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Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 zum Bereitstellen von korrigierten Röntgenbildern sowie ein entsprechendes Röntgensystem gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 7.
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Aus dem Stand der Technik sind C-Bogen Röntgensysteme als interventionelle Systeme in der Radiologie bekannt. Eine ursprüngliche Anwendung dieser Röntgensysteme stellte eine zweidimensionale Live- oder Echtzeitbildgebung beispielsweise während einer Katheterintervention dar. Durch technische Weiterentwicklungen wurde es möglich, mit diesen Röntgensystemen auch CT-ähnliche Bilder zu akquirieren. Seitdem konnte durch eine derartige Bildgebung ein Ablauf und eine Sicherheit für unterschiedliche Behandlungen verbessert werden.
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Aus der medizinischen Praxis ist es beispielsweise bekannt, mit einem C-Bogen Röntgensystem ein erstes Röntgenbild eines Aufnahmeobjekts, beispielsweise eines Patienten, anzufertigen, anschließend in den Patienten ein Kontrastmittel einzubringen und schließlich - während sich das Kontrastmittel in dem Patienten befindet - ein weiteres Röntgenbild aufzunehmen. Durch eine Gegenüberstellung dieser beiden Röntgenbilder können zahlreiche medizinisch und diagnostisch wertvolle Informationen und Erkenntnisse gewonnen werden. Nachteilig ist es jedoch, dass bei üblichen Röntgensystemen durch einen Detektor und ein zur Reduzierung von Streustrahlung vor dem Detektor vorgesehenes Streustrahlenraster Ringartefakte in den Röntgenbildern oder Röntgenaufnahmen verursacht werden. Diese Ringartefakte weisen typischerweise ihrem Namen entsprechend eine Struktur aus, insbesondere konzentrischen, Ringen oder Kreisen auf und vermindern eine Qualität und Nutzbarkeit der Röntgenbilder, da sie keinerlei Informationen über das aufgenommene oder durchleuchtete Aufnahmeobjekt enthalten.
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Aus dem Stand der Technik sind zwar Ringkorrekturmethoden bekannt, um derartige Ringartefakte aus den aufgenommenen Röntgenbildern oder den entsprechenden Datensätzen zu entfernen. Bisherige bekannte und auch verwendete Ringkorrekturmethoden oder -verfahren verursachen aber nachteilig ihrerseits wiederum andere Artefakte oder Bildstörungen in den Röntgenbildern. Insbesondere treten bei einer Anwendung bekannter Ringkorrekturmethoden auf Röntgenbilder mit einem hohen Kontrast sogenannte Gefäßrandartefakte auf. Diese Gefäßrandartefakte finden sich typischerweise in Röntgenbildern, welche bei Verwendung eines Kontrastmittels aufgenommen wurden und sind darin in unmittelbarer Nähe zu durch das Kontrastmittel besonders deutlich hervorgehobenen Gefäßen, beispielsweise Blutgefäßen, zu sehen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Bereitstellen von korrigierten Röntgenbildern anzugeben und ein entsprechendes Röntgensystem zu beschreiben, welche korrigierte Röntgenbilder mit verbesserter Bildqualität liefern.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und ein Röntgensystem gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung und in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Bereitstellen von korrigierten Röntgenbildern eines Aufnahmeobjekts sieht vor, dass ein vor einer Kontrastmitteleinbringung in das Aufnahmeobjekt aufgenommenes erstes Röntgenbild und ein nach der Kontrastmitteleinbringung aufgenommenes zweites Röntgenbild des Aufnahmeobjekts bereitgestellt werden. Das zweite Röntgenbild kann insbesondere aufgenommen werden oder aufgenommen worden sein, während sich das Kontrastmittel zumindest teilweise noch in dem Aufnahmeobjekt befindet. Das Aufnahmeobjekt kann dabei beispielsweise ein beliebiger Gegenstand, ein Patient oder auch ein entsprechender Teilbereich sein. Weiterhin sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass auf das erste und das zweite Röntgenbild jeweils eine Ringkorrektur zur Beseitigung von Ringartefakten angewendet wird. Dabei ist an dieser Stelle unter einer Ringkorrektur eine Maßnahme oder Methodik zu verstehen, welche dazu dient, allein durch jeweilige bei der Aufnahme des ersten und des zweiten Röntgenbildes verwendete Geräte oder Einrichtungen bedingte Artefakte oder Bildstörungen mit einer zumindest annähernd ringförmigen oder kreisförmigen Struktur zu beseitigen, zu reduzieren und/oder aus dem jeweiligen Röntgenbild oder einem entsprechenden Datensatz oder Bilddatensatz herauszufiltern. Um korrigierte Röntgenbilder mit verbesserter Bildqualität bereitzustellen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass bei der Ringkorrektur des ersten Röntgenbildes ein Ringbild, welches aus dem ersten Röntgenbild extrahierte Artefaktdaten enthält, gewonnen und gespeichert wird. Zur Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes wird dann dieses bei der Ringkorrektur des ersten Röntgenbildes gewonnene Ringbild verwendet.
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Das erste Röntgenbild wird auch als Maskenbild oder Maske bezeichnet, während das zweite Röntgenbild auch als Füllbild oder Füllung bezeichnet wird. Das erste Röntgenbild wird dabei ohne Kontrastmittel aufgenommen, das heißt ohne dass ein Kontrastmittel in dem Aufnahmeobjekt vorhanden ist oder unmittelbar zuvor in das Aufnahmeobjekt eingebracht wurde. Damit kann das erste Röntgenbild als neutrales, also nicht durch zusätzliche oder äußere Einflüsse oder Maßnahmen beeinflusstes Röntgenbild eine Basis oder Referenz darstellen. Da für die Aufnahme oder Gewinnung oder Erzeugung des ersten Röntgenbildes kein Kontrastmittel verwendet wird, entstehen vorteilhaft keine direkt oder indirekt durch ein Kontrastmittel oder eine Kontrasterhöhung verursachten Beeinflussungen, Bildartefakte oder Bildfehler. Durch die Verwendung des aus dem ersten Röntgenbild gewonnenen Ringbildes zur Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes entstehen auch in diesem zweiten Röntgenbild vorteilhaft trotz eines durch das Kontrastmittel erhöhten Kontrastes keine zusätzlichen Artefakte, Bildfehler oder Bildstörungen, insbesondere keine Gefäßrandartefakte. Vorteilhaft kann auf diese Weise zudem die Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes mit einem gegenüber herkömmlichen Verfahren erheblich reduzierten Rechen- oder Datenverarbeitungsaufwand und somit auch deutlich schneller durchgeführt werden. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzielbare, gegenüber bekannten Methoden deutlich verbesserte Bildqualität nach Anwendung der Ringkorrektur ist mit zunehmender Auflösung und Schärfe und/oder Merkmalsunterscheidbarkeit zunehmend verbesserter und weiterentwickelter Röntgengeräte oder Röntgensysteme von zunehmender Bedeutung. Durch die verbesserte Bildqualität, insbesondere des korrigierten zweiten Röntgenbildes, ergibt sich unmittelbar, dass es einem Nutzer oder Anwender, beispielsweise einem behandelnden Arzt, deutlich erleichtert wird, die korrigierten Röntgenbilder unter medizinischen Gesichtspunkten zu betrachten, zu interpretieren und zu verstehen. Vorteilhaft ergibt sich somit auch ein steigendes oder gesteigertes Vertrauen jeweiliger Kunden oder Nutzer oder Anwender, aber auch jeweiliger Patienten in ein zur Durchführung des Verfahrens eingesetztes Röntgensystem. Insgesamt kann durch die vorliegende Erfindung vorteilhaft eine Ringkorrektur auch bei sehr kontrastreichen Röntgenbildern erfolgreich angewendet werden, ohne dass hierbei nachteilige Effekte auftreten. Für die vorliegende Erfindung wird dabei die Tatsache ausgenutzt, dass bei üblichen Röntgengeräten oder Röntgensystemen sich die durch den Detektor und das Streustrahlenraster verursachten Ringartefakte auf relativ kurzen Zeitskalen, beispielsweise in der Größenordnung einiger Sekunden bis zu einigen Minuten nicht oder - zumindest hinsichtlich eines Einflusses auf eine letztendliche Bildqualität - nur vernachlässigbar oder nicht signifikant verändern. Das bedeutet, dass also die zu korrigierenden Ringe oder Ringartefakte im Maskenbild und im Füll- oder Füllungsbild mit hinreichender Genauigkeit identisch sind.
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Das Bereitstellen des ersten und/oder des zweiten Röntgenbildes kann deren Aufnahme mit einem entsprechenden Röntgengerät umfassen oder beispielsweise auch durch ein Übermitteln oder Abrufen des ersten und/oder des zweiten Röntgenbildes oder eines entsprechenden, das erste und/oder das zweite Röntgenbild repräsentierenden Datensatzes von einer, insbesondere elektronischen, Speichereinrichtung bedeuten. Die Ringkorrekturen können als Teil einer routinemäßig vorgesehenen Bild- oder Nachbearbeitung (Post-Processing) des ersten und des zweiten Röntgenbildes, insbesondere auch automatisiert, vorgenommen werden oder erfolgen.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass zur Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes das bei der Ringkorrektur des ersten Röntgenbildes gewonnene Ringbild von dem zweiten Röntgenbild subtrahiert wird. Eine Subtraktion von Bildern bedeutet dabei eine, insbesondere pixelweise oder pixelgenaue, Subtraktion beispielsweise jeweiliger Helligkeits-, Intensitäts-, Ton- und/oder Farbwerte jeweiliger, die Röntgenbilder repräsentierender Bilddatensätze mit entsprechenden geeigneten Datenverarbeitungsmethoden. Durch die Subtraktion des Ringbildes von dem zweiten Röntgenbild kann besonders vorteilhaft die Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes mit möglichst geringem Rechen- und Zeitaufwand durchgeführt werden. Besonders vorteilhaft kann die Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes somit beispielsweise in einem einzigen Verfahrens- oder Rechenschritt ausgeführt werden.
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Durch die mit dem vorliegenden Verfahren erzielbare, besonders kurze Verarbeitungszeit der Röntgenbilder oder der Röntgenbilddaten kann vorteilhaft beispielsweise einem behandelnden Arzt oder sonstigem Fachpersonal eine schnellere Reaktion während einer laufenden Behandlung ermöglicht werden.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass zum Bereitstellen des ersten und des zweiten Röntgenbildes das erste und das zweite Röntgenbild mittels eines Röntgengeräts in einem zeitlichen Abstand von höchstens 30 Minuten, bevorzugt von höchstens 15 Minuten, aufgenommen werden. Durch einen derartig begrenzten zeitlichen Abstand zwischen den jeweiligen Aufnahmezeitpunkten des ersten und des zweiten Röntgenbildes kann vorteilhaft sichergestellt werden, dass eine optimale Bildqualität der korrigierten Röntgenbilder erzielt wird. Dies basiert darauf, dass davon ausgegangen werden kann, dass die in dem ersten Röntgenbild und die in dem zweiten Röntgenbild auftretenden Ringartefakte dann identisch sind.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass mittels eines Röntgengeräts jeweils mehrere, jeweils ein Schnittbild des Aufnahmeobjekts darstellende erste Röntgenbilder und zweite Röntgenbilder aufgenommen werden. Es wird dann jeweils das Ringbild eines der mehreren ersten Röntgenbilder zur Ringkorrektur eines korrespondierenden, dasselbe Schnittbild darstellenden, zweiten Röntgenbildes verwendet. Mit anderen Worten werden also zwei Läufe oder Durchläufe von Röntgenbildaufnahmen ausgeführt, in denen jeweils eine Vielzahl von einzelnen Röntgenbildern aufgenommen oder erstellt werden. Damit kann vorteilhaft sowohl vor als auch nach der Kontrastmitteleinbringung eine Entwicklung oder Dynamik des Aufnahmeobjekts durch eine jeweilige Bildserie aus den mehreren einzelnen Röntgenbilder abgelesen oder erkannt oder ermittelt werden. Vorteilhaft ist dabei sichergestellt, dass auch bei einer Aufnahme unterschiedlicher Bereiche des Aufnahmeobjekts innerhalb einer Bildserie oder zwischen den beiden Bildserien eine optimale Bildqualität der korrigierten Röntgenbilder erzielt wird. Insbesondere dann, wenn eine Positionierung oder eine Bewegung des Aufnahmeobjekts und/oder des jeweils verwendeten Röntgengeräts oder Röntgensystems hinreichend präzise bekannt ist und/oder gesteuert wird, kann es auch möglich sein, ein einziges Ringbild, das heißt ein Ringbild eines einzigen der mehreren ersten Röntgenbilder zur Ringkorrektur aller zweiten Röntgenbilder zu verwenden. Dadurch kann vorteilhaft zusätzlich Datenverarbeitungsaufwand eingespart werden.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass die mehreren ersten Röntgenbilder zu einem ersten dreidimensionalen Röntgenbild und die mehreren zweiten Röntgenbilder zu einem zweiten dreidimensionalen Röntgenbild kombiniert werden. Mit anderen Worten ist es also vorgesehen, dass CT-Aufnahmen oder CT-ähnliche Aufnahmen erstellt werden. Es erfolgt hier also eine Rekonstruktion des Aufnahmeobjekts anhand der jeweiligen Röntgenbildserien. Gerade bei derartigen 3D-Aufnahmen und/oder deren Betrachtung in Form einer schnellen Abfolge von einzelnen Schnittbildern ist es besonders vorteilhaft, wenn der jeweilige Betrachter nicht durch Bildartefakte abgelenkt, irritiert, verunsichert oder fehlgeleitet wird.
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In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass das Aufnahmeobjekt ein biologisches Gewebe umfasst und zur Gewinnung des Ringbildes des ersten Röntgenbildes auf dieses eine Abfolge eines ersten Schwellwertfilters zur Segmentierung von Knochengewebe und Metallelementen, eines radialen Medianfilters, eines zweiten Schwellwertfilters und eines in Umfangsrichtung der Ringartefakte wirkenden Medianfilters angewendet wird. Infolge dieser Schritte entsteht ein Ringbild, welches idealerweise nur die reinen Ringartefakte des jeweiligen Bildes oder Schnittbildes oder der jeweiligen rekonstruierten Schicht enthält.
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Ein erfindungsgemäßes Röntgensystem weist ein Röntgengerät und eine Auswerteeinrichtung auf, wobei das Röntgengerät eine Strahlungsquelle und einen Detektor oder Bildempfänger umfasst und die Auswerteeinrichtung zum Empfang von mittels des Detektors erfassten Röntgenbildern - beispielsweise über eine entsprechende Datenverbindung - mit diesem verbunden ist. Um korrigierte Röntgenbilder mit verbesserter Bildqualität zu liefern oder bereitzustellen, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Auswerteeinrichtung eine Prozessoreinrichtung und ein Speichermedium mit einem Programmcode umfasst, welcher dazu eingerichtet ist, bei seiner Ausführung durch die Prozessoreinrichtung zum Bereitstellen von korrigierten Röntgenbildern jeweils eine Ringkorrektur zur Beseitigung von Ringartefakten auf ein von der Auswerteeinrichtung empfangenes erstes und zweites Röntgenbild anzuwenden. Der Programmcode ist weiterhin dazu eingerichtet, bei der Ringkorrektur des ersten Röntgenbildes ein Ringbild, welches aus dem ersten Röntgenbild extrahierte Artefaktdaten enthält, zu gewinnen und in einer Speichereinrichtung zu speichern. Schließlich führt die Ausführung des Programmcodes dazu, dass zur Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes das bei der Ringkorrektur des ersten Röntgenbildes gewonnene Ringbild aus der Speichereinrichtung abgerufen und dieses Ringbild zur Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes verwendet wird. Die Auswerteeinrichtung kann dabei in das Röntgengerät integriert und/oder mit dem Röntgengerät zu einer kompakten Einheit verbunden sein. Es ist jedoch auch möglich, dass die Auswerteeinrichtung eine von dem Röntgengerät separate Einrichtung darstellt und mit dem Röntgengerät lediglich über eine entsprechende Datenverbindung verbunden oder gekoppelt ist. Dabei kann diese Datenverbindung eine permanente oder lösbare Leitung oder ein entsprechendes Kabel sein oder ganz oder teilweise auch durch eine kabellose Datenübertragungstechnologie realisiert sein. Ebenso kann es möglich sein, die mittels des Detektors erfassten Röntgenbilder in Form entsprechender Datensätze auf ein Speichermedium zu übertragen und dieses Speichermedium erst anschließend mit der Auswerteeinrichtung zu verbinden oder zu koppeln oder in Kontakt zu bringen, um dann von dem Speichermedium die Röntgenbilder oder Röntgenbilddatensätze auf oder in die Auswerteeinrichtung zu übertragen.
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Die bisher und im Folgenden sowie in den Patentansprüchen beschriebenen funktionalen Ausbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Röntgensystems sowie die entsprechenden Vorteile sind jeweils entsprechend sinngemäß wechselseitig zwischen dem erfindungsgemäßen Verfahren und dem erfindungsgemäßen Röntgensystem übertragbar. Dies gilt auch für zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete oder verwendbare Bauteile, Geräte und Einrichtungen.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines unkorrigierten Röntgenbildes eines Aufnahmeobjekts mit Ringartefakten;
- 2 eine schematische Darstellung des Röntgenbildes aus 1 nach einer Ringkorrektur mit einem herkömmlichen bekannten Verfahren;
- 3 eine schematische Darstellung des Röntgenbildes aus 1 nach einer gemäß dem vorliegenden Verfahren durchgeführten Ringkorrektur;
- 4 einen schematischen Ablaufplan einer Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines unkorrigierten zweiten Röntgenbildes 10 eines Aufnahmeobjekts 12. Das zweite Röntgenbild 10 wurde nach einer Kontrastmittelinjektion in das Aufnahmeobjekt aufgenommen, während sich das Kontrastmittel zumindest teilweise noch in dem Aufnahmeobjekt befand. Im vorliegenden Fall handelt es sich bei dem Aufnahmeobjekt um einen menschlichen Kopf und das zweite Röntgenbild 10 stellt ein Schnittbild dar. Da das zweite Röntgenbild 10 hier vor einer Anwendung einer Ringkorrektur dargestellt ist, sind Ringartefakte 14 in den entsprechenden, dem dargestellten zweiten Röntgenbild 10 zugrunde liegenden Daten enthalten und hier erkennbar.
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2 zeigt ein herkömmliches korrigiertes zweites Röntgenbild 16, welches dem zweiten Röntgenbild 10 aus 1 nach einer mit einer herkömmlichen bekannten Methode durchgeführten Ringkorrektur entspricht. Durch diese herkömmliche Ringkorrektur sind in dem herkömmlichen korrigierten zweiten Ringbild 16 zusätzliche Artefakte oder Bildfehler in Form von Gefäßrandartefakten 18 entstanden. Das herkömmliche korrigierte zweite Ringbild 16 entspricht somit dem bisherigen Stand der Technik. Bezüglich der Ringartefakte 14 ist hier zwar eine Verbesserung gegenüber dem unkorrigierten zweiten Röntgenbild 10 erkennbar, das zusätzliche Einbringen der unerwünschten Gefäßrandartefakte 18 beeinflusst jedoch die Bildqualität des herkömmlichen korrigierten zweiten Röntgenbildes 16 nachteilig. Es ist bekannt, dass durch aufgrund des Kontrastmittels in Röntgenbildern stark kontrastierte Gefäße durch herkömmliche Ringkorrekturverfahren die Gefäßrandartefakte 18 entstehen. Dieses Problem der durch die - grundsätzlich notwendige und bezüglich der Bildqualität insgesamt positive - Ringkorrektur verursachten Gefäßrandartefakte 18 wurde nach heutigem Stand der Technik und Literatur noch nicht gelöst und es ist bisher keine Methode oder Lösung zur Reduktion oder Beseitigung dieser spezifischen Artefakte oder Artefaktart bekannt.
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3 zeigt eine schematische Ansicht eines korrigierten zweiten Röntgenbildes 20, welches dem zweiten Röntgenbild 10 aus 1 nach einer Ringkorrektur gemäß einer Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens entspricht. Das korrigierte zweite Röntgenbild 20 weist weder die Ringartefakte 14 noch die Gefäßrandartefakte 18 auf.
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4 zeigt eine schematische Darstellung eines Ablaufplans 22, anhand dessen eine beispielhafte Ausführungsform des vorliegenden Verfahrens zum Bereitstellen von korrigierten Röntgenbildern 20 eines Aufnahmeobjekts 12 erläutert werden soll. In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird ein erstes Röntgenbild des Aufnahmeobjekts 12 mittels eines Röntgengeräts aufgenommen. Das Röntgengerät weist zumindest eine Strahlungsquelle für Röntgenstrahlung und einen Detektor oder Bildempfänger auf. Bevorzugt kann es sich bei dem Röntgengerät um ein C-Bogen-CT-Röntgengerät handeln. In einem Verfahrensschritt S2 wird das erste Röntgenbild aus dem Detektor ausgelesen und einer Auswerteeinrichtung bereitgestellt. Die Auswerteeinrichtung kann beispielsweise eine Recheneinrichtung, ein Computer oder dergleichen sein. Die Auswerteeinrichtung kann auch eine spezialisierte elektrische und/oder elektronische Schaltung oder Schaltanordnung sein oder umfassen. In einem optionalen Verfahrensschritt S3 können die beiden vorherigen Verfahrensschritte S1 und S2 wiederholt durchlaufen werden, um eine Serie von mehreren ersten Röntgenbildern zu gewinnen, anhand welcher eine Rekonstruktion eines dreidimensionalen Röntgenbildes des Aufnahmeobjekts 12 möglich ist.
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In einem Verfahrensschritte S4 erfolgt eine Ringbildberechnung für das im Verfahrensschritt S2 bereitgestellte erste Röntgenbild beziehungsweise für eines der bereitgestellten ersten Röntgenbilder oder auch für mehrere oder für alle bereitgestellten ersten Röntgenbilder.
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Im Folgenden wird stellvertretend und vereinfachend das Verfahren anhand eines einzelnen ersten Röntgenbildes beschrieben, wobei jedoch explizit darauf hingewiesen sei, dass das Verfahren analog für mehrere erste Röntgenbilder oder eine Serie von ersten Röntgenbildern anwendbar ist und durchgeführt werden kann.
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Ein sich aus der Ringbildberechnung als Ergebnis ergebendes Ringbild R wird in einer Speichereinrichtung der Auswerteeinrichtung abgespeichert und steht somit für nachfolgende Verfahrensschritte zur Verfügung. Für die Ringbildberechnung kann beispielsweise auf das erste Röntgenbild zunächst in einem Schwellwertverfahren ein Filter zur Segmentierung von Knochengewebe und Metallgegenständen angewendet werden, sodass ein Daten- oder Bildwertbereich auf Weichteilgewebe beschränkt ist. Anschließend kann zunächst ein radialer Medianfilter und dann ein zweiter zusätzlicher Schwellwertfilter zur erneuten oder verbesserten Segmentierung angewendet werden. Nach einer abschließenden Anwendung eines in Umfangsrichtung der Ringartefakte 14 wirkenden und umlaufenden, beispielsweise teilkreisförmigen, Medianfilters ergibt sich als Resultat das Ringbild R, welches somit nur aus dem ersten Röntgenbild extrahierte Ringartefaktdaten enthält.
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Prinzipiell kann aber auch eine andere Methodik oder ein anderes Verfahren zur Berechnung oder Gewinnung des Ringbildes R angewendet werden, wobei beispielsweise zusätzliche und/oder andere Filter und/oder eine andere Anwendungsreihenfolge der Filter vorgesehen sein können.
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In einem Verfahrensschritt S5 findet eine abschließende Ringkorrektur des ersten Röntgenbildes statt, wozu das Ringbild R von dem ersten Röntgenbild subtrahiert wird. Dabei kann es vorgesehen, dass vor und/oder nach dieser Subtraktion bereits andere Korrekturmaßnahmen, Filter und/oder Bild- und/oder Datenverarbeitungsschritte auf das erste Röntgenbild angewendet wurden oder werden. Als Ergebnis der Ringkorrektur des ersten Röntgenbildes ergibt sich ein korrigiertes erstes Röntgenbild, welches in einem Verfahrensschritt S6 abgespeichert und bereitgestellt wird und somit für weitere Verfahrensschritte und/oder andere Anwendungen zur Verfügung steht.
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Falls in dem Verfahrensschritt S3 mehrere erste Röntgenbilder aufgenommen wurden, so kann an dieser Stelle nun in einem Verfahrensschritt S7 eine Kombination der korrigierten ersten Röntgenbilder zu einem 3D-Datensatz oder 3D-Bild erfolgen.
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Nach Abschluss der Aufnahme oder Gewinnung des ersten Röntgenbildes oder der ersten Röntgenbilder erfolgt in einem Verfahrensschritt S8 eine Kontrastmitteleinbringung oder Kontrastmittelinjektion in das Aufnahmeobjekt. Noch während sich das Kontrastmittel zumindest teilweise in dem Aufnahmeobjekt befindet, wird in einem Verfahrensschritt S9 ein zweites Röntgenbild 10 desselben Aufnahmeobjekts aufgenommen. Diese Aufnahme des zweiten Röntgenbildes 10 erfolgt bevorzugt innerhalb von 30 Minuten, besonders bevorzugt innerhalb von 15 Minuten, nach der Aufnahme des ersten Röntgenbildes. Auch dieses zweite Röntgenbild 10 oder ein entsprechender, das zweite Röntgenbild 10 repräsentierender Datensatz wird in einem Verfahrensschritt S10 aus dem Detektor ausgelesen und an die Auswerteeinrichtung übermittelt oder bereitgestellt. Auch hier ist es möglich, die Verfahrensschritte S9 und S10 in einem Verfahrensschritt S11 zur Aufnahme und Bereitstellung mehrerer zweiter Röntgenbilder 10 oder einer Serie von zweiten Röntgenbildern 10 in einer Art Schleife mehrfach oder wiederholt zu durchlaufen.
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Nachdem das zweite Röntgenbild 10 oder alle zweiten Röntgenbilder 10 aufgenommen worden sind, wird in einem Verfahrensschritt S12 das zuvor abgespeicherte Ringbild R des ersten Röntgenbildes abgerufen und zur Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes 10 in einem Verfahrensschritt S13 verwendet. Im Zuge der Ringkorrektur oder als Ringkorrektur wird das Ringbild R von dem zweiten Röntgenbild subtrahiert. Auch hier ist es möglich, vor und/oder nach dieser Subtraktion weitere Korrektur- und/oder Datenverarbeitungsmaßnahmen oder Ähnliches auf das zweite Röntgenbild 10 anzuwenden.
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Als Ergebnis des Verfahrensschritts S13 erhält man ein korrigiertes zweites Röntgenbild 20, welches weder Ringartefakte 14 noch Gefäßrandartefakte 18 enthält oder aufweist. Dieses korrigierte zweite Röntgenbild 20 wird in einem Verfahrensschritt S14 abgespeichert und bereitgestellt und steht somit für weitere Verfahrensschritte und/oder für andere Anwendungen oder Verwendungszwecke zur Verfügung.
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Falls in dem Verfahrensschritt S11 mehrere zweite Röntgenbilder 10 oder eine Serie von zweiten Röntgenbildern 10 aufgenommen wurde, so können die entsprechenden korrigierten zweiten Röntgenbilder 20 nun in einem Verfahrensschritt S15 zur Rekonstruktion des Aufnahmeobjekts zu einem 3D-Bild kombiniert werden.
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Es sei hier explizit darauf hingewiesen, dass der Ablaufplan 22 lediglich ein Beispiel darstellt und auch weitere Maßnahmen vor, zwischen oder nach den beschriebenen Verfahrensschritten S1 bis S15 vorgenommen oder durchgeführt werden können. Ebenso können zumindest einige der beschriebenen Verfahrensschritte S1 bis S15 auch in anderer als der hier dargestellten und beschriebenen Reihenfolge durchgeführt werden.
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So können beispielsweise mehrere erste und zweite Röntgenbilder jeweils beispielsweise in einem Zwischenspeicher des Detektors gehalten und anschließend gebündelt der Auswerteeinrichtung übermittelt oder bereitgestellt werden. Auch können die Ringbildberechnung und -speicherung sowie die Ringkorrektur und die Kombination mehrerer erster Ringbilder beispielsweise auch nach der Kontrastmittelinjektion oder nach der Aufnahme des zweiten Ringbildes 10 durchgeführt werden. Notwendig ist es hingegen, dass das erste Röntgenbild vor der Kontrastmittelinjektion aufgenommen wird, das zweite Röntgenbild 10 nach der Kontrastmittelinjektion aufgenommen wird und das Ringbild R vor der Ringkorrektur des zweiten Röntgenbildes 10 berechnet oder ermittelt oder bestimmt wird.