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Verfahren und Vorrichtung zum Messen der zum Ausdrucken einer Druckform erfordern- lichen Pressung
Bislang war es nicht möglich, in zufriedenstellender Weise festzustellen, welche Druckspannung in kg/cm2 zum einwandfreien Ausdrucken einer Druckform, insbesondere bei Druckmaschinen notwendig ist. Alle bisherigen diesbezüglichen Verfahren zum Messen der Druckspannung zeitigen wegen Mangels geeigneter Mittel nur annähernd richtige Ergebnisse.
Beim Messen solcher Druckspannungen wurde bisher so vorgegangen, dass z. B. in den Lagern des Druckzylinders einer Rotationsdruckmaschine an sich bekannte Druckmessdosen eingebaut wurden. Gelangt nun der Druckzylinder mit der Druckform in Berührung, so wird die dadurch erzeugte Druckspannung über den Druckzylinder, dessen Achse, bzw. dessen Lager auf die Druckmessdose übertragen. Der von dieser Druckmessdose angezeigte Ausschlag wurde als vorhandene Druckspannung abgelesen und angenommen. Hiebei blieb das verhältnismässig grosse Eigengewicht des Druckzylinders voll- kommen unberücksichtigt.
Weiters blieb bei diesem bekannten Verfahren der am Druck- zylinder aufgebrachte, mehr oder weniger weiche
Aufzug unbeachtet, wodurch die Fehlerquellen bei der Festlegung der vorhandenen Druckspannung noch wesentlich vermehrt wurden. Überdies bedürfen die bekannten Druckmessdosen für ihr
Ansprechen eines Mindestdruckes, der je nach
Konstruktion der Druckmessdosen stark schwankt und im Durchschnitt etwa 60-100 kg/cm2 be- trägt. Kleinere Druckspannungen konnten auf diese Art überhaupt nicht aufgenommen werden.
Bei Anwendung des vorstehend beschriebenen, an sich bekannten Messverfahrens wurde der Farb- deckungsgrad beim erhaltenen Druckerzeugnis nur durch Betrachtung mit freiem Auge subjektiv bewertet. Es blieb also der unmittelbare und zwangsläufige Zusammenhang zwischen-der tat- sächlichen Druckspannung und der zufrieden- stellenden Farbdeckung vollkommen unberück- sichtigt. Genaue Messungen der für eine zufriedenstellende Farbdeckung erforderlichen Druckspannung sind als im Rahmen des derzeit bekannten Standes der Technik nicht möglich.
Aber auch die Bestimmung des Farbdeckungsgrades an sich ist mit den bisher bekannten Verfahren und Mitteln gänzlich unzulänglich. Es ist lediglich bekannt, die auf das Papier od. dgl. aufgedruckte Farbmenge gewichtsmässig zu bestimmen. Diese Bestimmung wird aber, dies sei hier ausdrücklich betont, nicht im Zusammenhang mit der für ein gutes Druckergebnis erforderlichen Mindestdruckspannung vorgenommen. Es wurde also lediglich nur der Farbverbrauch, im günstigsten Falle die Deckkraft der verwendeten Druckfarbe ermittelt.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren, welches die zum Ausdrucken einer Druckform erforderliche Druckspannung genau bestimmen lässt. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäss vorerst ein Abdruck vom Klischee, unter Verwendung von auf die Lichtdurchlässigkeit geprüften Papierbogen mittels eines einstellbaren und in seiner Widerspannung messbaren Widerlagers hergestellt und sodann die erzielte Farb- deckung auf photoelektrischem Wege gemessen.
Hiezu dient als Vergleichsmass für die Farb- deckung beispielsweise die auf photoelektrischem
Wege ermittelte Energie der durch die Farb- deckung hindurchgelassenen Lichtmenge, gegen- über der bei den auf Lichtdurchlässigkeit ge- prüften Papierbögen festgestellten Lichtmenge.
Hiedurch werden auf rein mechanischem bzw. photoelektrischem Wege, entrückt dem durch die jeweiligen Lichtverhältnisse beeinflussten sub- jektiven Empfinden des Druckers, die den ver- schiedenen Farbdeckungen entsprechenden
Druckspannungen erhalten.
Gegenstand der Erfindung ist weiters eine Vor- richtung zur Durchführung des erfindung- gemässen Verfahrens, die der Messung der Druck- spannung dient.
In den Zeichnungen ist in Fig. 1 die erfindung- gemässe Vorrichtung zur Messung der Druck- spannung, in Fig. 2 eine beispielsweise Aus- führungsfbrm einer photoelektrischen Vorrichtung dargestellt. Nach Fig. 1 ist ein Messklischee 1 auf einer Platte 2 befestigt. Diese Platte besitzt vier Rollen 3, die mit den Schrägflächen 5 der
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Kolben 4 zusammenwirken.
Die Kolben 4 gleiten in Druckzylindern 6, von denen vornehmlich zwei nebeneinander angeordnet sein können.
Führungen 11 verhindern sowohl ein seitliches
Verschieben als auch ein zu hohes Ansteigen der
Platte r.'. Die Druckzylinder 6 sind durch ein
Rohr 7 an eine Kolbenpumpe 8 angeschlossen, bei deren Betätigung das Druckmittel die in den
Zylindern 6 geführten Kolben 4 herausdrückt.
Diese Druckbewegung wird auf die Rollen 3 der
Platte 2 übertragen, die dadurch angehoben wird.
Zum mittelbaren Anzeigen der Druckspannung an den Druckflächen ist ein geeignetes Messgerät 9 in die Vorrichtung eingebaut, das eine rück- läufige Bewegung der Platte 2 registriert.
Die ganze Vorrichtung ist so gestaltet, dass sie an dem Schliessrahmen jeder Druckmaschine mittels bekannter Schliesszeuge befestigt werden kann.
Bei Ingangsetzung der Pumpe 8 wird die
Platte 2 angehoben. Ist der dabei auftretende
Pumpendruck geringer als die Druckspannung zwischen Klischee und Druckzylinder oder einer ebenen Druckfläche, wird die Platte 2 nachgeben und zurückgedrückt werden. In diesem Falle zeigt das Messgerät 9 einen Ausschlag. Nun muss der Pumpendruck solange gesteigert werden, bis er sich der Druckspannung angeglichen hat und die Platte 2 bewegungslos ihre Lage einhält.
Das Messgerät 9 zeigt dann keinen Ausschlag an.
Am Druckmesser 10 kann dann der tatsächlich erforderliche Anpressdruck in /cfr abgelesen werden. Als Druckmittel in der Pumpe 8 wird vorteilhaft ein möglichst elastisches Mittel, z. B.
Luft, verwendet.
Wie bereits erwähnt, wird im zweiten Ver- fahrensabschnitt die Farbdeckung bestimmt, wofür erfindungsgemäss eine an sich bekannte photo- elektrische Einrichtung herangezogen wird, die das Verhältnis der Farbdeckung zu dem Ergebnis des Druckmessverfahrens aufzeigen soll. Diese in Fig. 2 beispielsweise und schematisch dar- gestellte Vorrichtung weist eine Lichtquelle 12 auf, die durch eine Sammellinse 13 und eine Bild- kammer 14 die Lichtstrahlen auf eine Photozelle
15 wirft. Die auf dieser Photozelle durch die
Lichtstrahlung erzeugte Energie wird durch ein
Messgerät 16, z. B. ein Milliampèremeter, ge- messen. In die Bildkammer 14 wird die bedruckte MessflÅache eingespannt.
Die auf diese Weise er- haltenen Teilergebnisse für die Farbdeckungsgrade werden in Verbindung mit den Ergebnissen der
Druckmessvorrichtung tabellarisch oder in Form eines Koordinatensystems verzeichnet und er- geben ein einwandfreies, zutreffendes Bild für den Zusammenhang günstiger Farbdeckung mit dem jeweils notwendigen Pressendruck.
Bei der praktischen Durchführung des Ver- fahrens bedient man sich einer Anzahl von Papierbogen gleicher Qualität, z. B. 20 Bogen, deren
Lichtdurchlässigkeit photoelektrisch festgestellt wird. Angenommen, die Zeigervorrichtung am LichtmessgerÅat ergäbe bei dieser Prüfung Ziffern zwischen 19 und 21, so kann als Durchschnitts- wert für die Lichtdurchlässigkeit 20 angenommen werden. Nun wird einer dieser Bogen durch die Druckmaschine geschickt, in deren Schliessrahmen die dits Klischee tragende Messvorrichtung eingesetzt ist, nachdem der Zylinder 8 auf einen der normalen Druckspannung entsprechenden Druck gebracht wurde.
Die Voraussetzung für diese und die folgenden Druckabnahmen ist die Verwendung einer Messfläche bestimmter Grösse, z. E. von 100 cm2, die nur zur Hälfte bedruckt wird, weil sonst die Lichtdurchlässigkeit für die photoelektrische Prüfung zu gering wäre. Zur Vermeidung störender Lichtreflektionen im Innern des Messgerätes muss das die halbe Messnäche'.'es Papierbogens einnehmende Druckbild gleichmässig verteilt sein, am zweckmässigsten in Fort n von gitterförmigen Strichen, konzentrischer Kreisen, Spiralen oder Punkten.
Durch den im Zylinder 8 herrschenden îtrk wird die Platte 2 angehoben. Ist dieser Druck geringer als die Druckspannung zwischen Klischee und Druckzylinder oder einer ebenen Druckfläche, wird die Platte 2 zurückgedrückt. In diesem Falle zeigt das Messgerät 9 einen Ausschlag. Nun wird der Pumpendruck bei den folgenden Druck- abnahmen solange gesteigert, bis er der Druckspannung angeglichen ist. In diesem Falle hält die Platte 2 ihre Lage bewegungslos ein, und das Messgerät zeigt keinen Ausschlag.
Wenn diese Lage bei mehrfacher Druckabnahme unverändert bleibt, also als stabilisiert anzusehen ist, werden nun die bedruckten Papierbogen der photoelektrischen Prüfung unterzogen. Angenommen diese ergäbe eine Lichtdurchlässigkeit von 15, so bedeutet dies, dass die Lichtdurchlässigkeit höher ist als 50% der Lichtdurchlässigkeit der unbedruckten Bogen, die mit 20 festgestellt worden ist. Die Farbdeckung ist also noch unvollkommen, da durch Bedrucken der halben Fläche der Papierbogen, deren Lichtdurchlässigkeit, bei praktisch vollkommener Farbdeckung, im Vergleiche zu der der reinen Papierbogen auf die Hälfte zurückgegangen sein müsste.
Um dieses Ziel angenähert zu erreichen, muss einerseits der Duktor auf etwas grössere Farbabgabe eingestellt und die Druckspannung durch Papierauflagen auf dem Druckzylinder gesteigert werden. Der weitere Prüfvorgang wird in derselben Weise wie oben beschrieben durchgeführt, bis das photoelektrische Messgerät keine weitere Verminderung der Lichtdurchlässigkeit anzeigt.
In diesem Endfalle ist die für das verwendete Druckmaterial zweckmässigste Druckspannung durch die Anzeige des Manometers 10 gegeben, dem allenfalls noch ein zusätzliches Manometer beigeordnet sein kann, das die Bruchteile von kglcm2 anzeigt. Die bestmögliche Farbdeckung ist durch das photoelektrische Messgerät ermittelt.
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