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Fahrtnehtungsanzeiger für Fahrzeuge.
Die üblichen Fahrtrichtungsanzeiger lassen sich in ihrer Mehrzahl in drei Gruppen einteilen.
Die erste Gruppe umfasst alle Signalvorrichtungen, die an einer einzigen Stelle des Fahrzeuges angebracht sind, bei denen ein Zeichen, meist in Form eines Pfeiles, das auch beleuchtet werden kann, die Richtung anzeigt. Die zweite Gruppe umfasst die sogenannten Winker, d. s. bewegliche Arme, die beiderseits des Fahrzeuges angebracht sind und herausgeschwenkt die einzuschlagende Richtung anzeigen, wobei sie ebenfalls beleuchtet werden können. Die dritte Gruppe schliesslich umfasst die sogenannten Blinker, d. s. zu beiden Seiten des Fahrzeuges angebrachte feste Arme, die mit einem Blinklicht versehen sind. Diese Signale sind in der Regel einfarbig, u. zw. rot oder orange. Es sind aber auch mehrfarbige bekanntgeworden, die zu beiden Seiten des Fahrzeuges verschiedene Farben verwenden, etwa rot-grün, und bei Richtungswechsel die Farben zu beiden Seiten vertauschen.
Alle diese Fahrtrichtungsanzeiger haben einen gemeinsamen Nachteil. Gerade unter Umständen, wo sie besonders dringend gebraucht werden, nämlich bei Dunkelheit und insbesondere bei Regen, wenn man die Umrisse der Fahrzeuge schlecht oder gar nicht erkennen kann, ist oft nicht auf den ersten Blick zu unterscheiden, ob der sichtbare Winker oder Blinker einem entgegenkommenden oder einem in gleicher Richtung fahrenden Fahrzeuge zugehört. Man bleibt daher im ungewissen, ob die Strasse nach links oder nach rechts versperrt wird.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Form des beleuchteten Pfeiles bei den Fahrtrichtungsanzeigern der ersten Gruppe auf grössere Entfernung in ihren Umrissen verschwommen erscheint, mithin nur als Lichtfleck wahrgenommen wird und also der oben angeführte Nachteil ebenso für diese Art der Signale gilt, da man zwar den roten Lichtfleck sieht, aber nicht weiss, ob der Pfeil nach links oder nach rechts zeigt.
Als Beispiel für diese Unsicherheit seien in den Fig. 1 und 2 zwei häufig vorkommende Fälle erörtert.
Im ersten Fall (Fig. 1) fahren zwei Wagen linksseitig in gleicher Richtung und zeigen, dass sie beide nach rechts einbiegen wollen. Die linke Fahrbahn bleibt frei. Fig. 2 zeigt den Fall, dass der linke Wagen nach rechts einbiegen will, während der rechts entgegenkommende nach links einlenken will, wodurch beide Fahrbahnen versperrt werden. Ist es dunkel und das Wetter unsichtig oder erscheinen gar zufolge des Regens Reflexe auf der spiegelnden dunklen Strasse, so kann man den dunklen Rumpf der Wagen nicht deutlich sehen. Da sich ohne Bezug auf die in diesem Falle nicht oder nicht deutlich sichtbaren Träger der Signale die beiden Signale ganz gleich ausnehmen, bleibt es für den Beobachter ungewiss, ob, wie im ersten Falle, die linke Fahrbahn frei ist oder, wie im zweiten Falle, beide Fahrbahnen gesperrt sind.
An dieser Unsicherheit wird auch nichts geändert, wenn etwa, wie schon vorgeschlagen worden ist, beiderseits des Wagens verschiedenfarbige Signale angebracht sind, sobald die schlechte Strassenbeleuchtung eine leichte Unterscheidung, zu welchem Fahrzeug die Signale gehören, verhindert.
Es sind auch Fahrtrichtungsanzeiger mit verschiedenfarbigen Signallampen vorgeschlagen worden.
Die einen jedoch konnten sich nicht einführen, weil sie ganz willkürlielhe Zeichen geben, wie z. B. links gelb und rechts grün, die nicht jedem sofort verständlich sind. Die andern wiederum verwenden gleichzeitig Pfeile verschiedener Farbe derart. dass die eine Farbe dem eigenen Fahrzeug, die andere Farbe den andern Strassenbenutzern zugeordnet ist. so dass also eigentlich nicht die Farbe, sondern der Pfeil, d. h. die Form, den beabsichtigten Richtungswechsel anzeigt. Diesen Vorrichtungen aber haftet der oben beschriebene Mangel der Undeutlichkeit der Umrisse der leuchtenden Form an.
Den gleichen Nachteil haben alle Vorrichtungen, die zwar für verschiedene beabsichtigte Richtungs-oder Gesehwindigkeits- änderungen verschiedene farbige Signallampen verwenden, jedoch zwecks eindeutiger Verständlichkeit der Farbzeiehen ausser diesen noch Schauzeiehen, wie Pfeile od. dgl., oder gar Worte, wie"stop"od. dgl.,
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aufleuchten lassen, wo also die Farben sozusagen eines Kommentars bedürfen.
Es ist klar, dass diese
Schauzeichen oder Worte ebensowenig aus der Ferne deutlich wahrgenommen werden können wie die bisher üblichen einfarbigen Pfeile etwa und dass daher die Unsicherheit der Deutung des Signals trotz der Anwendung verschiedener Farben so lange weiter besteht, bis die Annäherung so gross ist, dass die Konturen der Schauzeiehen deutlich wahrzunehmen sind.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Fahrtrichtungsanzeiger, der diese Unsicherheit unter allen Umständen aufhebt und den angeführten Nachteil vermeidet. Ein Vorschlag in dieser Richtung wurde ebenfalls bereits gemacht, u. zw. bestand dieser darin, dem Fahrtrichtungsanzeiger Kugelgestalt zu geben und die eine Hälfte rot, die andere weiss leuchten zu lassen, wobei die Rechts-und Linksfahrt durch die rote Beleuchtung jeweils einer Kugelhälfte angezeigt wird. Praktisch hat sich jedoch auch diese Erfindung nicht bewährt, da bei Verwendung eines rot-weiss geteilten Lichtkegels doch eine gewisse Verschmelzung der Farben zu einem helleren Rot stattfindet und die richtungsanzeigende Zweiteilung undeutlich wird.
Ordnet man dagegen zwei Lichter verschiedener Farbe unter Ausschluss von weiss
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beiden Farblichter, beispielsweise grün und rot, auf weite Entfernung hin klar unterschieden werden, auch wenn die Form des Signals, etwa des Pfeiles od. dgl., in ihren Umrissen verschwimmt und nicht mehr erkennbar ist. Die Lage der beiden benachbarten Farben zueinander ist auf den ersten Blick sofort zu erkennen, und da die beiden Farben durch ihre benachbarte Anordnung zu einer Einheit vereinigt sind, so genügt das Erblicken dieser Einheit, um eindeutigen Aufschluss über die geplante Riehtungs- änderung dieser Einheit zu erhalten.
Es ist nicht nötig, den dunklen Rumpf der Fahrzeuge deutlich zu sehen und festzustellen, zu welchem Fahrzeug die einzelnen Signale gehören, denn jedes Signal für sieh allein ohne Bezug auf seinen Träger zeigt die geplante Richtung an.
In Fig. 3 ist schematisch eine solche Signalvorrichtung dargestellt. Es sind in einem gemeinsamen, etwa zylindrischen Gehäuse vier Lampen untergebracht, zweckmässig zwei rote und zwei grüne. Zur Signalgebung werden immer je zwei Lampen eingeschaltet, die einander derart zugeordnet sind, dass
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leuchten. Die vier Lampen sind in den Ecken eines Quadrats mit zwei horizontalen Seiten derart angebracht, dass die zwei gleichfarbigen Lampen jeweils auf einer'Diagonale liegen. Leuchten die beiden oberen Lampen, z. B. links grün (frei), rechts rot (gesperrt), so bedeutet dies, dass die Bewegung nach rechts erfolgt. Leuchten die beiden unteren Lampen, u. zw. links rot und rechts grün, so gilt das Umgekehrte, die Bewegung erfolgt nach links.
Ein besonderer Vorteil dieser Vorrichtung ist noch, dass zwei weitere wichtige Signalanlagen damit verbunden werden können. Gewöhnlich besitzen Automobile eine automatische Signalvorrichtung, die darin besteht, dass bei Betätigung der Fussbremse das Stoplieht aufleuchtet. Fahren zwei Wagen in kurzem Abstand hintereinander, so kann der nachfolgende Wagenlenker aus dem Stopsignal nicht entnehmen, ob der vor ihm fahrende Wagen nur wegen eines vorübergehenden Hindernisses auf der Strasse bremst oder ob er überhaupt stehenzubleiben gedenkt, in welchem Falle der nachfolgende Wagen grösseren Abstand halten muss, wenn er an diesem Vorderwagen vorbeikommen will. Die Erfindung sieht für diesen Fall vor, dass die beiden vertikal angeordneten Lichter zum Leuchten gebracht werden.
Wenn z. B. oben rot, unten grün aufleuchtet, so bedeutet dies, dass die Weiterfahrt geplant ist. Das Aufleuchten des Stoplichtes zeigt nur vorübergehendes Bremsen an. Leuchtet aber oben grün, unten rot auf, so bedeutet dies, dass angehalten werden wird.
Die Fig. 4 und Ï zeigen nun die gleichen Verkehrsfälle wie die Fig. 1 und 2. Während bei letzteren nur durch Bezugnahme auf die Träger der Anzeigevorrichtungen die gesperrte Richtung festgestellt werden kann, lässt die Fig. 4 ohne weiteres erkennen, dass die linke Fahrbahn frei und die rechte gesperrt ist. Fig. 5 lässt erkennen, dass beide Fahrbahnen gesperrt sind. Auch in jeder andern Kombination von
Fahrzeugen ist hiemit jedwede Unsicherheit ausgeschlossen.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 können die Glühlampen vom Führersitz aus mittels eines
Sehalters entsprechend eingeschaltet werden. Das Licht der Glühlampen kann zweckmässig in bekannter Weise durch Linsen gesammelt werden. An Stelle der vier Glühlampen in der beschriebenen Anordnung können auch zwei benachbarte Lampen verschiedener Farbe derart angebracht werden, dass sie in ähnlicher Weise wie die üblichen Pfeilsignale um eine Achse drehbar sind und auf mechanischem oder elektromagnetischem Wege in die gewünschte Lage gedreht werden können.
Eine andere Ausführungsform besteht nach Fig. 6 aus vier Signallampen, die von einer gemeinsamen Lichtquelle gespeist werden. Der Lichtstrom kann einem zentralen Leuehtkörper entnommen und in an sich bekannter Weise auf die Lampenpaare gerichtet werden, beispielsweise mittels einer beweglichen Blende 2, die nach Wahl das Licht auf je zwei Spiegel oder Prismen fallen lässt, die entsprechend gefärbte und gerichtete Lichtkegel 3 erzeugen. Die Wirkung ist die gleiche wie die oben beschriebene.
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