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Aus Sand und Bitumen bestehender Mörtel für die Errichtung von Mauerwerk.
Es wurde bereits vorgeschlagen, für die Errichtung von Mauerwerk den bis dahin hauptsächlich für wasserdichte Schutzschichten, Fussböden, Strassendecken usw. gebräuchlichen Bitumenmörtel zu verwenden. Bei der durchgehenden Verwendung des aus Sand und Bitumenemulsion bestehenden Bitumenmörtels als Bindemittel für die Bauelemente ergibt sich der besondere Vorteil, dass Emulsionswasser beim Brechen der Emulsion frei wird und, von den Mauerziegeln aufgesogen, rasch verdunstet, so dass das Bauwerk in ungleich kürzerer Zeit beziehbar ist als ein mit Kalk-oder Zementmörtel aufgeführtes Gebäude, dessen Mörtel infolge der langen Abbindezeit viele Monate für das Austrocknen benötigt.
Die Erfindung betrifft einen aus Sand und Bitumenemulsion bestehenden Mörtel für die Errichtung von Mauerwerk und beruht auf der Erkenntnis, dass über dem Durchschnitt liegende Festigkeiten des Mörtels und damit des Bauwerkes erzielt werden können, wenn bei der Mörtelbereitung hinsichtlich des Zusatzes von Bitumenemulsion zum Sand nach bestimmten Regeln vorgegangen wird.
Es wurde gefunden, dass solche höhere Festigkeitswerte dann auftreten, wenn dafür gesorgt wird, dass der Mörtel nach dem Brechen der Emulsion und dem Verdunsten des Emulsionswassers bestimmte Mengen von Bitumen enthält, u. zw. wurden diese Mengen auf Grund wiederholter Versuche bei Schüttgewichten des trockenen Sandes von 1200 bis 1300 kgjm3 mit 3,5 bis 5, 2% ermittelt. Hiebei ergeben sich Festigkeitswerte, die allen Anforderungen entsprechen. Diese Prozentsätze sind natürlich durch die Art des verwendeten Sandes beeinflusst. Versuche haben ergeben, dass um so höhere Festigkeiten erreicht werden, in je höherem Masse der verwendete Sand feinkörnig ist.
So wurde gefunden, dass bei 5 mm Korngrösse des Sandes wenigstens ein Drittel desselben durch feineren Sand ersetzt werden muss, um eine Festigkeit zu erzielen, die über diejenige eines Mauerwerkes hinausgeht, das mit Weisskalkmörtel im Mischungsverhältnis 1 : 4 hergestellt ist.
Für die Herstellung des Mörtels kommen die handelsüblichen Bitumenemulsionen oder Teeremulsionen, insbesondere der sogenannte Kaltasphalt in Betracht, welche durchschnittlich 50-60% Bitumen enthalten. Der jeweilige Bitumengehalt der verwendeten Emulsion muss, wenn bestimmte Festigkeiten des Mauerwerks mit Sicherheit erzielt werden sollen, berücksichtigt werden. Ferner ist zu beachten, ob dem Gemenge aus Sand und Bitumenemulsion noch etwas Wasser zugesetzt wird, um den Mörtel wie üblich mit der Kelle auftragen zu können, schliesslich, ob der verwendete Sand trocken oder feucht ist.
Die folgenden Versuchsergebnisse zeigen die Zusammensetzung des Mörtels je für Emulsionen mit 50 bzw. 60% Bitumengehalt. Für Zwischenwert des Bitumengehaltes können die Verhältniszahlen hieraus leicht abgeleitet werden.
Beispiel 1 : Zur Erzielung einer Festigkeit des Baues entsprechend der Festigkeit eines gewöhn- lichen Mauerwerks, hergestellt mit Weisskalkmörtel vom Mischungsverhältnis 1 Raumteil Kalk auf 4 Raumteile Sand, ist folgende Zusammensetzung des Mörtels zu wählen :
EMI1.1
<tb>
<tb> Bitumen-Emulsion <SEP> : <SEP> Sand <SEP> :
<tb> 80 <SEP> l <SEP> Emulsion <SEP> mit <SEP> 60% <SEP> Gehalt <SEP> an <SEP> Bitumen
<tb> oder <SEP> 1 <SEP> m8 <SEP> lehmfreier <SEP> Grubensand
<tb> 95 <SEP> l <SEP> Emulsion <SEP> mit <SEP> 50% <SEP> Gehalt <SEP> an <SEP> Bitumen-
<tb>
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Beispiel 2:
Zur Erzielung einer Festigkeit entsprechend derjenigen eines gewöhn1id, en Mauerwerks, hergestellt mit Weisskalkmörtel vom Mischungsverhältnis 1 Raumteil Kalk auf 3 Raumteile Sand :
EMI2.1
<tb>
<tb> Bitumen-Emulsion <SEP> : <SEP> Sand <SEP> :
<tb> 85 <SEP> l <SEP> Emulsion <SEP> mit <SEP> 60% <SEP> Gehalt <SEP> an <SEP> Bitumen <SEP> % <SEP> m <SEP> lehmfreier <SEP> Grubensand <SEP> und'/, <SEP> m3 <SEP> Kalkoder <SEP> quetschsand <SEP> von <SEP> höchstens <SEP> 5 <SEP> mm <SEP> Korngrösse
<tb> 100 <SEP> l <SEP> Emulsion <SEP> mit <SEP> 50% <SEP> Gehalt <SEP> an <SEP> Bitumen
<tb>
Beispiel 3 :
Zur Erzielung einer Festigkeit entsprechend derjenigen eines Mauerwerks, her-
EMI2.2
Sand :
EMI2.3
<tb>
<tb> Bitumen-Emulsion <SEP> : <SEP> Sand <SEP> :
<tb> 110 <SEP> l <SEP> Emulsion <SEP> mit <SEP> 60% <SEP> Gehalt <SEP> an <SEP> Bitumen <SEP> l <SEP> m <SEP> Ealkquetschsand <SEP> von <SEP> höchstens <SEP> 5 <SEP> mm <SEP> Kornoder <SEP> grösse <SEP> oder
<tb> 130 <SEP> l <SEP> Emulsion <SEP> mit <SEP> 50% <SEP> Gehalt <SEP> an <SEP> Bitumen <SEP> 1/2 <SEP> m3 <SEP> Flusssand <SEP> und <SEP> 1/2 <SEP> m3 <SEP> Kalkquetschand <SEP> von
<tb> höchstens <SEP> 5 <SEP> mm <SEP> Korngrösse
<tb>
Die angegebenen Sandmengen verstehen sich bei Verwendung vollständig trockenen Sandes.
Die Beispiele zeigen, dass bei Verwendung von Kalksand mehr Emulsion erforderlich ist als bei Verwendung von Quarzsand. Wie eine einfache Rechnung ergibt, beträgt der Bitumengehalt des trockenen Mörtels, wenn ein Gewicht. des verwendeten Sandes von 1800 bis 1200 lcglin3 zugrunde gelegt wird, bei den angeführten Beispielen 2, 6-5, 2%. Da die Schuttgewichte des Sandes schon mit Rücksicht auf die Korngrösse schwanken, kann man als Regel 2 bis 6% Bitumengehalt des trockenen Mörtels annehmen.
Es sei bemerkt, dass zur Erzielung der Festigkeit, welche einem, mit Kalkmörtel aufgeführten Mauerwerk entspricht, im Sinne der Erfindung jede Gattung von Sand verwendet werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Aus Sand und Bitumen bestehender Mörtel für die Errichtung von Mauerwerk, dadurch gekennzeichnet, dass er nach dem Brechen der Emulsion und dem Verdunsten des Emulsionswassers 2 bis 6% Bitumen enthält.