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Vorrichtung zur Vornahme von Bluttransfusionen oder zum Einbringen von Heilmitteln in die Blutbahn.
Es ist bekannt, dass bei Injektionen in die Blutbahnen, insbesondere bei Übertragung von Blut von einem Individuum in ein zweites, die Gefahr von Thrombosen bzw. Verstopfungen der Apparate, z. B. durch Blutgerinsel, eine äusserst grosse ist.
Zur Blutübertragung bedient man sich bisher verschiedener Methoden, bei denen auch verschiedene
Vorkehrungen getroffen werden, um ein Entstehen von Thrombosen u. dgl. zu vermeiden ; doch haben alle bekannten Methoden, wie im nachstehenden kurz beschrieben, grosse Nachteile.
Bei der chirurgischen Methode, z. B. nach Percy, müssen beim Blutspender und-empfänger die
Venen operativ freigelegt und dann erst das Blut in entsprechender Weise übertragen werden. Die während des Eingriffs unterbundenen Venen sind hierauf zu weiteren therapeutischen Handlungen unbrauchbar geworden. Die Methoden nach Lampert und Neubauer und auch andere arbeiten im Prinzip ähnlich wie Percy. Man versucht hiebei das Blut in Gefässen aus einem, seine Gerinnung hemmenden Material aufzufangen, worauf es operativ oder unter Verwendung von Injektionsnadeln dem Empfänger ein- verleibt wird. Das sogenannte Rotandasystem verwendet drehbare Spritzen, mittels welchen das Blut vom Spender zum Empfänger hinübergepumpt werden soll.
Alle diese genannten Methoden haben einerseits den Nachteil, dass sie gute Venen bei Spender und Empfänger voraussetzen bzw. operative Freilegung der Blutgefässe verlangen, anderseits dass bei unver- meidlichen Zwischenfällen und hiedurch notwendiger Unterbrechung der Übertragung oft mit dem Verlust des schon gewonnenen Blutes gerechnet werden muss.
Die indirekten Methoden der Blutübertragung, bei denen das abgenommene Blut durch chemische Zusätze ungerinnbar gemacht und erst dann dem Empfänger einverleibt wird, werden von vielen Fachleuten, unter Hinweis auf die durch diese Manipulation entstehende Entwertung des Blutes, abgelehnt.
Unter Verwendung der erfindungsgemässen Einrichtung kann z. B. eine Bluttransfusion mittels der gebräuchlichen Injektionsspritzen und auch dünner Nadeln vorgenommen werden, wobei jeweils, sowohl beim Empfänger wie beim Spender, nur ein einmaliger Einstich je einer Injektionsnadel in die Vene erfolgt und diese Nadeln ohne Gefahr einer Verstopfung bzw. Entstehens einer Thrombose bis zur Beendigung der Übertragung in den Venen verbleiben können.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung ist auf der Zeichnung als Ausführungsbeispiel bei einer zur Bluttransfusion geeigneten Vorrichtung veranschaulicht. Und zwar zeigt Fig. 1 eine Draufsicht, Fig. 2 eine Stirnansicht der Vorrichtung. Fig. 3 ist ein Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2. Fig. 4 und Fig. 5 zeigen Einzelheiten.
Die Vorrichtung zur Bluttransfusion weist in ihrem Körper a eine Bohrung ò auf, welche zum Durchfluss des Blutes zur oder von der Injektionsnadel c dient, die auf einen den Vorrichtungskorper verlängernden Aussenkonus d aufsteckbar ist. Ein Innenkonus e dient zur Einführung des an den üblichen
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der Bohrung b eintreten und dort reinigend wirken. An einem im Vorichtungskörper befestigen Arm q ist eine verstellbare Handhabe r vorgesehen, die derart eingestellt werden kann, dass ein Finger der haltenden Hand dem Hahn m mittels der Handhabe ? die für den Wechsel der Injektionsspritzen erforderlichen Stellungen erteilen kann.
Die vorstehend für Zwecke der Bluttransfusion beschriebene Einrichtung kann auch zu ändern Einverleibungs-oder Entziehungszwecken von Flüssigkeiten bei denen Homogenitätsstorungen zu vermeiden sind, angewendet bzw. in erfindungsgemässem Sinne dem besonderen Zwecke angepasst werden.
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verwenden.
Die erfindungsgemässe Einrichtung hiezu wird z. B. bei einer Bluttransfusion in folgender Weise angewandt :
Zuerst wird dem Empfänger eine dünne Injektionsnadel in die Vene eingelegt. Hierauf wird das
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Ansatzrohr i mit einem hochgestellten Reservoir mit physiologischer Kochsalzlösung verbunden. Hierauf wird dem Spender eine dickere Kanüle in die Vene gelegt, an welche ein dem ersten gleichgestaltetes Zwischenstück (z. B. nach Fig. l) mittels dessen Aussenkonus a ! angeschlossen wird.
Bei diesem Zwischenstück ist das Ansatzrohr i'ebenfalls mit einem unter stärkerem Druck stehenden Kochsalzbehälter in Verbindung, zweckmässig mit einer mit Kochsalzlösung gefÜllten, sogenannten tberdruelkspritze. Beim Spender ist die Stellung des Hahnes 1n derart, dass kein Weg zur Nadel frei ist.
Beim Empfänger hingegen
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mässig mittels einer 20 cm3 Spritze, die durch den Innenkonus e des Zwisehenstiiekes indirekt mit der Nadel verbunden werden kann, durch entsprechende Stellung des Hahnes ? das Blut aufgesaugt, hierauf der Hahn kurze Zeit auf jene Stellung gebracht, bei welcher die Kochsalzlösung durch den Hilfsweg/ ; in die Nadel gedruckt werden kann, und dann auf Absperrstellung gebracht ; hierauf wird die volle Spritze abgenommen und in gesehilderter Weise an das beim Empfänger in Verwendung stehende Ansatzstück angeschlossen. Durch entspreehende Hahnstellung wird nun der Blutweg freigegeben und das Blut dem Empfänger einverleibt.
In der Zwischenzeit wird von einer Hilfskraft dem Spender mit einer zweiten
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der Reinigungsflüssigkeit bespült, durch das jeweilige Entfernen des Spritzenkonuses wird der zweite Hilfsweg für die Reinigungsflüssigkeit ebenfalls zwangsläufig geöffnet und auch diese Apparatteile vom zurückbleibenden Blute befreit.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Vornahme von Bluttransfusionen oder zum Einbringen von Heilmitteln in die Blutbahn, bei denen das Entstehen von Gerinsel oder ähnlichen schädlichen Bildungen verhindert wird, dadurch gekennzeichnet, dass zu diesem Zwecke ein Zwischenstück zwischen Injektionsnadel und Injektionsspritze eingeschaltet wird, welches es ermöglicht, dass die vom Blute bzw. vom Heilmittel durchströmten Zuführungswege der Injektionsnadel und des Zwischenstückes zwangsläufig von einer unter Druck stehenden Spülflüssigkeit nach Abnahme der Injektionsspritze zwischen den einzelnen Blut-bzw.
Medikamentendurehgängen durchflossen werden.