Beschreibung
Reaktor und Verfahren zur Umsetzung von gleichgewichtslimitierten Reaktionen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Umsetzung von gleichgewichtslimitierten Reaktionen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine Reaktionsvorrichtung zur Umset¬ zung von gleichgewichtslimitierten Reaktionen nach dem Ober- begriff des Patentanspruchs 7.
Der Umsatz bei chemischen Reaktionen ist durch die Gleichgewichtslage der Reaktion beschränkt. Liegt das chemische
Gleichgewicht einer Synthesereaktion nur teilweise auf der Seite der Produkte, führt eine einstufige Reaktionsführung nur zu einem Teilumsatz. Werden dagegen kontinuierlich die Reaktionsprodukte aus dem Reaktor abgeführt, findet im Reak¬ tor ein kontinuierlicher Umsatz von Edukten zu Produkten statt .
Viele der wirtschaftlich relevanten chemischen Reaktionen sind dabei tatsächlich gleichgewichtslimitiert. Bei der che¬ mischen Synthese sind dies zum Beispiel die Erzeugung von Me¬ thanol aus Wasserstoff, Kohlenmonoxid und/oder Kohlendioxid, oder die Erzeugung von Ammoniak aus Wasserstoff und Stickstoff, das sogenannte Haber-Bosch-Verfahren. Diese Reaktionen finden heute in heterogen katalysierten Festbett- oder
Slurry-Reaktoren statt. Die Edukte werden dabei bei einem einfachen Durchgang durch den Reaktor nur teilweise umge- setzt. Danach wird das Edukt-Produkt-Gemisch abgezogen, die Reaktionsprodukte üblicherweise abgetrennt und nicht umge¬ setzte Edukte werden zum Reaktoreintritt rezirkuliert. Die Rezirkulation von teils großen Gasmengen führt zu einem hohen apparativen Aufwand. Der Druckverlust bei der Rezirkulation muss durch eine Kompressionseinheit ausgeglichen werden. Die¬ se wird meist bei hohen Temperaturen betrieben und führt zu hohen Kosten und einem hohen Energieaufwand. Zudem reichern
sich durch die Rezirkulation Inert- und Fremdgase im Kreis¬ lauf an, was negative Einflüsse auf die Reaktionsführung hat.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Reaktionsanlage zur Umsetzung von gleichgewichtslimitierten Reaktionen bereitzustellen, die gegenüber dem Stand der Technik eine höhere Ausbeute bei der Reaktionsführung bewirken und dabei einen geringeren technischen Aufwand benötigen .
Die Lösung der Aufgabe besteht in einem Reaktor zur Umsetzung von gleichgewichtslimitierten Reaktionen nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Umsetzung von gleichgewichtslimitierten Reaktionen nach Patentanspruch 6.
Der erfindungsgemäße Reaktor zur Umsetzung von gleichge¬ wichtslimitierten Reaktionen umfasst einen Reaktionsraum mit einer Eduktzuführvorrichtung, einer Auslassvorrichtung für Reaktionsprodukte sowie eine Vorrichtung zur Aufnahme von Ka- talysatormaterial und eine Rührvorrichtung. Der Reaktor zeichnet sich dadurch aus, dass die Rührvorrichtung eine Hohlwelle umfasst, an deren einem Ende eine Gaseintrittsöff¬ nung vorgesehen ist und dass an der Hohlwelle ein erster Rührflügel mit einer Gasaustrittsöffnung vorgesehen ist. Des Weiteren ist an der Hohlwelle im Bereich der Vorrichtung zur Aufnahme des Katalysatormaterials ein zweiter Rührflügel an¬ geordnet .
Durch das Ansaugen des Gasgemisches durch einen sogenannten Eintragsrührer aus einem oberen Reaktorbereich und das Ableiten dieses Gasgemisches, das in der Regel aus einer Mischung von Reaktionsedukten (Edukte) und Reaktionsprodukten (Produkte) besteht, führt dazu, dass eine bezüglich der Höhe des Re¬ aktors axiale Strömungsgeschwindigkeit eingestellt wird. Die Hohlwelle in Kombination mit dem ersten Rührflügel fungiert dabei als selbstansaugender Verdichter. Durch Einsatz dieser beschriebenen Rührvorrichtung ist eine isobare Betriebsweise des Reaktors bei hohen Drücken möglich, ohne ein zusätzliches
Gasförderorgan zu benötigen. Ferner bewirkt der zweite Rührflügel, der im Bereich des Katalysatormaterials angeordnet ist, eine bessere vor allem horizontale Gasvermischung in diesem Bereich, weshalb die Edukte, die in dem Gasgemisch vorliegen, erneut um das Katalysatormaterial verwirbelt wer¬ den, weshalb wiederum ein kontinuierlicher Reaktionsablauf gewährleistet ist.
In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist in ei- nem unteren Bereich des Reaktors eine Flüssigphasenzone vor¬ gesehen, wobei oberhalb dieser Flüssigphasenzone eine Gaspha¬ senzone vorliegt. Hierbei ist der erste Rührflügel, der Rühr¬ flügel mit den Gasaustrittsöffnungen im Bereich der Flüssigphasenzone angeordnet und der zweite Rührflügel ist in der Gasphase angeordnet. Insbesondere wenn in der Flüssigphasen¬ zone ein flüssiges Sorptionsmittel vorliegt, werden die Pro¬ dukte, die in dem Gasgemisch vorliegen, durch das Sorptionsmittel absorbiert. Das restliche Gas des Gasgemisches besteht dann, wenn dieses aus der Flüssigphasenzone austritt, also Gasblasen aufsteigen und in die Gasphasenzone übergehen, zu einem hohen Anteil an Edukten. Diese Edukte werden wieder, insbesondere verwirbelt durch den zweiten Rührer im Bereich des Katalysatormaterials zu Produkten umgewandelt. Der zweite Rührflügel ist in einer Ausgestaltungsform der Erfindung bevorzugt in Form eines Radialförderrührers ausge¬ staltet, was dazu führt, dass der zweite Rührflügel aus dem von der Hohlwelle das Gasgemisch insbesondere radial nach au¬ ßen trägt und dabei im Bereich des Katalysatormaterials, eine gute Verwirbelung erzeugt.
In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung beträgt die Erstreckung des ersten Rührflügels radial zur Hohlwelle zwischen 20 % und 30 % des gesamten Reaktordurchmessers. Der Begriff Erstreckung und Rührflügel bedeutet dabei den weites¬ ten Durchmesser, über den sich der oder mehrere Rührflügel bezüglich der Hohlwelle erstrecken. Der Begriff Rührflügel ist dabei allgemein zu verstehen, da eine Vielzahl von ver-
schiedenen Rühreinrichtungen zweckmäßig sein können. Dabei können insgesamt zum Verströmen des Gasgemisches Sigma-Rüh- rer, Alpha-Rührer, INTERMIG-Rührer, MIG-Rührer oder Schei- benrührer zum Einsatz kommen, die unterschiedliche geometri- sehe Ausgestaltungsformen aufweisen. Der Begriff Rührflügel bedeutet dabei jegliche zur Verteilung des Gasgemisches und zur Umwälzung der Flüssigphasenzonen geeignete Vorrichtung, die an der Hohlwelle angeordnet ist. In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist der
Reaktor in der Art konzipiert, dass er im Betriebszustand den Rührflügel in der Art bewegt, dass eine Bahngeschwindigkeit des Rührflügels zwischen 5 m/s und 15 m/s beträgt. Ein weiterer Bestandteil der Erfindung ist ein Verfahren zur Umsetzung von gleichgewichtslimitierten Reaktionen nach Patentanspruch 7, das dabei folgende Schritte umfasst: Zunächst wird ein Katalysatormaterial im Reaktor angeordnet, ferner wird ein oder mehrere Edukte in den Reaktor eingebracht, wo- bei es zur Reaktion der Edukte zu einem Produkt kommt und wo¬ bei eine Rührvorrichtung vorgesehen ist, durch die ein Gasgemisch, ausgehend von einem oberen Bereich des Reaktors angesaugt wird und durch eine Hohlwelle in einen unteren Bereich des Reaktors geführt wird. Dort wird das Gasgemisch aus Gas- austrittsöffnungen in einen an der Hohlwelle angebrachten ersten Rührflügel ausgeleitet. Das so ausgeleitete Gasgemisch wird von dort aus wieder zurück in einen oberen Bereich des Reaktors geleitet, wobei es dabei das im Reaktor befindliche Katalysatormaterial durchströmt. Ferner ist ein weiterer Rührflügel auf der Hohlwelle vorgesehen, durch den im Bereich des Katalysatormaterials eine Verwirbelung des Gasgemisches herbeigeführt wird.
Hierbei ergeben sich bezüglich des erfindungsgemäßen Verfah- rens dieselben Vorteile, die bereits bezüglich des Reaktors beschrieben sind, durch die Zirkulation erfolgt eine Strömung im Gasgemisch und somit im Reaktionsraum, durch den eine iso- bare Fahrweise bei hohen Drücken ermöglicht wird.
Insbesondere wenn im unteren Bereich des Reaktors eine Flüs- sigphasenzone, insbesondere mit einem Sorptionsmittel als Flüssigkeit vorliegt, entstehen durch den Gaseintrag in der Flüssigphasenzone Gasblasen, welche eine hohe Stoffaustausch¬ fläche mit der Flüssigkeit, bevorzugt im Sorptionsmittel, aufweisen und somit einen effektiven StoffÜbergang, also der Produkte, zum Sorptionsmittel ermöglichen. Gleichzeitig fin¬ det auch eine gute Durchmischung der Flüssigkeit statt.
Weitere Ausgestaltungsformen und weitere Merkmale der Erfindung werden anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Dabei handelt es sich um rein exemplarische Ausgestaltungsformen, die keine Einschränkung des Schutzbereiches darstellen. Merkmale, die dieselbe Bezeichnung tragen und in unterschied¬ licher Ausgestaltung vorliegen, werden dabei in den unterschiedlichen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
Dabei zeigen:
Figur 1 einen Reaktor mit einem Katalysatormaterial und ei¬ ner Rührvorrichtung, wobei die Rührvorrichtung im Reaktor von unten angetrieben wird,
Figur 2 einen Reaktor analog dem aus Figur 1, bei dem ein
Antrieb der Rührvorrichtung von oben erfolgt und
Figur 3 einen Reaktor, wie in Figur 1, wobei der Reaktor derart betrieben wird, dass die Produkte bei der vorherrschenden Atmosphäre gasförmig vorliegen.
Der Reaktor 2 gemäß Figur 1 weist einen Reaktionsraum 4, eine Eduktzuführvorrichtung 6 zur Zufuhr von Edukten 7 und eine Auslassvorrichtung 8 für Produkte 10 auf. Ferner umfasst der Reaktor 2 eine Vorrichtung 12 zur Aufnahme von Katalysatormaterial 14. Die Vorrichtung 12 kann dabei als Korb oder Netz ausgestaltet sein, worin das Katalysatormaterial vorliegt. Das Katalysatormaterial 14 kann als Schüttung in der Vorrich-
tung 12 vorliegen, es kann jedoch auch zur Verbesserung der Durchströmung auf mehreren Ebenen oder Schichten in der Vorrichtung 12 angeordnet sein. Ferner umfasst der Reaktor 2 eine Rührvorrichtung 16, die wiederum eine Hohlwelle 18 umfasst, wobei an der Hohlwelle 18 in einem oberen Bereich 27 des Reaktors eine Gaseintrittsöff¬ nung 20 vorgesehen ist. Ferner ist an der Hohlwelle 18 in einem unteren Bereich 28 des Reaktors ein erster Rührflügel 22 angeordnet, der eine Gasaustrittsöffnungen 24 aufweist. Durch die Rotation der Rührvorrichtung 16 werden aus dem oberen Bereich 27 des Reaktors 2 ein Gasgemisch 38 in die Gaseintrittsöffnung 20 der Hohlwelle 18 eingesaugt und in der Hohl¬ welle 18 nach unten in Richtung des ersten Rührflügels gelei- tet. Die Rotation des Rührflügels ist dabei ähnlich eines
Kompressors, der das Ansaugen des Gasgemisches 38 verursacht. Aus den Gasaustrittsöffnungen 24 des ersten Rührflügels 22 wird dabei das Gasgemisch 38, das grundsätzlich im Wesentli¬ chen eine Mischung aus gasförmigen Edukten 7 und gasförmigen Produkten 10 ist, in eine Flüssigphasenzone 30 eingeleitet. Diese Flüssigphasenzone 30 umfasst im Wesentlichen ein Sorp¬ tionsmittel 40, das hier in flüssiger Form vorliegt und dazu dient, Reaktionsprodukte 10 aus dem Reaktor zu absorbieren und letztlich aus dem Reaktor 2 abzuleiten. Das flüssige Sorptionsmittel 40 sammelt sich in der Flüssigphasenzone 28, was jedoch nicht ausschließt, dass auch im übrigen Reaktions¬ raum 4 flüssiges Sorptionsmittel 40, beispielsweise in
Tröpfchenform, vorliegt. Auf die Zufuhr und auf die Abfuhr des Sorptionsmittels 40 wird hierbei nicht näher eingegangen. Es sei darauf hingewiesen, dass durch die Auslassvorrichtung 8 für Produkte 10 auch das Sorptionsmittel 40 abgeleitet wird und einem hier nicht näher beschriebenen Trennprozess zugeführt wird. Entsprechend wird das Sorptionsmittel 40 eben¬ falls durch eine hier nicht näher beschriebene Sorptionsmit- telzufuhrvorrichtung wieder dem Reaktor 2 bzw. dem Reaktionsraum 4 zugeführt.
Bei der beschriebenen Rührvorrichtung 16 handelt es sich somit um einen selbstansaugenden Gaseintragrührer, durch den Gas aus dem oberen Reaktionsbereich in den unteren Bereich 28 des Reaktors geführt wird. Wie beschrieben, wird somit durch die aus dem zweiten Rührflügel austretenden Gasblasen die Verbindung der Produkte, die in diesen Gasblasen vorliegen, mit dem Sorptionsmittel, erleichtert. Im gleichen Zug wird dabei das Gasgemisch 38 von den Produkten abgereichert , wenn nun dieses abgereicherte Gasgemisch 38 aus der Flüssigphasen- zone gasblasenförmig austritt, steigt es wieder, hervorgeru¬ fen durch die Ansaugung an der Gaseintrittsöffnung 20 der Hohlwelle 18 nach oben und passiert dabei den Bereich, in dem das Katalysatormaterial 14 angeordnet ist. Da das Gasgemisch 38 nun wieder reich an Edukten ist, bedeutet dies eine Ver- Schiebung des Gleichgewichtszustandes in Richtung der Edukte, wenn dieses Gasgemisch auf das Katalysatormaterial trifft. Es erfolgt wiederum eine Reaktion der Edukte zu den Reaktions¬ produkten, soweit, bis wiederum ein Gleichgewichtszustand eingestellt ist. Um diese Reaktion an der Oberfläche des Ka- talysatormaterials 14 zu optimieren, gilt es, das Gasgemisch 38 möglichst gut um das Katalysatormaterial 14 und dessen Oberfläche hindurch zu verwirbeln. Hierfür ist ein zweiter Rührflügel 26 auf der Hohlwelle 18 vorgesehen, der insbeson¬ dere als Radialrührer ausgestaltet ist. Beispiele für einen derartigen Rührer mit hauptsächlich radial erzeugter Förderrichtung sind Scheibenrührer, Impeller-Rührer,
Kreuzbalkenrührer oder Ankerrührer. Der zweite Rührflügel 26 weist dabei eine Erstreckung bezüglich des Reaktordurchmes¬ sers auf, der zwischen 20 und 35 % dieses Reaktordurchmessers betrifft. Die Bahngeschwindigkeit des zweiten Rührflügels be¬ trägt dabei zwischen 3 m/s und 6 m/s.
Das Gasgemisch 38, das oberhalb des Bereiches vorgesehen ist, indem das Katalysatormaterial 14 angeordnet ist, ist demnach wieder angereichert an Reaktionsprodukten. Es umfasst somit Edukte, die im Gleichgewichtszustand der Reaktion am Kataly¬ satormaterial 14 nicht umgesetzt wurden und Reaktionsproduk¬ te. Dieses Gasgemisch 38 wird wiederum durch die Rührvorrich-
tung angesaugt und tritt in der Gaseintrittsöffnung 20 wieder in die Hohlwelle 18 ein, wobei der beschriebene Kreislaufpro- zess erneut beginnt. Es sei angemerkt, dass es sich ebenfalls als zweckmäßig her¬ ausgestellt hat, wenn der erste Rührflügel eine Erstreckung 34 aufweist, die zwischen 20 % und 30 % des Durchmessers 36 des Reaktorraumes 4 beträgt. In Figur 1 ist eine Rührvorrichtung 16 dargestellt, die einen Antrieb 29 im unteren Bereich 28 des Reaktors 2 aufweist. Analog dazu wird in Figur 2 ein Antrieb 29 der Rührvorrichtung 16 im oberen Bereich 27 angeordnet. Der Reaktor 2 gemäß Figur 3 unterscheidet sich von den beiden Reaktoren nach den Figuren 1 und 2 darin, dass dort die ther- modynamischen Bedingungen in der Form ausgestaltet sind, dass kein Sorptionsmittel 40 benötigt wird, sondern dass die Pro¬ dukte 10 in gasförmiger Form aus dem Reaktionsraum 4 abge- führt werden. Dabei ist die Gaseintrittsöffnung 20 der Hohlwelle so ausgestaltet, dass sie außerhalb des Reaktionsraumes 4 angebracht ist. In dieser Anordnung kann auf ein Sorptions¬ mittel 40 verzichtet werden, da es in diesem Fall nicht zur Gleichgewichtsverschiebung benötigt wird. Allerdings könnte die flüssige Phase z.B. in Form eines Wärmeträgeröls darge¬ stellt sein, die jedoch hier in dieser Darstellung nicht abgebildet ist. Der mit Reaktionsprodukten 10 beladene Gasstrom 38 wird aus dem Reaktionsraum 4 ausgeschleust und gekühlt, hierfür ist eine Kühlvorrichtung 42 vorgesehen. Auf diese Weise können Reaktionsprodukte 10, wie z.B. Wasser und Metha¬ nol, auskondensiert und zusätzlich Reaktionswärme abgeführt werden. Der verbliebene Gasstrom wird dann durch den ersten Rührflügel wieder angesaugt und in den Reaktionsraum 4 zu¬ rückgeführt. Somit wird die Gasrezirkulation ohne zusätzli- ches Gebläse nur über die Rührvorrichtung 16 aufrechterhal¬ ten. Durch die kontinuierliche Abfuhr von auskondensierten Reaktionsprodukten 10 wird das Reaktionsgleichgewicht analog zum Aufnehmen durch das Absorptionsmittel verschoben. Zusätz-
lieh könnte die Kondensation von Produkten im Bereich außer halb des Reaktionsraumes 2 zu einem Druckabfall führen, der dann die Strömung des Gasstroms unterstützt.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass sich für die beschrieb' nen Reaktionsverfahren in dem Reaktor 2 eine Vielzahl von Synthesen eignen. Beispielsweise ist bei der Erzeugung von Methanol aus Wasserstoff und einem Kohlenstoffoxid die Reak tion gleichgewichtslimitiert. Daher ist die Synthese von Me thanol aus den genannten Edukten sehr gut in einem der beschriebenen Reaktoren durchführbar. Ferner ist auch die Syn these von Ammoniak aus Wasserstoff und Stickstoff, die auf dem klassischen Haber-Bosch-Verfahren aufbaut, geeignet, um sie in dem beschriebenen Reaktor zu betreiben.