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Schwelle für Eisenbahn, Strassenbahn od. dgl.
Es ist bekannt, Holz-, Eisen-und Eisenbetonschwellen, welche unter dem Einfluss der Witterung und des Schienendruckes dem verhältnismässig raschen Verfall unterworfen sind, durch zweckensprechend bewehrte Asbestzementschwellen zu ersetzen. Ferner ist bekannt, Asbestzementplatten aus sehr dünnen, aus Zement und Asbestfasern bestehenden, aufeinanderliegenden, gleichartigen, stark gepressten, untereinander zusammengefügten und vollkommen dichten Schichten herzustellen, die gegen schädliche Witterungseinflüsse wie Frost und starke Sommerhitze unempfindlich sind, nicht rosten und faulen und von Insekten, Termiten inbegriffen, nicht zernagt werden.
Davon ausgehend, ist Gegenstand derErfindung eine Sehwellefür Eisenbah n. Strassenbahnod. dgl., die aus in bekannter Weise auf der Pappenmaschine od. dgl. hergestellten, übereinander gelegten und aneinander abgebundenen Schichten aus Asbestzement und zwischen den Schichten angeordneten und an ihnen verankerten Metallbewehrungen besteht.
Solche Schwellen können demnach als von unbegrenzter Haltbarkeit, jedenfalls aber von einer viel längeren Haltbarkeit als die Holz-, Eisen-und Eisenbetonschwellen angesehen werden. Überdies sind solche Asbestzementsehwellen nicht so starr wie die aus Eisen und Eisenbeton ; Asbestzement besitzt auch eine ungefähr sechsmal so grosse Zugfestigkeit und Bruchfestigkeit gegenüber Zementbeton.
Es sind, wie erwähnt, Eisenbahnschwellen aus Asbestzement und mit Metallbewehrung bekannt.
Deren Herstellung erfolgt jedoch in der Weise, dass das Asbestzementgemisch in eine Form gegossen wird, in der schon früher die erforderliche Metallbewehrung untergebracht wurde, worauf das Gemisch mittels einer Presse in der Form zusammengepresst wird. Die Metallbewehrung ist im Gemisch nicht verankert und es ist daher ihr Zusammenwirken mit dem Asbestzementmaterial wegen der geringen Haftfähigkeit an diesem sehr gering.
Ein bevorzugtes Verfahren zur Herstellung der Schwellen gemäss der Erfindung besteht darin, dass die aus Asbestzement bestehenden Schichten in noch nicht abgebundenem Zustande aufeinandergelegt, die Metallbewehrungen dazwischengelegt und sodann der ganze Stoss stark zusammengepresst wird. Dabei kann zwischen den Schichten sowie zwischen diesen und der Metallbewehrung ein dünnflüssiger Zementbrei angewendet werden.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführung der Erfindung veranschaulicht, u. zw. zeigt Fig. 1 eine als Quersehwelle ausgeführte Asbestzementschwelle im Querschnitt mit Schienenbefestigung, Fig. 2 die Schwelle allein im Querschnitt und Fig. S die Schwelle im Längsschnitt mit Schienenbefestigung. Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Schwelle schematisch in der Draufsicht mit der Darstellung der Metallbewehrung im oberen bzw. unteren Teil der Schwelle. Die Fig. 6-9 zeigen verschiedene Ausführungen von Bewehrungseisen je in Ansicht und Querschnitt.
Die in den Fig. 1-3 dargestellte Schwelle besteht aus übereinandergelegten und miteinander abgebundenen Schichten, die in bekannter Weise auf der Pappenmaschine, z. B. auf der Langsieb-oder Rundsiebmaschine, aus Asbestzement hergestellt werden. Diese Schichten werden in noch nicht abgebundenem Zustande aufeinandergelegt, die Metallbewehrungen dazwischengelegt und sodann wird der ganze Stoss allmählich stark zusammengepresst. Um das Abbinden zwischen den einzelnen Asbestzementschichten zu erleichtern und zu verbessern und die Haftfähigkeit der Metallbewehrung an den Schichten zu erhöhen, ist es zweckmässig, zwischen den Schichten einen dünnflüssigen Zementbrei einzubringen, der z. B. aus langsam abbindendem Portlandzement besteht, der mit Wasser im Gewichtsverhältnis 1 : 1 gemischt ist.
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Die Metallbewehrung der Schwellen, wie auch deren Verankerung an den gepressten Schichten kann eine beliebige sein, doch zeigen die Fig. 6-9 zweckmässige Beispiele hiefür und die Fig. 1 und 2 deren Einlagerung in die Schwelle im Querschnitt. Ferner veranschaulicht Fig. 4 den Verlauf der oberen und Fig. 5 den Verlauf der unteren Metallbewehrung in der Draufsicht.
Die Metallbewehrung einer Schwelle kann beispielsweise aus in bestimmten Entfernungen
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Löcher d Dorne oder Nägel c zur Verankerung der Flacheisen zweckmässig an den darunter befindlichen Asbestzementschichten eingeführt werden.
Die Fig. 7 zeigt ein Flacheisen und die Fig. 8 und 9 zeigen Stäbe von rundem bzw. eckigem Querschnitte, die in entsprechenden Abständen mit Ausnehmungen oder Vertiefungen g versehen sind, in welche die Nachbarschichten beim Zusammenpressen des Stosses eingepresst werden.
Die Metallbewehrung soll insbesondere bei einem eventuellen Querbruch die Stücke der Schwelle zusammenhalten und Zugbeanspruchungen aufnehmen.
Die Metallbewehrung wird zu diesem Zwecke in zwei oder mehrere Ebenen verteilt (Fig. 4 und 5), solcherart, dass sie sich vorwiegend in den einer Zugbeanspruchung unterworfenen Stellen der Schwelle befindet, nämlich besonders unten unterhalb der Schienen und oben gegen den Mittelteil der Schwelle zu. Aus den Fig. 4 und 5 ist ferner zu ersehen, dass die zwei verschiedenen Bewehrungen so angeordnet sind, dass sie sich auf eine gewisse Strecke in der Länge übergreifen, um innerhalb jeder Schwelle von einem Ende bis zum anderen die Kontinuität der Metallbewehrung zu erhalten.
Überdies ist aus den Fig. 1 und 3 die Einlagerung einiger gelochter Metallscheiben e ersichtlich, die in den zur Einführung der Befestigungsbolzen f od. dgl. dienenden Löchern so angebracht sind, dass sie nach innen vorstehen und dadurch eine direkte Berührung zwischen den Bolzen und dem Schwellenmaterial verhindern. Dadurch wird der zerstörende Einfluss, den starke Vibrationen der Schwellen bei unmittelbarer Berührung der Schrauben beim Befahren der Schienen haben, beseitigt.
Die Einzelheiten von Form und Konstruktion sowie die Anordnung des Zusammenbaues der Einzelteile, Bewehrungs-und Verankerungseisen können selbstverständlich in der praktischen Ausführung verschieden sein, ohne aus dem Rahmen der Erfindung zu treten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Schwelle für Eisenbahn, Strassenbahn od. dgl., aus Asbestzement mit Metallbewehrung, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle aus in bekannter Weise auf der Pappenmaschine od. dgl. hergestellten, übereinander gelegten und abgebundenen Schichten aus Asbestzement und zwischen den Schichten befindlichen und an ihnen verankerten Metallbewehrungen besteht.