasse aufgetragen und, nachdem dieselbe die Egalisiervorrichtung b passiert hat, über dieselbe die zweite Stoffbahn c zugeführt wird, worauf das Ganze zusammen durch die Walzen behufs Pressung geht. Von dem fertigen Belag wird dann die untere Stoffbahn a abgelöst und die dadurch freigelegte
Unterseite des Belags als Oberseite, also das Linoleum in umgekehrter   Lage, *als   es gewalzt wird, verwendet, wie Fig. 2 der Zeichnung veranschaulicht, bei welcher die vorher oben- liegende Stoffbahn c jetzt unten liegt.

   Diese Ausführungsform des Verfahrens hat den
Zweck und Vorteil, mittelst derselben Linoleum mit tiefgehender Musterung und mit an der Bildseite scharfen Konturen der Muster (sogenanntes Inlaidlinoleum) auf dem kon- tinuierlichen Wege des Walzenpressen an Stelle schrittweiser Fabrikation herstellen zu können, denn da die Egalisiervorrichtung b nicht bis auf den Grund der Deckmasso hinab- reicht, so erfolgt auf dem Grund der Masse, welche die Bildseite des Belags ergibt, keine
Verwischung der Konturen.

   Es brauchen nur einzelne Teile des Musters nach bestimmten
Formen und in bestimmter Höhe auf die untere Stoffbahn a aufgetragen zu werden, während in die übrigen, zwischen diesen besonders geformten Feldern liegenden Muster- felder die betreffenden anders gefärbten Massen einfach lose   eingescl1üttet   werden können, wobei es nichts ausmacht, wenn dabei etwas von diesen nachgeschütteten Massen über die vorgeformten Massefelder hinüber fällt. Die Egalisiervorrichtung verteilt dann die Masse überall gleich hoch und gleich dicht über die ganze Breite des Walzgutes, wobei natürlich an der hier noch oberen Masseseite die Musterkonturen verwischt werden, was aber eben nichts ausmacht, da der Belag nachher umgekehrt zur Benutzung gelangt und in dem unteren Teile desselben keinerlei Verwischung der Muster stattgefunden hat.

   Man erspart nach diesem Verfahren also das mühsame, zeitraubende und dadurch sehr teure besondere
Formen sämtlicher Musterfelder in peinlich genau gleich hoher Auftragung, was ein un- geheuerer Vorteil in der Fabrikation ist. Das wie vorstehend in die   Muster) age   gebrachte lose Deckmassegut wird von den beiden Stoffbahnen a und c bei der Vorwärtsbewegung mit denselben gegen und durch die Walzen festgehalten und so vor jeder Verrückung bewahrt. 
 EMI2.1 


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