<Desc/Clms Page number 1>
Hilfsvorrichtung zum Gehen für Beinversehrte
Es ist bekannt, Krückstöcke od. dgl. zwecks Abpufferung der beim Gehen auftretenden Stösse nahe ihrem unteren Ende mit elastischen Organen, zweckmässig mit zwischen gegeneinander verschiebbaren Teilen des Stockes angeordneten Schraubenfedern zu versehen, wobei zur Erhöhung der Pufferwirkung als auch der Bodenreibung eine zusätzliche Gummiauflage oder-kappe am Stockende vorgesehen sein kann.
Nach einer anderen bekannten Krücken- konstruktion ist zwischen der Achselstütze und dem eigentlichen Krückstock eine Art Flüssigkeitspumpe vorgesehen. Unter der Belastung durch den Krückenbenützer wird Flüssigkeit mittels eines niedergehenden Kolbens aus einem Zylinder verdrängt und nach Aufhören der Belastung durch die Wirkung einer schwachen Feder wieder in den Zylinderraum zurückgeführt.
Diese Einrichtungen entsprechen nur mangel- haft den Anforderungen, die hinsichtlich An- nehmlichkeit für den Kranken und Betriebseigen- schaften an eine neuzeitliche Krücke gestellt werden müssen. Die erstgenannte Krücke be- wirkt zwar normalerweise eine elastische und weiche Abfederung der beim Gehen auftretenden
Stösse. Treten diese plötzlich auf oder ist die Last gross, kann es, insbesondere wenn die Feder ermüdet oder weich ist, zu übermässiger Kom- pression letzterer kommen, was schon allein wegen des damit verbundenen relativ starken Niedersinkens des Oberkörpers des Benützers letzterem eine gewisse Unsicherheit beim Gehen verleiht.
Zur Qual wird eine solche Krücke ihrem Träger aber werden, wenn bei völligem Zusammendrücken der Feder zusätzlich harte Schläge auftreten, wobei überdies die Gefahr eines Federbruches oder einer anderen Beschädigung der Krücke nahegerückt ist.
Zum Unterschied dagegen zeigt eine Pumpe gemäss der zweitgenannten Vorrichtung eine verhältnismässig starre Charakteristik, so dass von einer elastischen Federung kaum die Rede sein kann. Jeder, der selbst bei normaler Benützung auftretende Stösse kommt als harter Druck oder Schlag auf die Achsel des Benützers zur Wirkung, so dass sich bei dauerndem Gebrauch dieser Krücke sehr bald erhebliche Schmerzen in der Achselpartie einstellen.
Die Erfindung sieht nun eine Krücke vor, bei welcher durch zweckmässige Kombination einer Feder mit einer Flüssigkeitsbremse die genannten Mängel vermieden sind. Sie betrifft eine Hillsvorrichtung zum Gehen für Beinversehrte, insbesondere einen Krückstock mit Handgriff und einer den Körper des Benützers abstützenden Federung, wobei zur Dämpfung der von der Federung zugelassenen Bewegung der Krückenteile gegeneinander eine an sich bekannte Flüssigkeitsbremse vorgesehen ist.
Die erfindungsgemässe Krücke weist den Vorzug auf, das Gewicht des Benützers durch die Federung elastisch abzupuffern bei gleichzeitiger Verhinderung eines sehr raschen Zusammendrückens bzw. Aufgrundgehens der Feder unter der Ein- wirkung plötzlicher Stösse oder sehr hoher Belastung. Wird gemäss einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Flüssigkeitbremse nächst der Stockspitze angeordnet, ist eine Demontage der Bremse sowie das Füllen und
Entleeren der Bremsflüssigkeit erleichtert sowie gleichzeitig ein Benässen bzw. Beschmutzen von
Kleidungsstücken und Schuhen praktisch aus- geschlossen.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, dass der zum Anheben und zur Führung des
Krückstockes dienende und damit das Rückführen der Feder-Bremseinrichtung in ihre Bereitschaft- stellung bewirkende bolzen-oder keulförmige
Handgriff vom Krückstock weg in seinem Quer- schnitt zunimmt und gleichzeitig nach abwärts etwa unter einem Winkel von 300 gegen die
Horizontale gekrümmt ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung zur Darstellung gebracht. Fig. l zeigt das untere Ende eines Krückenstockes ohne Krückenkapsel, Fig. 2 den die gegeneinander beweglichen Teile verbindenden Stift oder Splint und Fig. 3 die Arrnstützkrücke mit Gummikapsel und mit einem erfindungsgemässen Handgriff in verkleinertem Massstabe.
In den Figuren der Zeichnung ist 1 der eine Teil des Krückstockes, der als zylindrische Hülse ausgebildet ist, in der das Ende des anderen Krückstockteiles 2 teleskopartig verschiebbar gelagert ist, 3 eine Schraubenfeder, die sich einerseits gegen den Boden der zylindrischen Hülse 1 und anderseits gegen das Ende des Teiles 2 abstützt, 4 ein Langloch in der Hülse 1, in welchem ein mit dem Teil verbundener Stift oder Splint 5 gleiten kann.
<Desc/Clms Page number 2>
Die Stärke der verwendeten Feder wird dem
Körpergewicht angepasst sein und die Feder kann, wenn sie ermüdet oder gebrochen ist, leicht aus- getauscht werden. Die Längsabmessung des
Loches 4 ist ein Mass für die axiale Bewegung der
Teile 1 und 2 gegeneinander und für die grösste
Zusammendrückbarkeit der Feder.
Die zur Dämpfung der von der Feder zuge- lassenen Bewegung vorgesehene Flüssigkeits- bremse besteht lediglich aus der Hülse 1 und dem
Unterteil des Stockes 2, in dessen Bodenplatte 7 eine Durchtrittsöffnung 8 für die Bremsflüssigkeit, wie Wasser, Öl od. dgl. angebracht ist.
In Fig. 3 der Zeichnung ist der erfindung- gemässe Handgriff mit 6 bezeichnet. Dieser ist zum Unterschied gegen bekannte Ausführung- formen, wobei die Griffe vom Krückenstock weg senkrecht oder nach aufwärts geneigt abstehen, leicht nach abwärts gekrümmt, so dass das Handgelenk keine Zwangstellung, sondern eine natür- liche Lage einnimmt, wodurch vorzeitig Er- müdung vermieden wird. Der Handgriff erweitert sich überdies vom Krückenstock weg nach aussen hin-etwa in Form einer Keule oder eines Pìstolengriffes - und passt sich der Form der ihn umspannenden Hand an. Dadurch wird ein Abrutschen der Hand vom Griff hintangehalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hilfsvorrichtung zum Gehen für Beinversehrte, insbesonders Krückstock mit Handgriff und einer den Körper des Benützers abstützenden Federung, dadurch gekennzeichnet, dass zur Dämpfung der von der Federung (3) zugelassenen Bewegung der Krückenteile (1, 2) gegeneinander eine an sich bekannte Flüssigkeitsbremse, vorzugsweise nächst der Stockspitze, vorgesehen ist.