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Funktions-Bauzelle
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine
Bauzelle und besteht im wesentlichen darin, dass ein besonders gestalteter Baukörper einen ins- besondere nach vorne offenen Hohlraum in sich umschliesst, in dem sich Einsätze zur Unterbringung und sinngemässen Anordnung von
Leitungen aller Art, von Geräten und Organen, mittels welcher die Bauzelle befähigt ist, eine gewünschte Funktion auszuüben und wobei der Hohlraum mittels einer Abdeckung nach aussen verschliessbar ist.
Die Allgemein in Verwendung stehenden Bauelemente, verfolgen hauptsächlich den Zweck, grössere Festigkeit, raschere Bauweise oder Materialersparnisse zu erzielen. Ihre Aufgabe ist meist darauf beschränkt, einen bestimmten Bauteil zu gestalten, z. B. als Wände einen Raum zu umschliessen. So wie aber etwa die menschliche Haut nicht nur die Aufgabe hat, einen Körperteil zu umschliessen und ihm sein äusseres Aussehen zu geben, sondern darüber hinaus noch vielerlei andere Aufgaben mittels in ihr liegender Organe auszuüben befähigt ist, wie z. B. Wärmeregulierung, Bakterienabwehr, Atmung usw., so soll auch nachstehende Erfindung einer Funktionsbauzelle ausser statischen Aufgaben die Aus- übung weiterer Funktionen ermöglichen.
Nachstehende Figuren zeigen eine beispielmässige Ausführung des Erfindungsgegenstandes. Fig. l zeigt einen Längsschnitt der Bauzelle im Aufriss, Fig. 2 im Seitenriss, Fig. 3 einen Querschnitt im Grundriss und Fig. 4 einen aus Funktionszellen schematisch dargestellten Bauteil unter Weglassung der äusseren Abdeckung.
Die Funktions-Bauzelle besteht im wesentlichen aus vier Hauptteilen : einem festen Baukörper 1, einem Leitungsträger 2, einem herausnehmbaren Einsatz 3 und einer äusseren Abdeckung 4.
Der feste Baukörper 1 umschliesst mit seinen Seiten 5, 6, 7 einen Hohlraum 8 ein. Dieser ist nach vorne, nach oben und unten offen, kann jedoch im Bedarfsfalle allseitig verschlossen werden. Die Wände sind mit Öffnungen und Schlitzen 9 versehen, welche in den Hohlraum 8 münden und mit den Öffnungen und Schlitzen seitlich angefügter anderer Baukörper korrespondieren. Die Seitenwände 6, 7 des Baukörpers 1 sind weiters mit von vorne zur Rückwand 5 führenden Einschnitten 10 versehen, welche in ihrem unteren Teil nach unten ausgerundete
Lagerschalen 11 bilden. Jeder Baukörper kann auch mehr als nur einen Hohlraum 8 bilden.
Um das allseitige Aneinanderfügen von Bau- körpern 1 bder von Baukörpergruppen zu ermöglichen, sind diese mit Nut 12 und Feder 13 ausgestattet oder mit sonstigen bekannten Einrichtungen zu diesem Zweck versehen. Sie können fest für dauernde oder lösbar für zeitweilige Verbindungen aneinander gefügt werden. Der Baukörper 1 kann aus beliebigem Material be- stehen, das nur fest genug ist, den gewünschten statischen Ansprüchen gerecht zu werden. Er kann von beliebiger Gestalt sein.
Der Geräte-Einsatzteil 3 ist im Hohlraum 8 des Baukörpers 1 untergebracht. Er besteht im wesentlichen aus einem Hohlkörper, der sich im allgemeinen in seiner Gestalt dem Hohlraum 8 anpasst. Er ist herausnehmbar und mit dem Baukörper 1 leicht lösbar verbunden, besteht aus beliebigem, dem Zweck anzupassenden, leicht bearbeitbarem Material und dient dazu, die für die vorgesehene Funktion oder Aufgabe dienenden Geräte und Einrichtungen aufzunehmen. Die für diese Geräte notwendigen Zu-und Ableitungen, Kontakte, Schaltungen u. dgl. werden auf dem Anschluss-Träger 2 montiert. Dieser besteht im wesentlichen aus einer dem Zweck angepassten Platte oder einem Behälter, welche mit dem Baukörper 1 verbunden werden können.
Den Hohlraum 8 mit seinen Einsätzen schliesst nach aussen die Abdeckung 4 ab.
Diese kann eine dem bestimmten Zweck angepasste Ausführung haben ; sie kann als Türe, als Schuber, Klappe, Vorhang, Gitter u. dgl. ausgebildet sein. Die Aussenseite kann auch gleichzeitig als Raumschmuck dienen und demzufolge mit einem Anstrich, mit Tapeten, Bildern, Schnitzereien, Figuren, Spiegel u. dgl. ausgestattet sein.
Das Zusammenwirken der einzelnen Teile der Funktions-Bauzelle ist folgendes : Durch aneinanderfügen einzelner Baukörper wird der ge- wünschte Bauteil gebildet. Die erforderlichen Zu-und Ableitungen, Rohre und Drähte können jederzeit ohne Schwierigkeiten installiert werden.
Die übereinandergefügten Baukörper 1 bilden einen zusammenhängenden, senkrechten offenen Schlauch, in welchen die erforderlichen Installierungen ohne weiteres verlegt werden können.
Auch die waagrechten Installierungen bilden keine Schwierigkeiten, da hiefür die Einschnitte 10
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faltigkeit bildet überhaupt einen Wesensbestandteil der Erfindung. Sind in der Zelle keine
Installationen erforderlich, so kann der Anschlussträger 2 natürlich entfallen. Im Einsatz 3 können aber auch Dinge untergebracht werden, wie Blumen, Aquarien 18, Terrarien, Volieren, Uhren, Bilder, Figuren, Bücher, Gläser, Porzellan. Er kann als Schrank 19 ausgebildet werden, wobei noch die Möglichkeit besteht, statt des Anschlussträgers 2 einen Geheimschrank zur Unterbringung wertvoller Dinge einzurichten. Auch der äussere Abschluss 4 der Zelle ist, wie bereits oben erwähnt, der individuellen Ausgestaltung im weitesten Masse zugänglich.
Die Funktions-Bauzellen können in genormten Grössen und genormten Einrichtungen hergestellt werden, wodurch weitere bedeutende wirtschaftliche und bautechnische Vorteile erzielt werden.
Aus den Funkdons-Bauzellen lassen sich die mannigfaltigsten Gebilde errichten, die in bezug auf Bauform, Zweckbestimmung, ästhetischer und räumlicher Gestaltung neue Möglichkeiten eröffnen. Der Raumgestalter ist nun in der Lage, so völlig verschieden geartete Dinge wie etwa einen Heisswasserapparat, ein Rundfunkgerät, Beleuchtungs-und Heizkörper, ein Aquarium und eine zentrale Schaltanlage in einem einzigen
Raum, jedes Ding am zweckmässigsten Ort unterzubringen und alle Dinge einer einheit- lichen ästhetischen Form zu unterwerfen.
Dadurch, dass lediglich die funktionierenden
Teile eines Apparates oder Gerätes ohne deren bis jetzt notwendigen Umkleidungen bei ihrem
Einbau in die Funktionszelle genügen, da ja diese nun für alle solche Geräte die einheitliche
Form bildet, wird eine nicht unwesentliche
Ersparnis an Material und Kosten erzielt.
Auch dies ist eines der Wesensmerkmale dieser Er- findung, dass die verschiedenst gearteten Gegen- stände in eine einheitliche, dem Zwecke und dem persönlichen Geschmacke dienende Form gebracht werden können, wobei diese aber jederzeit wieder ohne Schwierigkeiten geändert und neuen Bedürfnissen angepasst werden können.
Wie erwähnt, kann der Baugestalter die mannigfaltigsten Gebilde aus den Funktionszellen errichten. Nicht nur Haus-und Wohnbauteile, sondern auch Dinge wie beispielsweise Kabinen,
Schaufenster, Werkstätten, Ställe, Kojen, Aus- stellungsräume und vieles andere ; aber auch Möbel aller Art und Mehrzweckgeräte.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Funktions-Bauzelle, an andere allseits anschliessbar, dadurch gekennzeichnet, dass sie in sich einen offenen, aber verschliessbaren Hohlraum umschliesst, in welchem sich herausnehmbare Einsätze zur Unterbringung und zweckvollen Anordnung von bestimmte Funktionen aus- übenden Organen und deren Installierung befinden, und dass ihre Öffnungen und Schlitze, sowie ihre Einschnitte, mit Lagerschalen, versehen, in ihrem Hohlraum münden und mit den Öffnungen benachbarter Zellen korrespondieren.