<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Imprägnierung von Textilien mit Latex.
Die Erfindung bezweckt Verbesserungen in der Fabrikation von Fäden, Geweben, Schnüren und andern mit Kautschuk oder Balata imprägnierten Gegenständen. Ein Zweck dieser Verbesserungen ist es, in einem mit Latex imprägnierten Faden eine grössere Konzentration und eine gleichmässigere
Verteilung des Kautschuks oder der Balata im Inneren des Textilproduktes und in den Fasern des letzteren herbeizuführen. Ein anderer Zweck der Erfindung ist der, das Eindringen des Kautschuks oder der Balata in die Textilfasern der Fäden, Gewebe usw. zu befördern. Ein grosser Vorteil der Erfindung ist der, dass die Vulkanisation der mit Kautschuk imprägnierten Textilprodukte wesentlich erleichtert wird.
Bekanntlich benutzt man das Verfahren des Eintauchens, um Textilien in Form von Fasern, Sehleiern, Dochten, Bändern, Fäden, Filzen oder Geweben mit flüssigem Kautschuklatex oder irgend- einer wässerigen Dispersion zu imprägnieren, welche aus natürlichem koaguliertem Kautschuk, aus synthetischem oder regeneriertem Kautschuk hergestellt wurde, und bedient man sich öfters mechanischer
Mittel, wie des Vakuums oder des erhöhten Druckes. Anderseits weiss man, dass man durch eine vorausgehende Behandlung der Fasern, ebenso wie durch ein Hinzufügen von Netzmitteln od. dgl. zum Latex diese Imprägnierung erleichtert.
Es ist gemäss der Erfindung gefunden worden, welches immer auch das angewandte Imprägnierungsmittel sei, dass das Eindringen des Kautschuks beträchtlich verbessert wird, wenn man die Dauer der Berührung des flüssigen Latex mit dem Textilmaterial verlängert, wobei man durch geeignete Mittel
Sorge trägt, eine Koagulation des Kautschuks zu verhindern. Diese Operation, die ein wirkliches"Reifen" darstellt, wird durchgeführt, um die Menge des am Textilmaterial fixierten Kautschuks zu erhöhen.
Während der gesamten Dauer des Reifens dringt ununterbrochen der flüssige Latex in die Fasern ein, und die oberflächliche Imprägnierung geht allmählich über in eine in die Tiefe wirkende Imprägnierung, wobei der in flüssigem Zustand erhaltene Latex nach einer längeren oder kürzeren Zeit, entsprechend der Natur des Textilmaterials, dazu gelangt, jede einzelne Faser zu benetzen und zu durchdringen.
Wenn man in der Folge zur Koagulation weiterschreitet, wird jede der genannten Fasern durchdrungen und von koaguliertem Kautschuk umgeben. Um das Reifen, das den Gegenstand der Erfindung bildet, durchzuführen, sind zwei Hauptbedingungen zu beobachten : 1. Vermeiden der Koagulation des flüssigen Latex, mit welchem die Textilware imprägniert wurde, die durch Trocknung oder eine andre Ursache eintreten könnte ; 2. Vermeiden der Verringerung der Menge von flüssigem Latex durch Abtropfen.
Gemäss der Erfindung wird die erste Bedingung durch Verweilenlassen der imprägnierten Produkte in einer Kammer mit sehr feuchter Luft erfüllt, die mit den Dämpfen eines das Auskoagulieren verhindernden Mittels, z. B. Ammoniakdampf, beladen ist. Die Feuchtigkeit der Atmosphäre verhindert die Austrocknung des Latex, die antikoagulierend wirkenden Dämpfe verhindern die koagulierende Wirkung der Kohlensäure der Luft und verzögern die Koagulation.
Die zweite Bedingung wird durch eine langsame Drehung der Spulen, Rollen oder Strähne um ihre horizontal angeordnete Achse verwirklicht. Dies wird vorzugsweise durchgeführt, indem man die aus imprägnierten Produkten gebildeten Spulen horizontal auf der vertikalen Vorderseite einer sich um eine horizontale Achse drehenden Scheibe anordnet. Die Drehung der Spulen hat den Zweck, das Abtropfen der flüssigen Latex zu verhindern, wodurch das Reifen so lange verlängert werden kann, als nötig ist, um eine vollständige Durchdringung der Textilfasern zu gewährleisten.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
vorliegender Erfindung.
In der Zeichnung ist : Fig. 1 eine Vorderansicht der Einrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. S eine Seitenansicht.
In der Anlage ist 1 eine Pumpe, die in eine Wanne 2 Wasser schöpft. Dieses durch ein Rohr : ; zugeführte Wasser wird durch die Befeuehter 4 zum Verdampfen gebracht, welche im oberen Teile des durch die Umhüllungswände 5 abgeschlossenen Raumes angeordnet sind. Der Überschuss des Wassers kehrt durch das Rohr 6 in die Wanne zurück.
Einsseuchtigkeitsmesser erlaubt den Vorgang der Befeuchtung zu verfolgen und ihn zu regeln.
Das Wasser der Wanne 2 kann ammoniakalisch sein oder irgendein geeignetes Produkt enthalten, das in Dampfform die Koagulation des Kautschuks verhindert. Wenn das Bad, mit welchem die Textilien imprägniert werden, reich an Ammoniak ist, genügt es, im Raum nur reines Wasser zu verdampfen.
Die zur Durchführung des Reifungsprozesses dienenden Räder 7a, 7", 70, 7 < 1 sind auf derselben Welle 8 angeordnet, die sich langsam dreht, z. B. mit ungefähr vier Touren in der Minute.
EMI2.2
an beiden Stirnflächen jedes Rades befestigt sind.
Der Raum zur Durchführung der Reifung ist abgeschlossen und wird auf einer Temperatur von 15 bis 200 C erhalten. Der Imprägnierungslatex kann in dieser Atmosphäre nicht koagulieren.
EMI2.3
gleichzeitig eine gleichmässigere Imprägnierung erzielt wird.
Wenn man eine nachträgliche Vulkanisation des das Textilmaterial imprägnierenden Kautschuks beabsichtigt, fügt man Schwefel und Vulkanisationsbesehleuniger bei.
Es ist bekannt, dass die Mehrzahl der organischen Vulkanisationsbeschleuniger ihre Wirkung in erster Linie nur in Gegenwart von Zinkoxyd oder bestimmter Zinksalze, insbesondere Zinkkarbonat oder fettsaure Salze. entwickeln. Man ist jedoch grossen Schwierigkeiten begegnet, diese Zinksalze in den Textilien selbst oder in den Imprägnierungsbädern zu verteilen, da sie das Eindringen des Kautschuks verhindern und, falls natürlicher Latex angewendet wird, selbst eine Koagulation desselben hervorrufen.
Es kann aber die Anwendung der Zinksalze oder anderer Aktivierungsmittel derselben Art und selbst von Beschleunigern und von Schwefel, der zur Vulkanisation nötig ist, sehr erleichtert und vollkommen gleichmässige Verteilung der verschiedenen Stoffe erzielt werden, wenn man z. B. nach durchgeführter Imprägnierung die Oberfläche des zu vulkanisierenden Produktes mit den genannten Stoffen bestreut und dieselben auf ihr verteilt.
Durch alle geeigneten bekannten Reaktionen kann man ebenso die Ausfällung von Schwefel auf den Textilfasern hervorrufen.
Was die Einverleibung und die Verteilung der Pulver auf der Oberfläche der Textilien nach der
EMI2.4
Es wird gleichzeitig mit der Trocknung der Textilien (Kardenbänder, Filze, Fäden, Dochte oder Gewebe) beim Austritt aus dem Trockner und während das Material noch warm ist, dasselbe mit dem pulverigen Produkt, das die Beschleuniger aktiviert, bedeckt.
Man kann auch, falls das Textilmaterial in Form von Fäden vorliegt, diese Fäden während des Aufwickelns an der Oberfläche mit den obenerwähnten Produkten bedecken.
Unter den Pulvern, die dazu benutzt werden, die auf die erwähnte Art imprägnierten Textilien zu umhüllen, befinden sich auch solche, die den Zweck haben, die Vulkanisationsbeschleuniger (z. B. Zinkoxyd, Zinkkarbonat, Zinkstearat) zu aktivieren. Bestimmte dieser Pulver üben in gleicher Weise
EMI2.5
sammenkleben der Fäden untereinander auf der Spule verhindert und die nachfolgende Verarbeitung dieser Fäden, z. B. das Weben. erleichtert, indem sie diese mit Kautschuk od. dgl. imprägnierten Fäden glatter machen.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Imprägnierung von Textilien mit Latex und andern analogen Dispersionen. dadurch gekennzeichnet, dass man nach der Imprägnierung während einer bestimmten Zeit die imprägnierten Textilien in einer feuchten, Dämpfe eines an sich bekannten Antiausfloekungsmittels, z. B.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.