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Elektronenstrahlrohre.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, die einen Elektronenstrahl aus einer Richtung in eine andere Richtung zu leiten gestattet, ohne dass elektrische oder magnetische Felder zur Anwendung kommen. Eine Vorrichtung dieser Art bietet für die Konstruktion von Elektronenstrahlröhren, sei es für oszillographische, Tonfilm-oder Fernsehzweeke, besondere Vorteile, z. B. für die photographischen Aufnahmen einer oszillographierten Erscheinung, dass bei der Umleitung des Elektronenstrahles das direkte Licht der Kathode nicht auf die photographische Platte fallen kann.
Eine Vorrichtung dieser Art lässt sich erfindungsgemäss durch ein Metallröhrchen verwirklichen, das bei einer Weite von etwa 2 1wn die notwendige Biegung zeigt. Das Röhrchen wird auf Anodenpotential oder eine geeignete, davon abweichende Spannung gebracht. Sendet man das Elektronenbiindel einer Glühkathode möglichst koaxial in das Metallröhrchen hinein, so wird der Elektronenstrahl bei Vorhandensein geringer Gasmengen in dem gebogenen Röhrehen entlanggeführt und verlässt das Röhrchen in der neuen Richtung.
Ein besonderer Vorzug dieser Anordnung ist darin zu sehen, dass ein magnetisches Feld den Elektronenstrahl in dem Metallröhrchen nicht beeinflusst. Des weiteren kann ein solches Röhrchen dazu dienen, um den Elektronenstrahl in eine genau vorbestimmte Richtung zu bringen, z. B. in die Röhrenachse einer Oszillographenröhre.
Die praktische Anordnung lässt sich so treffen, dass das gebogene Röhrchen in den Glaskolben einer Braunschen Röhre gebracht wird, wie dies in Fig. 1 der Zeichnung dargestellt ist. In einem gebogenen Gefäss 1 ist eine Glühkathode 2 untergebracht. Der Kathode gegenüber ist nun ein gebogenes Metallröhrchen 3 derartig angeordnet, dass bei Anlegen einer geeigneten Spannung an das Röhrchen mittels der Zuführung 4 die aus der Kathode austretenden Elektronen in die Öffnung 5 des Röhrchens gelenkt werden. Aus der Öffnung 6 tritt alsdann ein entsprechend der punktierten Linie laufender Elektronenstrahl aus, der durch den Leuchtschirm 7 sichtbar gemacht werden kann. Die Austrittsrichtung des Strahles weicht also, wie ersichtlich, von der ursprünglichen Richtung, in der der Strahl in das Röhrchen eintritt, erheblich ab.
Dieser Strahl lässt sich in bekannter Weise elektrostatisch, z. B. durch Ablenkplatten 8, oder auch magnetisch beeinflussen.
Die erweiterte Eintrittsöffnung 5 des Metallröhrchen besteht zweckmässigerweise aus einem schwer schmelzbaren Metall, z. B. Molybdän, während für den übrigen Teil des Röhrchens ein anderes Metall, z. B. Kupfer, gewählt werden kann, das zweckmässigerweise innen versilbert ist. Statt eines Metall- röhrchens kann auch ein auf seiner Innenwandung leitend gemae htes Isolierrohr, z. B. ein innen versilbertes Glasrohr, benutzt werden.
In dem dargestellten Beispiel dient das Röhrchen gleichzeitig als Anode. Es kann statt dessen aber auch zwischen Glühkathode und Röhrchen eine besondere Anode angebracht werden. Der Röhre kann dann das gleiche Potential wie der Anode gegeben werden oder ein davon abweichendes Potential, je nachdem, ob eine Änderung der Geschwindigkeit der Elektronen erwünscht ist oder nicht.
Um eine beliebige Richtungsänderung des Strahles vornehmen zu können, kann die Anordnung in der in Fig. 2 dargestellten Weise ausgebildet werden. Es besteht die Kathodenstrahlröhre aus zwei durch ein biegsames Kupferrohr 9 verbundenen Gefässen 10 und 11. In dem Gefäss 10 befindet sich die
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abgeschlossen, in die das biegsame Kupfenohr 9 eingelassen ist. Wird an das Röhrchen 9 z. B. mittels der Zuführung 14 eine geeignete Spannung, z. B. von einigen 100 Volt, angelegt, so werden die Elektronen zu der Öffnung M hingelenkt und treten aus dem Röhrchen 9 bei 16 in das zweite Gefäss 11, das zweckmässigerweise ebenfalls durch eine Kupferkappe. ! y abgeschlossen ist.
Die Strahlen können alsdann durch den Leuchtschirm 20 sichtbar gemacht werden.
Es kann nun das Kupferröhrehen 9 hin und her gebogen werden und dadurch der Elektronenstrahl in eine beliebige Richtung gebracht werden. Es ist hiedurch z. B. möglich, den Elektronenstrahl in eine solche Richtung zu biegen, dass er von irgendwelchen im Raum vorhandenen Magnetfeldern, z. B. dem Erdfeld, nicht beeinflusst wird.
Gleichzeitig ergibt diese Bauweise der Kathodenstrahlröhre den Vorteil, dass ablenkende Organe, z. B. Ablenkspulen 18, beliebig nahe an den Elektronenstrahl und zugleich in grösserer Entfernung von der Erzeugungsstelle des Strahles an den Elektronenstrahl herangebracht werden können und sich dabei trotzdem im Aussenraum befinden. Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass bei Anschluss der Röhre an eine Pumpe zwischen den beiden Räumen eine merkliche Druckdifferenz aufrecht erhalten werden kann, z. B. kann der Raum 10 im wesentlichen gasfrei gehalten werden, während sich im Raum 11 geringe
Gasmengen befinden.
In der Röhre 11 können in bekannter Weise Ablenkplatten 19 zur elektrostatischen Ablenkung des Strahles angebracht werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Elektronenstrahlröhre, dadurch gekennzeichnet, dass bei Vorhandensein geringer Gasmengen ein gebogenes Röhrchen aus leitendem Material vorgesehen ist, in dessen eine Öffnung das aus der Kathode austretende Elektronenbündel im wesentlichen koaxial gelenkt wird.