<Desc/Clms Page number 1>
Die Erfindung bezieht sich auf eine Verriegelungsvorrichtung für das druckfeste Türpaneel eines aus Profilrahmen und Paneelen bestehenden Gehäuses, insbesondere zum Einbau von Mittelspannungsgeräten, wobei an beiden Längsseiten des Türpaneels hakenförmige Ausnehmungen mit Fortsätzen ausgebildet sind, die im verriegelten Zustand des Türpaneels Laschen der Profilrahmen hintergreifen.
Aus Profilrahmen und Paneelen bestehende Gehäuse werden bevorzugt bei blechgekapselten Schaltzellen oder Umspann- und Schaltstationen für Mittelspannung bis 36 kV verwendet. Um einem Überdruck, der im Gehäuse durch einen Störlichtbogen entstehen kann, standzuhalten, müssen die Stahlblechtüren verstärkte Scharniere und Verriegelungen und die Paneele verstärkte Befestigungen aufweisen.
Druckfeste Stahlblechtüren sind beispielsweise aus den DE-OS 2 735 628, CH-PS 652 247 und AT-PS 373 445 bekannt.
Die Paneele werden üblicherweise durch Schrauben an den Profilrahmen des Gehäuses befestigt, wobei sich die Druckfestigkeit der Paneelbefestigung aus der Anzahl der Verschraubungen ergibt.
In der AT-PS 386 494 wird eine druckfeste Paneelbefestigung beschrieben, bei der an mindestens zwei Seiten des Paneels hakenförmige Fortsätze vorgesehen sind, welche in Ausnehmungen im Profilrahmen des Gehäuses eingreifen.
Solche Paneelbefestigungen erlauben zwar eine wesentlich leichtere und schnellere Montage des Paneels als Verschraubungen, jedoch müssen an der Paneelvorderseite Griffe vorhanden sein. Zum Schutz gegen unbefugtes Abnehmen des Paneels und zur Fixierung muss ausserdem eine zusätzliche Verriegelung oder Verschraubung vorgesehen werden.
Durch die in der Folge aufgezeigte erfindungsgemässe Ausführung wird bezweckt, eine Verriegelungsvorrichtung für druckfeste Türpaneele zu schaffen, bei der ein einfacher und wirtschaftlicher Aufbau möglich ist und die durch eine zentrale Betätigung eine rasche und versperrbare Ver- und Entriegelung des Türpaneels erlaubt.
<Desc/Clms Page number 2>
Dies wird dadurch erreicht, dass an der Innenseite des Türpaneels eine mit einem aussenliegenden Griffhebel betätigbare Scheibe drehbar gelagert ist, die mittels eines Hebels mit einem Scharnierflügel gelenkig verbunden ist, wobei das Türpaneel mit dem Schamierflügel längsverschiebbar verbunden ist und der Hebel in einer seiner beiden Endstellungen seitlich an einer Schräge des Scharnierflügels aufliegt und das Türpaneel im entriegelten Zustand arretiert.
Im verriegelten Zustand des Türpaneels nimmt der Hebel eine etwa senkrechte Stellung ein. Wird die Scheibe über den aussenliegenden Griffhebel verdreht, stützt sich der Hebel am Scharnierflügel ab und hebt das Türpaneel hoch. Gelangt der Hebel über seine Totpunktlage, wird er durch das Gewicht des Türpaneels gegen die Schräge des Scharnierflügels gedrückt, wodurch das Türpaneel im entriegelten Zustand arretiert ist. Die Fortsätze der hakenförmigen Ausnehmungen des Türpaneels sind frei und das Türpaneel kann ge- öffnet werden.
Bevorzugte Ausführungsformen und Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Erläuterung an Hand der Zeichnungen.
Es zeigen Fig. 1 die Frontansicht des Türpaneels einer blechgekapselten Schaltzelle, Fig. 2 die Seitenansicht, Fig. 3 die hakenförmigen Ausnehmungen mit Fortsätzen an den beiden Längsseiten des Türpaneels in vergrösserter Darstellung, Fig. 4 die Ansicht einer Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung bei entriegeltem Türpaneel aus dem Inneren der Schaltzelle und Fig. 5 die gleiche Ansicht bei verriegeltem Türpaneel.
In Fig. 1 ist die Frontansicht einer quaderförmigen, aus Stahlblech-Profilrahmen und Paneelen aufgebauten, blechgekapselten Schaltzelle 10 für Mittelspannung dargestellt. Die Frontseite der Schaltzelle 10 ist durch ein druckfestes Türpaneel 1 verschlossen, damit eine Gefährdung des Bedienungspersonals im Falle eines Störlichtbogens im Inneren der Schaltzelle vermieden ist. Die Blechdicke des Türpaneels 1 ist auf den zu erwartenden Überdruck von etwa 0, 5 hPa abgestimmt. An einer Seite ist das Türpaneel 1 mittels der Scharniere 13,14, 15,16 mit dem Profilrahmen 12 schwenkbar verbunden.
Damit das Türpaneel 1 im geschlossenen Zustand druckfest mit dem Profilrahmen 12 verbunden werden kann, ist eine mittels des Griffhebels 5 betätigbare Verriegelungsvorrichtung vorgesehen.
<Desc/Clms Page number 3>
Das Türpaneel 1 weist an seinen beiden senkrechten Längsseiten 21,22 eine Reihe von hakenförmigen Ausnehmungen 2 mit Fortsätzen 3 (Fig. 3) auf, die im verriegelten Zustand Laschen 11 hintergreifen, welche mit dem Profilrahmen 12 fest verbunden sind.
In den Fig. 1 bis 3 ist das Türpaneel 1 im verriegelten Zustand gezeichnet. Fig. 3 zeigt in vergrössertem Massstab die Wirkverbindung der Fortsätze 3 des Türpaneels 1 mit den Laschen 11 des Profilrahmens 12.
In den Fig. 4 und 5 ist eine Ausführungsform der Verriegelungsvorrichtung an der Rückseite des Türpaneels 1 im entriegelten und im verriegelten Zustand dargestellt.
Die Scharnierangel 15 ist mit dem Profilrahmen 12 fest verbunden, der Scharnierflügel 16 mit dem Türpaneel 1 dagegen senkrecht längsverschiebbar. Die Längsverschiebbarkeit wird durch zwei mit dem Türpaneel 1 verschweisste Bolzen 8,9 mit Sicherungsscheiben hergestellt, die in einem Langloch 18 des Scharnierflügels 16 gleiten. Oberhalb des Scharnierflügels 16 ist eine mit dem Türpaneel 1 drehbar verbundene Scheibe 7 angeordnet, die über den vorzugsweise aufsteckbar ausgeführten Griffhebel 5 von der Frontseite her betätigbar ist.
Scharnierflügel 16 und Scheibe 7 sind über den Hebel 6 miteinander gelenkig verbunden.
Bei der in Fig. 4 dargestellten Lage des Hebels 6 befindet sich das Türpaneel 1 in der entriegelten, angehobenen und arretierten Stellung. Die Arretierung ergibt sich durch den über seine Totpunktlage bewegten Hebel 6, der durch das Gewicht des Türpaneels 1 an die Schräge 17 des Scharnierflügels 16 gedrückt wird. In dieser angehobenen Stellung des Türpaneels 1 ist ausserdem das Hintergreifen der Laschen 11 durch die Fortsätze 3 (Fig. 3) aufgehoben, so dass das Türpaneel 1, beispielsweise zu Wartungsarbeiten in der freigeschalteten Schaltzelle, geöffnet werden kann. Die Entriegelung des Türpaneels 1 wurde durch ein Verdrehen des Griffhebels 5 in Richtung des Pfeiles A (Fig. 1) erreicht.
Wird nun der Griffhebel 5 in der geschlossenen Stellung des Türpaneels 1 zurückgedreht, wird das Türpaneel 1 abgesenkt und kommt in die in Fig. 5 gezeichnete Lage. In dieser nimmt der Hebel 6 eine etwa senkrechte Stellung ein und die Fortsätze 3 (Fig. 3) der hakenförmigen Ausnehmungen 2 des Türpaneels 1 hintergreifen die mit dem Profilrahmen 12 fest verbundenen Laschen 11 (Fig. 3).
Das Türpaneel 1 ist druckfest verriegelt.
<Desc/Clms Page number 4>
Um ein unbefugtes Öffnen des Türpaneels 1 zu verhindern, kann der Griffhebel 5, entweder aufsteckbar, beispielsweise auf einen Dreikant am freien Ende der Achse der Scheibe
7, oder versperrbar ausgebildet sein.
Der Hebel 6 kann in passenden Nuten der Scheibe 7 und des Scharnierflügels 16 geführt sein.
Die Gleiteigenschaften der Verriegelungsvorrichtung können dabei durch Beilagscheiben aus Polyamid zwischen Hebel 6 und den benachbarten Nutseitenflächen der Scheibe 7 und des Scharnierflügels 16 sowie auf den Bolzen 8,9 zwischen Scharnierflügel 16 und Türpaneelinnenfläche einerseits, und den Sicherungsscheiben der Bolzen 8,9 anderseits, verbessert werden.
Zur Optimierung der Kraftübertragung nimmt der Hebel 6 im verriegelten Zustand des Türpaneels 1 eine etwa senkrechte Stellung eine und eine durch die Achse der Scheibe 7 und die Achse der Anlenkung des Hebels 6 gelegte Ebene bildet zur Horizontalen einen Winkel von etwa 45 .
Die erfindungsgemässe Verriegelungsvorrichtung ist aus wenigen Teilen aufgebaut und erlaubt eine rasche Ver- und Entriegelung des Türpaneels 1. Im entriegelten Zustand ist eine freie Schwenkbarkeit gegeben, so dass eine Einschränkung von Bedienungsgängen vor der Front der Schaltzelle 10 auch bei offenstehenden Türpaneelen vermieden werden kann.