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Verfahren zur Herstellung von Natriumsulfld oder ähnlichen Chemikalien.
Substanzen von der Art der Ätzalkalien oder des Natriumsulfides oder Bisulfates werden in der Regel in Form von grossen Blöcken oder Platten in den Handel gebracht. Im Laufe der Zeit hat sich nun ein dringendes Bedürfnis der Technik herausgestellt, derartige Substanzen, deren Gewinnung in geeigneter zerteilter Form nach den üblichen Methoden der Zerkleinerung oder auch der Kristallisation n'cht möglich oder nicht zweckmässig ist, in leicht dosierbarer uni rasch auflösbarer Form zur Verfügung zu hiben. Wir haben nun eine neue Form der Aufteilung solcher Substanzen gefunden, die gegenüber den ändern Verfahren, die in dieser Richtung bisher versucht worden sind, wesentliche Vorteile bietet.
Umer Verfahren ist mit den einfachsten Mitten auszuführen und liefert von vornherein untereinander nahezu gleich grosse und gleich schwere Körper, die in ihrer Hantierbarkeit sich von den üblichen groben Blöcken günstig unterscheiden, anderseits auch gegenüber kleinkrista]lin'schem Material den Vorzug einer verhältnismässig kleinen Oberfläche haben, wenn es sich, wie in den angeführten Beispielen, um Substanzen handelt, die von den Bestandteilen der Luft angegriffen werden. Die Körperchen, die wir nach dieser Methode gewinnen, können in einer solchen Gleichförmigkeit hergestellt werden, dass ihre Dosierung nach Stückzahl oder Volumen möglich ist.
Das Verfahren besteht darin, dass die Substanz in geschmolzenem Zustand in Tropfenform aus nicht allzugrosser Höhe auf Flächen auffällt, deren Temperatur je nach der Substanz und der gewünschten Form verschieden weit unterhalb des Schmelzpunktes gehalten wird. Man kann dadurch runde Blättchen gewinnen, deren Form von Oblaten-bis fast Halbkugelform zu verändern ist. Derartige Form- änderungen lassen sich auch durch geeignete Wahl der Tropfhöhe und der Temperatur des Schmelzflusses erreichen. Neigt die Substanz unter einer der sonst für die Formgebung notwendigen Bedingungen dazu, an der Unterlage zu haften, so lässt sich durch besondere Behandlung der Oberfläche leicht erreichen, dass die Körperchen nicht anhaften. Bei den oben erwähnten Substanzen gelingt es ohne jede Schwierigkeit mit allen Mitteln, die Wasser abstossen, z.
B. einem hauchfeinen Überzug von Vaseline.
Die Flächen, auf welche die Substanzen auf tropfen, können aus Metall oder einem andern geeigneten
Stoff, wie z. B. Ebonit, Cellon und ähnlichem bestehen. Sie können sinngemäss in Form von periodisch bewegten Platten oder Bändern, oder auch einem endlosen Bande in Anwendung kommen. An Stelle von geraden Flächen können nach der Erfindung auch Walzen angewendet werden.
Bei der weiteren Ausbildung dieses Verfahrens hat sich gezeigt, dass dasselbe auch auf andere
Stoffe, insbesondere organisehe Substanzen von kristallinischer oder kolloidaler Beschaffenheit anwendbar ist. So können z. B. Hartparaffin, Kampfer, Harze, Glukoside, Albumine, Leim und Dextrin und andere
Stoffe, wobei jedoch Schokolade und Zuckerwaren ausgeschlossen sein sollen, in kleinstückiger, leicht dosierbarer und rasch löslicher Form erhalten werden, wenn man sie heissflüssig in Tropfenform aus mässiger Höhe auf Flächen auffallen lässt. Wie bei dem oben beschriebenen Verfahren der Verarbeitung anorganischer Chemikalien lassen sich auch hier bei der Überführung des Materiales in den kleinstückigen Zustand Änderungen in der Form des gewonnenen Produktes dadurch erreichen, dass die Temperatur der Schmelze und die Tropfhöhe entsprechend eingestellt werden.
Ebenso können auch hier die Flächen, auf welche die Substanzen auftropfen, aus Metall oder einem andern geeigneten Stoff bestehen und durch besondere
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derart gestaltet sein, dass die erhaltenen Körperchen auf der Unterlage nur so fest anhaften, dass sie unschwer abgenommen werden können.
Anorganische oder organische, namentlich kristallwasserhaltige Verbindungen brauchen für das Verfahren nicht vollkommen heissflüssig zu sein, vielmehr genügt es, wenn nur ein Teil der Masse verflüssigt und ein anderer Teil in der geschmolzenen Masse suspendiert ist.
Beispielsweise kann man die beim Eindampfen von Schwefelnatriumlösung od. dgl. entstehende Mischung von ausgeschiedenen wasserärmeren Salzen und im Kristallwasser geschmolzener Ausgangssubstanz benutzen.
Man kann auch das Verfahren so ausführen, dass man Suspensionen von bei der betreffenden Temperatur nicht schmelzenden Stoffen in geschmolzener Grundmasse dem Verfahren unterwirft, wodurch man die eine Substanz in die andere eingebettet erhält. Die hiefür verwendbaren Stoffe sind z. B.
Russ, fein verteilte Kohle, Kreide, Farbstoffe u. dgl.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, geschmolzenes Natriumsulfid auf eine Walze, oder Trommel, zu bringen und dort zu einer dünnen Schicht erstarren zu lassen, die dann durch nachherige Zerkleinern
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mässig grosse Tabletten od. dgl. nicht erhalten werden, vielmehr ist die Form unregelmässig und kann nicht vorher bestimmt werden. Die abgebrochenen Stücke zeigen scharfkantige Formen und beim Transporte findet ein Zerreiben, unter Bildung von Pulver statt, wodurch Verluste stattfinden. Nach einem andern Verfahren zerstäubt man Lösungen von Eristallsoda auf Gestelle oder gekühlte Trommeln.
Hiedurch erhält man eine zusammenhängende Kristallmasse, die abgeklopft werden muss. Die erhaltenen Stücke sind wiederum, wie bei dem erstbesprochenen Verfahren, unregelmässig und in ihrer Grösse nicht vorher bestimmbar, während die Notwendigkeit, einen heissen und einen kalten Luftstrom zu verwenden, das Verfahren komplizierter macht. Dagegen erhält man nach dem vorliegenden Verfahren durch Auffallenlassen von Tropfen, gleichgültig, wie dieselben erhalten sind, in einfacher Weise annähernd gleich grosse Tabletten, deren Grösse durch die Tropfengrösse, die Entfernung der 4usflussstelle von der Unterlage und. durch derenjTemperatur geregelt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur'Herstellung-von Natriumsulfid oder ähnlichen Chemikalien und Körper von Voraus bestimmbarer Form und Grösse, dadurch gekennzeichnet, dass man das Sulfid ; cd. dgl. im geschmolzenen Zustand auf temperierte und wenn notwendig vorbehandelte Flächen auftropfen lässt.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen l t. und. 2, dadurch gekennzeichnet, dass man eine Suspension von nicht geschmolzenen Stoffen in einem geschmolzenen Anteil derselben Substanzen dem Verfahren unterwirft.
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