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Man kennt Verfahren zur Herstellung eines Kaffee-Ersatzmittels aus sogenannten Kartoffelfloeken, bei denen diese Kartoffelfloeken zerkleinert und gleichzeitig oder nachfolgend geröstet wurden. Hiedurch konnten, wie einleuchtend, nur geringwertige Surrogate erzielt werden.
Im Gegensatz bezieht sieh die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines verbesserten
Produkts aus geröstetem Bohnenkaffee, das keinerlei Ähnlichkeit mit rohen oder gerösteten Kartoffel- flocken aufweist. Das neue Produkt ist nur vergleichbar mit dem bisher bekannten gemahlenen Bohnen- kaffee, demgegenüber es erhebliche Vorzüge aufweist.
Gemahlener Kaffee, wie er bisher gehandelt und zum Aufbrühen vorbereitet wurde, bestand bekanntlich aus einem Gemisch von gröberen und feineren Bruchteilen der Kaffeebohnen, die der Extrak- tion während des Aufbrühens in ungleichmässiger Weise unterworfen waren. Infolge der Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der Zellwände der Kaffeebohne wurden die grösseren Kaffeebruchstücke in ihrem
Innern unvollkommen ausgelaugt, während anderseits die fein gemahlenen Teilchen während der zur
Erzielung eines hinreichend starken Aufgusses erforderlichen Zeit übermässig ausgelaugt wurden.
Es ist ferner bekannt, dass Kaffee während einer beträchtlichen Zeitspanne nach dem Rösten und Mahlen zu einer rasch verlaufenden Gasentwicklung geneigt ist, die es schwierig macht, derartigen
Kaffee in verschlossenen Metallbehältern zu versenden. Die sich entwickelnden Gase veranlassen einen inneren Überdruck, selbst dann, wenn der Behälter unter Unterdruck geschlossen wurde, woraus sich dann ein unzulässiges und unschönes Ausbauchen der Behälterboden ergibt.
Ein Zweck der Erfindung besteht darin, ein geröstetes Kaffeeprodukt zu erzeugen, das sich voll- kommen gleichmässig extrahieren lässt und bei dem wenig oder gar kein Satz in dem Aufguss verbleibt.
Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, ein solches Produkt aus geröstetem Kaffee zu erzeugen, aus dem ein grösserer Teil des ursprünglichen in den Kaffeezellen enthaltenen Kaffeegases gewaltsam abgetrieben worden ist, ohne dass hiedureh der natürliche Geschmack und Aroma des Kaffees beeinträchtigt wurde.
Ein weiterer Zweck der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zu schaffen, durch das das ursprung- lich in den Zellen des Kaffees enthaltene Gas gewaltsam abgetrieben werden kann, ohne hiedureh den natürlichen Geschmack und Aroma des Kaffees zu beeinträchtigen.
Die wesentlichen Merkmale der Erfindung ergeben sich am klarsten aus der folgenden Schilderung einer Ausführungsform des erfindungsgemäss anzuwendenden Verfahrens. Hiebei wird der in üblicher
Weise geröstete Kaffee zunächst auf die erforderliche Korngrösse gemahlen, geschrotet oder geschnitten.
Die so erzielten Kaffeebruchstücke werden dann einem mechanischen Druck unterworfen, zum Zweck, sie zu zerquetschen. Dies kann beispielsweise in einer hydraulischen Presse bewirkt werden, jedoch besteht eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens darin, die Kaffeebruchstücke zwischen glatten
Antriebswalzen hindurchgehen zu lassen. Die Walzen sind so eingestellt, dass die zwischen ihnen hindurchgehenden Kaffeebruchstüeke zerquetscht werden und demgemäss von den Walzen in Form von Flocken abgenommen werden können ; hiebei bildet jedes einzelne Bruchstück eine gesonderte Flocke. Die Flocken sind widerstandsfähig und halten während der späteren Handhabung ihre Form.
Dieses Zer- quetschen der Kaffeebruchstücke treibt aus den Zellen einen grösseren Teil des darin enthaltenen Gases aus, indem die Zellen zerquetscht oder flach gedrückt werden, wobei das Gas entweicht. Das Zerquetschen der Kaffeebruehstücke soll möglichst rasch erfolgen, wodurch erreicht wird, dass das Gas unter geringem oder gar keinem Verlust des Produkts an Geruchs-und Geschmacksstoffen ausgetrieben wird.
Es ist bekannt, dass die Kaffeebohne nach dem Rösten ein Gasgemisch enthält, das hauptsäch- lich aus Kohlendioxyd oder Kohlenmonoxid besteht. Das Gas steht in den Zellen unter erheblichem Druck, und wenn der Kaffee zerkleinert wird, entwickelt sieh das Gas durch Lösung von den Zellen oder Ausströmen aus den Zellenwänden. Die normale Gasentwicklung aus geröstetem Kaffee nimmt einen entsprechenden Teil der Geruchs-und Geschmacksstoffe mit, wodurch die Frisehheit des Kaffees beeinträchtigt wird. Weiterhin ruft die Gasentwicklung aus Kaffeezellen in einem verschlossenen Behälter in diesem einen inneren Überdruck hervor, der sieh in einem Ausbauchen der Behälterböden bemerkbar macht, u. zw. selbst dann, wenn der Kaffee in dem Behälter unter Unterdruck hermetisch eingeschlossen wird.
Das Zerquetschen der Kaffeeteilchen gemäss der Erfindung dagegen treibt einen grösseren Teil dieses Gases ab und macht hiedurch den Kaffee geeigneter zum Verpacken in verschlossenen Behältern. Da bei diesem Flockenkaffee gar keine oder nur eine geringe nachträgliche Gasentwicklung stattfindet, fällt natürlich auch das lästige Ausbauchen der Behälterwände fort.
Die von den Quetschwalzen abgestrichenen Kaffeefloeken sind sehr dünn und besitzen vor allem eine im wesentlichen gleichmässige Dicke. Das so erzeugte Produkt hat erhebliche Vorteile gegenüber der üblichen gemahlenen oder gepulverten Form des Kaffees. Die iiblichen Mahlprodukte au < Kaffee
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während die feineren Bruchstücke in der Zeit, die notwendig ist, um die erforderliche Stärke des Auf- gusses zu erzielen, stets übermässig extrahiert werden. Die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der I Zellenwände macht hier eine zweckentsprechende Auslaugung unmöglich, und eine Verlängerung der
Auslaugezeit gibt dem Aufguss nicht die erwünschte Stärke, sondern nur einen strengen Geschmack.
Wenn aber gemäss der Erfindung die Kaffeebruchstücke in die Form von dünnen Flocken von
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erzielt, u. zw. aus dem Grunde, dass die Extraktionsstoffe des Kaffees im wesentlichen gleichmässig zugänglich für die Extraktionsflüssigkeit geworden sind. Diese Flockenform des Kaffees ergibt also einen besser schmeckenden Aufguss infolge der äusserst raschen gleichmässigen Extraktion während des
Aufbrühens. Es wird auch weniger Kaffee erforderlich, um einen gleichmässig starken Aufguss zu erzielen, desgleichen wird die Aufgusszeit herabgesetzt.
Derartiger flockenförmiger Kaffee eignet sich für die verschiedensten Arten der Zubereitung des Kaffeegetränks, beispielsweise durch Perkulation, durch Trichtern oder durch Behandlung in einer derim Kaffeehausgewerbe üblichen Aufgussmaschinen. Für alle Aufgussverfahren kann die gleiche Form und Grösse der Kaffeeflocken verwendet werden. Der
Flockenkaffee kann in die zu verschliessenden Gefässe unter Unterdruck eingebracht werden, oder man kann ihn auch unter Einführung eines inerten Gases verpacken, um den Kaffee dem Einfluss der sauer- stoffhaltigen Luft zu entziehen. Niemals erfolgt das störende Ausbauchen der Behälterwände.
Der Flockenkaffee behält alle seine natürlichen Geschmacks-und Geruchsstoffe, und wenn der Behälter geöffnet wird, behält der Inhalt seine natürliche Frische, genau so wie frisch gemahlener Kaffee.
Es wurde festgestellt, dass die Kaffeeflocken mechanisch widerstandsfähiger und ansehnlicher werden, wenn man die Kaffeebruehstücke vor dem Durchgang durch die Quetschwalzen einer seine
Plastizität erhöhenden Vorbehandlung unterwirft. Als solche kommt eine Einwirkung von Feuchtigkeit oder Hitze in Frage. Beispielsweise kann der Kaffee am Ende des Röstvorganges plastischer gemacht werden durch Hindurchsehicken von Dampf oder einer geringen Menge Wasser oder irgendeiner andern hiezu geeigneten Flüssigkeit. Anderseits kann der gleiche Zweck erreicht werden, indem man den Kaffee noch mit seiner Rösthitze durch die Quetschwalzen hindurchschickt oder indem man diese Walzen beheizt.
Wenn so vorbehandelte Kaffeebruchstücke zwischen den Quetschwalzen hindurchgeschickt werden, ergeben sich infolge der Anfeuchtung oder Hitzebehandlung wesentlich widerstandsfähigere
Flocken, die während des Aufbrühens nicht zerfallen, wodurch die Suspension von Kaffeesatzteilchen in dem Aufguss vermindert wird.
Natürlich können statt der Quetschwalzen auch andere ähnlich wirkende Vorrichtungen zum
Zerquetschen des Kaffees benutzt werden.
Es ist zu bemerken, dass der Ausdruck"Kaffeeprodukt"in seiner weitesten Bedeutung aufgefasst werden soll, derart, dass er auch Röstkaffee einschliesst, der einer koffeinentziehenden Behandlung unter- worfen wurde, ferner fallen hierunter auch Gemische von Kaffee mit Zichorie und Ersatzstoffen, wobei die Zichorie oder die Ersatzstoff in der gleichen Weise wie die Kaffeeteilchen zu Flocken zerquetscht werden, um ihre Extraktion zu erleichtern.
Ferner soll der Ausdruck Flocken in weitester Bedeutung gelten, derart, dass er zerquetscht
Bruchteile von gemahlenem Kaffee bezeichnet, aus denen ein grosser Teil des Kaffeegases abgetrieben ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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gemacht, die Kaffeegase aber zum grösseren Teil abgetrieben sind.