<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zum Erleichtern des Anlassens von ein-und mehrzylinrigen Zwei-nd
Viertakt-Verbrennangsk'aftmaschinen mit Brennstoffeinspritzung.
EMI1.1
dass der Brennstoff, wenn er in die verdichtete Luft eingespritzt wird, sich von selbst entzündet. Zum Anlassen solcher Maschinen werden, wenn keine besonderen Vorkehrungen getroffen sind, infolge der hohen Verdichtungsdrücke recht grosse Drehmomente benötigt.
Um nun das Anlassen zu erleichtem, werden beim Andrehen vielfach die hohen Betriebsver-
EMI1.2
Steuern des Zylinderauslasses. Das Andrehmoment wird infolgedessen geringer und die Maschine kommt ohne allzuviel Kraft schnell auf eine bestimmte Drehzahl, bei der, nachdem wieder auf volle Verdichtung übergegangen ist, die in der Maschine, insbesondere in ihrem Schwungrad angesammelte lebendige Kraft mit der Anlasskraft die höheren Verdichtungsdrücke bis zum Anspringen der Maschine überwinden kann.
Es hat sich aber gezeigt, dass immer noch eine verhältnismässig grosse Andrehleistung gebraucht wird, weil das Andrehmoment wohl im ersten Teil des Anlassens herabgesetzt ist, im zweiten Teil aber, sobald der Zylinder wieder mit voller Verdichtung arbeitet, erheblich anwächst.
Nach dem Verfahren gemäss der Erfindung wird während des Anlassens der Maschine die Frischluft vor dem Verdichtungshub derart in den Zylinder eingeführt, dass ein geringerer Verdichtungsdruck erreicht wird, und trotzdem der Brennstoff sich beim Einspritzen entzündet, damit das erforderliche Andrehmoment gering bleibt.
Bei dem oben beschriebenen, bekannten Verfahren wird sowohl in der ersten als auch in der zweiten Anlassstufe der Zylinder mit Luft gefüllt, deren Spannung dem Druck der Auss3nluft entspricht. Beim Verfahren nach der Erfindung kann sich der Zylinder nur so mit Luft füllen, dass der Druck vor dem Verdichtungshub erheblich kleiner als der Druck der Auss@nluft ist. Weil aber für die Temperatur am Ende der Verdichtung nicht der absolute Wert sondern das Verhältnis der Drücke am Anfang und am Ende der Verdichtung in Betracht kommt, kann die zum Zünden notwendige Temperatur trotz dem niederen Endverdichtungsdruck erreicht werden, z. B. indem die Luft beim Eintritt in den Zylinder gedrosselt wird.
Die Zeichnung zeigt drei Ausführungsbeispiele der Einspritzverbrennungskraftmaschine, die
EMI1.3
An Hand der Ausführungsbeispiele wird das neue Verfahren nachstehend beispielsweise beschrieben.
In Fig. 1 und 2 ist eine vierzylindrige Viertaktmaschine in Seitenansicht und Draufsicht skizziert.
EMI1.4
durch Zylinder und Kolben einer Zweitaktmaschine. Fig. 6 zeigt einen Querschnitt nach der Linie A-B in Fig. 4 durch einen Drehschieber im Lufteinlasskanal, und zw. in einem etwas grösseren Mass-tab. Fig. 7 zeigt die Abwicklung desselben, getrennt nach der Linie 1-11 in Fig. 6.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1-3, 6 und 7 ist am Kurbelgehäuse a ein Anlassmotor c angeordnet, der mittels eines Ritzels das Schwungrad b drehen kann und von einer Batterie d gespeist
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
ein Einlassventil o mit einem Lnfteinlassstutzen k und ein Auslassventil p mit einem Auspuffstutzen n untergebracht. Die Auspuffstutzen münden in die Auspuffleitung g.
Den Einlassstutzen k sind Drosselorgane D mit einem Drehschieber t vorgeschaltet, die mit Schlitzen r und Stegen s Schlitze q im Gehäuse beherrschen. Die Stenerkanten w der Schlitze r haben einen sägezahnartigen Einschnitt x. Die Achsen v der Schieber t sind durch Hebel u mit einer Stange f verbunden.
Zum Anlassen der Kraftmaschine nach dem Verfahren gemäss der Erfindung werden die Dreh-
EMI2.2
ergibt sich also auch nur ein Teil des bei ungedrosselter Füllung auftretenden Verdichtungsdruckes. Der Anlassmotor zusammen mit der dem Schwungrad jetzt innewohnenden lebendigen Kraft können diesen verringerten Verdichtungsdruck überwinden, ohne dass die Drehzahl allzusehr abfällt. Nach einigen Verdichtungshüben lässt man den Brennstoff von der nicht gezeichneten Brennstoffpumpe durch die
EMI2.3
und entzündet.
Es ist vorteilhafter, mit dem Einspritzen erst nach einigen Verdichtungshüben zu beginnen, als den Brennstoff gleich nach dem ersten Verdichtungshub einzuspritzen, weil die Wärme der ersten Luftladungen begierig von den noch ganz kalten Wänden des Zylinders und Kolbens aufgesogen
EMI2.4
der Druck im Zylinder dem Druck der Aussenluft möglichst gleichkommt.
Das zweite Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich vom ersten nach Fig. 3 nur in dem Kolben. Während beim ersten der Kolbenboden nur leicht nach unten gewölbt ist, weist der Kolben des
EMI2.5
Auch bei der Zweitaktmasehine in Fig. 5 ist ein zusätzlicher V prbrennungsra um 11 mit einer Einschnürung z vorgesehen, jedoch nicht im Kolben, sondern im Zylinderdeckel h. Im Auspuffrohr n ist hier ein Rücksehlagventil R angeordnet, das in nicht ersichtlicher Weise so verstellt werden kann, dass es entweder das-Auspuffrohr n unter der Wirkung einer Feder beherrscht (Fig. 5) oder zurückgezogen und festgelegt werden kann. Ausserdem ist im Zylinderdeckel ein Hahn E mit einem federbelasteten Rückschlagventilvorgesehen.
Die Maschine nach Fig. 5 wird wie folgt angelassen : Vor dem Anlassen wird die Brennstoffzufuhr
EMI2.6
ins Freie, ohne dabei eine nennenswerte Verdichtungsarbeit zu leisten. Der Hahn E verhindert, dass der Kolben gleich beim ersten Einwärtshub die Ladung entsprechend dem noch bis zur Kolbenumkehr zurückzulegenden Kolbenweg verdachten muss. Nach dem ersten Einwärtshub kann der Hahn B geschlossen werden. Doch muss das nicht so genau in diesem Zeitpunkt geschehen, denn das Rückschlag- ventil im Han E lässt dem auswärtsgehenden Kolben keine Luft durch den Hahn nachströmen.
Da auch
EMI2.7
in den Zylinder gelangen kann, solange der Drosselschieber geschlossen und das Rückschlagventil R in der gezeichneten Lage sind, müssen beim Anlassen keine Verdichtungsdrücke überwunden werden.
Daher bringt man die Kraftmaschine rasch auf eine verhältnismässig hohe Drehzahl. Nun wird, nachdem der Hahn E vorher geschlossen worden ist, durch das Drosselorgan D eine Teilladung Luft hereingelassen
EMI2.8
angesprungen, dann wird die Drossel ganz geöffnet, das Rückschlagventil R zurückgezogen und in dieser Lage festgelegt.
Der Hahn E zum Entlüften kann mit dem Drosselorgan D gekuppelt sein, so dass beide von einer Stelle aus bedient werden können.
An Stelle des Schiebers t könnten natürlich auch andere Drosselorgane verwendet, werden. Bei VentilmaschinenkönntedieLuftdrossehungdurchentsprechendesVerstellenderStenerungdesSaug-
<Desc/Clms Page number 3>
vontils erreicht werden. Beispielsweise könnte durch Verschieben eines Steuernockens für das Saugventil beim Anlasen ein kürzeres, oder aber auch ein schwächeres Anheben dieses Ventils erzwungen werden, so dass eine Drosselung des Einlasses eintreten wurde. Wenn in einem Zylinder mehrere Saugventile angeordnet sind, könnten auch beim Anlassen alle Ventile bis auf eines geschlossen bleiben.
Selbstverständlich kann jeder Zylinder auch ein besonderes Ventil zum Drosseln der Luft beim Anlassen besitzen, das sonst keinem anderen Zweck mehr dient.
Die Erfindung lässt sich anwenden bei allen Arten von Einspritzverbrennungskraftmaschinen, bei denen der Brennstoff sieh irr der verdichteten Luft entzündet. Besonders vorteilhaft hat sich aber das neue Verfahren für Schwerölmotoren erwiesen.
Es ist selbstverständlich, dass sich die Erfindung nicht auf Verbrennungskraftmaschinen beschränkt,
EMI3.1
ebensogut ein mechanischer, z. B. ein Federanlasser treten, oder aber bei kleinen Maschinen eine Hand- oder FusslI1kurbrleinrichtung Die Erfindung lässt sich auch anwenden bei Viertaktmasehinen, die mit
Druckluft angelassen werden : denn die beispielsweise etwa im gleichen Zeitraum, in dem sonst Brennstoff eingespritzt wird, in den Zylinder strömende Anlassluft wird beim Auspuffhub wieder aus dem Zylinder gestossen. Vor jedem einem Auspuffhub folgenden Saughub bestehen also die gleichen Verhältnisse wie beispielsweise bei den Maschinen nach den beiden ersten Ausführungsbeispielen.
PATENT-AN SPRÜCHE :
1. Verfahren zum Erleichtern des Anlassens von ein-und mehrzylindrigen Zwei-und Viertakt-
Verbrennungskraftmaschinen mit Brennstoffeinspritzung, gekennzeichnet durch eine derartige Regelung der vor dem Verdichtungshub in den Zylinder eintretenden Frischluftmenge, dass bei den Anlassdrehzahlen ein geringerer Verdichtungsdruck erreicht wird, als bei voller Luftfüllung entstehen würde.