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Kontaktvorrichtting fiir Eisenbalngleisstrecken.
Es sind schon Kontaktvorrichtungen für Gleisstrecken von Eisenbahnen bekannt, welche - durch ein als in zum Gleis senkrechter, vertikaler Ebene schwingender, zweiarmiger Hebel ausgebildetes Übertragungsorgan mit einer Schiene des Gleises in Fühlung stehend-von- der sich unter Einwirkung der Last des über sie rollenden Fahrzeuges oder sonstiger Um- stände durchbiegenden Schiene so beeinflusst werden, dass sie Kontakte eines elektrischen
Stromkreises schliessen, in welchen die jeweilig stattfindenden Formveränderungen des Gleises anzeigende oder verschiedene Streckensignale betätigende Apparate eingeschaltet sind.
Bei diesen bekannten Kontaktvorrichtungen wird die Verbindung des als Übertragungs- organ dienenden, zweiarmigen Hebels mit der einen Schiene des Gleises dadurch bewerk- stelligt, dass dessen eines Ende entweder nur mit einem Punkte der Schienensohle in lose
Fühlung, oder aber mit einer Durchbrechung des Schienensteges in losen Eingriff gebracht, oder mit dem Schienensteg starr verbunden wird. Die ersten beiden Verbindungsweisen haben den Nachteil, dass das Übertragungsorgan nicht allen Bewegungen der Schiene in verlässlicher Weise folgen kann und dadurch Funktionsstörungen der Kontaktvorrichtung verursacht.
Die zweite und dritte Verbindungsweise haben aber auch den Nachteil, dass sie erhebliche Kosten, gegebenen Falles auch Betriebsstörungen verursachende, schwierige Bearbeitungen der Schienen erfordern, die oft ohne Gleisdemontierung nicht durchführbar sind. Die starre Verbindung hat aber ausserdem noch den Nachteil, dass sie zufolge seitlicher Verschiebungen der Schiene, selbst innerhalb der gestatteten Grenze oder zufolge Schienenwanderung, Materialspannungen und mancher anderer Umstände, sehr gefährliche Funktionsstörungen verursachen kann. Ein weiterer grosser Nachteil dieser bekannten Kontaktvorrichtungen liegt in der bisherigen Art der Verbindung des Übertragungsorganes mit den Kontakten selbst bzw. der Übertragung der Schienenbewegungen auf die Kontakte.
Diese erfolgt nämlich bisher stets mit unveränderlichem Übertragungsverhältnisse derart, dass das zweite Ende des als Übertragungsorgan dienenden, zweiarmigen Hebels entweder unmittelbar auf die die Kontakte beeinflussenden Organe einwirkt oder aber auf ein zwischengeschaltetes, mit dem zweiarmigen Übertragungshebel nicht gekuppeltes, sondern von diesem mittelbar betätigtes Glied, z. B. ein Kippgewicht, welches diese die Kontakte beeinflussenden Organe trägt.
Die erstere, unmittelbare Verbindung hat einerseits den Nachteil, dass die die Kontakte beeinflussenden Organe der Kontaktvorrichtung innerhalb unveränderlicher Grenzen nur so kleine Schwingungen vollführen, welche nicht hinreichen, in allen Fällen die unbedingt nötige Genauigkeit und Empfindlichkeit der Kontaktvorrichtung zu sichern bzw. die normalen Schienenbewegungen von den abnormalen unterscheidend auseinanderhalten zu können, anderseits wird durch die unveränderliche Übersetzung zwischen Schiene und Kontakten der Verwendungsbereich dieser Kontaktvorrichtung auf sehr enge Grenzen beschränkt.
Auf ein noch geringeres Verwendungsgebiet sind aber jene Kontaktvorrichtungen verwiesen, bei welchen die die Kontakte beeinflussenden Organe an einem mittelbar vom Übertragungshebel betätigten, mit diesem nicht gekuppelten Zwischengliede sitzen, weil diese nur auf einen plötzlichen Stoss reagieren, u. zw. unabhängig vom Masse der Schienendeformation, bei langsam eintretender Belastung oder Deformation der Schiene aber überhaupt nicht zur Wirkung kommen.
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Die den Gegenstand der Erfindung bildende Kontaktvorrichtung hat den Zweck. diese genannten Nachteile vollständig zu beheben und dadurch deren Verwendungsbereich wesent- lich zu erweitern, so dass sie nicht nur zum üblichen Anzeigen der Formveränderungen dos
Gleises und zur Betätigung von Strecken-oder Blocksignalen, sondern auch als Cherwachungs- und Sicherungseinrichtung für die gesamte Strecke verwendet werden kann, da sie jeden geringsten Defekt, sowohl des Gleises, wie des Bahnkörpers oder von Brücken u. dgl. unfehlbar und rechtzeitig anzeigt und es so ermöglicht. allen daraus möglicherweise entspringenden Unglücksfällen vorzubeugen.
Erfindungsgemäss wird das dadurch erreicht, dass zunächst das mit der Schiene in Fühlung stehende Ende des zweiarmigen Übertragungshebels der Kontaktvorrichtung mit einer dem Seitenprofil der Schiene genau angepassten Backe versehen ist, welche sieh zwischen Kopf und Fuss der Schiene an letztere genau anschmiegend, von der Schiene in vertikaler Richtung festgelegt wird und dadurch selbst die allergeringste vertikale Bewegung der Schiene mit dieser mitmachen und dem übertragenden Hebelarm in jedem Falle restlos übermitteln muss.
Hiedurch ist nicht nur eine ohne jede Störung der Schienen oder Schwellen zwischen Kontaktvorrichtung und Schiene herstellbare Verbindung ermöglicht, welche ohne jede besonderen Befestigungsmittel dennoch eine kraftschlüssige ist und die absolut sichere und genaue Funktion und hohe Empfindlichkeit der Kontaktvorrichtung gewährleistet, sondern es wird dadurch auch ermöglicht, diese Kontaktvorrichtung jederzeit ohne die geringste Betriebsstörung oder Bearbeitung der Schienen an jeder beliebigen Stelle des Gleises leicht und schnellsten anbringen zu können und ebenso wieder zu entfernen.
Weiters wird die Empfindlichkeit der Kontaktvorrichtung erfindungsgemäss dadurch ge- steigert, dass das andere Ende des Übertragungshebels durch eine Stange von einstellbarer
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setzung gelenkig gekuppelt ist, dessen anderes, als Schaltorgan ausgebildetes Ende. zwischen den Kontaktpaaren zweier Stromleitungen so schwingend angeordnet ist. dass es bei Schienensenkungen die eine und bei Schienenhebungen die andere Leitung schliesst.
Diese jederzeit und leicht an beliebiger Stelle anbringbare Kontaktvorrichtung ist auch geeignet, den Folgen des Überfahrens von Block-oder sonstigen Haltsignalen vorzubeugen. da sie, an entsprechender Stelle angebracht, das Überfahren des Signales sofort im nächsten Wächter-oder Blockhause meldet und es so ermöglicht, den überfahrenden Zug noch recht- zeitig aufzuhalten.
Auf der Zeichnung ist die den Erfindungsgegenstand bildende Kontaktvorrichtung beispielsweise in einer Ausführungsform dargestellt, u. zw. zeigt Fig. 1 dieselbe im Längsschnitt und in Seitenansicht. Fig. 2,3 und 4 zeigen eine Einzelheit der Kontaktvorrichtung in Seitenansicht, in Vorderansicht und in Grundriss. Fig. 5 und 6 zeigen in Seitenansicht und Grundriss eine Abänderung des Kontakthebels der Kontaktvorrichtung und Fig. 7 und 8 zeigen zwei andere Ausführungsformen der den Übertragungshebel mit den Schienen verbindenden Backe.
Die Kontaktvorrichtung besteht aus dem auf der Ende einer Schwelle 2, oder auf einer zwei benachbarte Schwellenenden überbrückenden Platte senkrecht zur Sehienenrichtung ver-
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Schiene zwischen Fuss und Kopf derselben gleich gestaltete Backe 7, welche auswechselbar ist, um die Vorrichtung für jedes beliebige Schienenprofil verwenden zu können.
Diese Backe 7 ist durch entsprechende Einstellung des Gehäuses 4 in innige Berührung mit der Schienenflanke gebracht und wird au dieser durch Kopf und Fuss der Schiene, gegen welche sie sich stützt, in vertikaler Richtung festgelegt, so dass sie alle vertikalen Bewegungen der Schiene 1 mitmachen und auf den Hebel 5 übertragen muss. Die Backe 7 kann mit dem Hebel 5 zweckmässig auch durch ein Gelenk 8 verbunden werden, wie dies z.
B. in Fig. 7
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lichen Weise. so verbunden werden, dass sie durch eine Feder 9 ständig gegen die Schiene 1 gepresst wird, um den Kontakt zwischen Backe 7 und Schiene 1 noch inniger zu machen und auch bei etwa vorkommenden seitlichen Lagenveränderungen der Schiene oder der Kontaktvorrichtung aufrecht zu erhalten.
Das Ende des im Gehäuse 4 liegenden, längeren Armes des Hebels 5 ist nun durch eine die Decke des Gehäuses 4 durchsetzende Stange 10 mit dem einen Ende eines auf der Decke des Ge-
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gekuppelt. Das andere Ende dieses. Kontakthebels 12 trägt ein hier z. B. gabelförmig ausgebildetes Schaltorgan 13 (Fig 1-4), das an einem ebenfalls auf der Decke des Gehäuses 4 fest angebrachten Kontaktarm 14, diesen umfassend und mitttels der Kontaktfedern 15 an demselben schleifend, auf und ah beweglich geführt ist. Der Kontaktarm 14 trägt oben und
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unten je zwei von einander isolierte Kontaktplatten 16, 16 und 161, 161, welche die Unter- brechungen zweier Stromkreise 17 und 171 bilden.
In der Ruhelage steht das Schaltorgan 13 dieses Kontakthebels 12 in der Mitte zwischen den beiden Kontaktplattenpaaren ss, ss und
161, 161 und liegt an einer isolierten Stelle des Kontaktarmes 14 an. Bei Durchbiegung der
Schiene nach unten, unter Einwirkung eines darüber rollenden Fahrzeuges (Zuges) oder aus anderem Grunde, bewegt sich das Schaltorgan 13 abwärts, kommt auf die unteren Kon- takte 161, 161 und schliesst die Stromleitung 171, Biegt sich aber die Schiene 1 aus irgend- einem Grunde nach oben hin durch, so wird das Schaltorgan 13 nach oben bewegt, kommt auf die oberen Kontaktplatten 16, 16 und schliesst den Stromkreis 17.
In diese Stromkreise können je nach dem Verwendungszweck der Kontaktvorrichtung, verschiedene Kontroll-, Melde-, Registrierapparate oder Weichen-und Signalstellapparate eingeschaltet werden. Damit die Kon- taktvorrichtung auch für jeden andern Zweck, z. B. zum Ar. zeigen von Defekten oder Fehlern des Gleises, dessen Verbindungen, oder des Bahnkörpers oder von Brücken usw. verwendbar sei, muss der Weg des Schaltorgans 13 natürlich so einstellbar sein, dass es bei normalen
Bewegungen der Schiene 1 die Kontakte 16 und 161 nicht erreicht, sondern erst bei abnor- malen Durchbiegungen der Schiene, welche dann eintreten, wenn die Gleise oder Schienenverbindungen oder die Schwellen oder überhaupt der Bahnkörper irgendeinen Defekt haben.
Dann meldet eine in die eine oder andere Stromleitung der Kontaktvorrichtung eingeschaltete Warnungsvorrichtung diesen Defekt sofort, der dadurch noch rechtzeitig behoben werden kann.
Um eine genaue Einstellung des Hubes und der Ruhestellung des Kontakthebels 12 bzw. des Schaltorgans 13 dem jeweiligen Zweck entsprechend bewerkstelligen zu können. ist einerseits die den Übertragungshebel 5 mit dem Kontakthebel 12 kuppelnde Stange 1 () zweiteilig ausgebildet und es werden die beiden mit Links-und Rechtsgewinde versehenen Teile durch eine mit ebensolchem Gewinde versehene Doppelmutter 101 verbunden, durch deren entsprechende Verdrehung die Stange 10 beliebig verlängert oder verkürzt werden kann, wenn die Ruhestellung des Schaltorganes 13 geändert werden soll.
Anderseits ist. um den Hub des Hebels 12 bzw. die Übersetzung der Bewegung der Schiene auf das Schaltorgan 13 ab- ändern zu können, das Lager 11 des Hebels 12 am Gehäuse 4 in der Längsrichtung des Hebels 1. 9 samt dessen Drehzapfen 18 verstellbar befestigt. Zu dem Zwecke sind die Drehzapfen 18 des Hebels 12, z. B. an einer auf letzterem verschiebbaren und mittels Stellschraube 19 feststellbaren Hülse 20 (Fig. 5 und 6) angebracht und in dem Lager 11 gelagert.
Nach Lüftung der Stellschraube 19 und der Verbindung des Lagers 11 mit dem Gehäuse 4 kann das Lager 11 samt den Zapfen 18 dem Hebel 12 gegenüber verstellt und damit das Längenverhältnis der beiden Arme des Hebels 12 beliebig abgeändert werden.
Es sei noch erwähnt, dass die Kontakte und das Schaltorgan, welche hier nur beispielsweise dargestellt sind, auch in beliebig anderer Weise ausgebildet werden können, ohne das Wesen der Erfindung zu tangieren. Ebenso ist es für das Wesen der Erfindung belanglos, in welcher Weise die Länge der den Übertragungshebel 5 mit dem Kontakthebel12 kuppelnde Stange 10 veränderbar ist und es kann auch die gelenkige und federnde Verbindung der Backe 7 mit dem Hebel 5 im Rahmen der Erfindung in beliebig anderer als der dargestellten Weise ausgeführt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
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rechter Ebene schwingbar gelagerter, zweiarmiger, mit einem Ende mit einer der Gleisschienen in Fühlung stehender, mit dem andern Ende Kontakte von Stromleitungen beeinflussender Hebel die vertikalen Bewegungen der Schiene auf diese Kontakte schliessende oder öffnende
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stützend, fest an die Flanke der Schiene anlegt und dass das andere Ende des Hebels (5) durch eine Stange (10) von einstellbarer Länge mit dem einen Ende eines zweiten, zweiarmigen Hebels (1,'2) mit veränderlicher Übersetzung gelenkig gekuppelt ist, dessen zweites Ende als die Kontakte der Vorrichtung unmittelbar beeinflussendes Schaltorgan (J) ausgebildet ist.
2. Kontaktvorrichtung für Eisenbahngleisstrecken, nach Auspruch 1, dadurch gekeunzeichnet, dass die an der Schienenflanke anliegende Backe (7) des Ubertragungshebels gelenkig mit diesem verbunden ist.
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