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Verfahren zur Herstellung von säure-und Mtzebeständigen Mineralfarben.
Es ist bekannt, eine Reihe von Silikaten, namentlich auch verschiedene Glimmerarten, wie Biotit, Muskovit usw., wie sie in der Natur vorkommen, als färbende oder verschönernde Zusätze von verschiedenen Kunststeinmassen oder auch Kunstharzmasse sowie zur Herstellung von Farben, Lacken usw. zu verwenden. Derartige Zusätze wirken hauptsächlich durch ihre lichtreflektierenden Eigenschaften und die durch ihren Eisengehalt hervorgerufenen, meist dunklen Farbwirkungen. In Kunststeinmisehungen sind indessen die Glimmer, namentlich in grösseren Mengen, wegen ihres geringen Haftvermögens in bezug auf die Festigkeit des Materials sehr nachteilig, wenn diese Zusätze auch die gute Eigenschaft zeigen, dass sie gegen Hitze und chemische Einflüsse, namentlich auch gegen schwefelige Säure, sehr widerstandsfähig sind.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, Biotit, wie er in Stücken aus der Grube kommt, durch Erhitzen auf etwa 176 C zu entwässern und hiedurch das spezifische Gewicht und die Farbe des Minerals zu verändern sowie auch durch weitere Erhitzung auf etwa 371-5 C die Farbtönungen weiter zu variieren und den Biotit spröder und daher leichter zerkleinerbar zu machen, wie auch den so behandelten Biotit mit entsprechenden Zusätzen zur Herstellung von Isolationsmassen für hohe Temperaturen und als elektrisches Widerstandsmaterial sowie auch zur Herstellung von farbigen Dachziegeln oder Wandverkleidungen zu verwenden. Derartig vorbehandelter Biotit ist aber gegen chemische Einflüsse nur wenig widerstandsfähig, namentlich auch nicht gegen Säuren, wie die in der Luft durch Heizanlagen oft vorhandene schwefelige Säure.
Die Erhitzung bis auf etwa 371-5 C gestattet auch nur die Herstellung weniger und infolge des hohen Eisengehaltes meist nur dunkler Färbungen.
Gemäss der Erfindung lassen sich nun säure-und hitzebeständige Mineralfarben in Form von Blättchen, Schuppen oder Pulvern als Pigment, Füllmittel und Glasuren usw. in der Weise herstellen, dass man natürliche, Hydroxylgruppen enthaltende Silikate, wie z. B. verschiedene Glimmerarten, Chlorit, Talk usw., namentlich solche, die nur geringe Mengen von Eisen enthalten, bis zur Zerstörung der Hydroxylgruppen auf etwa 600-800 C erhitzt. Je nach dem Eisengehalt der Mineralien und dem Erhitzung-
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mutterfarbene oder stahlgraue Farben aufweisen. Namentlich wenn man die Erhitzung bis zur beginnenden Sinterung, das ist bis auf etwa 900-1200 C, treibt, erhält man z. B. aus Muskovit ein silberweisses, perlmutterartig glänzendes Produkt.
Die durch diese Erhitzung erhaltenen Produkte zeichnen sieh bei guter Haftfähigkeit mit organischen oder anorganischen Bindemitteln durch grosse Widerstandsfähigkeit gegen chemische Einflüsse aus. Ein Muskovit, beispielsweise von der Zusammensetzung von 44-74% Kieselsäure, 37-22% Tonerde und 1-69% Eisenoxyd neben verschiedenen andern Bestandteilen, liefert z. B. nach Abgabe seines Wassers Farbtöne, die, bis etwa 800-900 C erhitzt, lebhaft silberweiss metallisch glänzend sind. Die Durchsichtigkeit des Glimmers geht dabei gänzlich verloren, wodurch eben der Glanz gesteigert wird, die Oberfläche wird rauh und dadurch das Produkt gut haftend.
Treibt man die Erhitzung weiter auf etwa 1000-1100 0, so geht der silberweisse Glanz zurück und es entsteht lebhafter Perlmutterglanz unter gleichzeitiger Zunahme der Sprödigkeit. Behandelt man hingegen einen Muskovit von wesent- lich, höherem Eisengehalt, der z. B. auf 46-48% Kieselsäure, 31-14% Tonerde 3-84% Eisenoxyd enthält, so erhält man bei einer Erhitzung auf etwa 700 C stahlgraue, metallisch glänzende Blättchen bzw.
Schuppen, die bei etwa 800 C goldfarbig werden. Bei 9000 vertieft sich die Farbe, während bei 1000 C wieder hellere goldgelbe Farbtöne erhalten werden. Die Sprödigkeit des Muskovit und die Rauhigkeit seiner Oberfläche nehmen hiedurch gleichzeitig zu.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von säure-und hitzebeständigen Mineralfarben in Form von Blättchen,
Schuppen und Pulvern als Pigment, Füllmittel, Glasuren usw., dadurch gekennzeichnet, dass man natür- liche, Hydroxylgruppen enthaltende Silikate, wie z. B. verschiedene Glimmer, Chlorit, Talk usw., bis zur Zerstörung der Hydroxylgruppen, das ist bis auf etwa 600-900 C, erhitzt.
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