<Desc/Clms Page number 1>
Elektrokrampfgerät
Bei der Behandlung von Kranken, insbesondere Geisteskranken, finden sogenannte Elektrokrampfgeräte Verwendung, bei welchen mit Hilfe von Elektroden, die am Kopfe des Patienten angelegt werden, auf den Patienten kurze elektrische Stösse mit der Frequenz des technischen Wechselstromes geschickt werden. Diese Geräte dienen dazu, eine Schockwirkung zu erzielen, welche in vielen Fällen bis hart an die letale Dosis heranreichen muss, um wirksam zu sein.
Es ist schon bekannt geworden, derartige Geräte mit Schaltuhren auszurüsten, um eine bestimmte Behandlungsdauer von vornherein einzustellen.
Soll die Behandlung gute Erfolge zeitigen und das Gefahrenmomentmöglichst beschränkt werden, so müssen vor allem zwei Forderungen erfüllt sein.
Das Gerät muss ohne umständliche Vorbereitung, sozusagen überfallsartig, betriebsbereit und so einfach zu bedienen sein, dass der Arzt seine volle Aufmerksamkeit dem Patienten zuwenden und die Behandlung im Bedarfsfalle sofort abbrechen kann.
Beide Forderungen sind bei den bisher bekannt gewordenen Einrichtungen (s. z. B. franz. Patentschrift Nr. 853520) nicht erfüllt. Man pflegte unter anderem das die Schaltzeit einstellende Relais und die Messinstrumente in ein kompliziertes Tischgerät fest einzubauen, so dass der behandelnde Arzt vom Patienten räumlich getrennt oder jedenfalls nicht in der Lage war, seine Aufmerksamkeit gleichzeitig der Bedienung der Anlage und der Beobachtung des Patienten zuzuwenden.
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass der Arzt während der eigentlichen Behandlung sich unmittelbar bei dem Patienten befinden muss. Erfindungsgemäss wird daher in solcher Nähe des Patienten, dass die Beobachtung durch den behandelnden Arzt gewährleistet ist, ein von Hand aus zu betätigender Schalter vorgesehen, durch den es ermöglicht wird, die Schaltzeit vorzeitig abzubrechen.
Eine einfache Lösung ergibt sich, wenn das ganze Gerät so leicht ausgeführt ist, dass es mit den Elektroden, die an den Kopf des Patienten angelegt werden, und dem Schalter eine Baueinheit bildet. Beispielsweise ist auf einer an sich bekannten Elektrodenzange ein mit verschiedenen Anzapfungen versehener Netztransformator mit Schaltuhr und Handtaste aufgebaut.
Gemäss einer anderen erfindungsgemässen Ausführungsform wird der Handschalter mit einer Schaltuhr kombiniert und die Schaltuhr mittels eines entsprechend langen flexiblen Kabels mit dem Gerät verbunden, so dass der Arzt unmittelbar neben dem Patienten diesen beobachten kann.
An der Schaltuhr ist dabei eine Drucktaste vorgesehen, durch deren Betätigung sie in Gang gesetzt und gleichzeitig der Stromkreis geschlossen wird. Das Uhrwerk ist so eingerichtet, dass es nur solange läuft, als der Druckschalter gedrückt wird. Die Behandlungszeit ist also entweder durch den normalen Ablauf der vorher eingestellten Schaltzeit begrenzt, oder durch das Loslassen der Drucktaste, wenn der Arzt vor Ablauf der eingestellten Zeit den Druck aufhebt. Ein Schalter dieser Art bringt für den behandelnden Arzt den Vorteil mit sich, dass er unmittelbar nach der Behandlung die tatsächlich wirksame Schaltzeit ablesen kann, weil die Uhr nur solange gelaufen ist, als der Stromkreis wirklich geschlossen war.
Da der Schädelwiderstand sich als amplitudenabhängig erwiesen hat, muss zum Zweck der Strombegrenzung die Stromquelle in an sich bekannter Weise hochohmig ausgebildet sein.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Elektrokrampfgerät für die Behandlung von Kranken, insbesondere Geisteskranken, mit hoch dosierten elektrischen Strömen, mit einer Schaltuhr zur Begrenzung der Dauer der Einwirkung, dadurch gekennzeichnet, dass in unmittelbarer Nähe des Patienten, so dass die Beobachtung durch den behandelnden Arzt gewährleistet ist, zusätzlich zu der Schaltuhr noch ein von Hand aus zu betätigender Schalter vorgesehen ist, durch den es ermöglicht wird, die vor Beginn der Behandlung eingestellte Schaltzeit vorzeitig abzubrechen.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.