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Ausdehnungsgefäss für Kabel und Apparate.
Es ist bekannt, beispielsweise für Transformatoren, Kabel, Garniturteile zu Kabeln, welche mit Öl gefüllt sind, Ausdehnungsgefässe zu verwenden, die bei Erwärmung den der Ausdehnung des Öles entsprechenden Volumenanteil aufnehmen. Da das Öl die Eigenschaft hat, Gase zu absorbieren, so ist man bestrebt, bei Anordnungen dieser Art durch undurchlässige Materialien von dem darüber lagernden Gas zu trennen. Man verwendet hiezu durchweg Metallmembranen, denen man durch Wellung eine gewisse Nachgiebigkeit verleiht. Die Nachgiebigkeit von Metallscheiben ist, sofern man sich in den Grenzen der elastischen Formänderung hält, nur gering, so dass Gefässe, die diesen Ansprüchen gerecht werden, sich sehr teuer stellen, wenn mit ihnen ein grösseres Volumen beherrscht werden soll.
Geht man über die elastische Ausdehnung hinaus, so wird das Material bekanntlich bald zerstört, so dass Konstruktionen dieser Art für einen Dauerbetrieb, bei welchem man mit häufigem Atmen der Apparate rechnen muss, nicht brauchbar sind.
Man hat diesem Übelstand bereits dadurch abzuhelfen versucht, dass man an Stelle der metallischen Membranen nichtmetallische Trennwände, z. B. aus Gummi, vorsah. Diese Trennwände wurden so angeordnet, dass zwischen ihnen und dem Öl ein Gasraum zu liegen kam, was sich bei Ausdehnungsgefässen für ölgefüllte Kabel und Apparate als ungeeignet erweist, da, sei es nun, dass dieser Raum mit aktivem oder inaktivem Gas gefüllt ist, das Gas von dem 01 ganz oder wenigstens teilweise absorbiert wird, wodurch bekanntlich die elektrischen Eigenschaften des Öles herabgesetzt werden. Ferner wurde nicht beachtet, dass die nichtmetallische Trennwand gegen Überbeanspruchung durch die Ölausdehnung zu schützen ist.
Bei dem Ausdehnungsgefäss gemäss der Erfindung wird die Trennwand in an sich bekannter Weise so angeordnet, dass an ihre eine Seite unmittelbar das flüssige Tränkmittel und an die Gegenseite das gasförmige Medium der Ausdehnungskammer grenzt, wobei die Ausdehnungsmöglichkeit der Kammern allseitig durch perforierte Wände begrenzt ist ; die Erfindung besteht darin, dass als Baustoff für die Trennwand ein plastisch oder elastisch nachgiebiges Material, z. B. Leder, Gummi, insbesondere jedoch der unter dem Warenzeichen"Plexigum"bekannte synthetische Stoff verwendet wird. der entweder aus Polymerisaten der Akrylsäure oder einem Polymerisat ihrer Derivate oder einem Polymerisat eines Homologen allein oder im Gemisch, gegebenenfalls mit bekannten Zusatzstoffen, wie Papier. Glimmer usw., bestehen kann.
In den Fig. 1 und 2 sind Ausführungsbeispiele nach der Erfindung wiedergegeben. Es bezeichnet a den Ölraum, b den bzw. die mit Gas gefüllten Räume. Mit c sind die die beiden Medien trennenden Membranen, mit d in beiden Fällen Einrichtungen bezeichnet, welche die Ausdehnung des Gasraumes begrenzen. Diese Einrichtungen sind in ihrer Form zweckmässig der Gestalt der trennenden Membranen angepasst, haben also im ersten Fall etwa die Form schwach konischer Platten, die durchlöchert sind, im zweiten Fall beispielsweise Flaschen-, Beutel-, Schlauchform. Man kann bei der Verwendung von sackförmigen Membranen natürlich auch eine andere Konstruktion wählen, beispielsweise eine solche nach Fig. 3. Die perforierte Wand d begrenzt die Bewegung des Sackes c nach unten.
Für die Erfindung ist es gleichgültig, ob der Luftraum unter Überdruck steht oder nicht. Als trennende Membranen können nach der Erfindung z. B. Leder, Gummi oder synthetische Materialien verwendet werden. Verwendet man Gummi, so ist es zweckmässig, ihn vorher mit einem Material zu
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überziehen, welches unbedingt ölbeständig ist, oder aber eine Gummiart zu wählen, die an sich öl-und hitzebeständig ist. Auch Leder kann natürlich durch eine entsprechende Imprägnierung oder einen zweckmässigen Anstrich dichter und dauerhafter gemacht werden. Als synthetisches Material hat sich für diese Zwecke das zur Herstellung von nicht splitterndem Glas verwendete Plexigum bewährt. Es ist natürlich möglich, auch andere Materialien zusammenzustellen, die der Bedingung der Öl-und Wärmebeständigkeit genügen. Es können auch z.
B. mit Plexigum imprägnierte Gewebe verwendet werden.
Ein Hauptvorzug der Erfindung in wirtschaftlicher Beziehung besteht darin, dass die absolute Trennung von Öl und Gas mit einfachsten Mitteln und auf einfachste Weise bewerkstelligt wird. Hieraus ergibt sich ein geringer Preis für Ausdehnungsgefässe der beschriebenen Art, da die Formänderung 'von trennenden Membranen der beschriebenen Art im Gegensatz zu metallischen Membranen einen ganz geringen Arbeitsaufwand benötigt. Dies ist durch die Tatsache nachweisbar, dass die Druckvolumencharakteristiken eines Ausdehnungsgefässes der beschriebenen Art praktisch gleich liegen, gleichgültig, ob man sie bei steigendem oder bei fallendem Druck aufnimmt.
Infolgedessen wird das Medium, das aufgespeichert werden soll, nicht zu unnötiger Arbeitsleistung herangezogen, bzw. bei Rückführen des Öles in die Apparate wird der im Gasraum herrschende Druck praktisch allein wirksam.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Ausdehnungsgefäss für Kabel und Apparate mit einer Füllung aus flüssigem Isolierstoff und einer oder mehreren gasgefüllten Ausdehnungskammern, deren Trennwände so angeordnet sind, dass an ihre eine Seite unmittelbar der flüssige Isoliel ; stoff und an die Gegenseite das gasförmige Medium grenzt und deren Ausdehnungsmöglichkeiten allseitig durch perforierte Wände begrenzt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennwände aus nichtmetallischem ölbeständigem, plastisch oder elastisch nachgiebigem Material, z. B. ölbeständig gemachtem Leder, Gummi, synthetischem Material, wie Plexigum od. dgl., bestehen.