Beschreibung Vorrichtung und Verfahren zur Bildaufnahme
Die vorliegende Anmeldung betrifft Vorrichtungen zur Bildaufnahme sowie Verfahren, welche eine entsprechende Vorrichtung benutzen. Insbesondere betrifft die vorliegende Anmeldung Vorrichtungen, z.B. Mikroskopvorrichtungen, zur Bildaufnahme, bei welchen ein verbessertes Ergebnisbild aus einer Vielzahl von Einzelbildern erzeugt wird.
Bei einem mikroskopischen und auch bei einer makroskopischen Bildaufnahme wird in vielen Fällen eine Beleuchtung verwendet, um ein aufzunehmendes Objekt, z.B. eine Probe, zu beleuchten. Wenn dabei die Beleuchtung aus der gleichen Richtung, aus der auch die
Bildaufnahme vorgenommen wird, erfolgt, können unerwünschte Reflexe in dem Bild auftreten.
Es ist daher wünschenswert, derartige Reflexe korrigieren zu können. Zudem ist es
wünschenswert, generell z.B. einen Kontrast und/oder eine Auflösung aufgenommener Bilder erhöhen zu können, insbesondere wenn diese durch Reflexe oder über Strahlen verringert sind.
Grundsätzlich ist es bekannt, durch Kombination mehrerer Bilder, die aus verschiedenen Richtungen beleuchtet werden, eine erhöhte Auflösung zu erreichen. Für den Fall der Fourier- Ptychographie ist dies beispielsweise aus Shaun Pacheco et al.,„Transfer function analysis in epi-illumination Fourier ptychography", Optics Letters Vol. 40, No. 22, 2015, bekannt. Bei der dort dargestellten Vorrichtung wird eine Beleuchtung in einem Strahlengang eines Objektivs über einen Strahlteiler eingespiegelt, um so eine Hellfeldbeleuchtung einer Probe zu erreichen.
Weitere Möglichkeiten, durch Kombination mehrerer aus verschiedenen Richtungen
beleuchteter Bilder ein verbessertes Ergebnisbild zu erhalten, sind beispielsweise aus der DE 10 2014 1 13 256 und der DE 10 2014 1 13 258 der Anmelderin offenbart.
Eine Beleuchtungseinrichtung ist beispielsweise in der DE 39 06 555 A1 der Anmelderin offenbart.
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Vorrichtungen und Verfahren bereitzustellen, welche insbesondere auch für eine Dunkelfeldaufnahme geeignet sind.
Diesbezüglich werden eine Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie ein Verfahren nach Anspruch 18 oder 19 bereitgestellt. Die Unteransprüche definieren weitere Ausführungsformen.
Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Vorrichtung zur Bildaufnahme bereitgestellt, umfassend: eine Bildaufnahmeeinrichtung und
eine um eine optische Achse der Bildaufnahmeeinrichtung herum angeordnete
Beleuchtungseinrichtung, wobei die Beleuchtungseinrichtung eine Aussparung aufweist, um einen Durchgang von Licht zu der Bildaufnahmeeinrichtung zu ermöglichen, und wobei die Beleuchtungseinrichtung eine Vielzahl von unabhängig ansteuerbarer Beleuchtungsabschnitte aufweist;
wobei die Bildaufnahmeeinrichtung und die Beleuchtungseinrichtung auf einer gleichen Seite einer Probenebene der Bildaufnahmeeinrichtung angeordnet sind; und
wobei ein Winkel zwischen benachbarten Beleuchtungsabschnitten der
Beleuchtungseinrichtung von der Probenebene aus gesehen kleiner oder gleich ist als ein durch eine numerische Apertur der Bildaufnahmeeinrichtung definierter Winkel. Durch die Verwendung einer derart um die optische Achse der Bildaufnahmeeinrichtung herum angeordneten Beleuchtungseinrichtung mit den unabhängig ansteuerbaren
Beleuchtungsabschnitten kann insbesondere eine Dunkelfeldbeleuchtung aus verschiedenen Richtungen realisiert werden. Durch die Wahl der Winkel wie oben definiert kann eine vorteilhafte Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen insbesondere für eine spätere
Auflösungserhöhung durch Kombination von Einzelbildern geschaffen werden. Zu bemerken ist, dass der Winkel zwischen benachbarten Beleuchtungsabschnitten für verschiedene
Beleuchtungsabschnitte variieren kann, solange er kleiner oder gleich dem durch die
numerische Apertur der Bildaufnahmeeinrichtung definierten Winkel bleibt. Beispielsweise kann der Winkel bei kontantem Abstand zwischen benachbarten Beleuchtungsabschnitten mit zunehmendem Abstand von der optischen Achse der Bildaufnahmeeinrichtung kleiner werden, oder die Abstände zwischen den Beleuchtungsabschnitten können so gewählt sein, dass der Winkel konstant bleibt. Auch andere Arten der Variation sind möglich.
Der Winkel zwischen benachbarten Beleuchtungsabschnitten der Beleuchtungseinrichtung kann dabei um mindestens 10%, um mindestens 20%, um mindestens 30% oder um
mindestens 50% kleiner sein als der durch die numerische Apertur der Bildaufnahmeeinrichtung definierte Winkel.
Ein Verhältnis eines Abstands der Bildaufnahmeeinrichtung zu der Probenebene zu einem Abstand der Beleuchtungseinrichtung zu der Probenebene kann in einem Bereich zwischen 1 und 1 ,5 liegen, ist jedoch nicht hierauf beschränkt.
So können also Beleuchtungseinrichtung und Bildaufnahmeeinrichtung in einem ähnlichen Abstand von der Probenebene und somit von der Probe angeordnet sein.
Die Vielzahl von Beleuchtungsabschnitten kann eine Vielzahl von Lichtquellenelementen z.B. Leuchtdioden umfassen.
Durch die Verwendung einer Vielzahl von Lichtquellenelementen kann die Beleuchtung flexibel eingestellt werden. Insbesondere kann eine Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen, unter verschiedenen Winkeln und durch Einschalten mehrerer Leuchtdioden gleichzeitig auch mit verschiedener Intensität realisiert werden.
Die Lichtquellenelemente können einzeln und/oder segmentweise ansteuerbar sein, um so die Vielzahl unabhängig ansteuerbarer Beleuchtungsabschnitte zu realisieren. Die Größe und Form der Segmente kann variierbar sein, z.B. durch Zusammenfassung unterschiedlicher Anzahlen von Lichtquellenelementen zu einem Segment. So kann z.B. der Abstand zwischen den Segmenten und so der oben erwähnte Winkel zwischen benachbarten
Beleuchtungsabschnitten der Beleuchtungseinrichtung eingestellt werden.
Unterschiedliche Lichtquellenelemente können dabei unterschiedliche Eigenschaften hinsichtlich Spektralbereich und/oder Polarisation aufweisen, so dass Bildaufnahmen mit Beleuchtung in unterschiedlichen Spektralbereichen oder mit unterschiedlichen Polarisationen erfolgen können. Als Alternative zu einzelnen Lichtquellenelementen kann die Beleuchtungseinrichtung auch eine flächige Lichtquelle und wahlweise ansteuerbare Abschattungselemente zum Abdunkeln jeweils eines Teils der flächigen Lichtquelle umfassen. Die flächige Lichtquelle kann dabei eben, aber auch gewölbt oder anders geformt sein.
Die Beleuchtungseinrichtung kann ringförmig mit einem Innendurchmesser und einem
Außendurchmesser sein, wobei der Innendurchmesser die Aussparung definiert. Auf diese Weise kann aus verschiedenen Richtungen beleuchtet werden. Die Vorrichtung kann eine weitere Beleuchtungseinrichtung, wobei Licht von der weiteren Beleuchtungseinrichtung in einen Strahlengang der Bildaufnahmeeinrichtung einkoppelbar ist. Hierdurch kann zusätzlich eine Hellfeldbeleuchtung realisiert werden.
Die weitere Beleuchtungseinrichtung kann ein bewegliches Lichtquellenelement umfassen.
Alternativ kann die weitere Beleuchtungseinrichtung eine Vielzahl unabhängig ansteuerbarer Beleuchtungsabschnitte umfassen.
Auf diese Weise kann auch eine Hellfeldbeleuchtung innerhalb des durch die numerische Apertur der Bildaufnahmevorrichtung möglichen Bereichs aus verschiedenen Richtungen und/oder unter verschiedenen Winkeln erfolgen.
Die Beleuchtungseinrichtung und/oder die weitere Beleuchtungseinrichtung können beweglich sein, z.B. in einer Ebene parallel zu der Probenebene oder senkrecht hierzu. Die Bewegung kann auch ein Verkippen oder eine Drehbewegung umfassen. Bei manchen
Ausführungsbeispielen können auch verschiedene Teile, z.B. verschiedene
Beleuchtungsabschnitte, der Beleuchtungseinrichtung und/oder der weiteren
Beleuchtungseinrichtung relativ zueinander beweglich sein. Die Vorrichtung kann weiter eine weitere Bildaufnahmeeinrichtung umfassen, wobei sich die weitere Bildaufnahmeeinrichtung hinsichtlich numerischer Apertur, Arbeitsabstand,
Vergrößerung und/oder Auflösung unterscheidet. So können Bildaufnahmen mit verschiedenen Eigenschaften erfolgen. Die weitere Bildaufnahmeeinrichtung kann bezüglich der Bildaufnahmeeinrichtung auf einer gegenüberliegenden Seite der Probenebene angeordnet sein. So können sowohl
Durchlichtaufnahmen als auch Auflichtaufnahmen durchgeführt werden.
Die Vorrichtung kann eine zusätzliche Beleuchtungseinrichtung umfassen, deren Licht in einem Strahlengang der weiteren Beleuchtungseinrichtung einkoppelbar ist. So können hinsichtlich der Beleuchtung mehr Variationsmöglichkeiten realisiert werden.
Die Vorrichtung kann weiter eine Steuereinrichtung umfassen, wobei die Steuereinrichtung eingerichtet ist, die Beleuchtungseinrichtung sequenziell zur Aktivierung verschiedener Beleuchtungsabschnitte anzusteuern, um eine Probe in der Probenebene unter verschiedenen Winkeln und/oder aus verschiedenen Richtungen zu beleuchten, und die
Bildaufnahmeeinrichtung anzusteuern, für die verschiedenen Ansteuerungen der
Beleuchtungseinrichtung eine entsprechende Vielzahl von Bildern zu erhalten.
Durch die Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen können insbesondere Reflexe korrigiert werden, die dadurch entstehen, dass die Beleuchtung auf der gleichen Seite angeordnet ist wie die Bildaufnahmeeinrichtung.
Die Steuereinrichtung kann weiter eingerichtet sein, die Vielzahl von Bildern zu einem
Ergebnisbild zu kombinieren.
Beim Kombinieren kann durch die Steuereinrichtung eines oder mehrere der Folgenden ausgeführt werden:
- eine Reflexkorrektur
- eine Auflösungsverbesserung,
- eine Kontrastverbesserung,
- eine Bestimmung einer z-Karte der Probe,
- ein Bestimmen eines Phasenkonstrastbilds,
- eine Erhöhung eines Schärfentiefenbereichs. So können Bilder mit verbesserten Eigenschaften erzeugt werden.
Die Steuereinrichtung kann weiter eingerichtet sein, eine Qualität des Ergebnisbildes zu bewerten und abhängig von der Bewertung die sequenzielle Ansteuerung der
Beleuchtungseinrichtung und/oder eine Auswahl von Bildern zum Kombinieren zu modifizieren. So können Einstellungen dynamisch in Abhängigkeit von einem erzielten Ergebnis beim Kombinieren und ggfs. einem gewünschten Ergebnis angepasst werden.
Gemäß einem zweiten Aspekt wird ein Verfahren zur Bildaufnahme bereitgestellt, umfassend: Aufnehmen einer Vielzahl von Bildern mit der Vorrichtung wie oben beschrieben, wobei für verschiedene Bilder der Vielzahl von Bildern unterschiedliche Beleuchtungsabschnitte der Beleuchtungseinrichtung der Vorrichtung aktiviert werden, und
Kombinieren der Vielzahl von Bildern zu einem Ergebnisbild mit verbesserten
Bildeigenschaften.
Gemäß einem dritten Aspekt wird ein Verfahren zur Bildaufnahme bereitgestellt, umfassend:
- Aufnehmen einer Vielzahl von Bildern mit unterschiedlichen Beleuchtungsrichtungen,
- Auswählen von zu kombinierenden Bildern aus der Vielzahl von Bildern,
- Bestimmen von überstrahlten Bildanteilen in den zu kombinierenden Bildern, und
- Kombinieren der zu kombinierenden Bilder zu einem Ergebnisbild mit reduzierten Reflexen, wobei in den zu kombinierenden Bildern zumindest einige der überstrahlten
Bildanteile beim Kombinieren ausgelassen werden.
Das Verfahren nach kann weiterhin umfassen:
- Bestimmen, ob die überstrahlten Bildanteile in den zu kombinierenden Bildern die gleiche Position haben,
wobei beim Kombinieren der zu kombinierenden Bilder diejenigen Bildanteile
ausgelassen werden, die in den zu kombinierenden Bildern nicht die gleiche Position haben.
Das Verfahren kann weiterhin umfassen:
- Auswählen von weiteren zu kombinierenden Bildern aus der Vielzahl von Bildern, wobei die weiteren zu kombinierenden Bilder verschieden sind von den zu kombinierenden
Bildern, und
- Kombinieren der weiteren zu kombinierenden Bilder, sodass diese einen erhöhten Bildkontrast aufweisen. Das Aufnehmen der weiteren zu kombinierenden Bilder aus der Vielzahl von Bildern kann durch das Auswählen der weiteren zu kombinierenden Bilder ausgelöst werden.
Das Verfahren kann weiterhin umfassen:
- Durchführen einer Optimierung zum Bereitstellen von Kombinationsparametern für das Kombinieren der weiteren zu kombinierenden Bilder, wobei die Kombinationsparametern gewährleisten, dass das Ergebnisbild den erhöhten Bildkontrast als Optimierungskriterium erfüllt.
Für verschiedene Bilder der Vielzahl von Bildern mit unterschiedlichen Beleuchtungsrichtungen können dabei unterschiedliche Beleuchtungsabschnitte der Beleuchtungseinrichtung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 17 aktiviert werden.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1A ein Blockdiagramm einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel,
Fig. 1 B ein Diagramm zur Veranschaulichung einer Anordnung von Beleuchtungsabschnitten in dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1A,
Fig. 2A eine schematische Querschnittsansicht einer Vorrichtung gemäß einem
Ausführungsbeispiel,
Fig. 2B eine Draufsicht auf eine Beleuchtungseinrichtung der Vorrichtung der Fig. 2A,
Fig. 3 eine Querschnittsansicht einer Vorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
Fig. 4 eine Querschnittsansicht einer Vorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel,
Fig. 5A eine Querschnittsansicht einer Vorrichtung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel, Fig. 5B eine schematische Ansicht einer Beleuchtungseinrichtung des Ausführungsbeispiels der Fig. 5A,
Figuren 6A und 6B schematische Ansichten einer Beleuchtungseinrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel,
Figuren 7A bis 7C Darstellungen zur Veranschaulichung einer möglichen Ansteuerung der Beleuchtungseinrichtung der Figuren 6A und 6B,
Fig. 8 eine schematische Querschnittsansicht einer Vorrichtung gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel,
Fig. 9 eine schematische Querschnittsansicht einer Vorrichtung gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel, Figuren 10 bis 12 Detailansichten verschiedener Implementierungsbeispiele,
Fig. 13A und 13B Flussdiagramme zur Veranschaulichung von Verfahren gemäß mancher Ausführungsbeispiele, und
Figuren 14 bis 21 Beispielbilder zur Veranschaulichung der Wirkung verschiedener
Ausführungsbeispiele.
Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung detailliert erläutert. Diese Ausführungsbeispiele sind nicht als einschränkend auszulegen, sondern dienen lediglich der Veranschaulichung. Insbesondere ist eine Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit einer Vielzahl von Merkmalen oder Elementen nicht dahingehend auszulegen, dass alle diese Merkmale zur Implementierung von Ausführungsbeispielen notwendig sind. Vielmehr können andere Ausführungsbeispiele weniger Merkmale als dargestellt und/oder alternative Merkmale aufweisen. Zudem können zusätzlich zu den dargestellten und beschriebenen Merkmalen und Elementen weitere Merkmale und Elemente vorhanden sein, beispielsweise in herkömmlichen Vorrichtungen zur Bildaufnahme verwendete Elemente.
Merkmale oder Elemente verschiedener Ausführungsbeispiele können miteinander kombiniert werden, sofern nichts anderes angegeben ist. Variationen und Abwandlungen, welche für eines der Ausführungsbeispiele beschrieben werden, können auch auf andere Ausführungsbeispiele anwendbar sein, sofern nichts anderes angegeben ist.
In Fig. 1A ist ein Blockdiagramm einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 A dient eine Bildaufnahmeeinrichtung 14 dazu, ein Bild einer Probe 12 aufzunehmen, welche in einer Probenebene 1 1 angeordnet ist. Die Bildaufnahmeeinrichtung 14 der Vorrichtung 10 kann dabei beispielsweise ein
Mikroskopobjektiv mit einem daran gekoppelten Bildsensor umfassen, kann aber auch zusätzlich oder alternativ eine Kameraeinrichtung zur Anfertigung makroskopischer
Übersichtsbilder umfassen. Die Anwendung der Erfindung ist also nicht auf makroskopische oder mikroskopische Bilder beschränkt, sondern kann auf beide Arten von Bildern angewendet werden.
Ein Abstand zwischen der Bildaufnahmeeinrichtung 14 und der Probenebene 1 1 ist mit Hobj angegeben. Dieser Abstand kann beispielsweise von der Probenebene 1 1 zu einer der Probe am nächsten liegenden Linse der Bildaufnahmeeinrichtung 14 oder zu einem anderen geeigneten Teil der Bildaufnahmeeinrichtung 14 gemessen werden.
Zudem weist die Vorrichtung 10 der Fig. 1A eine Beleuchtungseinrichtung 13 auf. Die
Beleuchtungseinrichtung 13 kann eine Vielzahl von einzeln und/oder in Gruppen (auch als Segmente bezeichnet) ansteuerbaren Lichtquellenelementen, beispielsweise Leuchtdioden, umfassen, welche im Wesentlichen konzentrisch um die Bildaufnahmeeinrichtung 14 herum angeordnet sind. Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Lichtquellenelemente symmetrisch zu einer optischen Achse der Bildaufnahmeeinrichtung 14 angeordnet, so dass jedes
Lichtquellenelement ein zugeordnetes komplementäres Lichtquellenelement hat, welches auf einer gedachten Linie liegt, die durch das Lichtquellenelement, das hierzu komplementäre Lichtquellenelement und die optische Achse geht, wobei das Lichtquellenelement und das komplementäre Lichtquellenelement den gleichen Abstand zu der optischen Achse aufweisen.
Statt einzelner Lichtquellenelemente kann die Beleuchtungseinrichtung 13 auch eine flächige Lichtquelle und ansteuerbare Abschattungselemente aufweisen, um einzelne Teile der flächigen Lichtquelle wahlweise abzudunkeln. Hierdurch kann im Wesentlichen die gleiche Ansteuerbarkeit erreicht werden wie durch einzelne Lichtquellenelemente.
Dabei kann die Beleuchtungseinrichtung 13 wie in Fig. 1A dargestellt eine Öffnung aufweisen, um einen Durchgang von Licht von der Probe 12 und somit eine Bildaufnahme der Probe 12 durch die Bildaufnahmeeinrichtung 14 zu ermöglichen. Ein Abstand der
Beleuchtungseinrichtung 13 zu der Probenebene 1 1 ist dabei in Fig. 1 mit H bezeichnet. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind die Bildaufnahmeeinrichtung 14 und die Beleuchtungseinrichtung 13 auf derselben Seite der Probenebene 1 1 angeordnet, sodass die Beleuchtung in Reflexion erfolgt (im Gegensatz zu einer Durchlichtbeleuchtung). Ein Verhältnis von Hobj zu H kann dabei im Bereich von 1 bis 1 ,5 liegen, ist jedoch nicht hierauf beschränkt.
Bei Ausführungsbeispielen sind dabei Abstände zwischen einzeln ansteuerbaren benachbarten Beleuchtungsabschnitten, z.B. einzelnen Lichtquellenelementen, Abschattungselementen oder Gruppen hiervon, passend zu einer numerischen Apertur der Bildaufnahmeeinrichtung 14 gewählt. Dies wird unter Bezugnahme auf die Fig. 1 B erläutert, welche einen Ausschnitt der Fig. 1A zeigt.
Mit 13A und 13B sind in Fig. 1 B zwei benachbarte Beleuchtungsabschnitte der
Beleuchtungseinrichtung 13 bezeichnet, wobei dies nur als Beispiel zu sehen ist. Mit 18 ist ein Winkel zwischen diesen Beleuchtungsabschnitten von einem Punkt der Probenebene 1 1 gesehen bezeichnet. Mit 17 ist ein Winkel von diesem Punkt der Probenebene bezeichnet, der der numerischen Apertur der Bildaufnahmeeinrichtung 14 zugeordnet ist. Bei
Ausführungsbeispielen sind die Beleuchtungsabschnitte so angeordnet und/oder gewählt, dass der Winkel 17 kleiner oder gleich dem Winkel 18 ist, bevorzugt 10% kleiner, 20% kleiner, 30% kleiner oder 50% kleiner. Dies hat Vorteile bei einer Kombination von Bildern zur
Auflösungserhöhung wie später beschrieben. Zu bemerken ist, dass der Winkel 18 für verschiedene Beleuchtungsabschnitte 13A, 13B variieren kann, solange er kleiner oder gleich dem durch die numerische Apertur der Bildaufnahmeeinrichtung definierten Winkel 17 bleibt. Beispielsweise kann der Winkel bei kontantem Abstand zwischen benachbarten
Beleuchtungsabschnitten 13A, 13B mit zunehmendem Abstand von der optischen Achse der Bildaufnahmeeinrichtung 14 kleiner werden, oder die Abstände zwischen den
Beleuchtungsabschnitten 13A, 13B können so gewählt sein, dass der Winkel konstant bleibt. Auch andere Arten der Variation sind möglich.
Die Beleuchtungseinrichtung 13 wird bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 durch eine
Steuereinrichtung 15 gesteuert. Die Steuereinrichtung 15 kann beispielsweise als entsprechend programmierter Computer oder als entsprechend programmierte MikroSteuerung implementiert sein. Es sind jedoch auch andere Implementierungen in Software, Firmware, Hardware oder Kombinationen hiervon möglich.
Zudem steuert die Steuereinrichtung 15 die Bildaufnahmeeinrichtung 14 und empfängt Bilder von dieser.
Zur Bildaufnahme kann die Steuereinrichtung 15 die Beleuchtungseinrichtung 13 insbesondere derart ansteuern, dass sequenziell verschiedene Segmente der Beleuchtungseinrichtung 13 die Probe 12 beleuchten. Somit wird die Probe 12 nacheinander aus verschiedenen Richtungen und/oder unter verschiedenen Winkeln beleuchtet. Für jede dieser Beleuchtungsrichtungen und/oder Beleuchtungswinkel wird von der Bildaufnahmeeinrichtung 14 ein Bild aufgenommen. Die Steuereinrichtung 15 kombiniert diese Bilder zu einem Ergebnisbild, welches beispielsweise hinsichtlich Schärfe, Kontrast oder Reflexen verbesserte Eigenschaften verglichen mit den Einzelbildern aufweist. Durch geeignete Kombination der Bilder können insbesondere Reflexe, welche durch die Beleuchtung der Beleuchtungseinrichtung 13 entstehen (d.h. dadurch, dass die Beleuchtung von der gleichen Seite der Probe her erfolgt wie die Bildaufnahme), aus dem Ergebnisbild zumindest größtenteils herausgerechnet werden, sodass auf diese Weise die Bildqualität verbessert werden kann. Beispiele hierfür werden später noch näher erläutert. Das Ergebnisbild und/oder die Einzelbilder können auf einer Anzeige 16 dargestellt werden und/oder zur späteren Verwendung abgespeichert werden.
Detaillierte Ausführungsbeispiele derartiger Vorrichtungen 10 werden nunmehr unter
Bezugnahme auf die Figuren 2 bis 5 näher erläutert. In diesen Figuren ist eine Darstellung einer Steuereinrichtung und einer Anzeige wie der Steuereinrichtung 15 und der Anzeige 16 der Fig. 1 weggelassen. Derartige Komponenten können jedoch auch in den Ausführungsbeispielen der Figuren 2 bis 5 bereitgestellt sein. Die Ausführungsführungsbeispiele der Figuren 2 bis 5 konzentrieren sich diesbezüglich auf eine Bildaufnahmeeinrichtung und vor allem auf eine verwendete Beleuchtungseinrichtung.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2A ist eine Kameraeinheit 20 zur Aufnahme eines Bildes einer Probe bereitgestellt, wobei die Probe in einer Probenebene 22 anzuordnen ist. Ein
Abstand der Kameraeinheit 20 von der Probenebene 22 ist wie in Fig. 1 mit Hobj bezeichnet. Die Kameraeinheit 20 der Fig. 2 umfasst eine Optik sowie einen Bildsensor. Zudem ist eine Beleuchtungseinrichtung 21 bereitgestellt, um eine Probe in der Probenebene 22 aus verschiedenen Richtungen und/oder unter verschiedenen Winkeln beleuchten zu können. Ein Abstand der Beleuchtungseinrichtung 21 von der Probenebene 22 ist mit H bezeichnet. Wie bei der Fig. 1 sind also Kameraeinheit 20 einer Bildaufnahmeeinrichtung und die
Beleuchtungseinrichtung 21 auf der gleichen Seite der Probenebene 22 angeordnet. Ein Verhältnis von Hobj zu H kann wie bei Fig. 1 im Bereich von 1 ,5 bis 1 liegen, ist jedoch nicht hierauf beschränkt.
Die Fig. 2B zeigt eine Draufsicht auf die Beleuchtungseinrichtung 21 in einer x-y-Ebene parallel zu der Probenebene 22. In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2B ist die
Beleuchtungseinrichtung 21 scheibenförmig mit einer zentralen Aussparung, welche einen Radius Rin aufweist. Der Radius der Scheibe beträgt Rout. In dem Bereich der Scheibe kann eine Vielzahl einzelner Lichtquellenelemente, beispielsweise Leuchtdioden, angeordnet sein. Es ist jedoch auch eine flächige Beleuchtung, beispielsweise eine flächige OLED-Beleuchtung, mit einzeln schaltbaren Bildpunkten oder eine andere Art von Beleuchtung, bei welcher Segmente oder Teile wahlweise ein- und ausgeschaltet werden können, möglich. Mit r ist ein Radius zu einem bestimmten Punkt der Beleuchtungseinrichtung, beispielsweise zu einer Position eines Lichtquellenelements, bezeichnet. Dabei gilt Rin < r < Rout. Der Außenradius Rout bestimmt dabei einen maximalen Beleuchtungswinkel zur Senkrechten (z-Achse in Fig. 2A) gemessen. Je größer Rout, desto größer kann ein verwendeter Beleuchtungswinkel sein. Der
Innendurchmesser Rin hängt von den vorderen Abmessungen des Objektivs 20, dem Abstand zwischen der Kameraeinheit 20 und der Beleuchtungseinrichtung 21 sowie einem Winkel, unter dem die Kameraeinheit 20 eine in der Probenebene 22 angeordnete Probe betrachtet, ab.
Konkretere Beispiele für die Beleuchtungseinrichtung 21 werden später noch unter Bezugnahme auf die Figuren 6 und 7 näher erläutert. Die Beleuchtungseinrichtung 21 kann somit insbesondere der Dunkelfeldbeleuchtung dienen, da direkte Reflexionen (mit
Einfallswinkel = Ausfallswinkel) nicht zu der Kameraeinheit 20 gelangen.
Die Form der Beleuchtungseinrichtung 21 in Fig. 2B ist lediglich als Beispiel zu verstehen, und es können auch andere Formen, beispielsweise quadratische, rechteckige, ellipsenförmige, sternförmige oder andere Grundformen verwendet werden, über die einzelne
Lichtquellenelemente verteilt sind oder welche einzeln schaltbare Segmente enthalten. Durch die wahlweise Aktivierung und Deaktivierung von Lichtquellenelementen oder Segmenten der Beleuchtung kann eine Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen, unter verschiedenen Winkeln und/oder mit unterschiedlichen Intensitäten (beispielsweise durch Aktivierung von unterschiedlichen Anzahlen von Lichtquellenelementen) realisiert werden. Es sind mehrere Öffnungen oder Aussparungen möglich, wenn in einer Anordnung mehrere Objektive oder mehrere andere Bildaufnahmeeinrichtungen verwendet werden. Auch die Form der Aussparung kann variieren und kann beispielsweis an eine Form und Größe eines verwendeten Objektivs oder einer verwendeten anderen Bildaufnahmeeinrichtung angepasst sein. Auch eine nicht- planare Anordnung von Lichtquellenelementen ist möglich. Die Figuren 3 bis 5 zeigen Abwandlungen der Vorrichtung der Fig. 2. Um Wiederholungen zu vermeiden, tragen gleiche Elemente die gleichen Bezugszeichen und werden nicht wiederholt erläutert. Variationen und Abwandlungen, welche unter Bezugnahme auf die Figuren 1 und 2 diskutiert wurden, sind auch auf die Figuren 3 bis 5 anwendbar. In der Fig. 3 ist statt der Kameraeinheit 20 ein Objektiv 30 sowie ein Bildsensor 31 zum
Aufnehmen von Bildern dargestellt. Das Objektiv 30 kann beispielsweise ein Mikroskopobjektiv zur Aufnahme mikroskopischer Bilder oder auch ein herkömmliches Objektiv zur Aufnahme makroskopischer Übersichtsbilder sein. Ansonsten entspricht das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 dem Ausführungsbeispiel der Fig. 2A.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist zusätzlich zu der Beleuchtungseinrichtung 21 , welche wie beschrieben eine Beleuchtung für Dunkelfeldmessungen erzeugen kann, eine weitere Beleuchtungseinrichtung 40 bereitgestellt. Licht von der Beleuchtungseinrichtung 40 wird durch einen Strahlteiler 41 in das Objektiv 30 eingespiegelt und kann somit als koaxiale Hellfeldbeleuchtung einer Probe dienen. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 ist dabei die Beleuchtungseinrichtung 40 durch eine einzelne Lichtquelle realisiert, welche beispielsweise
beweglich sein kann, um eine Hellfeldbeleuchtung aus verschiedenen Richtungen zu realisieren. Es können auch mehrere einzelne Lichtquellen, die einzeln schaltbar sind, verwendet werden. Ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einer weiteren Beleuchtungseinrichtung 50 ist in Fig. 5A dargestellt. Die Fig. 5B zeigt eine Draufsicht auf die weitere Beleuchtungseinrichtung 50. Diese ist im Falle der Fig. 5B im Wesentlichen scheibenförmig implementiert, wobei über die Scheibe eine Vielzahl einzelner diskreter Lichtquellenelemente, beispielsweise Leuchtdioden, verteilt sein kann. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann die weitere Beleuchtungseinrichtung 50 ein Display mit einzeln schaltbaren Lichtpunkten, beispielsweise ein OLED-Display, sein. Durch wahlweise Aktivierung verschiedener Lichtquellen kann wiederum eine Hellfeldbeleuchtung aus verschiedenen Richtungen erzeugt werden. Licht von der weiteren Beleuchtungseinrichtung 50 wird wie in Fig. 4 über den Strahlteiler 30 in das Objektiv 30 eingespiegelt. Einzelne
Lichtquellenelemente der weiteren Beleuchtungseinrichtung 50 können in irgendeiner
Reihenfolge oder Anordnung relativ zueinander aufweisen und können auch verschiedene
Größen aufweisen oder verschiedene Raumwinkel ausleuchten. Einzelne Lichtquellenelemente können in einem rechteckigen oder kreisförmigen Raster angeordnet sein, mit gleichförmigen oder variierenden Abständen von Gruppen von Lichtquellenelementen oder einzelner
Lichtquellenelemente zueinander und/oder von einem Mittelpunkt der Beleuchtungseinrichtung 50. Die weitere Beleuchtungseinrichtung 50 kann planar oder eine Kombination planarer Elemente sein oder kann eine sphärische oder asphärische Form aufweisen, auf der die Lichtquellenelemente angeordnet sind. Die Größe der Lichtquellenelemente der weiteren Beleuchtungseinrichtung 50 kann gewählt sein, dass sie eine rückseitige Fokusebene der Optik 30 ausfüllt, nicht ganz ausfüllt oder über diese hinausragt. Die individuellen
Lichtquellenelemente der weiteren Beleuchtungseinrichtung 50 können alle gleichzeitig oder individuell oder in Gruppen ein- und ausgeschaltet werden, je nach Bedarf für eine bestimmte Messung wie beispielsweise Hellfeldmessung, Kontrastverbesserung oder Erlangen einer z- Information der Probe. Die weitere Beleuchtungseinrichtung 40, 50 der Figuren 4 und 5 kann unabhängig von der
Beleuchtungseinrichtung 21 angesteuert werden, beispielsweise für verschiedene Messungen, oder gemeinsam mit dieser angesteuert werden, um eine kombinierte Hell- und
Dunkelfeldbeleuchtung zu realisieren. Dies kann für die später beschriebene
Kontrastverbesserung, Auflösungssteigerung und/oder Erhöhung eines Schärfentiefenbereichs vorteilhaft sein.
Beispielsweise kann die Hellfeldbeleuchtung unter Benutzung der weiteren
Beleuchtungseinrichtung 40 oder 50 erfolgen, womit zu der Beleuchtungseinrichtung 21 komplementäre Beleuchtungswinkel realisiert werden, unter denen zusätzliche Bilder für eine spätere Auflösungsverbesserung aufgenommen werden können. Bei manchen
Ausführungsbeispielen ist wie erwähnt die Beleuchtungseinrichtung 40 beweglich oder die Beleuchtungseinrichtung 50 in verschiedenen Segmenten ansteuerbar, um verschiedene Beleuchtungswinkel durch das Objektiv 30 zu realisieren.
Die Beleuchtungseinrichtung 21 und/oder die weitere Beleuchtungseinrichtung 40 oder 50 können Lichtquellenelemente in dem gleichen Spektralbereich oder verschiedene
Kombinationen einzelner Lichtquellenelemente mit unterschiedlichen spektralen Eigenschaften aufweisen. Indem diese Lichtquellenelemente einzeln ansteuerbar sind, kann in einem derartigen Fall dann auch die spektrale Zusammensetzung der Beleuchtung wahlweise geändert werden. Verschiedene Lichtquellenelemente können auch bei manchen
Ausführungsbeispielen unterschiedliche Polarisationen des abgestrahlten Lichts und/oder unterschiedliche Divergenzen der abgestrahlten Lichtstrahlen aufweisen, um so die
Beleuchtung je nach Bedarf variieren zu können.
Die Beleuchtungseinrichtung 21 und/oder die weitere Beleuchtungseinrichtung 40, 50 können beweglich sein, z.B. in einer Ebene parallel zu der Probenebene oder senkrecht hierzu. Die Bewegung kann auch ein Verkippen oder eine Drehbewegung umfassen. Bei manchen Ausführungsbeispielen können auch verschiedene Teile, z.B. verschiedene
Beleuchtungsabschnitte, der Beleuchtungseinrichtung 21 und/oder der weiteren
Beleuchtungseinrichtung 40, 50 relativ zueinander beweglich sein.
Als Nächstes werden Beispiele für Beleuchtungseinrichtungen, insbesondere für eine
Beleuchtungseinrichtung wie die in der Fig. 2A dargestellte Beleuchtungseinrichtung 21 mit einer ringförmigen Anordnung von Lichtquellenelementen, unter Bezugnahme auf die Figuren 6 und 7 näher erläutert.
Die Fig. 6A zeigt eine Beleuchtungseinrichtung 60, bei welcher eine Vielzahl von Leuchtdioden 61 in Ringform wie bereits unter Bezugnahme auf Fig. 2B diskutiert angeordnet sind. Bei der Beleuchtungseinrichtung 60 sind die einzelnen Leuchtdioden 61 dabei mit gleichförmigem Abstand dx in x-Richtung und gleichförmigem Abstand dy in y-Richtung angeordnet, dx kann gleich oder ungleich dy sein. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind insgesamt 631 Leuchtdioden bereitgestellt, wobei bei anderen Ausführungsbeispielen andere Anzahlen von
Leuchtdioden verwendet werden können. Die Leuchtdioden können insbesondere Weißlicht- Leuchtdioden sein, können aber auch farbige Leuchtdioden (beispielsweise rote, grüne und/oder blaue Leuchtdioden) umfassen, dx und dy können beispielsweise etwa im Bereich von 2-2,5 mm gewählt werden. Der Abstand zwischen den Leuchtdioden kann beispielsweise wie oben unter Bezugnahme auf Fig. 1 B erläutert passend zu einer numerischen Apertur einer Bildaufnahmeeinrichtung, beispielsweise des Objektivs 30 der Figuren 3 bis 5 oder der
Kameraeinheit 20 der Fig. 2A, gewählt werden. Der obige Wert von 2,5 mm kann beispielsweise passend für eine vergleichsweise kleiner numerische Apertur im Bereich von 0,005
beispielsweise bei einer Übersichtskamera sein. Bei größeren numerischen Aperturen kann ein größerer Abstand zwischen den Leuchtdioden gewählt werden, oder es kann nur ein Teil der Leuchtdioden 61 benutzt werden. Statt Leuchtdioden können auch andere
Lichtquellenelemente verwendet werden.
Für manche Messungen können Segmente von Leuchtdioden 61 zusammen ein- oder ausgeschaltet werden. Als Beispiel sind in Fig. 6B acht Segmente 62, mit 1 bis 8
durchnummeriert, dargestellt. Die Leuchtdioden jedes Segments können für manche
Messungen gemeinsam ein- und ausgeschaltet werden. Bei dem dargestellten Beispiel können die Segmente 2, 4, 5 und 7 beispielsweise jeweils 10x10 Leuchtdioden umfassen, die
Segmente 1 , 3 und 6 können jeweils 58 Leuchtdioden umfassen und das Segment 8 kann 57 Leuchtdioden umfassen. Diese Zahlen dienen jedoch lediglich als Beispiel, und je nach
Ausgestaltung der Beleuchtungseinrichtung kann eine andere Aufteilung in Segmente mit anderen Anzahlen von Lichtquellenelementen verwendet werden, die auch dynamisch angepasst werden kann. Dies wird später unter Bezugnahme auf Fig. 13B beschrieben. Um ein Ergebnisbild mit verbessertem Kontrast oder eine Berechnung von Kontrasten in einem Mikroskopbild durchführen zu können, werden bei Ausführungsbeispielen nacheinander mehrere Bilder aufgenommen, wobei für jedes Bild ein anderes der Segmente 62 aktiv ist. Diese Bilder können dann kombiniert werden, beispielsweise um ein Ergebnisbild mit gesteigertem Kontrast zu erhalten, oder ausgewertet werden, um einen Kontrast zu bestimmen. Die Aufteilung in Segmente der Fig. 6B dient ebenso nur als Beispiel, und es kann auch eine andere Aufteilung, beispielsweise mit einer anderen Anzahl von Segmenten, verwendet werden.
In anderen Fällen können auch kleinere Segmente oder einzelne Leuchtdioden geschaltet werden, um beispielsweise eine Beleuchtung aus unterschiedlichen Richtungen unter mehreren verschiedenen Winkeln zu realisieren. Ein Beispiel ist in den Figuren 7A bis 7C gezeigt, bei
welchem die Leuchtdioden gemäß der Anordnung in Zeilen wie durch Pfeile angedeutet sequenziell eingeschaltet werden. So ist in Fig. 7A eine Leuchtdiode 70A eingeschaltet, in Fig. 7B, welche einen späteren Zeitpunkt zeigt, eine Leuchtdiode 70B eingeschaltet, und zu einem noch späteren Zeitpunkt, den Fig. 7C zeigt, eine Leuchtdiode 70C eingeschaltet. Statt einem sequenziellen Einschalten gemäß den Zeilen kann auch ein sequenzielles Einschalten gemäß Spalten oder auch ein zufälliges sequenzielles Einschalten der Leuchtdioden erfolgen.
Eine derartige Beleuchtung mit einzelnen Lichtquellenelementen, die ein- und ausgeschaltet werden, kann beispielsweise zur Auflösungsverbesserung oder zur Bestimmung eines
Höhenprofils einer Probe (d.h. z-lnformation) zum Zwecke einer Autofokuseinstellung,
Neufokussierung eines Objektivs oder zur Vergrößerung einer Tiefenschärfe verwendet werden. Auch hier können mehrere Bilder aufgenommen werden, die aus verschiedenen Winkeln und/oder aus verschiedenen Richtungen beleuchtet werden, und durch Kombination der Bilder kann ein entsprechendes Ergebnisbild erzeugt werden. Auch hier werden Details später noch näher erläutert.
Durch die Einschaltung verschiedener Lichtquellenelemente können wie bereits erläutert Beleuchtungen aus verschiedenen Richtungen und Winkeln realisiert werden. Jede
Leuchtdiode definiert dabei einen bestimmten Winkel und eine bestimmte Position. Die unten stehende Tabelle zeigt Beispiele für die ersten 10 Leuchtdioden der Leuchtdiodenanordnung 61 , d.h. die Leuchtdioden der obersten Zeile, r bezeichnet dabei den Radius, wie er in Fig. 2B eingezeichnet ist, und H bezeichnet den Abstand zwischen Beleuchtungseinrichtung und Probenebene wie er ebenfalls in den Figuren 1 bis 5 eingezeichnet ist. theta bezeichnet den Beleuchtungswinkel, und R bezeichnet den Abstand der Lichtquelle von einem Schnittpunkt der optischen Achse des Systems mit der Probenebene. Der Beleuchtungswinkel theta definiert die numerische Apertur der Beleuchtung, welche in der Tabelle mit NA.illum bezeichnet ist.
Beleuchtung
# Leuchtdiode r H R theta sin(theta)
mm mm mm NA.illum
1 38,0 190 193,8 1 1 ,30 0,196
2 37,3 193,6 1 1 ,10 0,193
3 36,8 193,5 10,96 0,190
4 36,4 193,5 10,86 0,188
5 36,3 193,4 10,81 0,188
6 36,3 193,4 10,81 0,188
7 36,4 193,5 10,86 0,188
8 36,8 193,5 10,96 0,190
9 37,3 193,6 1 1 ,10 0,193
10 38,0 193,8 1 1 ,30 0,196
Die vorstehend diskutierten Vorrichtungen, bei welchen eine Beleuchtung von der gleichen Seite einer Probe erfolgt wie eine Bildaufnahme, können mit einer oder mehreren weiteren Bildaufnahmeeinrichtungen kombiniert werden, bei welchen die Probe von der jeweiligen anderen Seite aufgenommen wird. Beispiele hierfür werden nunmehr unter Bezugnahme auf die Figuren 8 und 9 erläutert. Dabei beruht die Fig. 8 auf dem Ausführungsbeispiel der Fig. 5A, und die Fig. 9 beruht auf dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3. In entsprechender Weise können zusätzliche Bildaufnahmeeinrichtungen auch in den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 , 2 oder 4 bereitgestellt werden. Elemente der Figuren 8 und 9, welche Elementen in den bereits vorstehend diskutieren Ausführungsbeispielen der Figuren 3 und 5A entsprechen, tragen die gleichen Bezugszeichen und werden nicht nochmals detailliert erläutert. In den Figuren 8 und 9 bezeichnet Hobjl den Abstand zwischen der Probenebene 22 und dem Objektiv 30 und entspricht somit dem Abstand Hobj der Figuren 1 bis 5.
Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 8 ist zusätzlich zu dem Objektiv 30 noch ein weiteres Objektiv 80 mit einem weiteren (nicht dargestellten) Bildsensor bereitgestellt, wobei das weitere Objektiv 80 bezogen auf die Probenebene 22 auf einer gegenüberliegenden Seite des Objektivs 30 angeordnet ist. Das Objektiv 30 kann dabei beispielsweise eine relativ niedrige numerische Apertur aufweisen und zur Aufnahme von Übersichtsaufnahmen dienen. Mittels der
Beleuchtungseinrichtung 21 und/oder der weiteren Beleuchtungseinrichtung 50 können
Beleuchtungen aus verschiedenen Richtungen realisiert werden, wie vorstehend beschrieben, und auf Basis einer Vielzahl aufgenommener Bilder kann dann ein Ergebnisbild berechnet werden, bei welchem ein Kontrast verbessert ist und/oder Reflexe durch die Beleuchtung korrigiert sind. Das Objektiv 80 kann eine höhere numerische Apertur aufweisen und kann ebenfalls eine Vielzahl von Bildern aufnehmen, wobei grundsätzlich die
Beleuchtungseinrichtungen 21 und 50 zur Beleuchtung dienen können. In diesem Fall werden mit dem weiteren Objektiv 80 Durchlichtbilder aufgenommen. Bei anderen
Ausführungsbeispielen kann das weitere Objektiv 80 eine eigene (in Fig. 8 nicht dargestellte) Beleuchtungseinrichtung aufweisen.
Das Objektiv 30 und das Objektiv 80 unterscheiden sich voneinander hinsichtlich des
Arbeitsabstands, der Vergrößerung, der numerischen Apertur und/oder der Auflösung, sodass Bilder mit unterschiedlichen Bildeigenschaften erhalten werden können. Mittels des weiteren Objektivs 80 können dann insbesondere Durchlichtbilder von transparenten oder
semitransparenten Proben erhalten werden, während mittels des Objektivs 30 Auflichtbilder wahlweise mit Hellfeldbeleuchtung oder Dunkelfeldbeleuchtung erhalten werden können. In beiden Fällen können Beleuchtungen unter verschiedenen Winkeln realisiert werden.
Fig. 9 zeigt eine Alternative zu dem Ausführungsbeispiel der Fig. 8, bei welchem die weitere Beleuchtungseinrichtung 50 und der Strahlteiler 41 bei dem Objektiv 30 weggelassen sind und dafür eine zusätzliche Beleuchtungseinrichtung 91 und ein Strahlteiler 90 bei dem weiteren Objektiv 80 bereitgestellt sind. Mittels der zusätzlichen Beleuchtungseinrichtung 91 , welche grundsätzlich wie die weitere Beleuchtungseinrichtung 50 ausgestaltet sein kann, ist eine Durchlichtbeleuchtung im Hellfeld für das Objektiv 30 bzw. eine Auflicht-Hellfeldbeleuchtung für das Objektiv 80 möglich. Die Beleuchtung durch die weitere Beleuchtungseinrichtung 91 kann insbesondere eine Beleuchtung für einen vergleichsweise kleinen Bildausschnitt des Objektivs 30 bereitstellen. Der Bereich verwendbarer Winkel für die Beleuchtung durch das weitere Objektiv 80, d.h. mittels der weiteren Beleuchtungseinrichtung 91 ist durch die numerische Apertur des Objektivs 80 definiert. Den Anteil des Gesichtsfelds des Objektivs 30, der so ausgeleuchtet werden kann, kann durch laterale Verschiebung der Probenebene oder
Beleuchtungseinrichtung 91 oder des Objektivs 80 vergrößert werden.
Weitere Ausführungsbeispiele werden nun unter Bezugnahme auf die Figuren 10 bis 12 erläutert. Die Fig. 10A zeigt eine Mikroskopvorrichtung 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel, und die Fig. 10B zeigt eine Detailansicht der Mikroskopvorrichtung 100 der Fig. 10A. Bei der Fig. 10 ist ein Objektiv 103 mit einer Beleuchtungseinrichtung 101 , welche wie unter
Bezugnahme auf die Figuren 6 und 7 für die Beleuchtungseinrichtung 60 erläutert ausgestaltet ist, versehen. Dabei können in der Beleuchtungseinrichtung 101 wahlweise verschiedene Segmente oder Leuchtdioden aktiviert werden. Das Objektiv 103 kann beispielsweise eine vergleichsweise niedrige numerische Apertur aufweisen und zur Aufnahme von
Übersichtsbildern dienen. Ein weiteres Objektiv 102 mit einer höheren numerischen Apertur kann dann zur Aufnahme von Detailbildern dienen. Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 10 ist dabei das Objektiv 102 mit diskreten Lichtquellenelementen 104, beispielsweise Leuchtdioden, welche konzentrisch rings um das Objektiv 102 angeordnet sind, versehen. Auch mit den Lichtquellenelementen 104 kann eine Beleuchtung aus verschiedenen Richtungen realisiert werden.
Mit dem Objektiv 103 kann dann im Betrieb eine Abfolge von Übersichtsbildern aufgenommen werden, wobei die Beleuchtungseinrichtung 101 zur Beleuchtung aus verschiedenen
Richtungen und/oder verschiedenen Winkeln angesteuert wird. Durch Kombinieren dieser Bilder kann dann beispielsweise ein reflexfreies Übersichtsbild mit vergleichsweiser niedriger Auflösung, ein reflexfreies Übersichtsbild mit verbessertem Kontrast, ein reflexfreies
Übersichtsbild mit verbesserter Auflösung durch Kombination der Bilder oder ein reflexfreies Übersichtsbild mit verbesserter Auflösung und verbessertem Kontrast bereitgestellt werden. Parallel oder sequenziell hierzu kann das Objektiv 102 Detailaufnahmen anfertigen, wobei hier ebenso die Beleuchtung durch Aktivierung verschiedener Lichtquellenelemente 104 variiert werden kann und dann durch Kombination der Einzelbilder ein Kontrast und/oder eine
Auflösung verbessert werden kann und/oder Reflexe korrigiert werden können. Die einzelnen Schritte, d.h. insbesondere die einzelnen Bildaufnahmen, können dann für eine jeweilige Aufgabe je nach Bedürfnissen hinsichtlich Geschwindigkeit, Bildqualität und Leistungsfähigkeit optimiert werden.
Die Fig. 1 1 zeigt verschiedene Mikroskopobjektive 1 12, 1 13 und 1 14, welche mit einer
Beleuchtungseinrichtung 1 1 1 , welche entsprechend der Beleuchtungseinrichtung 61 der Figuren 6 und 7 ausgestaltet sein kann, kombiniert werden können. Diese Objektive 1 12, 1 13 und 1 14 können mit einem Mikroskop 1 10 verwendet werden. Beispielsweise kann das Objektiv 1 12 ein 5-fach Objektiv, das Objektiv 1 13 ein 1 ,6-fach Objektiv und das Objektiv 1 14 ein 0,5- fach Objektiv sein. Die Beleuchtungseinrichtung 1 1 1 kann insbesondere auf den
Frontlinsendurchmesser des 0, 5-fach Objektivs abgestimmt sein, kann jedoch auch an anderen Objektiven verwendet werden. Es können auch verschiedene Beleuchtungseinrichtungen für verschiedene Objektive bereitgestellt sein, beispielsweise mit unterschiedlichen Innen- und Außendurchmessern wie in Fig. 2A gezeigt.
In den Figuren 12A bis 12C ist eine weitere Kombination einer entsprechenden
Beleuchtungseinrichtung 120, die wiederum wie die Beleuchtungseinrichtung 61 der Figuren 6 und 7 ausgestaltet sein kann, mit einem Objektiv 121 zum Einbau in ein Mikroskop 122 dargestellt. Somit können erfindungsgemäße Beleuchtungseinrichtungen mit verschiedenen Objektiven und Mikroskopsystemen verwendet werden.
Wie bereits erläutert kann durch Aufnahme mehrerer Bilder mit unterschiedlichen
Beleuchtungseinrichtungen und/oder unterschiedlichen Beleuchtungswinkeln eine
Bildverbesserung erzielt werden. Dies wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren 13 bis 20 näher erläutert.
Fig. 13A zeigt ein Flussdiagramm eines entsprechenden Verfahrens, welches mit Hilfe der Vorrichtungen der Figuren 1 bis 12 ausgeführt werden kann. Insbesondere kann eine
Steuerung und Berechnung für das Verfahren der Fig. 13A in der Steuereinrichtung 15 der Fig. 1 erfolgen.
In einem Schritt 130 des Verfahrens der Fig. 13A wird eine Vielzahl von Bildern mit
unterschiedlichen Beleuchtungsrichtungen und/oder unterschiedlichen Beleuchtungswinkeln aufgenommen. Hierzu können beispielsweise sequenziell verschiedene Lichtquellenelemente oder Gruppen/Segmente von Lichtquellenelementen einer Beleuchtungseinrichtung aktiviert werden, wie oben bereits beschrieben, und jeweils ein oder mehrere Bilder für jede
Beleuchtung aufgenommen werden. In Schritt 131 wird aus der Vielzahl von Bildern ein
Ergebnisbild mit verbesserten Bildeigenschaften erzeugt. Insbesondere können Reflexe entfernt werden, es kann ein Kontrast verbessert werden, es kann eine z-Karte des Bildes erstellt werden, d.h. ein Höhenprofil, und/oder es kann die Auflösung verbessert werden.
Zur Entfernung von Reflexen kann dabei bestimmt werden, welche Bildteile jeweils„überstrahlt" sind, d.h. in welchen Bildteilen beispielsweise reines Weiß vorliegt (bei Farbbildern alle
Farbkanäle, z.B. rot, grün, blau, auf dem höchsten Wert). Wenn diese Bereiche in
verschiedenen Bildern nicht die gleiche Position haben, kann darauf geschlossen werden, dass es sich hier um Reflexe handelt. Bei Kombination der Vielzahl von Bildern zum Erzeugen des Ergebnisbildes kann dann eine Kombination der Vielzahl von Bildern verwendet werden, beispielsweise durch Mittelung, wobei beispielsweise die oben identifizierten überstrahlten
Bereiche jeweils außer Acht gelassen (ausgelassen) werden, sodass, wenn in einem der Bilder ein bestimmter überstrahlter Bereich vorliegt, für diesen Bereich nur die übrigen Bilder herangezogen werden. Eine Reflexkorrektur kann auch wie in der deutschen Patentanmeldung DE 10 2014 1 13 256 der Anmelderin detailliert beschrieben vorgenommen werden. Auch hier wird eine Vielzahl von Bildern für verschiedene Beleuchtungsgeometrien aufgenommen, und auf einen Teil der Bilder wird eine Abschattungsoperation zur Reflexunterdrückung angewendet, die von der bei der Aufnahme des jeweiligen Bildes verwendeten Beleuchtungsgeometrie, d.h. von
Beleuchtungsrichtung und Beleuchtungswinkel, abhängt. Die so erzeugten modifizierten Bilder können zu einem Ergebnisbild kombiniert werden.
z-Positionen in dem Bild können beispielsweise wie in der deutschen Patentanmeldung DE 10 2014 109 687 oder wie in der deutschen Patentanmeldung DE 10 2014 1 13 433 beschrieben bestimmt werden. Dabei kann die Beleuchtung aus einer Vielzahl unterschiedlicher
Beleuchtungsrichtungen insbesondere defokussiert erfolgen. In diesem Fall ändert sich die Position der abgebildeten Objekte je nach Beleuchtungsrichtung in Abhängigkeit von ihrer z- Position. Aus den Verschiebungen der Objekte in Abhängigkeit von der Beleuchtungsrichtung kann dann eine z-Karte erstellt werden. Diese z-Karte kann dann für weitere
Bildverbesserungen, beispielsweise die im Folgenden erläuterten, angewendet werden.
Eine Verbesserung von Auflösung, Schärfe und Kontrast kann beispielsweise wie in der DE 10 2014 1 13 258 beschrieben vorgenommen werden. Dabei werden Intensitätsbilder mit verschiedenen Beleuchtungsgeometrien, im vorliegenden Fall mit unterschiedlichen
Beleuchtungsrichtungen und/oder Beleuchtungswinkeln aufgenommen und zum Erzeugen eines Ergebnisbildes kombiniert.
Zudem kann eine Entzerrung wie in der DE 10 2014 1 12 648 beschrieben angewendet werden. Auch kann wie in der DE 10 2015 107 517 beschrieben eine Schärfentiefe erhöht werden, und/oder es kann wie in der DE 10 2014 1 12 242 erläutert ein Phasenkontrastbild erzeugt werden. Die obigen Verfahren können einzeln, aber auch in Kombination miteinander angewendet werden.
Das Verfahren kann dynamisch angepasst werden, wie nun unter Bezugnahme auf die Fig. 13B beschrieben wird. Fig. 13B zeigt ein Flussdiagramm eines weiteren Verfahrens, welche eine Erweiterung des Verfahrens der Fig. 13A darstellt und ebenfalls in der Steuereinrichtung 15 der Fig. 1 implementiert werden kann.
In einem Schritt 132 wird eine Beleuchtungssequenz mit Beleuchtungsmustern festgelegt, d.h. es wird festgelegt, welche Beleuchtungsabschnitte (einzelne Lichtquellenelemente oder auch Segmente wie oben beschreiben) in welcher Reihenfolge aktiviert werden. Die kann in
Abhängigkeit von einem Ziel des Verfahrens (z.B. Auflösungssteigerung, Reflexkorrektur etc. wie oben beschrieben) geschehen. In Schritt 133 wird dann eine Serie von Bildern
entsprechend der Beleuchtungssequenz aufgenommen.
In einem Schritt 134 werden dann Bilder aus der Bildserie für eine nachfolgende Kombination ausgewählt. Die können alle Bilder der Bildserie sein, aber auch nur manche Bilder. Dies kann wiederum abhängig von dem Ziel des Verfahrens geschehen. In einem Schritt 135 wird dann ein Ergebnisbild auf Basis der in Schritt 134 ausgewählten Bilder bestimmt. Dies kann unter Anwendung der oben unter Bezugnahme auf Fig. 13A
beschriebenen Verfahren erfolgen.
In einem Schritt 136 wird bewertet, ob die Qualität des Ergebnisbildes zufrieden stellend ist (z.B. ausreichende Bildschärfe, Reflexe ausreichend korrigiert etc.). Ist dies der Fall, wird das Ergebnisbild in einem Schritt 137 ausgegeben. Andernfalls gibt es zwei Möglichkeiten, die auch kombiniert werden können:
Entsprechend einem Pfeil 138 kann zu Schritt 134 zurückgegangen werden, wobei die Bildauswahl geändert wird. Beispielsweise können manche Bilder weggelassen werden.
Entsprechend einem Pfeil 139 kann zu Schritt 132 zurückgegangen werden, wobei die Beleuchtungssequenz geändert wird. Beispielsweise können Größe und Abstand von verwendeten Segmenten durch aktivieren oder deaktivieren von Lichtquellenelementen am Rand der Segmente verändert werden, was den Winkel 18 der Fig. 1 B verändert.
Auf diese Weise kann die Beleuchtungssequenz und/oder die Bildauswahl dynamisch an Erfordernisse angepasst werden.
Im Folgenden wird auf Basis der Figuren 14 bis 20 die Wirkungsweise derartiger
Bildverbesserungen anhand von Beispielbildern erläutert.
Die Fig. 14 zeigt ein Beispielbild, welches nicht korrigiert wurde und bei welchem beispielsweise alle Leuchtdioden einer Beleuchtungseinrichtung wie der Beleuchtungseinrichtung 61 der Figuren 6 und 7 eingeschaltet sind. In Fig. 14 ist bei einem mittleren Element 140 des
Beispielbildes ein deutlicher Spotreflex zu sehen. Zudem treten bei dem links oben
angeordneten Element 141 (einer Glashalbkugel) ringförmige Reflexe auf.
Die Figuren 15 bis 17 zeigen verschiedene Bildserien, welche von der in Fig. 14 dargestellten Anordnung aufgenommen wurde, wobei die Beleuchtung in jeder der Figuren 15 bis 17 von Bild zu Bild variiert. Die Figuren 15A und 15B zeigen zwei Bilder für zwei unterschiedliche
Beleuchtungen. Beispielsweise kann hier jeweils eine Hälfte der Lichtquellenelemente aktiviert
sein. Wie beispielsweise zu sehen ist, tritt der Reflex in dem mittleren Element 140 dann an verschiedenen Stellen auf, und auch der Reflex bei dem Element 141 verändert sich.
Die Figuren 16A bis 16B zeigen Aufnahmen für vier unterschiedliche Beleuchtungen, beispielsweise bei dem jeweils ein Viertel von Leuchtdioden der Beleuchtungseinrichtung 61 der Figuren 6 und 7 aktiviert ist. Hier ist zu sehen, dass beispielsweise in den Figuren 16B und 16C gar kein Reflex bei dem mittleren Element 140 auftritt.
Die Figuren 17A bis 17H zeigen schließlich Aufnahmen mit acht verschiedenen Beleuchtungen, bei denen beispielsweise die acht Segmente, die in der Fig. 6B dargestellt wurden,
nacheinander aktiviert wurden. Auch hier ändert sich der Reflex von Bild zu Bild.
Somit können durch Kombination der Bilder wie oben beschrieben die Reflexe unterdrückt werden. Die Fig. 18 zeigt ein Bild, welches durch Kombination mehrerer Bilder mit
verschiedenen Beleuchtungen gewonnen wurde und bei dem eine Reflexkorrektur durchgeführt wurde. Wie zu sehen ist, ist in Fig. 18 bei den Elementen 140 und 141 kein Reflex mehr zu sehen, und die Elemente sind gut erkennbar. Ein Bild wie in Fig. 18 kann im Wesentlichen aus jedem der Bildersätze der Figuren 15 bis 17 gewonnen werden. Die Fig. 19 zeigt ein Bild, bei welchem der mikroskopische Kontrast durch Kombination mehrerer Bilder erhöht wurde. Auch hierzu können die Einzelbilder der Figuren 15 bis 17 herangezogen werden, wobei je nach verwendeter Gruppe von Einzelbildern die Ergebnisse variieren können. Die Fig. 20 zeigt ein Phasenkontrastbild, welches durch Kombination mehrerer Bilder, die mit unterschiedlicher Beleuchtung aufgenommen wurden, erhalten wurde. In dem
Phasenkontrastbild sind beispielsweise Oberflächeninhomogenitäten in einem unten rechts in dem Bild abgebildeten Metallring 200 besser erkennbar, und Volumendefekte in dem Element 141 , welches eine Glaskugel ist, werden sichtbar.
In den Figuren 21 A bis 21 F ist eine Verbesserung der Auflösung über einen Wert entsprechend der numerischen Apertur des verwendeten Objektivs dargestellt. Die Figuren 21 A bis 21 C zeigen Bilder, welche mit einer Optik niedriger numerischer Apertur erhalten wurden, wobei in dem aufgenommenen Bereich zusätzlich Reflexe der von Leuchtdioden einer
Beleuchtungseinrichtung das Bild negativ beeinflussen. Fig. 21 B ist dabei ein vergrößerter
Ausschnitt der Fig. 21 A, und Fig. 21 C ist ein vergrößerter Ausschnitt der Fig. 21 B. Die Figuren
21 D bis 21 F zeigen Aufnahmen des Ausschnitts der Fig. 21 C, welche mit einer höheren optischen Auflösung entsprechend einer höheren numerischen Apertur erreicht wurden. Die Auflösung verbessert sich von Fig. 21 D zu Fig. 21 F hin. Ein entsprechender Effekt kann erreicht werden, wenn mehrere Bilder, die mit dem Objektiv der Fig. 21 C aufgenommen wurden, mit verschiedenen Beleuchtungseinstellungen kombiniert werden. Durch eine Erhöhung der Auflösung kann insbesondere bei Übersichtsbildern auch ein möglicher Bereich für einen digitalen Zoom vergrößert werden.
Somit kann durch eine Kombination mehrere Bilder, welche mit unterschiedlichen
Beleuchtungen aufgenommen wurde, ein Ergebnisbild mit verbesserten Bildeigenschaften erhalten werden.
Die in den Figuren 14 bis 21 dargestellten Bilder dienen lediglich der Veranschaulichung und die tatsächlich erzielten Ergebnisse können abhängig von den aufgenommenen, abhängig von einem verwendeten Objektiv, abhängig von den verwendeten Beleuchtungen und abhängig von der Art der Kombination der einzelnen Bilder variieren.