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Elektrische Entladungsröhre
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Entladungsröhre und insbesondere auf die Elektroden (Anoden, Schirme usw. ) oder sonstigen leitenden Teile einer solchen Röhre.
Es ist üblich, Röhrenelektroden aus Nickel, Eisen, vernickeltem Eisen, aluminiertem Eisen und ähnlichen Werkstoffen herzustellen. Sollen nun auf diese Weise zusammengebaute Elektroden in Entladungsröhren für sehr kurze Wellen, z. B. kleiner als 3 m, verwendet werden, so werden
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Frequenzen muss man, um die Widerstandsverluste möglichst gering zu machen, einen Werkstoff mit möglichst geringer Permeabilität wählen, d. h. einen nicht magnetischen Werkstoff statt Nickel oder Eisen. Der zu verwendende Werkstoff muss ausserdem einen möglichst niedrigen spezifischen Widerstand haben. In dieser Beziehung sind Metalle, wie Kupfer und Silber, sehr vorteilhaft.
Es ist jedoch im allgemeinen nicht möglich, Elektroden aus Kupfer oder Silber herzustellen, da diese Stoffe, besonders Silber, mechanisch ungenügend widerstandsfähig sind. Dazu kommt noch, dass sie für die zur Entgasung der Röhrenteile anzuwendende Hochfrequenzheizung sehr ungünstig sind, gerade weil sie einen so niedrigen, spezifischen Widerstand haben. Für diese Hochfrequenzheizung haben Metalle wie Nickel und Eisen gerade einen sehr günstigen elektrischen Widerstand und es sind auch bei diesen Metallen die magnetischen Verluste hoch. Infolge dieser verschieden gerichteten Forderungen müssten mit Rücksicht auf den endgültigen Betrieb Metalle, wie Kupfer und Silber, verwendet werden und nicht Nickel, Eisen od. dgl. ; mit Rücksicht auf die Herstellung aber müsste gerade das Umgekehrte getan werden.
Diese Schwierigkeiten können nun behoben werden, indem eine elektrische Entladungsröhre gemäss der vorliegenden Erfindung verwendet wird, die eine oder mehrere Elektroden oder andere leitende Teile enthält, die aus einem
Kernkörper aus Nickel, Eisen, Nickeleisen oder ähnlichen Werkstoffen zusammengebaut sind, der mit einer Schicht aus Kupfer, Silber oder sonstigen Werkstoffen von gleicher Leitfähigkeit überzogen ist, deren Stärke 10-30 Mikron beträgt.
Bei einer erfindungsgemässen Entladungsröhre werden die Elektroden beiden zunächst wider- sprechenden Forderungen gerecht. Denn die
Eindringtiefe des elektrischen Stromes ist bei grösseren und bei kleineren Wellenlängen ver- schieden. Sie ist z. B. für Kupfer bei einer Wellenlänge von 3 m etwa 6-5 Mikron ; wird nun eine Schicht von 10 bis 30 Mikron verwendet, so haben solche Elektroden sehr gute Hautwirkungseigenschaften zum Gebrauch auch auf sehr kurzen Wellen von Dezimeter-und Zentimeterlänge. Andererseits haben sie aber sehr gute Eigenschaften für die Hochfrequenzentgasung, da bei den dabei verwendeten Wellenlängen von 50 bis 1000 m die Eindringtiefe bedeutend grösser ist und der höhere Widerstand des inneren Materials wirksam wird, so dass auch eine sehr gute Entgasung der Elektroden stattfindet.
Eine erfindungsgemässe Röhre eignet sich demnach in erster Linie gut zum Gebrauch auf kurzen und sehr kurzen Wellen.
Es sind natürlich grundsätzlich sowohl für den Grundwerkstoff als auch für die Aussenschicht verschiedene Stoffe verwendbar. Sehr günstige Eigenschaften hat z. B. eine Kombination eines Nickelkernes mit einer dünnen Kupferaussenschicht. Es ist jedoch auch möglich, andere bekannte Elektrodenstoffe zu verwenden, wie Eisen od. dgl. und diese mit einer dünnen Schicht aus Kupfer oder einem sonstigen Werkstoff zu überziehen, deren Leitfähigkeit von etwa der gleichen Grössenordnung ist wie die des Kupfers.
Die Erfindung wird nun an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert, in denen die Herstellung eines leitenden Teiles einer erfindungsgemässen Entladungsröhre dargestellt ist.
Ein als Anode zu verwendendes plattenförmiges Element aus Eisen, dessen Stärke 125 Mikron beträgt, wird vor dem Einbauen in die Röhre mit einer Kupferschicht von 10 bis
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15 Mikron Stärke überzogen. Das kann in bekannter Weise erfolgen, z. B. auf elektrolytischem oder auch kataphoretischem Wege. Die so erhaltene Elektrode wird dann in der üblichen Weise mit den anderen Röhrenteilen zusammengebaut und die Röhre wird dann fertiggestellt.
Gemäss einer anderen Ausführungsform wird ein Eisendraht mit einer Stärke von 250 Mikron, der etwa zur Verbindung zwischen einer Elektrode und einem Stromzuführungsleiter dient, mit einer Silberschicht von 10 bis 15 Mikron überzogen. Dieser Silberüberzug wird vorzugsweise bei denjenigen Elementen verwendet, die der Oxydation ausgesetzt sein können, z. B. in der Nähe einer Einschmelzstelle angeordnet sind, anderer- seits aber bei Hochfrequenzheizung oder auch im Betrieb der Röhre nicht zu warm werden.