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Werkzeugmaschine mit elektrischer Fühlersteuerung
Der Antrieb für die Längs-und Planbewegungen von fühlergesteuerten Werkzeugmaschinen erfolgte bisher unter Anwendung von hydraulischen, pneumatischen oder elektromagnetischen Einrichtungen von Antriebsmotoren her bzw. direkt durch dieselben. Alle diese Einrichtungen mit den Motoren sind als zusätzliche Aggregate ausserhalb der Werkzeugmaschinen angeordnet.
Nach einer Ausführungsform eines Vorschubgetriebes dieser Art erfolgt die Bewegung des Werkzeugträgers in der Längs-und Planrichtung durch von einem Fühler gesteuerte Antriebe, die derart schaltbar sind, dass die Längsbewegungen in beiden Richtungen und die Planbewegungen nur in einer Richtung, oder umgekehrt, gegeben werden. Diese Nachformdrehbänke besitzen entweder zwei vollkommen gleiche Antriebe für den Längs-bzw.
Planvorschub, die mittels Magnetkupplungen oder mit umsteuerbaren Motoren zum Umschalten vom Längsdrehen auf Plandrehen ausgestattet sind, oder es wird nur der Antrieb für die in beiden
Richtungen arbeitenden Vorschübe mit einer
Magnetkupplung oder einem Umkehrmotor ausgestattet, wogegen der Antrieb für den anderen
Vorschub nur eine Magnetkupplung oder einen
Motor zum Ein-und Ausschalten des Vorschub- antriebes aufweist und die Abtriebswellen wechsel- weise mit der Leit-oder Planvorschubspindel kuppelbar gemacht sind, wobei zwei Elektro- motoren zum Antrieb in diesen Fällen verwendet werden.
Diese Einrichtungen haben einerseits den
Nachteil einer verwickelten und kostspieligen
Bauart, anderseits bei direktem Motorenantrieb durch Beschleunigung der Ankermasse, bei elektromagnetischer Steuerung durch die Trägheit der Relais und Schützen, einen Zeitverlust im
Zuge des Antriebes zur Folge. Dadurch wird die angestrebte Feinstufigkeit der Zustellbewegungen des Werkzeuges und damit die Oberflächengüte des zu bearbeitenden Werkstückes verschlechtert, also die Kopiergenauigkeit beeinträchtigt.
Die Erfindung zielt darauf ab, diese Nachteile zu beseitigen und besteht im Wesen darin, dass der Antrieb für die Längs-und Planbewegun- gen von Werkzeugmaschinen, insbesondere Dreh- bänken, mit elektrischer Fühlersteuerung von einer Zugspindel über elektromagnetische Kupp- lungen erfolgt, die in einem Getriebekasten, welcher mit den die Vorschubbewegungen ausführenden Schlitten verbunden ist, z. B. in der Schlossplatte untergebracht sind und durch den Fühler geschaltet werden. Die Anwendung von zusätzlichen Aggregaten mit Antriebsmotoren kommt somit in Wegfall.
Die vom Fühler gesteuerten Schaltkontakte werden zur Vermet- dung einer Funkenbildung und Zerstörung der Kontakte durch Verschmoren mit Schwachstrom bis etwa 40 V gespeist. Zweckmässig werden auch die elektromagnetischen Kupplungen mit Schwachstrom betrieben, so dass Relais oder Schützen ganz wegfallen und dadurch auch deren Nachteile vermieden werden.
Die eingebauten elektromagnetischen Kupplungen, welche die bisher üblichen, z. B. in der Schlossplatte untergebrachten mechanischen Schalteinrichtungen ersetzen, können naturgemäss auch zur Schaltung für die Längs-und Planbewegung bei ausgeschalteter Fühlersteuerung, z. B. bei einer Drehbank zum Drehen, verwendet werden, wobei lediglich ein Schalter auf eine andere Stellung zu bringen ist, beispiels- weise vom"Kopierdrehen"auf normales "Drehen".
Eine Ausführungsform des Erfindungsgegen- standes ist in der Zeichnung beispielsweise schematisch dargestellt. Fig. 1 zeigt den Verlauf des Antriebes von der Zugspindel über die in der Schlossplatte untergebrachten elektromagneti- schen Kupplungen zur Ausführung der Längs- und Planbewegungen der Werkzeugmaschine und
Fig. 2 eine Vorderansicht der Schlossplatte mit eingebauten Kupplungen.
Von der Zugspindel 1 werden über Kegel- räder 2 und die Welle 3 die auf dieser sitzenden Ritzel 4, 5 angetrieben. Jedes dieser Ritzel treibt ein Zahnradpaar 6, 7 bzw. 8, 9 an, indem das Ritzel 4 mit dem Zahnrad 6 und dieses mit dem Zahnrad 7 kämmt und das Ritzei 5 in das Zahnrad 9 und dieses in das Zahnrad 8 eingreift. Die Drehrichtungen sind beispielsweise durch Pfeile angedeutet. Die Zahnräder 6 und 8 sowie 7 und 9 sind leerlaufend auf den Wellen 10 und 11 angeordnet und jedes der Zahnräder ist mit einem elektromagnetischen Kupplungsteil 12', 12", 13'bzw. 13"verbunden. Die zwischen diesen Kupplungsteilen angeordneten Mitnehmerscheiben 14, 15 der Kupplungen sitzen drehfest auf den Wellen 10 bzw. 11.
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Über das Getriebe wird von dar Welle 10 das Ritzel 17 angetrieben, das mit der Bettzahnstange 18 zur Ausführung der Längsbewegung von und zum Spindelstock kämmt. Das Getriebe 19 vermittelt die Bewegung von der Welle 11 zur Spindel 20 für die Ausführung der Planbewegung von und zur Werkstückmitte.
Durch wahlweises Einschalten der elektromagnetischen Kupplungen können somit die Längsund Planbewegungen getrennt oder gleichzeitig gesteuert werden. Diese Steuerung erfolgt automatisch durch den Fühler über Kontakthebel vorzugsweise ohne Zwischenschaltung von Relais unter Anwendung von Schwachstrom. Die Steuerung kann aber auch von Hand durch Einund Ausschalten der elektromagnetischen Kupplungen bei ausgeschalteter Fühlersteuerung erfolgen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Werkzeugmaschine mit elektrischer Fühlersteuerung, insbesondere Drehbank, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb für die Längsund Planbewegungen von einer Zugspindel über elektromagnetische Kupplungen erfolgt, die in einem Getriebekasten, welcher mit den die Vorschubbewegungen ausführenden Schlitten verbunden ist, z. B. in der Schlossplatte untergebracht sind und durch den Fühler geschaltet werden.