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Verfahren zum Entparaffinieren von Mineralölen
Die Entparaffinierung von Mineralölen mit chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen, z. B. Äthylenchlorid, Methylenchlorid, Trichlor- äthylen usw., die in der Literatur und Technik wohlbekannt sind, weist einige Nachteile auf, die für jedes Lösungsmittel anderer Natur sind. Das verbreitetste Lösungsmittel Äthylenchlorid z. B. löst feste Kohlenwasserstoffe bei Raumtemperatur (20 C) nur schlecht, zur weitgehenden Abscheidung des Paraffins ist dagegen eine ziemlich tiefe Temperatur anzusetzen, weil die Löslichkeit mit der Temperatur nicht sehr stark abnimmt. Weiters werden bei der Abscheidung bestimmte Kohlenwasserstoffgruppen bevorzugt und schliesslich liegt die Siedetemperatur etwas hoch (83. 7 oC).
Methylenchlorid z. B. löst wohl bei Raumtemperatur feste Kohlenwasserstoffe in genügendem Masse auf, besitzt aber selbst bei Kälte eine relativ grosse Löslichkeit für Paraffin.
Es wurde nun gefunden, dass Äthylidenchlorid wesentliche Vorzüge gegenüber den bisher bekannten chlorierten Kohlenwasserstoffen aufweist. So beträgt die Löslichkeit von Paraffin bei 20'C 60 g pro Liter gegenüber Äthylenchlorid 33 g pro Liter. In der Kälte ist die Löslichkeit
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peraturabhängigkeit der Löslichkeit ist bei Verwendung von Äthylidenchlorid also viel grösser.
Weiters liegt die Siedetemperatur von 560 C für die Austreibung des Lösungsmittels aus dem raffinierten Öl schon sehr günstig ; der Erstarrungspunkt von -98'C ermöglicht gegen- über Äthylenchlorid (-35 c C) die Entparaffinierung auch bei ganz tiefen Temperaturen. Auch das spez. Gewicht von 1-15 von Athylidenchlorid gegenüber 1-26 von Äthylenchlorid liegt dem des Paraffins näher, was für verschiedene Verfahren als wesentlich bezeichnet werden muss. Die Kristallform des ausgefällten Paraffins ist als günstig zu bezeichnen, wenn die Abkühlung nicht zu schnell erfolgt, so dass die Abtrennung nach den verschiedensten Verfahren keine Schwierigkeiten bereitet.
In der Literatur wird nun vielfach an Stelle von Äthylenchlorid die Bezeichnung Dichloräthan verwendet. Es ist allerdings dem Fachman ge- läufig, dass es sich hiebei um das symmetrische oder 1, 2-Dichloräthan handelt, schon weil das asymmetrische oder 1, l-Dichloräthan bisher nicht greifbar war. Ein weiterer Beweis ist wohl darin zu sehen, dass in vielen Veröffentlichungen, z. B. in der amerikanischen Patentschrift Nr. 1,930. 479 an einigen Stellen wohl von Äthylendichlorid die Rede ist, an anderen dasselbe Lösungsmittel aber mit Dichloräthan bezeichnet wird. In der deutschen Patentschrift Nr. 678557 wird von dem Vorschlag gesprochen, "das sogenannte Äthylenchlorid oder Dichloräthan zu benutzen". Das erfindungsgemässe Verfahren bezieht sich jedoch auf Äthylidenchlorid, CH3CHCI2)'Vie es beispielsweise nach der österr.
Patentschrift Nr. 163818 hergestellt wird.
Die Anwendung des Äthylidenchlorids erfolgt zweckmässig in gleicher Weise wie die der anderen Chlorkohlenwasserstoffe unter Berücksichtigung der Eigenschaften des zu raffinierenden Öles, z. B. durch Verrühren ungefähr des doppelten Volumens Äthylidenchlorid mit dem Mineralöl bei Raumtemperatur, Kühlung unter Rühren innerhalb mehrerer Stunden auf die dem gewünschten Entparaffinierungsgrad entsprechende Temperatur tiefstockende Öle etwa-20 C - und Abschleudern oder Absaugen des ausgeschiedenen Paraffins. Auch die Abtreibung des Lösungsmittels sowie die Reinigung des Paraffins kann in gewohnter Weise erfolgen, letztere z. B. durch Waschen mit Äthylidenchlorid und Ausschwitzen der letzten Ölanteile.
An Stelle von reinem Äthylidenchlorid können zur Erzielung spez. Wirkungen auch Gemische mit anderen bekannten Lösungsmitteln, z. B.
Trichloräthylen, Methanol, Aceton usw. verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Entparaffinieren von Mineral- ölen, dadurch gekennzeichnet, dass als Lösungs- bzw. Fällungsmittel Äthylidenchlorid verwendet wird.
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