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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Skischuh mit Schaft und Schale, die miteinander gelenkig verbunden sind, wobei die Schale und der Schaft im Fersen-Waden-Bereich durch ein der Schuhform angepasstes Brückenelement verbunden sind, das mit dem Schaft starr und unlösbar verbunden ist.
Es ist derzeit üblich, den Aussenschuh eines Skischuhes zweiteilig auszuführen, und zwar werden Schale und Schaft unabhängig voneinander hergestellt und dann miteinander gelenkig verbunden, sodass der Schaft gegenüber der Schale in gewissem Ausmass verschwenkt werden kann. Dabei ist es auch bereits bekannt, dass die Reibung im Gelenk einstellbar ist, sodass auf diese Weise die Härte des Schuhes eingestellt werden kann. Bei diesen Systemen bleibt der Schuh aber auch bei der härtesten Einstellung immer noch in gewissem Ausmass beweglich, was insbesondere beim Rennsport unerwünscht ist.
Um jegliche Beweglichkeit des Schuhes auszuschliessen, wäre es natürlich denkbar, den Schuh einstückig herzustellen ; dies würde aber bedeuten, dass wegen der wenigen Schuhe, die von Rennsportlern benötigt werden, eigene Formen produziert werden müssten, was die Schuhe für den Rennsport entsprechend verteuern würde. Die grosse Masse der Schifahrer zieht nämlich aus Komfortgründen eine gewisse Beweglichkeit des Schuhes vor.
Aus diesem Grund sind auch schon verschiedene Konstruktionen vorgeschlagen worden, um die Beweglichkeit des Skischuhes zu erhöhen. Z. B. ist aus der FR-PS 2 629 691 eine Konstruktion bekannt, bei der der Skischuh dreiteilig aufgebaut ist, wobei alle drei Teile zueinander schwenkbar sind. Dies ist gemäss den Ausführungen in diesem Vorhalt beim Wedeln günstig.
Um diese hohe Beweglichkeit wieder etwas einzuschränken, ist gemäss Fig. 3 dieses Vorhalts an der Sohle im Fersenbereich eine Stütze vorgesehen, die sich hinten am Schuh in die Höhe erstreckt. Im Normalfall, d. h. ohne starke Belastung, kann sich die bewegliche Schale gleitend an dieser Stütze entlang bewegen, sodass die Beweglichkeit des Schuhs gewährleistet ist. Nur wenn der Skifahrer eine starke Kraft übertragen möchte, dann blockiert infolge der Reibung der bewegliche Teil der Schale an der Stütze, sodass der Skischuh in diesem
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Auch in der EP-A-375 604 sind Massnahmen beschrieben, um die Beweglichkeit zwischen Schale und Schaft einzuschränken. Einerseits ist am Schaft ein federbelasteter Hebel vorgesehen, der-wenn der Schaft vorwärts geneigt wird-hinter einen Vorsprung, der an der Schale unterhalb des Drehpunktes des Hebels vorgesehen ist, einschnappt und so ein Zurückbewegen verhindert. Um auch eine allzugrosse weitere Vorwärtsbewegung zu verhindern, ist am Schaft unterhalb des Vorsprungs der Schale ein verschiebbares Element vorgesehen, das in einer bestimmten Position bei einer weiteren Vorwärtsbewegung des Schaftes von unten gegen den Anschlag anstosst. Die Beweglichkeit zwischen Schale und Schaft wird durch das Zusammenwirken der beiden Elemente eingeschränkt, aber nicht gänzlich verhindert.
Ein Skischuh der Eingangs genannten Art ist aus der DE-OS 41 25 224 bekannt. Gemäss diesem Vorhalt ist eine kleine Platte auf dem Seitenteil des zweiteilig ausgebildeten Schaftes durch einen Knopf gehalten. Unterhalb des Knopfes weist die Platte eine Öffnung auf, durch die ein weiterer Knopf ragt, der in einer Fassung in der Schale gehalten ist. Durch eine spezielle Form der Öffnung kann der Winkel zwischen Schale und Schaft mittels des Knopfes auf zwei unterschiedliche Werte eingestellt werden. Nachteilig bei dieser bekannten Lösung ist, dass infolge der hohen Kräfte, die beim Skifahren, insbesondere bei Skirennen, auftreten, die Fixierung durch jeweils einen Knopf keine ausreichende Stabilität bietet.
Weiters ist auch eine unbeabsichtigte Verdrehung des Knopfes möglich, wodurch die Fixierung aufgehoben und eine freie Beweglichkeit zwischen Schale und Schaft herbeigeführt wird.
Schliesslich ist nachteilig, dass einerseits durch den geringen Abstand der beiden Knöpfe zueinander und anderseits dadurch, dass die Platte nur mit jeweils einem Knopf an der Schale bzw. am Schaft fixiert ist, keine seitliche Fixierung zwischen Schale und Schaft gegeben ist.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, diese Nachteile zu vermeiden und einen Skischuh zu schaffen, der mit herkömmlichen Formen für Schaft und Schale herstellbar ist und mit
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drückt, sodass der Schuh auf diese Weise zusätzlich stabilisiert wird.
Zur Fixierung der Lage ist es zweckmässig, wenn das Brückenelement Durchbrechungen aufweist, in die entsprechend geformte Vorsprünge der Lage ragen. Dies ist selbst dann zweckmässig, wenn die Lage zusammen mit dem Brückenelement an der Schale bzw. an dem Schaft angenietet ist, weil auf diese Weise die immer in einem gewissen Ausmass vorhandene Beweglichkeit der Niete gedämpft wird.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Brückenelement mit dem Schaft an dessen oberen Rand durch drei Niete und mit der Schale im Fersenbereich durch einen Niet verbunden, wobei das Brückenelement beidseitig des der Befestigung mit der Schale dienenden Nietes je eine Bohrung zur Aufnhame zweier weiterer Niete aufweist, und wobei die Schale im Bereich der einzelnen Bohrungen je eine Aussparung (Vertiefung) zur Aufnahme des zugehörigen Nietkopfes aufweist. Wenn das Brückenelement mit der Schale nur durch einen Niet verbunden ist, bleibt eine gewisse seitliche Beweglichkeit zwischen dem Schaft und der Schale möglich.
Soll auch diese Beweglichkeit noch verhindert werden, so ist es jederzeit möglich (z. B. beim Schuhkauf im Schuhgeschäft), durch die Bohrung im Brückenelement hindurch den Skischuh (genaugenommen den Aussenschuh des Skischuhes) zu durchbohren und dann das Brückenelement an diesen beiden Stellen zusätzlich mit der Schale zu vernieten. Es ist dabei natürlich zweckmässig, wenn im Aussenschuh des Skischuhes an
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den entsprechenden Stellen bereits Vertiefungen vorhanden sind, damit die nachträglich angebrachten Niete nicht vorstehen und gegen den Innenschuh drücken.
Anhand der beiliegenden Figuren wird ein erfindungsgemässer Skischuh näher erläutert. Fig. 1 zeigt einen erfindungsgemässen Skischuh schematisch in Seitenansicht, Fig. 2 denselben Skischuh von hinten gesehen.
Der erfindungsgemässe Skischuh, genau genommen der Aussenschuh, besteht aus einer Schale 1 und einem Schaft 2. Diese beiden Elemente sind mittels Gelenken 10, 10'miteinander verbunden, sodass der Schaft 2 gegenüber der Schale 1 in gewissem Ausmass verschwenkt werden kann. Um nun diese Schwenkbeweglichkeit für Rennläufer weitestgehend zu reduzieren, ist ein Brückenelement 3 vorgesehen. Dieses Brückenelement 3 ist an seinem oberen Rand mittels dreier Niete, 5,5', 5" mit dem Schaft verbunden und an seinem unteren Ende mittels eines Nietes 6 mit der Schale. Damit das Brückenelement 3, das relativ hohe Kräfte aufnehmen muss, eine ausreichende Stabilität hat, ist es zweckmässig, wenn es aus carbon-verstärktem Polyamid gefertigt ist. Die Schale 1 und der Schaft 2 können aus Polyurethan bestehen.
Zwischen dem Brückenelement 3 einerseits und der Schale 1 bzw. dem Schaft 2 anderseits befindet sich eine etwa der Aussenkontur des Brückenelementes 3 angepasste Lage 9 aus elastischem Kunststoff. Diese Lage 9 dient nicht nur zur Verhinderung einer eventuellen Geräuschentwicklung bei Belastung des Skischuhes, sondern sie trägt auch noch zusätzlich zur Dämpfung einer allfälligen Restbeweglichkeit zwischen Schale 1 und Schaft 2 bei. Die Kräfte, die auftreten, wenn der erfindungsgemässe Skischuh belastet wird, werden zum Teil von den Nieten 5,5', 5" und 6 aufgenommen, zum Teil treten sie als Reibungskräfte zwischen der Lage 9 und dem Brückenelement 3 bzw. zwischen der Lage 9 und der Schale 1 und dem Schaft 2 in Erscheinung und schliesslich drücken sie die Lage 9 etwas zusammen.
Damit die Lage 9 nicht nur durch die Niete 5, 5', 5"und 6 fixiert ist, sind im Brückenelement 3 vier längliche Durchbrechungen 7, 7', 7"und 7"'sowie eine quadratische Durch- brechung 8 vorgesehen ; an den entsprechenden Stellen hat die
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Lage 9 Vorsprünge, sodass sie die Durchbrechungen 7,7', 7", 7"'und 8 ausfüllt. Diese Ausbildung trägt zusätzlich zur Dämpfung einer Beweglichkeit zwischen Schaft 2 und Schale 1 bei, weil eine niemals ganz zu verhindernde Höhenbeweglichkeit der Niete 5,5', 5" und 6 auf diese Weise ausgeglichen wird.
Um auch eine seitliche Bewegung des Schaftes 2 bezüglich der Schale 1 (also bei der Ansicht gemäss Fig. 2 nach links und nach rechts) weitestgehend zu vermeiden, kann das Brückenelement 3 an der Schale 1 durch zwei zusätzliche Niete fixiert werden, sodass dann insgesamt drei Niete vorhanden sind. Zu diesem Zweck weist das Brückenelement 3 zwei Bohrungen 4,4' auf, die sich zu beiden Seiten der Niet 6 befinden. Durch diese Bohrungen 4, 4'hindurch kann dann die Schale 1 durchbohrt werden, und dann können zusätzliche Niete angebracht werden. Dabei ist es natürlich zweckmässig, wenn die Schale 1 an den entsprechenden Stellen bereits Vertiefungen aufweist, damit die anzubringende Nieten nicht an der Innenseite der Schale 1 vorstehen und gegen den Innenschuh drücken.
Es ist bereits Stand der Technik, dass zum Verschliessen des Schuhes nicht nur Schnallen vorgesehen sind, sondern dass zusätzlich ganz oben auch noch ein Band mit Klettverschluss vorhanden ist. Zur Führung solch eines Bandes sind im Brückenelement 3 Schlitze 11, 11', 11"11"'vorgesehen, durch die das Band abwechselnd von der Innenseite zur Aussenseite des Brückenelementes gefädelt ist und dadurch fixiert wird. Als positiver Nebeneffekt kommt hinzu, dass durch das Band die oberen Niete 5, 5'und 5"abgedeckt werden.