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Verfahren zur elektrolytisehen Erzeugung starker Isolationssehichten auf Aluminium und dessen
Legierungen.
Es ist bekannt, dass sich auch auf Aluminium und Aluminiumlegierungen durch elektro- lytische Behandlung widerstandsfähige Überzüge, welche aus einer Verbindung des Aluminiums bestehen, herstellen lassen. Hiebei spielt die richtige Wahl des Elektrolyten eine grosse Rolle, da die meisten Säuren, Basen und Salze entweder überhaupt keine oder schwache Überzüge liefern. So bildet sich z. B. bei der Benutzung von reiner Salzsäure als Elektrolyten keine Oxydschicht, ebensowenig ist Phosphorsäure, Borsäure, Salizylsäure, Zitronensäure und Wasserstoff- superoxyd allein als Elektrolyt geeignet.
Es ist vorgeschlagen worden, als Elektrolyten Oxalsäure zu verwenden. Indes sind die mit einem solchen Bade hergestellten Überzüge nicht in jeder Beziehung einwandfrei.
Die angestellten Versuche haben ergeben, dass besonders starke Überzüge mit verhältnismässig geringem Stromaufwand erzielt werden können, wenn als Elektrolyt nicht reine Oxalsäure verwendet wird, sondern ein Gemisch von Oxalsäure mit oxydierend wirkenden Verbindungen oder starken anorganischen Säuren. In beiden Fällen entstehen sowohl mit Gleichstrom wie mit Wechselstrom starke. fest anhaftende Überzüge auf dem Metallstück, welche sich durch gutes elektrisches Isolationsvermögen und mechanische Widerstandsfähigkeit auszeichnen.
Ein Gemisch von Oxalsäure und übermangansaurem Kali ist besonders geeignet. Das übermangansaure Kali kann in diesem Gemisch durch andere oxydierende Stoffe ersetzt werden, z. B. durch Wasserstoffsuperoxyd, Salpetersäure, Chromsäure, Kaliumbichromat. Auch ein Gemisch von Oxalsäure mit Salzsäure liefert einen guten Überzug. In manchen Fällen ist ferner ein Zusatz von borsauren Salzen von Vorteil. Immer ist es indes Bedingung, dass das Bad nicht aus reiner Oxalsäure besteht, sondern Zusätze der genannten Art enthält.
Der gebildete Überzug hat derart isolierende Eigenschaften, dass z. B. aus einem drahtoder bandförmigen Leiter, der mit einem solchen Überzug versehen ist, ohne sonstige Isolation eine Spule gewickelt werden kann, deren Windungen gegeneinander vollkommen isoliert sind, so dass der Gesamtwiderstand der Spule den praktischen Anforderungen entspricht.
Der elektrische Widerstand der nach der Erfindung gebildeten Schicht ist so gross, dass auch zwischen den einzelnen Lagen der Spule keine besonderen isolierenden Zwischenschichten eingelegt zu werden brauchen. Die fertige Spule ist daher vollkommen feuerfest, und es ist möglich, die Spule nach der Fertigstellung bis zur Rotglut zu erhitzen, ohne dass der Widerstand dadurch beeinträchtigt wird. Im Gegenteil trägt eine Erhitzung der fertigen Spule zu einer Verstärkung und Befestigung der Isolationsschichten bei, und selbst in heissem Zustande zeigt die Spule den der Temperatur entsprechenden Widerstand. Eine aus solchen Drähten ohne Zwischenlagen gewickelte Spule eignet sich daher besonders für solche Anwendungen, wo mit einer starken Erhitzung der Spule im Betriebe zu rechnen ist.
Das Verfahren kann mit Gleichstrom ausgeführt werden, wobei als Anode der zu überziehende Leiter und als Kathode ein beliebiger geeigneter Leiter, z. B. eine Kupferplatte, dient.
Ferner kann Wechselstrom angewendet werden, wobei je ein zu überziehender Leiter eine Elektrode im Bade bildet. Am besten wirkt, wie Versuche ergeben haben, Drehstrom, wobei an jedem Pol der Drehstromleitung je ein zu oxydierender Aluminiumgegenstand angeschlossen
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sein kann. Dies hat den Vorteil einer sehr gleichmässigen Herstellung des Überzuges unter Ersparung an Arbeitszeit und Strombedarf.
Ausführungsbeispiel :
Es wurde Drehstrom von 120 Volt Spannung benutzt. An jeder Elektrode war eine Aluminiumblechplatte befestigt, die in das Bad eintauchte. Jede Platte hatte eine Oberfläche von etwa 35 cm2.
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von 250 C gelöst. Der gemessene Energieverbrauch betrug 1-9 KW. Nach einer Versuchsdauer von 40 Sekunden waren die drei Blechplatten mit einer dichten, bräunlichen gleichmässigen Schicht bedeckt, die fest anhaftende und gegen eine elektrische Berührungsspannung von 220 Volt vollkommen isolierte. Die Schicht behielt diese Isolierfähigkeit auch bei Erhitzung bis zur Glühtemperatur. Nach dem Glühen war die Schicht etwas dunkler geworden und behielt diese Farbe auch nach mehrfachem Glühen. Die Schicht war gegen Druck und Reibung in hohem Masse widerstandsfähig.
Diese Festigkeit steigerte sich durch die Erhitzung.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur elektrolytischen Erzeugung starker Isolationsschichten auf Aluminium und dessen Legierungen unter Verwendung eines Oxalsäure enthaltenden Bades, dadurch gekennzeichnet, dass der Oxalsäure oxydierend wirkende Verbindungen, wie Kaliumpermanganat.
Chromsäure, Kaliumbichromat, Salpetersäure, oder starke anorganische Säuren, wie Salzsäure, Phosphorsäure oder borsaure Salze, beigemischt werden.