AT11811U1 - Rollenabwickelstation für papierrollen - Google Patents
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Abstract
Eine Rollenabwickelstation für Papierrollen (3) mit einem Durchmesser größer 2,5 m, innerhalb der Papierherstellung und/oder -verarbeitung, wobei die Papierrollen (3) auf einem Tambour (4) zu einem Volltambour (5) aufgewickelt sind, der mit zwei, jeweils an seinen Enden befindlichen Lagerstellen in zumindest einer Vorratsposition (A) und in einer Abwickelposition (B) lager- und verriegelbar ist, ist dadurch gekennzeichnet, dass in der Verlängerung der zumindest einen Vorratsposition (A) in Richtung und hinter der Abwickelposition (B) eine Entnahmeposition (C) für einen Leertambour (6) vorgesehen ist.
Description
österreichisches Patentamt AT11811U1 2011-05-15
Beschreibung
ROLLENABWICKELSTATION FÜR PAPIERROLLEN
[0001] Die Erfindung betrifft eine Rollenabwickelstation für Papierrollen mit einem Durchmesser größer 2,5 m, innerhalb der Papierherstellung und/oder Papierverarbeitung, wobei die Papierrollen auf einem Tambour zu einem Volltambour aufgewickelt sind, der mit zwei, jeweils an seinen Enden befindlichen Lagerstellen in zumindest einer Vorratsposition und in einer Abwickelposition lager- und verriegelbar ist.
[0002] Derartige Rollenabwickelstationen für die unterschiedlichsten Papier- und Kartonsorten sind beispielsweise vor Offline-Kalandern oder Rollenschneidemaschinen bekannt.
[0003] Der Begriff Papierrolle beschränkt sich aber nicht nur auf aufgewickelte grafische Papiere sondern bezieht sich auf alle Papiersorten und ebenfalls auf Kartons. Im weiteren Verlauf der Anmeldung sei ein Volltambour definiert als ein Wickelkern (Tambour) mit zwei Lagerstellen, jeweils an jedem Ende eine, auf dem Papier aufgewickelt ist. Dieses Papier wird zur Weiterverarbeitung, beispielsweise in einem Kalander oder in einem Rollenschneider, in der Abwickelposition abgewickelt und abgeführt, bis der Volltambour vollständig oder bis auf wenige verbleibende Papierlagen abgewickelt ist. Ein solcher abgewickelter Tambour soll im Folgenden als Leertambour bezeichnet werden.
[0004] Wenn ein Volltambour abgelaufen ist, muss er durch einen neuen Volltambour ersetzt werden. Bei diesem Prozess kommt es zu erheblichen Verzögerungen im Produktionsablauf.
[0005] In der Regel wird ein Leertambour heute abgebremst und die Papierbahn, die zur nachfolgenden Bearbeitung geführt wird, in der weiterverarbeitenden Maschine getrennt. In der Abwickelposition wird die Restbahn die noch mit dem Leertambour verbunden ist, wieder aufgewickelt. Dazu müssen die Antriebe in die andere Drehrichtung umgeschaltet werden. Der Leertambour wird daraufhin mit Hilfe einer Tambouraushebeeinrichtung aus der Abwickelposition herausgehoben. Die Tambouraushebeeinrichtung kann sich dem Leertambour aus Sicherheitsgründen aber erst dann nähern, wenn dessen Bewegung zum Stillstand gekommen ist. Tambouraushebeeinrichtungen an sich sind bekannt. Die Palette reicht von in riesigen Hebeln gelagerten Tambourhandlings mit Tambourspeicher oberhalb der Rollenabwickelstation bis zu einfachen Hallenkränen, die den Leertambour in Seilen aufnehmen und abtransportieren können. Erst wenn ein Sicherheitsabstand des abtransportierten Leertambours erreicht ist, kann ein Volltambour aus einer Vorratsposition in die Abwickelposition überführt werden. Dies geschieht häufig über leicht geneigte Schienen, wobei die Volltamboure, wenn sie in der Vorratsposition entriegelt werden, von allein in die Abwickelposition rollen, wo sie erneut verriegelt werden. Sobald dies geschehen ist, kann die Papierbahn des neuen Volltambours aus der Abwickelposition der weiterverarbeitenden Maschine zugeführt werden.
[0006] Von zuvor erwähnten Tambourhandlings ist es bekannt, dass die den Leertambour aus der Abwickelposition hebenden Greifer derart stabil sind, dass in den Hebeln ein weiterer Abwickelvorgang erfolgen kann. In ähnlicher Bauweise werden auch Abwickelstationen auf dem Markt angeboten, bei denen die Papierbahn des ausgehobenen und ablaufenden Leertambours in sehr aufwändiger Weise mit dem Neuanfang der Papierbahn eines Volltambours in der Abwickelposition verbunden werden kann.
[0007] Bei vielen kleineren Papierherstellern und -Verarbeitern ist ein derartiger Aufwand nicht gewünscht. Zudem reicht häufig der Platz oberhalb der Abwickelstation nicht aus, um derart große Tombourhandlings überhaupt installieren zu können.
[0008] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, die Zykluszeiten bei einem Tambourwechsel in einer Rollenabwickelstation zu verkürzen, wobei kein zusätzlicher Bauraum oberhalb der Scheitellinie des Volltambours in der Abwickelposition bzw. Vorratsposition erforderlich ist.
[0009] Die Aufgabe wird bei einer Rollenabwickelstation gemäß dem Oberbegriff dadurch gelöst, dass in der Verlängerung der zumindest einen Vorratsposition in Richtung und hinter der 1/5 österreichisches Patentamt AT11811U1 2011-05-15
Abwickelposition eine Entnahmeposition für einen Leertambour vorgesehen ist.
[0010] Auf diese Weise kann ein Leertambour aus der Abwickelposition in die Entnahmeposition verbracht werden, ohne den Transport eines neuen Volltambours aus der Vorratsposition in die Abwickelposition zu behindern.
[0011] Es ist von Vorteil, wenn die Abwickelposition und die Entnahmeposition zumindest zeitweise über Schienen, auf denen sich der Tambour abstützen kann, verbunden sind.
[0012] Tamboure über Schienen zu rollen, ist eine erprobte und ausgereifte Technik, die problemlos umgesetzt werden kann. Sind Vorrats-, Abwickel-und Entnahmeposition in Reihe geschaltet, ist der Aufbau eines solchen Schienensystems besonders einfach zu bewerkstelligen. Im einfachsten Fall reicht jeweils auf der linken und der rechten Seite eine durchgehende Schiene von der Vorratsposition bis zur Entnahmeposition.
[0013] Mit Vorteil ist dafür gesorgt, dass die Entnahmeposition zwischen der Abwickelposition und einer die abzuwickelnde Papierbahn weiterverarbeitenden Maschine angeordnet ist.
[0014] Da in der Regel zwischen der Abwickelposition und der weiterverarbeitenden Maschine während der Produktionszeit, in der dieser Raum nicht durch Bedienpersonal betreten werden darf, ein Freiraum vorhanden ist, kann dieser für eine Entnahmeposition genutzt werden, ohne dass aufwändige Tambourhandling-Einrichtungen vorgesehen werden müssen, die zusätzlich Bauraum oberhalb der Volltamboure beanspruchen.
[0015] Es ist günstig, wenn eine Steuerung vorgesehen ist, die dafür sorgt, dass die Bewegung eines Volltambours von der Vorratsposition zur Abwickelposition und die Bewegung eines Leertambours von der Abwickelposition zur Entnahmeposition im Wesentlichen zeitgleich erfolgen.
[0016] Mit dem Einbringen des neuen Volltambours muss auf diese Weise nicht mehr so lange gewartet werden, bis der Leertambour durch eine Tambouraushebeeinrichtung der Abwickelposition entnommen wurde.
[0017] Vorzugsweise ist in der Entnahmeposition ein Hilfsantrieb mit dem Tambour koppelbar, der dafür sorgt, dass die bereits abgewickelte und geschnittene Papierbahn wieder aufgewickelt wird.
[0018] Die Rückwicklung der bereits abgewickelten Papierbahn wird demnach aus der Abwickelposition in die Entnahmeposition verlagert. Auf diese Weise entfällt die Wartezeit für den Einsatz eines neuen Volltambours, in der der Leertambour die bereits abgewickelte Papierbahn wieder aufnimmt.
[0019] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Rollenabwickelstation.
[0020] Die Rollenabwickelstation 1 ist für die Papier herstellende und Papier verarbeitende Industrie gedacht, in der Papierrollen mit einem Durchmesser oberhalb von 2,5 m abgewickelt werden sollen. Sie besitzt zwei parallele Schienen 7, von denen in der Seitenansicht der Figur nur die vordere dargestellt ist. Jeder Tambour, der auf den Schienen bewegt wird, besitzt an jedem Ende eine Lagerstelle, mit der er auf jeweils einer Schiene aufliegt. Da die Schienen einen leichten Neigungswinkel besitzen, können die Tamboure darauf in einer Richtung abrol-len.
[0021] Die Rollrichtung ist bestimmt durch die drei Positionen A, B und C. Dabei bezeichnet A eine Vorratsposition, von denen auch mehrere vorhanden sein können. In dieser Vorratsposition A befindet sich während des Produktionsprozesses ein Volltambour 5, also ein Tambour 4 (Wickelkern) auf den eine Papierbahn 2 zu einer Papierrolle 3 aufgewickelt ist. Über bekannte Verriegelungsvorrichtungen 12 werden die Volltamboure in der Vorratsposition A festgehalten. Als spezielle Verriegelungsvorrichtung kann wenigstens eine Schiene 7 eine hochklappbare Brücke 13 besitzen. Diese sorgt im hochgeklappten Zustand (gestrichelte Darstellung) dafür, dass der Volltambour nicht aufgrund des Gefälles der Schiene 7 in die Abwickelposition B rollen 2/5 österreichisches Patentamt AT11811U1 2011-05-15 kann. Außerdem wird auf diese Weise dem Bedienpersonal ermöglicht, zur Wartung in den Raum zwischen den Schienen 7 gelangen zu können.
[0022] In der leeren Abwickelposition B wird ein Volltambour 5 aus der Vorratsposition A beispielsweise mit einer Wippe 14 aufgefangen, die nach einem Verschwenken ebenfalls den Volltambour in der Abwickelposition B verriegelt. In dieser Situation kann ein symbolhaft dargestellter Antrieb 19 für den Volltambour eingekuppelt werden.
[0023] Aus dieser Abwickelposition B wird die Papierbahn 2 ggf. über Leitwalzen 16 in die weiterverarbeitende Maschine 9 geführt, die beispielsweise ein Kalander oder ein Rollenschneider sein kann.
[0024] Die Papierbahn wird im Folgenden mit Produktionsgeschwindigkeit abgewickelt, bis der Tambour 4 nahezu kein Papier mehr aufweist. Dies kann über nicht dargestellte Sensoren (die beispielsweise das Gewicht oder auf optischem Weg den Durchmesser der Papierrolle erfassen) geschehen. Dieses Messsignal wird an eine Steuerung 8 weitergeben, die das Abbremsen des Antriebs 19 veranlasst.
[0025] Ein Querschneidemesser 11 vor oder in der weiterverarbeitenden Maschine 9 trennt die Papierbahn.
[0026] Um die Wechselzykluszeit von Leer- und Volltambour zu verkürzen, wird bereits in oder vor diesem Augenblick des Querschneidens der Leertambour 6 in die Entnahmeposition C gebracht.
[0027] Gleichzeitig wird ein neuer Volltambour 5 aus der Vorratsposition A in die Abwickelposition B gerollt. Der neue Papierbahnanfang kann bereits in die weiterverarbeitende Maschine 9 eingeführt werden, wenn der Leertambour 6, der kurz zuvor in die Entnahmeposition C verbracht wurde, noch das abgetrennte Ende der Papierbahn 2 aufwickelt. Dazu ist eine Hilfsantrieb 10 an den Leertambour 6 ankuppelbar, der diesen genau in der umgekehrten Drehrichtung antreibt wie er in der Abwickelposition B gedreht wurde.
[0028] Auf diese Weise wird beim Wechsel eines Leer- zu einem Volltambour erheblich an Wechselzeit eingespart, weil der Rückwickelvorgang der abgeschnittenen Papierbahn in der Abwickelposition B entfällt.
[0029] Die Synchronisation der beiden „Durchreichungsvorgänge" des Leertambours 6 von der Abwickelposition B zur Entnahmeposition C und des Volltambours 5 von der Vorratsposition A zur Abwickelposition B wird über die Steuerung 8 vollzogen, die auf die Verriegelungen 12 einwirkt.
[0030] Oberhalb des Scheitels 18 der Papierrollen 3 ist mit dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung, nämlich die Entnahmeposition C auf die gleiche Höhe wie die Vorrats- und die Abwickelposition A und B zu bringen, völliger Freiraum für die Bewegung von Hallenkränen 17 gegeben. Mit einem solchen Hallenkran kann auch der Leertambour aus der Entnahmeposition C herausgehoben werden, während der Abwickelprozess des nächsten Volltambours in der Abwickelposition B abläuft.
[0031] Obwohl ein Schienensystem die einfachste und preiswerteste Lösung darstellt, kann die Weitergabe der Tamboure von Position zu Position ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen auch durch Schwenkhebel erfolgen, die eine Aufnahme für das Tambourlager besitzen. 3/5
Claims (5)
- österreichisches Patentamt AT11811U1 2011-05-15 BEZUGSZEICHENLISTE 1 Rollenabwickelstation 2 Papierbahn 3 Papierrolle 4 Tambour 5 Volltambour 6 Leertambour 7 Schiene 8 Steuerung 9 weiterverarbeitende Maschine 10 Hilfsantrieb 11 Querschneidemesser 12 Verriegelungsvorrichtungen 13 Brücke 14 Wippe 15 Steuerleitung 16 Leitwalze 17 Hallenkran 18 Scheitelpunkt der Papierrolle 19 Antrieb A Vorratsposition B Abwickelposition C Entnahmeposition Ansprüche 1. Rollenabwickelstation für Papierrollen (3) mit einem Durchmesser größer 2,5 m, innerhalb der Papierherstellung und/oder -Verarbeitung, wobei die Papierrollen (3) auf einem Tambour (4) zu einem Volltambour (5) aufgewickelt sind, der mit zwei, jeweils an seinen Enden befindlichen Lagerstellen in zumindest einer Vorratsposition (A) und in einer Abwickelposition (B) lager- und verriegelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Verlängerung der zumindest einen Vorratsposition (A) in Richtung und hinter der Abwickelposition (B) eine Entnahmeposition (C) für einen Leertambour (6) vorgesehen ist.
- 2. Rollenabwickelstation gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Vorratsposition (A), die Abwickelposition (B) und die Entnahmeposition (C) zumindest zeitweise über Schienen (7), auf denen sich der Tambour (4, 5, 6) abstützen kann, verbunden sind.
- 3. Rollenabwickelstation gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entnahmeposition (C) zwischen der Abwickelposition (B) und einer die abzuwickelnde Papierbahn (2) weiterverarbeitenden Maschine (9) angeordnet ist.
- 4. Rollenabwickelstation gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuerung (8) vorgesehen ist, die dafür sorgt, dass die Bewegung eines Volltambours (5) von der Vorratsposition (A) zur Abwickelposition (B) und die Bewegung eines Leertambours (6) von der Abwickelposition (B) zur Entnahmeposition (C) im Wesentlichen zeitgleich erfolgen.
- 5. Rollenabwickelstation gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der Entnahmeposition (C) ein Hilfsantrieb (10) mit dem Leertambour (6) koppelbar ist, der dafür sorgt, dass die bereits abgewickelte und geschnittene Papierbahn (2) wieder aufgewickelt wird. Hierzu 1 Blatt Zeichnungen 4/5
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