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Kombinationsmetall für zahntechnische Zwecke.
Die Herstellung von gelöteten Zahnkronen aus Legierungen der Chrom-Nickel-Gruppe und nichtrostenden Stahlsorten ist auf dem üblichen Wege der in der Zahntechnik gebräuchlichen Methode des Zusammenlötens von Ring und Deckel sehr schwer.
Durch das oxydierende Anlaufen während des Lötens wird nur selten eine innige Verbindung beider Metallstücke erreicht. Während sonst zu einer Kronenlötung höchstens 0. 10 9 Lot erforderlich ist, benötigt man bei Verwendung von einer Chrom-Nickel-Legierung oder Stahl 0-25 y und mehr des relativ teuern Lotes, welche Mengen mitunter für eine einwandfreie Lötung nicht ausreichen. Neben andern grossen Nachteilen der zeitraubenden Arbeit und der Lotversehwendung, die ein genaues Passen der fertigen Metallkrone in Frage stellen, besteht für diese Chrom-Nickel-Legierungen und des Stahles durch das zu lange Erhitzen während des Lötens die Gefahr, dass dieses Metall die guten Eigenschaften der Mundbeständigkeit und die für zahntechnisel. e Zwecke erforderliche Elastizität verliert.
Um diesen Gefahren zu begegnen, werden Kronen auch durch Schweissung von Ring und Deckel hergestellt.
Aus vielen Gründen kann sich das Verschweissen von so dünn geformten Blechen in der Zahntechnik nicht durchsetzen, ausserdem ist die Anschaffung solcrer kostspieliger Apparate nur vereinzelten
Faclleuten möglich. Der Gebrauch von gezogenen Einstückhülsen zur Verfertigung sogenannter nal. tloser Kronen, wird aus bekannten Gründen von vielen namlaften Fachleuten abgelehnt.
Um nichtrostende Stallsorten lötfäl. ig zu machen, wurde versucht, das Blech zu vergolden.
Eine galvanische Vergoldung hält bei der Lötung nicht stand, eine starke Auflage (Doublé) ist durch den grossen Unterschied des spezifischen Gewichtes von Gold und Stahl nicht wirtschaftlich. Das spezifische Gewicht von Stahl oder Chrom-Nickel beträgt ungefähr 7-5 während das spezifische Gewicht von Gold 19-3 beträgt. Die Stärke für Blech, das usuell für die Zahnteehnik verwendet wird, ist 0. 25 mm, eine zweckmässige Auflage müsste mindestens 0-05 mm sein. Durch den hohen spezifischen
Gewichtsunterschied ist die Anwendung von Goldauflage auf Stahl-oder auf Chrom-Nickel-Blech praktisch nicht verwendbar.
Für einen Grossteil der Patienten, die die hohen Preise der Goldkronen und Brückenarbeiten nicht mehr erschwingen können, ist die Verwendung von wirklich guten Niehtedelmetallen von grosser Notwendigkeit. Preiswerte Werkstoffe, wie es die Legierungen der Chrom-Nickel-Gruppe und nichtrostender Stahl darstellen, die jedoch eine Reihe kostspieliger Spezialapparate zur Verarbeitung benötigen, verteuern die Anfertigung der notwendigen Ersatzstücke derart, dass die grossen Vorteile dieser Legierungen nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden können, wie es dem Interesse der Volksgesundheit entsprechen würde.
Legierungen der verschiedenen Fabrikate der Chrom-Nickel-Gruppe und nichtrostender Stähle sind gegen Mundsäuren, Körpersäfte usw. absolut korrosionsfest und erfüllen alle Anforderungen in hygienischer und metallurgischer Hinsicht. Die schwierige Verarbeitung und speziell die Lötung verhinderte die allgemeine Anwendung und Verarbeitung.
Nun wurde gefunden, dass obige Metalle mit lötbarer, ebenfalls mundbeständiger, elektroverschweisster Auflage auch das letzte Hindernis restlos überwinden. Dieses nach besonderem Verfahren hergestellte Kombinationsmetall kann genau so verarbeitet werden, wie die bisher gebräuchlichen Dental-Legierungen aus Edelmetall, ohne besondere Apparate und sonstige Hilfsmittel. Am geeignetsten für dieses Kombinationsmetall wurde eine lötbare Auflage in der Stärke von 0-07 mm bei einer Gesamtstärke von 0. 25 mm Blech gefunden, die aus einer mundbeständigen Legierung von
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Palladium, Gold und Silber usw. besteht, im Verhältnis Palladium 20-23%, Gold 1-2%, Zink 1% und Silber 78-82%.
Das spezifische Gewicht dieser Auflage beträgt zirka 10-2 und hat einen Schmelzpunkt von ungefähr 1140 C, während die Chrom-Nickel-Legierung einen Schmelzpunkt von zirka 1400 C hat.
Die Verwendung von Palladium oder mit Palladium legierten Goldblech zum Belegen von andern Metallen ist bereits bekannt. Ersteres zum Überziehen von unechte Stiften für künstliche Zähne aus Porzellan, die bei einer Temperatur von zirka 1350 C gebrannt werden. Um das unechte Stiftmaterial gegen die hohe Temperatur zu schätzen, wird Palladium (unlegiert) verwendet. Auch das Belegen von Platin mit einer Auflage von palladiumlegiertem Goldblech ist bekannt. Palladiumlegiertes Goldblech besteht aus einem Teil Palladium und vier Teilen-Gold und hat ein spezifisches Gewicht von zirka 18-2 (sogenanntes Kronenweissgold). Aus ökonomischen Gründen kommt dieses zum Belegen von nichtrostendem Stahl-oder Chrom-Nickel-Blech, welches ein spezifisches Gewicht von ungefähr 7-5-8-0 hat, nicht in Frage.
Die Verarbeitung des Kombinationsmetalls geschieht, insbesondere bei Kronen in der Weise, dass die Auflage mit der leicht lötbaren Front an die Innenseite kommt, wodurch das störende oxydierende Anlaufen während des Lötens verhindert wird und das Lot in alle Lötfugen schiesst. Ausserdem kann jedes zahntechnische Hartlot verwendet werden.