<Desc/Clms Page number 1>
Die vorliegende Erfindung betrifft eine hydraulisch betätigbare Rückwand, insbesondere für einen Ladewagen.
Ladewagen (z. B. Heuladewagen) sind oft mit einer hydraulisch betätigbaren Rückwand versehen. Zu diesem Zweck ist entweder auf einer Seite ein Hydraulikzylinder oder es ist auf beiden Seiten je ein Hydraulikzylinder vorgesehen, mit dessen Hilfe die Rückwand geöffnet und geschlossen werden kann. Damit die Rückwand zuverlässig in der Geschlossen-Stellung bleibt, ist ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen. Dieser Verriegelungsmechanismus ist zumeist auch Hydraulisch betätigt ; es sind aber auch Verriegelungsmechanismen bekannt, die sich mechanisch (z. B. über einen Seilzug) vom Traktor aus betätigen lassen. Nachteilig ist bei derartigen Verriegelungsmechanismen nicht nur der zusätzliche Aufwand, sondern auch die hohe Störanfälligkeit.
Ein Ladewagen ist eine Landmaschine, die oft im Gelände eingesetzt wird, sodass es nicht selten dazu kommt, dass die Rückwand verbogen wird. In diesem Fall versagt dann im allgemeinen der Verriegelungsmechanismus ; zumindest aber ist ein händisches Nachhelfen (was ein Absteigen des Fahrers vom Traktor erfordert) notwendig.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird bei einer hydraulisch betätigbaren Rückwand erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die Rückwand in der Geschlossen-Stellung in einer Führung gehalten ist, aus der sie nur gegen ihr Gewicht und/oder gegen die Kraft einer Feder hebbar ist.
Erfindungsgmäss ist also kein zusätzlicher Verriegelungsmechanismus notwendig, sodass auch kein zusätzlicher Steuerkreis für eine mechanische bzw. hydraulische Betätigung notwendig ist. Es sind keine mechanisch bewegbaren Verschlussteile wie Schnapper, Bolzen od. dgl. notwendig, die regelmässig gewartet (gefettet) werden müssten. Dennoch ist die Rückwand in der Geschlossen-Stellung zuverlässig fixiert, weil sie am Ende des Schliessvorganges durch ihr Gewicht und/oder durch die Kraft einer Feder in die erfindungsgemäss vorgesehene Füh-
<Desc/Clms Page number 2>
rung gelangt, aus der sie nur durch erhebliche Krafteinwirkung gehoben werden kann. Derartig hohe Kräfte werden zwar mit Leichtigkeit von der Hydraulik aufgebracht, ein versehentliches Öffnen (z.
B. durch Erschütterungen) ist jedoch unmöglich. Da die Hydraulik nur zum Öffnen der Rückwand (nicht aber zu deren Verriegelung) notwendig ist, kommt man bei der erfindungsgemässen Rückwand mit einem einfach wirkenden Druckanschluss aus ; es ist kein doppelwirkender Anschluss notwendig.
Es ist zweckmässig, wenn die Führung aus zumindest einer Rolle, die an der Rückwand unten angebracht ist, und aus zumindest einer U-förmigen Fangtasche besteht, wobei sich die Rolle in der Geschlossen-Stellung der Rückwand in der Fangtasche befindet und wobei die Fangtasche an einem Schenkel des U einen Anschlag für die Rolle und am anderen Schenkel des U eine Einlaufschräge aufweist. Die Führung wird also dadurch erzielt, dass eine Rolle der Rückwand in einer oben offenen, U-förmigen Fangtasche gehalten ist. Beim Schliessen der Rückwand gelangt die Rolle von oben über die Einlaufschräge in die eigentliche Fangtasche, wobei sie dann bis zum Erreichen der Geschlossen-Stellung am Anschlag, der der Einlaufschräge gegenüberliegt, abrollt.
Eine Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rückwand an ihrem oberen Rand an einem Ende eines Hauptbogen drehbar gelagert ist, der mit seinem anderen Ende ortsfest drehbar gelagert ist, dass am Hauptbogen eine Wippe um eine Drehachse drehbar gelagert ist, dass eine hydraulische Kolben/Zylinderkombination mit einem Ende am Hauptbogen, insbesondere an der Drehachse der Wippe, angelenkt und mit dem anderen Ende ortsfest angelenkt ist, dass die Wippe um die Drehachse durch eine Feder vorgespannt ist, dass an der Wippe eine Lenkstange mit einem Ende angelenkt ist, deren anderes Ende an der Rückwand angelenkt ist, sodass durch eine Drehung
EMI2.1
Rückwand in die Geschlossen-Stellung gedrückt wird,
und dass zur Begrenzung der Drehbewegung der Wippe infolge der Vorspannung durch die Feder ein Seil mit einem Ende an der Wippe
<Desc/Clms Page number 3>
befestigt ist, dessen anderes Ende ortsfest verankert ist.
Wenn sich die Rückwand in der Geschlossen-Stellung befindet und die Hydraulik betätigt wird, so wird zunächst der Hauptbogen samt Rückwand angehoben. Die Rückwand wird dabei in bezug auf den Hauptbogen durch die Feder in Richtung Geschlossen-Stellung gedrückt. Dies geht solange, bis das Seil gespannt ist. Bei weiterer Betätigung der Hydraulik dreht sich dann die Wippe entgegen der Vorspannung der Feder, sodass sich die Rückwand bezüglich des Hauptbogens in Richtung Offenstellung dreht. Beim Schliessen lauft dieser Vorgang umgekehrt ab.
Es ist bei Ladewägen oft erwünscht, dass die Rückwand in zwei verschiedene Öffnungsstellungen gebracht werden kann, eine erste Stellung, in der sich Rückwand nur geringfügig über denLadewagen'befindet, und eine weitere Stellung, in der die Türe bis hoch über den Ladewagen geöffnet werden kann. Die erste Stellung ist notwendig, wenn oberhalb des Ladewagens nicht viel Platz-ist, und die zweite ist insbesondere beim Entladen von Dürrheu günstig. Dies kann bei der erfindungsgemässen Rückwand einfach dadurch erzielt werden, dass zwischen dem Hauptbogen und der Rückwand ein Anschlag-vorgesehen ist und dass das Seil an zumindest zwei verschiedenen Einhängepunkten ortsfest fixierbar ist, sodass das Ausmass der Öffnung der Rückwand veränderbar ist.
Wird das Seil höher eingehängt, so beginnt die Rückwand erst nach einer entsprechend längeren Betätigung der Hydraulik gegenüber dem Hauptbogen aufzuschwen-' ken, sodass der Hauptbogen schon nahezu senkrecht steht, bevor die Rückwand gegenüber dem Hauptbogen verdreht-wird. Um zu verhindern, dass sich die Rückwand durch die Wirkung der Feder zu sehr dem Hauptbogen nähert, ist zwischen dem Hauptbogen und der Rückwand ein Anschlag vorgesehen, sodass der Winkel zwischen Hauptbogen und Rückwand ein gewisses Mindestmass nicht unterschreiten kann.
An Hand der beiliegenden Figuren wird die'vorliegende Erfindung näher erläutert. Es zeigt : Fig. 1 das Hinterende eines Ladewagens mit einer erfindungsgemässen Rückwand in der Geschlossen-Stellung ; Fig. 2 dasselbe, jedoch mit geringfügig
<Desc/Clms Page number 4>
geöffneter, entriegelter Rückwand ; Fig. 3 dasselbe, jedoch mit der Rückwand in der ersten Öffnungsstellung ; Fig. 4 dasselbe mit Rückwand in der zweiten Öffnungsstellung ; Fig. 5 die Führung von hinten und Fig. 6 die Führung von der Seite.
An einem Ladewagen 2, von dem in den Fig. 1 bis 4 immer nur das Hinterende zu sehen ist, ist ein Hauptbogen 8 drehbar gelagert ; die Hauptbogen-Drehachse ist mit 14 bezeichnet.
Am Hauptbogen 8 ist die Rückwand 1 drehbar befestigt, wobei die Rückwand-Drehachse mit 15 bezeichnet ist. Am unteren Ende der Rückwand 1 ist seitlich eine Rolle 4 angebracht (siehe auch Fig. 5 und 6), die sich in der Geschlossen-Stellung der Rückwand 1 in einer Fangtasche 5 befindet. Diese Fangtasche 5 ist U-förmig ausgebildet, wobei das U oben offen ist ; ein Schenkel des U bildet einen Anschlag 6 für die Rolle 4, und das obere Ende des gegenüberliegenden Schenkels des U ist zu einer Einlaufschräge 7 aufgebogen.
Der Hauptbogen 8 weist auch eine Drehachse 10 auf, auf der eine Wippe 9 drehbar gelagert ist. An der Drehachse 10 ist auch ein Kolben 16 einer hydraulischen Kolben/Zylinderkombina-
EMI4.1
;Ladewagenselbst ist natürlich verfahrbar.) In. Fahrtrichtung des Ladewagens 2 vor der hydraulischen Kolben/Zylinderkombination 11 ist eine Feder 3 vorgesehen, die oben an der Wippe 9 und unten ortsfest am Ladewagen 2 angelenkt ist'. In Fahrtrichtung des Ladewagens 2 hinter der hydraulischen Kolben/Zylinder- kombination 11 ist ein Seil 13 vorgesehen, das ebenfalls etwa senkrecht verläuft und oben an der Wippe 9 und unten ortsfest am Ladewagen 2 drehbar befestigt ist. Das Seil 13 kann am Ladewagen 2 an zwei verschiedenen Einhängepunkte 19 oder 20 befestigt sein.
In den Fig. 1 bis 3 ist es am unteren Einhängepunkt 20 befestigt, in Fig. 4 am oberen Einhängepunkt 19.
Schliesslich ist an der Wippe 9 noch eine Lenkstange 12 angelenkt, u. zw. in Geschlossen-Stellung der Rückwand 1 etwa oberhalb der Drehachse 10 der Wippe 9. Das andere Ende der
<Desc/Clms Page number 5>
Lenkstange 12 ist unterhalb der Rückwand-Drehachse 15 an der Rückwand 1 angelenkt. An der Rückwand 1 ist ein Anschlag 18 vorgesehen, damit der Winkel zwischen dem Hauptbogen 8 und der Rückwand 1 einen gewissen Mindestbetrag nicht unterschreiten kann.
An Hand der Fig. 1 bis 3 wird nun erklärt, wie die Rückwand 1 in die erste Öffnungsstellung gelangt. Dabei ist das Seil 13 am unteren Einhängepunkt 20 befestigt.
EMI5.1
den Hauptbogen 8 anhebt ; dieser dreht sich daher um die Hauptbogen-Drehachse 14. Die Wippe 9 ist infolge der Feder 3, die eine Zugfeder ist, entgegen dem Uhrzeigersinn vorgespannt ; die Lenkstange 12 ist daher-wie in Fig. 1 gesehen-nach links vorgespannt, sodass sie die Rückwand 1 um die RückwandDrehachse 15 im Uhrzeigersinn zu drehen versucht ; das untere Ende der Rückwand 1 ist daher nach links - wie in Fig. 1 gesehen-vorgespannt, sodass die Rolle 4 am Anschlag 6 anliegt.
Während der Kolben 16 aus dem Zylinder 17 ausfährt, wird durch die Drehung des Hauptbogens 8 die Rückwand-Drehachse 15 und damit auch die Rückwand 1 gehoben ; die Rolle 4 läuft dabei am Anschlag 6 ab. Wenn die Rolle 4 die Höhe der Einlaufschräge 7 erreicht hat, ist das Seil 13 gerade gespannt (siehe Fig. 2). Wird nun der Kolben 16 noch weiter aus dem Zylinder 17 ausgefahren, so dreht sich die Wippe 9 infolge des gespannten Seiles 13 im Uhrzeigersinn (siehe Fig. 3). Durch diese Drehung wird die Lenkstange 12 nach rechts verschoben und dreht dadurch die Rückwand 1 um die Rückwand-Drehachse. 15 in die Öffnungsstellung. Dadurch wird die Rolle 4 vom Anschlag 6 abgehoben.
(Die Bahn 21 der Rolle 4 ist in Fig. 6 zu sehen.) Der Kolben 16 kann maximal so weit ausgefahren werden, bis die Drehachse 10 auf der gedachten Verlängerung des Seiles 13 liegt ; eine weitere Bewegung ist infolge des gespanntes Seiles 13 nicht mehr möglich. Die Rückwand 1 befindet sich dann in der in Fig. 3 gezeigten Stellung, der ersten Öffnungsstellung.
<Desc/Clms Page number 6>
Das Schliessen der Rückwand 1 geschieht einfach durch Ab- lassen des Hydraulikdruckes in der hydraulischen Kolben/Zy- linderkombination 11. Infolge der Feder 3 schwenkt die Wippe
9 um die Drehachse 10 entgegen dem Uhrzeigersinn, das Seil 13 bleibt gespannt. Dadurch schwenkt die Rückwand 1 um die Rückwand-Drehachse 15 im Uhrzeigersinn. Gleichzeitig wird der Hauptbogen 8 abgesenkt, d. h. er schwenkt um die Hauptbogen-
Drehachse 14 im Uhrzeigersinn. Dieser Vorgang geht so lange weiter, bis die Rolle 4 zur Einlaufschrägen 7 der Fangtasche.
5 kommt. Wenn die Rückwand 1 seitlich verbogenist, wird die
Rolle 4 entlang der Einlaufschräge 7 in die Fangtasche 5 glei- . ten, im Idealfall müsste sie sogar berührungslos bis zum An- schlag 6 kommen. Etwa zu diesem Zeitpunkt entspannt sich das
Seil 13, und durch die Feder 3 wird die'Rückwand l über die Wippe 9 und die Lenkstange 12 in die Geschlossen-Stellung gedrückt, d. h. die Rolle 4 wird gegen den Anschlag 6 gedrückt.
Bei weiterem Ablassen des Hydraulikdrucks rollt dann die Rol- le 4 entlang des Anschlages 6 in die Fangtasche 5, bis die
Rolle 4 ganz eingefahren ist. Die Rückwand 1 hat nun wieder die Stellung gemäss Fig. 1 erreicht, ist geschlossen und ver- riegelt. Sie kann nur gegen ihr eigenes Gewicht und entgegen der Kraft der Feder 3 aus den Fangtaschen 5 herausgehoben wer- den.
An Hand der Fig. 1 und 4 wird nun erklärt, wie die Rück- wand 1 in die zweite Öffnungsstellung gebracht werden kann.
Das Seil 13 wird am Ladewagen 2 am oberen Einhängepunkt 19 be- festigt. Wird nun die hydraulische Kolben/Zylinderkombination
11 mit Druck beaufschlagt, so wird die RückwandYzunächst ge- nauso angehoben, wie dies zuvor bezüglich der ersten Öffnungs- stellung erklärt wurde. Gegenüber Fig. 2 ist jedoch unter-
EMI6.1
gehoben, d. h. entgegen dem Uhrzeigersinn um die HauptbogenDrehachse 14 geschwenkt wird. Nun öffnen sich der Hauptbogen 8
<Desc/Clms Page number 7>
und die Rückwand 1 gemeinsam, wobei der Winkel, den sie miteinander einschliessen, unverändert bleibt und durch den Anschlag 18 festgelegt ist. Erst wenn der Hauptbogen 8 schon beinahe senkrecht steht, spannt sich das Seil 13 und bewirkt bei weiterem Ausfahren des Kolbens 16 ein Schwenken der Wippe 9 im Uhrzeigersinn.
Dadurch wird über die Lenkstange 12 die Rückwand 1 noch weiter aufgedrückt, indem sie um die RückwandDrehachse 15 entgegen dem Uhrzeigersinn verschwenkt wird.
Das Schliessen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge, analog wie dies bezüglich der ersten Öffnungsstellungbeschrieben wurde.
In den Figuren ist der Öffnungsmechanismus, sowie die Rolle 4 und die Fangtasche 5 nur auf der in Fahrtrichtung linken Seite des Ladewagens 2 zu sehen. Im Prinzip ist dies auch aus-
EMI7.1