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Während das erstmalige Erhitzen der Folie auf Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes von einer Schrumpfung begleitet ist, deren Betrag von der Herstellungsart der Folie abhängt, ändert sich bei abermaliger Erwärmung auf dieselbe hohe Temperatur der Flächeninhalt der Folie nicht mehr.
Sie wird also diese Form auch als Kondensatorbelag bei höheren Temperaturen nicht mehr ändern.
Das Dielektrikum und damit die Kapazität eines mit einer solchen Folie aufgebauten Kondensators weist also über einen weiteren Bereich eine bisher noch nicht erzielte Konstanz auf. Ebenso liegen die Verhältnisse bei elektrischen Leitungen und Kabeln aller Art, die eine hohe Konstanz der Kapazität erfordern, wie Fernmeldekabel, Fernsehkabel usw.
Eine für Hochfrequenzkondensatoren geeignete Polystyrolfolie in Blattform wird beispielsweise eine kurze Zeit-je nach der angewandten Temperatur genügen 200 bis 15 Sekunden-einer Temperatur (120-180"C) ausgesetzt, die oberhalb des Erweichungspunktes des Films liegt, bei der aber die Folie noch nicht fliesst. Es entsteht eine Folie, die nun bei abermaliger Temperaturerhöhung bis zum Erweichungspunkt ihre Form nicht mehr ändert, d. h. bei einer während der Verwendung etwa im Kondensator auftretenden Wärmebeanspruchung nicht mehr schrumpft und sich daher besonders als Ersatz für die teuren, dünnen Glimmerblättehen eignet. Sie erfüllt die Forderungen der Beständigkeit bei höheren Temperaturen und der sehr geringen dielektrischen Verluste.
Für endlose Bänder oder Filme zum Bebändern von elektrischen Leitungen oder zum Bau von Hohlraumisolierkabeln oder von Wiekelkondensatoren wird die Entschrumpfung zweckmässig kontinuierlich durchgeführt. Eine einfache Ausführungsform des Verfahrens für solche Folien besteht
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Polyvinylehloridfolien. Bei diesen Temperaturen genügt ein Aufenthalt von 20 Sekunden, um die Folie zu entschrumpfen. Äusserlich erkennbar ist der Vorgang in der deutlichen Längen-und Breitenverkürzung während dieser Behandlung. Sobald die Schleife sich so weit verkürzt hat, dass ihre Form sich nicht mehr ändert, ist der beabsichtigte Effekt erreicht. Die Folien können statt freihängend auch auf einer nachgebende Unterlage, z. B. einer dünnen Acetylfolie, befördert werden.
Der erzielte Grad der Schrumpfungsminderung lässt sich messen durch Ausschneiden eines Blattes bestimmter Grösse, das auf eine geeignete heisse Flüssigkeit von z. B. 100 bzw. 120 C gelegt wird. Nach 120 bzw.
15-30 Minuten misst man die Fläche wieder und stellt bei der nach dem Verfahren behandelten Folie eine Flächenschrumpfung von 1-4% fest, während eine nicht behandelte Folie z. B. eine Flächenschrumpfung von 28% zeigt. Auch kann man den Giessvorgang mit der Entschrumpfung vereinigen, indem der noch auf der Giessunterlage, z. B. Trommel, befindliche Film noch erhitzt wird. Bei dieser Ausführungsform muss die Folie so weit getrocknet sein, dass sie nicht mehr allzu fest auf der Unterlage haftet. Auch ist es zweckmässig, bei dieser mehr einseitigen Einwirkung eine höhere Temperatur, z. B. 200 C, zu wählen.
Bei aus dem Schmelzfluss gezogenen Folien ist der Betrag der Schrumpfung ein wesentlieh grösserer und man muss gegebenenfalls die Entschrumpfung stufenweise durchführen. Je nachdem es sieh um einseitig oder allseitig gereckte Folien handelt, ist der Schrumpfeffekt in einer oder mehreren Richtungen besonders gross.
Je nach den erforderlichen Eigenschaften wird man zum Bau elektrischer Leitungen, Transformatoren, Kondensatoren usw. entschrumpfte Folien aus den verschiedensten Hochpolymeren nehmen, aus einfachen und gemischten Vinylpolymerisaten, Polyvinylchloriden,-acetaten, Polystyrol, ebenso auch aus Polymaleinsäurederivaten und ihren Mischpolymerisaten. Ebenso können Folien angewandt werden aus Cellulosederivaten aller Art.
Während die thermoplastischen Celluloseabkömmlinge, wie beispielsweise Äthyl-oder Benzyleellulose und ihre Ätherester, aliphatisehe Celluloseester mit 4 und mehr C-Atomen und ihre Mischester, je nach ihrer Verformungsart in Folienform eine erhebliche Schrumpfung aufweisen und unter Umständen in mehreren Stufen entschrumpft werden müssen, weisen Folien aus Cellulosetriacetat oder-tripropionat oder aus weichmaehungsmittelfreien aeeton- löslichen Celluloseacetaten häufig eine geringere, vielfach nur 5-10% betragende Schrumpfung auf, deren Behebung aber trotzdem einen merklichen Einfluss auf den Verlustwinkel ausübt.
Beim Aufbau der Kabel, Transformatoren, Wickelkondensatoren usw. ist darauf zu achten, dass die Folien nicht erneut gereckt werden, da sie dann naturgemäss erneut eine Schrumpfung beim Erwärmen zeigen.