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Wagenkasten.
Die Verkehrsbedürfnisse machen es oft notwendig, sogenannte Schnellastwagen sowohl zur Beförderung von Gütern als auch zur Beförderung von Personen zu verwenden. Da der gewöhnliche Lastwagenkasten den an einen Wagenkasten zur Personenbeförderung gestellten Anforderungen, insbesondere in bezug auf bequeme Sitzgelegenheit, Schutz vor Wetterunbilden und äusseres Aussehen, nicht genügt, hat man auf das Fahrgestell des Wagens wechselweise nach Bedarf einen Lastwagenkasten oder einen Personenwagenkasten angebracht. Das Auswechseln der beiden Wagenkasten nimmt jedoch viel Zeit und Arbeitsaufwand, die beiden Wagenkasten viel Raum in Anspruch, so dass die Verwendung des gleichen Fahrgestelles keine wesentlichen Vorteile gegenüber der Verwendung zweier schon als Lastkraftwagen bzw. Personenkraftwagen ausgebildeten Wagen bot.
Es wurde auch schon versucht, umwandelbar Wagenkasten, welche beiderlei Beförderungen dienen sollten, in der Weise herzustellen, dass der Personenwagenkasten durch Aufsetzen von Kastenwänden auf Rückenlehnen von auf einem Wagenkastenteil angeschraubten Sitzen hergestellt wurde, wobei ihre Verbindung mit dem Dache und mittelbar mit dem Wagenkastenteil durch diesen Teil und das Dach verbindende Stangen erfolgte, während der Lastwagenkasten durch Aufsetzen eines weiteren Kastens auf den vorhandenen Kastenteil hergestellt wurde. Die für die Umwandlung der einen Wagenkastenart in die andere erforderliche Zeit und Arbeit steht hinter der für den Austausch zweier Wagenkästen benötigten nicht zurück.
Den Gegenstand der Erfindung bildet nun ein Wagenkasten für Last-und Personenbeförderung, bei welchem die oben dargelegten Übelstände vermieden werden und welcher den an solchen Wagenkasten gestellten Forderungen, Ersparnis an Kosten, Raum, schnellmöglichen Umbau, bester Schutz vor Wetter- unbilden, bequeme Sitzgelegenheiten, gute Anordnung dieser sowie, z. B. bei Verwendung des Wagens als Omnibus, gute Verkehrsmöglichkeit innerhalb des Wagenkastens und endlich gefälliges Aussehen, vollauf Rechnung trägt. Dies wird gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass der Wagenkasten aus einem an dem Fahrgestell dauernd angebrachten Kastenunterteil, einer Bühne oder Brücke, und aus-
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unmittelbar verbindbar sind.
Die Wandteile können mit Fenstern zum Schieben oder Kurbeln und der Dachteil als Rolldach, z. B. Dachrahmen mit einrollbarem Teil, ausgebildet sein. Die Verwendung eines Rolldaehes bei einem Wagenkasten gemäss der Erfindung hat auch gegenüber einer starren Dachplatte, aus welcher der Dachteil bestehen kann, den Vorteil, dass es nicht nur beim Zusammenbau des Wagenkastens in den Wandaufbau leichter eingefügt werden kann, sondern dass es, ohne den Aufbau in seiner äusseren Form zu beeinträchtigen, eine Freigabe der Dachfläche auch während der Benutzung des Wagens ermöglicht, wodurch der Wagen auch als offener Personenwagen benutzt werden kann.
Da der Führersitz oder das Führerhaus sowohl bei Verwendung des Wagenkastens zur Lastbeförderung als auch bei seiner Verwendung zur Personenbeförderung benutzt werden kann, so ist das Führerhaus zweckmässig an dem Kastenuntergestell befestigt, so dass seine Wände zusammen mit den auswechselbaren Wandund Dachteilen den Wagenkasten bilden und diesen infolge ihrer starren Verbindung mit dem am Fahr-
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einer ebenen Bühne, wird aber vorteilhaft aus einem Boden und Seitenwände besitzenden Kasten bestehen. Die Bühne oder die Seitenwände sind mit Aussparungen oder Führungen für die Aufnahme von in sie passenden Eingriffs- oder Führungsgliedern der auf sie aufsetzbaren Wandteile versehen.
Die Wandteile für den Lastwagenkasten bestehen aus einzelnen, auf das zugehörige Bühnen-oder Wandstück des
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Kastenunterteiles aufsetzbaren Gliedern. Diese Glieder besitzen, wenn sie für den Personenwagenaufbau bestimmt sind, die übliche Ausstattung, z. B. Fenster, und haben an ihren oberem Rande Befestigungsglieder oder Führungen für die Anbringung des Daches. Die den Kastenunterteil vom Führerhaus trennende, gegebenenfalls einen Teil des Wagenkastens bildende Wand ist mit einer Öffnung versehen, die bei Verwendung des Wagenkastens zur Lastbeförderung durch eine einschiebbare Wand verschlossen werden kann und als Türöffnung für das Einsteigen in den und Aussteigen aus dem Wagen vom Führerhaus aus dient.
Die Erfindung ermöglicht es, mit Hilfe eines einzigen Fahrgestells zweierlei in jeder Beziehung vollwertige Wagen, u. zw. für Lastbeförderung und für Personenbeförderung, herzustellen, wobei der Wagen für Personenbeförderung wegen der Ausstattung der Wände mit Kurbelfenstern, der Anordnung eines Rolldaches und bequemen Sitzen als Omnibus ausgeführt werden kann. Da die Wände für jede Wagenkastenart selbständige und dieser eigentümliche Teile sind, können sie in ihrer Ausführung dieser Wagenart entsprechend gehalten sein und lassen sie auch als solche erscheinen.
Wesentlich ist ferner, dass die Wände und das Dach infolge ihrer Selbständigkeit flach auf-oder aneinandergelegt und in einer Garage mit beschränktem Raum leicht untergebracht werden können.
Bei der Umänderung des Kastens für Lastbeförderung auf einen Kasten zur Personenbeförderung sind gemäss dem Erfindungsgegenstand drei bis vier Hauptbestandteile, nämlich drei Seitenwände und gegebenenfalls ein Rolldach, einzeln zusammenzubauen. Da jeder dieser Teile räumlich kleiner und im Gewicht leichter ist als die bisher vielfach gebräuchlichen ganzen Wagenaufsätze, so genügen für den Zusammenbau zwei Personen.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Es zeigen Fig. 1 einen Teil einer Seitenansicht eines Wagenkastens für Lastbeförderung, Fig. 2 die gleiche Seitenansicht eines Wagenkastens für Personenbeförderung bei abgehobenem (durch Strichlierung angedeutetem) Dach und Fig. 3 eine Oberansicht auf den Wagenkasten nach Fig. 2.
Auf dem durch das Trittbrett 1, die Kotflügel 2 und den Radreifen 3 angedeuteten, nicht gezeichneten Fahrgestell ist die Bühne oder der Kastenunterteil4, der mit dem Führerhaus 5 verbunden ist, in üblicher Weise befestigt. Das Führerhaus ist in bekannter Weise gegen den Laderaum durch eine Rückwand 6 abgeschlossen. Die Ränder der Bühne bzw. die Wände des Kastenunterteils haben Falze oder Führungen 7, welch letztere aus Nuten, Scharnieren od. dgl. bestehen können, in welche die Seitenwände 8 und die Rückwand 9 des Lastwagenkastens oder 10 und 11 des Personenwagenkastens einsetzbar sind. Auf letztere ist ein vorteilhaft als Rolldach ausgebildetes Dach 12 aufsetzbar.
Für die Verbindung der Wände 8 und der Rückwand 9 mit dem Kastenunterteil können auch Scharniere mit herausnehmbaren Bolzen angeordnet sein, die ein Herunterklappen der Wände ermöglichen. Die Befestigung der Wände untereinander bzw. dieser mit dem Dache 12 wie auch an der Rückwand 6 des Führerhauses 5 erfolgt durch Verbindungsglieder bekannter Art, z. B. Schnallen oder Riegel, die leicht geöffnet werden können (beim Lastwagenkasten), oder auch durch Schrauben (beim Personenwagenkasten).
In der Rückwand 6 des Führerhauses 5 ist eine türgrosse Öffnung 13 (Fig. 3) vorgesehen, die beim Lastwagenkasten durch eine einschieb-oder einsetzbare Wand verschlossen werden kann. Beim Personenwagenkasten bildet die Öffnung die Verbindung zwischen Führerhaus und Fahrgästeraum, durch welchen der Einstieg in letzteren zu erfolgen hat.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Wagenkasten für Last- und Personenbeförderung, dadurch gekennzeichnet, dass er aus einem an dem Fahrgestell dauernd angebrachten Kastenteil und auswechselbaren Wand-und Dachteilen besteht, die mit den entsprechenden Wänden des Kastenteils wie auch untereinander unmittelbar verbindbar sind.