<Desc/Clms Page number 1>
EMI1.1
Die Erfindung bezieht sich auf Kurbelwellen mit angesetzten Ausgleichgegengewichten, u. zw. betrifft sie im besonderen Kurbelwellen für Brennkraftmaschinen, insbesondere für Flugzeugmotoren.
Zur Befestigung solcher zum Massenausgleich dienender Gegengewichte an den Wangen der Kurbelwellen verwendete man bisher entweder Schwalbenschwanznuten, die eine sehr genaue, peinliche Einpassung sowie die Verwendung von Mitteln zur Verhinderung eines seitlichen Herausgleiten der Gegengewichte erforderlich machten, oder man benutzte zur Befestigung der Gewichte Bolzen (Schraubenbolzen), die unter der Wirkung der sich auf das Gegengewicht geltend machenden Fliehkraft auf Zug beansprucht wurden.
Solche Bolzen mussten mit grosser Genauigkeit in entsprechende Bohrungen eingepresst werden, um zu vermeiden, dass durch die Wirkung der Fliehkraft, die zu der Zugspannung in den Bolzen hinzukam, die zulässige Elastizitätsgrenze des Bolzenmetalls, zum mindesten in gewissen Betriebsfällen, nicht überschritten wurde.
Die Erfindung besteht nun in der Hauptsache darin, die Wangen der Kurbelwelle an der Stelle, an welcher das zum Ausgleich dienende Gegengewicht angebracht werden muss, sowie die Ausgleichgewichte selbst mit einer Anzahl Vorsprünge in der Weise zu versehen, dass mindestens ein Vorsprung des einen der beiden Teile sich zwischen zwei Vorsprünge des andern Teiles einfügt, und dass durch diese Vorsprünge oder Ansätze mindestens ein Passstift od. dgl. in der Weise hindurchgesteckt ist, dass er beide Teile starr und fest miteinander verbindet, wobei er zugleich durch die Fliehkraft, welche das Gegengewicht von der Wange abzuziehen sucht, in mehreren Abschnitten auf Abscheren beansprucht wird.
Neben dieser hauptsächlichsten Ausgestaltung erstreckt sich die Erfindung auf einige weitere Ausführungsformen, die zweckmässig gleichzeitig Anwendung finden und im folgenden ausführlicher behandelt werden.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes, u. zw. stellt die Fig. 1 in einer Teilseitenansicht und die Fig. 2 im Schnitt nach S-. 3 der Fig. 1 eine Kurbelwelle für
Flugzeugmotoren dar.
Die Kurbelwelle, d. h. der aus dem Kurbelzapfen, den Wangen und den Wellenzapfen bestehende
Körper kann aus mehreren, in geeigneter Art zusammensetzbaren Teilen bestehen oder z. B. durch
Schmieden, Pressen od. dgl. aus einem einzigen Metallstück hergestellt sein. Jedenfalls erhalten die
Wangen b der Kurbeln vorteilhaft die Form von Platten oder Scheiben von möglichst geringer Dicke, jedoch unter Beachtung der durch sie zu übertragenden Kräfte.
Anstatt nun jedoch die zum Ausgleich dienenden Gegengewichte a mit den Kurbelwangen b aus einem Stück herzustellen, werden diese Gegengewichte an die Wangen angesetzt. Zu diesem Zwecke erhält jede der Wangen b an der Stelle, an der das Gegengewicht a angesetzt werden soll, ebenso wie das
Gegengewicht selbst, eine Anzahl Ansätze oder Vorsprünge c, cl in der Weise, dass mindestens einer der an dem einen dieser Teile sitzenden Vorsprünge zwischen zwei an dem andern, dem Gegenstück sitzenden
Vorsprünge eingefügt werden kann.
Diese beiden Stücke werden nun dadurch aneinander befestigt, dass durch die Ansätze oder Vorsprünge zum mindesten ein Stift e (Passstift) in der Weise gesteckt werden kann, dass er unter der Wirkung der Fliehkraft, welche das Gegengewicht von der Kurbel abzuheben sucht, in mehreren Querschnitten auf Abscheren beansprucht wird.
Die Ansätze e, welche z. B. rechteckige Form erhalten, werden an der Wange b gegenüber dem
EMI1.2
<Desc/Clms Page number 2>
zweckmässig so ausgestaltet, dass sie sich ohne Spiel ineinanderfügen, wobei sich die Flächen der einen Gruppe von Ansätzen gegen den Grund bzw. die Seitenflächen der andern Gruppe von Ansätzen stutzen und dabei die Zwischenräume zwischen den Ansätzen voll ausfüllen. J
In dem auf der Zeichnung veranschaulichten Fall, in welchem die Kurbelwangen die Form von verhältnismässig schmalen Scheiben oder Platten haben, erhalten auch die Gegengewichte a zweckmässig die Form von Platten, so dass sie eine Verlängerung der plattenförmigen Wangen darstellen.
Vorteilhaft werden die den Verbindungsstift e aufnehmenden Löcher in den Ansätzen c, d so ausgebildet, dass ihre Wandung von einem Ansatz zum andern glatt übergeht, so dass der Durchgang für den Stift e genau so ausfällt, als wenn es sich um die Bohrung in vollem Material handeln würde. Zweck-
EMI2.1
auf seiner ganzen Fläche gut an der Wandung der Bohrung anliegt.
Die Sicherung des Verbindungsstiftes kann dabei in beliebiger Weise erfolgen ; beim gezeichneten Ausführungsbeispiel (mit kegelige Stift e) beispielsweise durch eine leichte Stauchung f des schwächeren Stiftendes.
Durch die erfindungsgemässe Befestigung der Ausgleichgewichte ergeben sich folgende Vorteile :
Die Bearbeitung der Gesamtanordnung, d. h. sowohl des Gegengewichtes a wie der Wange b, ist wesentlich erleichtert. Der Widerstand der Anordnung wird durch die Vielzahl der auf Abscheren beanspruchten Querschnitte des Stiftes e erheblich erhöht. Die Gegengewichte bleiben stets genau an ihrer Stelle, ohne dass man hiezu noch besondere Teile, wie z. B. die bisher hiefür verwendeten Bolzen, ver- sehen müsste, die stets eine Anfangsbeanspruehung haben, die man weder kennt noch zu beeinflussen vermag. Schliesslich wird es auch möglich, die Dicke der Wangen b sehr erheblich zu vermindern. Dieser Vorteil leitet sich aus der geringen Breite ab, welche sich durch die Befestigung der Gegengewichte mittels der Stifte e ergibt.
Hiedurch lässt sich auch der Achsenabstand der Zylinder und damit das Gesamtgewicht des Motors wesentlich verringern.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Kurbelwelle mit an ihre Wangen angesetzten Gegengewichte, insbesondere für Brennkraft- maschinen, dadurch gekennzeichnet, dass die Wangen dieser Teile an der Stelle, an welcher das zum Ausgleich dienende Gegengewicht angebracht werden muss, sowie die Ausgleichsgewichte selbst mit einer Anzahl Vorsprünge in der Weise versehen sind, dass mindestens ein Vorsprung des einen der beiden Teile sieh zwischen die beiden Vorsprünge des andern Teiles einfügt, und dass durch diese VorsprÜnge oder Ansätze mindestens ein Passstift od. dgl. in der Weise hindurchgesteckt ist, dass er beide Teile fest und starr miteinander verbindet, wobei er zugleich durch die Fliehkraft, welche das Gegengewicht von der Wange abzuziehen sucht, in mehreren Querschnitten auf Abscheren beansprucht wird.