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Kniegelenk für Beinprothesen Die Erfindung bezieht sich auf ein Kniegelenk für Beinprothesen. Gegenstand der Erfindung ist ein physiologisches Zweikurvengelenk mit regelbarer elastischer Anpressung der Laufflächen der oberen Kurven an die Laufflächen der unteren Kurven.
Die bisher bekannten Beinprothesen verwenden als Kniegelenk ein Einkurvengelenk. Die auf seitliches Durchbiegen des Gelenkes, quer zur Beugerichtung de3 Knies, gerichteten Biegebeanspruchungen müssen bei einem solchen F. inkurvengelenk von den Verbindungslaschen und Achsoolzen allein aufgenommen werden. Laschen und Bolzen müssen daher stark im Eisen, also schwer ausgeführt werden. Trotzdem wirkt sich die :, tarke seitliche Beanspruchung auf die Lager der Achsbolzen im Sinne rascher Abnützung aus, was zur Lockerung des ganzen Gelenkes führt.
Die infolge der beim Einkurvengelenk allein möglichen starren Verbindung der Oberkurve mit der Unterkurve ohnehin schon starke Reibung wird bei seitlicher Beanspruchung noch bedeutend erhöht, \, il in der einen Lasche Dehnungsbeanspruchung, in der andern Lasche Knickbeanspruchung auftritt, gleichzeitig beide Achsbolzen auf Durchbiegung beansprucht und damit die Reibung in den Achsbolzenlagern in den
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dass infolge der Durchbiegungstendenz der Achs- bolzen ein Ausschlagen der Lager eintritt. Vom statischen Standpunkt aus bildet das Einkurven- gdenk wegen der einzigen Auflagerfläche eine durchaus unstabile Bauart, die zu der eben ge- schilderten übermässigen Beanspruchung der Ver- bindungsorgane führen muss.
Die gegebene starre
Verbindung der Oberkurve mit der Unterkurve macht das Gelenk unnachgiebig, das Abbiegen des
Knies ist erschwert, das Gewicht wegen der er- forderlichen schweren Ausführung der Metallteile hoch. Aus den angeführten Gründen tritt rasche
Abnützung, damit Lockerung der Verbindungen ein, das Gelenk macht unerwünschten Lärm.
Diesen Übelständen hilft das Zweikurven-
Kniegelenk gemäss der Erfindung in möglichster
Anlehnung an die technisch leider nie erreichbare
Natur durch Schaffung des zweikurvigen Knie- gelenkes mit elastischer und regelbarer Verbindung der beiden Oberkurven mit den beiden Unter- kurven ab.
In den Zeichnungen ist eine bevorzugte Aus- führungsform des Kniegelenkes gemäss der Er-
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Zugstange M mit Federhülse P Feder Q und ZugstangeMmitFederhülsePFederQund Mutter R besteht. Die Gabeln Cl, C2 und D13 D2 sind mit ihren Oberende auf Bolzen G und H
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gelagert, welche den Oberschenkelteil 0 und die beiden oberen Kurven Al und AI durchsetzen. Die Unterenden der Gabeln Ci, C, und Di, D sind mittels der Bolzen I und. gelenkig mit dem Verbindungshebel E verbunden, in dessen Mittel an einem Bolzen K die Zugstange M gelenkig angreift.
Gabeln und Verbindungshebel sind in einer Ausnchmung des Unterschenkelteiles U untergebracht, die sich nach unten hin in einer vertikalen Bohrung zur Aufnahme der Zugstange M fortsetzt. Diese vertikale Bohrung bildet bei L ein
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messer so gewählt ist dass sie in die vertikale Bohrung des Unterschenkelteiles U eintreten kann. Das Unterende der Federhülse P bildet einen Federteller, auf dem die Spiralfeder Q aufruht, während ihr oberes Ende in die Mittelausnehmung der Beilagscheibe N ohne Reibung verschiebbar hineinreicht, die auf der oberen Wandung der Höhlung des Unterschenkelteiles U ihr Wiaer- lager findet.
Durch Aufschrauben der Mutter R am Ende der Zugstange M wird der Feder Q eine gewisse Spannung erteilt, welche für den Druck massgebend ist, mit dem die Laufflächen der oberen und unteren Kurven aneinandergedrückt werden. Dieser Druck ist somit durch Verdrehen der Mutter R regelbar. Infolge der Wirkung der Spiralfeder Q ist dieser Druck aber auch elastisch, so dass das ganze Gelenk infolge der beim Ablaufen der Kurven aneinder sich ändernden Spannung der Feder Q elastisch nachgibt. Weiters wird dadurch ein gewisses, dem Arbeiten der natürlichen Muskeln ähnliches Schnellen beim Beugen des Knies erreicht.
Bei seitlichen Beanspruchungen im Kniegelenk äussert sich die überlegene Stabilität des Zweikurven-
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nur ein geringfügiges Abheben der Laufflächen des einen Kurvenpaares und eine Mehrbelastung der Laufflächen des anderen Kurvenpaares anftritt. Bei der kaum merklichen Verschwenkung der Lagerbolzen G und H infolge dieser seitlichen Beanspruchung gibt die Feder Q elastisch nach, es tritt somit keine sonderliche Mehrbelastung, jedenfalls aber keine sonderliche Dehnungs-bzw. Biegebeanspruchung der Gabeln und Bolzen ein, wie beim Einkurvengelenk, wo die ganze Mehrbeanspruchung von den Verbindungslaschen und Bolzen aufgenommen werden muss.
Dies bedeutet aber einerseits überlegene Stabilität des Zweikurvengelenkes, beträchtlich verminderte Beanspruchung der Lager, Bolzen und Gabeln, geringeren Lärm und längere Lebensdauer des Gelenkes, anderseits aber auch angenehmeres und sichereres Gehen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kniegelenk für Beinprothesen, gekenn- zeichnet durch die Ausbildung als physiologiscnes
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Zweikurvengelenk, bestehend al. s zwei gleichgeformten, in bestimmtem Seitcnabstande voneinander in einer Ausnehmung des Oberschenkelteiles (0) befestigten, an den Laufflächen in bekannter Art mit Fiberbelag versehenen oberen Kurven (A1 und A2) von ungefähr elliptischer Form, zusammenarbeitend mit zwei gegenüberstehenden, untereinander gleichgeformten, am Oberende des Unterschenkelteiles (U) angearbeiteten, an den Laufflächen in bekannter Art mit Leder belegten unteren Kux n (Bl und B2) von ungefähr V-förmiger Laufflächenform, wobei die oberen Kurven (Al und A2)
und damit der Oberschenkelteil (0) der Prothese durch eine in grundsätzlich bekannter Art auf Zug abgefederte gelenkige Gabelanordnung (C, D, E, F, M) unter durch Verdrehen einer Mutter (R) regelbarem elastischem Druck an die unteren Kurven (B, und B. J und damit an den Unterschenkelteil (U) angedrückt werden.
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