Elektrochirurgisches System und elektrochirurgisches Instrument zur Verwendung in einem System
Die Erfindung betrifft ein elektrochirurgisches System, ein Verfahren zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments, ein elektrochirurgisches Instrument zur Verwendung in einem elektrochirurgischen System sowie einen Generator zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments. Elektrochirurgische Systeme und Instrumente hierfür sind bekannt, beispielsweise aus der US 5,931 ,836 und der DE 10 2009 041 329 A1. In den bekannten Systemen wird ein elektrochirurgisches Instrument zum Betrieb an einen Generator angeschlossen. DE 100 57 585 A1 beschreibt ein Instrument, auf dem instrumentenspezifische Konfigurationsdaten gespeichert sind. Die existierenden Systeme, Verfahren, Instrumente und Generatoren zum Betrieb elekt- rochirurgischer Instrumente bieten verschiedene Vorteile, jedoch sind weitere Verbesserungen wünschenswert.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektrochirurgisches System, ein elektrochirurgisches Instrument zur Verwendung in einem elektrochirurgischen System, ein Verfahren zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments sowie einen Generator
zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments anzugeben, welche gegenüber existierenden Systemen, Verfahren, Instrumenten und Generatoren verbessert sind.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein elektrochirurgisches System, umfassend ein elektro- chirurgisches Instrument, einen Generator, welcher zum Betrieb des elektrochirurgischen Instruments ausgebildet ist, ein Speicherelement, auf dem wenigstens eine bedienungsrelevante Information, die wenigstens eine Bedienungsanleitung für das elektrochirurgi- sche Instrument repräsentiert, gespeichert ist, und eine Anzeige, welche ausgebildet ist, die bedienungsrelevante Information anzuzeigen, wobei das System ausgebildet ist, die bedienungsrelevante Information an die Anzeige zu übertragen. Das erfindungsgemäße System beruht unter anderem auf der Erkenntnis, dass Verbesserungen erzielt werden können, wenn bedienungsrelevante Informationen zu einem elektrochirurgischen Instrument auf einem Speicherelement des Systems gespeichert werden. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Systemen werden Bedienungsanleitungen dem Instrument in Papierform beigefügt. So werden die Bedienungsanleitun- gen in Papierform von den Anwendern der Systeme häufig als Bestandteil der Lieferverpackung wahrgenommen und nach dem Auspacken des Instruments entsorgt. Alternativ werden Bedienungsanleitungen häufig archiviert. Diese Vorgehensweise führt dazu, dass die Bedienungsanleitung im Bedarfsfall, beispielsweise während eines klinischen Eingriffs, gar nicht oder nur nach vorheriger Abfrage des Archivs zur Verfügung stehen. Die bedienungsrelevanten Informationen müssen dann entweder neu ermittelt (bei Entsorgung oder Verlust) oder aus einem Archiv angefordert werden. Beides ist zeitintensiv und stellt ein erhebliches Risiko für den zu behandelnden Patienten dar. Fehlende oder falsch zugeordnete bedienungsrelevante Informationen können zu Fehlbedienungen der Instrumente führen, was ebenfalls mit erheblichen Risiken für den Patienten verbunden ist. Das erfindungsgemäße System löst diese Probleme und Herausforderungen dadurch, dass die bedienungsrelevanten Informationen innerhalb des Systems elektronisch auf einem Speicherelement des Systems gespeichert werden und von dort unmittelbar und jederzeit abrufbar sind. Die abgerufenen Informationen werden auf einer Anzeige des Systems angezeigt und können so durch einen Anwender des Systems (beispielsweise ein behandelnder Arzt) interpretiert und angewendet werden. Eine Fehlzuordnung kann sicher vermieden werden.
Erfindungsgemäß werden die bedienungsrelevanten Informationen in elektronischer Form auf einem Speicherelement zur Verfügung gestellt. Dies hat den Vorteil, dass die
Handhabbarkeit der Informationen verbessert wird. So können beispielsweise Suchfunktionen und Interaktionen durch eine computerbasierte Bereitstellung und Aufbereitung der bedienungsrelevanten Information an die Anzeige ermöglicht werden.
Das erfindungsgemäße System ist vorzugsweise für den Betrieb eines elektrochirurgi- sehen Handinstruments geeignet.
Der Generator umfasst bevorzugt einen Ultraschallgenerator mit einer Erzeugungseinheit zum Bereitstellen eines Erregersignals, mit dem ein Ultraschallwandler eine Ultraschallvibration erzeugen kann. Zusätzlich oder alternativ umfasst der Generator vorzugsweise einen Hochfrequenz-Generator zum Bereitstellen eines Hochfrequenzsignals an zwei Ausgangskontakten des Generators. Für den Betrieb des elektrochirurgischen Instruments stellt der Generator an seinen Ausgangskontakten ein Betriebssignal zur Verfügung, welches von dem elektrochirurgischen Instrument verarbeitet wird. Die Übertragung des Betriebssignals an das Instrument erfolgt beispielsweise über eine Kabelverbindung des Instruments. Die Kabelverbindung umfasst vorzugsweise einen Stecker, welcher in die Ausgangskontakte eingesteckt werden kann.
Das Betriebssignal umfasst vorzugsweise das Erregersignal und das Hochfrequenzsignal. Das Erregersignal wird mittels eines im Instrument vorhandenen Ultraschallwandlers in eine Ultraschallvibration umgewandelt, die zur Behandlung des Gewebes eines Patienten verwendet werden kann. Das Hochfrequenzsignal kann gemäß der vorliegenden Erfindung für monopolare und/oder bipolare Anwendungen bereitgestellt werden. Bei monopolaren Anwendungen weist das elektrochirurgische Instrument eine Elektrode auf, die mit einem der Ausgangskontakte, an welchem das Hochfrequenzsignal bereitgestellt wird, verbunden ist. Gleichzeitig umfasst das System eine Patientenelektrode, die mit einem anderen der beiden Ausgangskontakte, an welchem das Hochfrequenzsignal bereitgestellt ist, verbunden ist. Während des Betriebs des elektrochirurgischen Instruments, wird die Elektrode mit dem zu behandelnden Gewebe in Kontakt gebracht. Die Patientenelektrode ist beispielsweise mit einem Abschnitt der Haut des Patienten verbunden. Auf diese Weise erzeugt das Hochfrequenzsignal einen Strom, der durch einen Bestandteil des Körpers von der Elekt- rode zur Patientenelektrode hin- und zurückfließt.
Bei bipolaren Anwendungen hat das elektrochirurgische Instrument mindestens zwei Elektroden, wobei jede Elektrode mit einem der beiden Ausgangskontakte, an welchen
das Hochfrequenzsignal bereitgestellt wird, verbunden ist. In einer solchen bipolaren Anwendung fließt der elektrische Strom durch das Gewebe, welches zwischen den zwei Elektroden des elektrochirurgischen Instruments und in Kontakt mit diesen liegt. Das elektrochirurgische Instrument kann dabei z.B. zwei Schenkel mit jeweils einer Elektrode oder einen stabförmigen Applikator mit zwei in axialer Richtung beabstandeten Elektroden aufweisen.
Wenn das Hochfrequenzsignal im Frequenzbereich der Mikrowellen bereitgestellt wird, kann das elektrochirurgische Instrument an Stelle einer oder mehrerer Elektroden, oder zusätzlich hierzu, eine Mikrowellenantenne umfassen. Unter den Begriff „bedienungsrelevante Information" fallen im Rahmen der vorliegenden Erfindung unter anderem sämtliche Anleitungs- und Anweisungsinformationen, welche die bestimmungsgemäße und sichere Bedienung, Gebrauch, Verwendung, Anwendung, etc. des elektrochirurgischen Instruments durch einen Benutzer betreffen. So umfassen bedienungsrelevante Informationen beispielsweise sämtliche Informationen, die in ge- druckten Bedienungsanleitungen oder Gebrauchsanweisungen vorzufinden sind, können vorzugsweise jedoch weitere Informationen enthalten, die in gedruckter Form nicht bereitgestellt werden können, beispielsweise Animationen oder Filme.
Der Begriff „Speicherelement" ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorzugsweise als ein permanenter oder semi-permanenter elektronischer Speicher zu verstehen. So kann das Speicherelement vorzugsweise einen Flash-EEPROM (Erasable Programmable Read Only Memory) umfassen oder aus diesem bestehen. Die betriebsrelevanten Informationen sind auf dem Speicherelement vorzugsweise in Form von Daten gespeichert. Die Anzeige ist vorzugsweise ausgebildet, die Daten zu interpretieren und für die Anzeige aufzubereiten. Das erfindungsgemäße System betrifft die Anwendung von elektrochirurgischen Instrumenten und Generatoren sowie Verfahren zum Betrieb solcher Instrumente und Generatoren. Für das Verständnis der Erfindung wird das erfindungsgemäße System im Folgenden in Bezug auf ein System aus kombiniertem Ultraschall- und Hochfrequenz-Generator und einem von dem Generator betriebenen elektrochirurgischen Instrument beschrieben. Die Erfindung ist jedoch gleichermaßen für elektrochirurgische Systeme, elektrochirurgische Instrumente, Generatoren und Verfahren anwendbar, die nur Ultraschall oder nur Hochfrequenz einsetzen.
Das System ist vorzugsweise ausgebildet, die bedienungsrelevanten Informationen zu übertragen, während die Anzeige signaltechnisch mit dem Speicherelement gekoppelt ist. Das signaltechnische Koppeln der Anzeige mit dem Speicherelement kann draht- bzw. kabelgebunden oder draht- bzw. kabellos, vorzugsweise mittels Nahfeldkommunikation, erfolgen. Das drahtgebundene Koppeln kann beispielsweise mittels der Kabelverbindung des Speicherelements erfolgen, sobald diese mit ihrem Stecker in Ausgangskontakte der Anzeige oder einer Einrichtung, deren Element die Anzeige bildet, gesteckt wird. Für eine Nahfeldkommunikation kann das Speicherelement vorzugsweise ein RFID-Element umfassen oder aus diesem bestehen. Die auf dem Speicherelement gespeicherte bedie- nungsrelevante Information kann mittels einer Funkschnittstelle der Anzeige oder einer Einrichtung, deren Element die Anzeige bildet, von dem RFID-Element (RFID: Radiofrequency Identification) ausgelesen werden. Das RFID-Element kann von einem RFID-Transponder gebildet sein. Die Funkschnittstelle der Anzeige oder der Einrichtung sendet dabei vorzugsweise ein elektromagnetisches Wechselfeld aus, welches durch den RFID-Transponder beeinflusst wird. Mittels der Funkschnittstelle werden reflektierte Wellen des elektromagnetischen Wechselfeldes empfangen und auf dem RFID- Transponder gespeicherte Informationen aus der Beeinflussung des Wechselfeldes entnommen. Auf diese Weise kann die Identifikationsinformation bei dem signaltechnischen Koppeln an die Anzeige übertragen werden. Das signaltechnische Koppeln ist als direktes und indirektes signaltechnisches Koppeln zu verstehen. Bei einem indirekten signaltechnischen Koppeln ist bzw. sind vorzugsweise ein Element bzw. mehrere Elemente zwischen Anzeige und Speicherelement geschaltet. So kann die Anzeige beispielsweise eine Steuereinheit aufweisen, welche direkt mit dem Speicherelement des erfindungsgemäßen Systems gekoppelt ist (in diesem Sinne ist die Anzeige indirekt über die Steuereinheit mit dem Speicherelement gekoppelt).
Weiter vorzugsweise umfasst das erfindungsgemäße System eine Bedieneinheit (beispielsweise eine Computereinheit) zum Aufbereiten, Bearbeiten, Durchsuchen der und/oder Interagieren mit den angezeigten betriebsrelevanten Informationen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems weist das elektrochirurgische Instrument das Speicherelement auf. Das Speicherelement des erfindungsgemäßen Systems bildet nach dieser Ausführungsform also einen Bestandteil des elektrochirurgischen Instruments, welches in dem System betrieben werden kann.
Das Speicherelement ist vorzugsweise in einem Handteil des elektrochirurgischen Instruments angeordnet. Alternativ und/oder zusätzlich ist das Speicherelement weiter vorzugsweise in dem Stecker des elektrochirurgischen Instruments angeordnet. Die Anordnung in dem Stecker des elektrochirurgischen Instruments hat den Vorteil, dass eine geringere Reichweite für die Datenübertragung zwischen Speicherelement und Generator erforderlich ist. Zudem kann eine höhere Datenrate erzielt werden.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass die bedienungsrelevante Information vom Instrument selbst abrufbar ist. Dadurch ist die bedienungsrelevante Information unabhängig davon, in welchem System oder mit welchem Generator das Instrument betrieben wird, zugänglich.
Vorzugsweise werden lediglich instrumentenspezifische bedienungsrelevante Informationen auf dem Speicherelement des Instruments gespeichert. Instrumentenspezifische bedienungsrelevante Informationen sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verstehen als Bedienungsinformationen, die für die Bedienung desjenigen Instrumenten- typs relevant sind, auf dem die bedienungsrelevanten Informationen gespeichert sind. Bedienungsrelevante Informationen zu anderen Instrumententypen sind davon beispielsweise nicht umfasst und können auf Speicherelementen dieser anderen Instrumententypen gespeichert werden.
Vorzugsweise wird die bedienungsrelevante Information von dem Speicherelement des elektrochirurgischen Instruments an die Anzeige übertragen, während die Anzeige mit dem elektrochirurgischen Instrument signaltechnisch gekoppelt ist. Das signaltechnische Koppeln der Anzeige mit dem elektrochirurgischen Instrument kann draht- bzw. kabelgebunden oder draht- bzw. kabellos, wie oben beschrieben, erfolgen.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrochi- rurgischen Systems weist der Generator das Speicherelement auf. Das Speicherelement des erfindungsgemäßen Systems bildet nach dieser Ausführungsform also einen Bestandteil des Generators, welcher zum Betrieb des elektrochirurgischen Instruments verwendet werden kann.
Vorzugsweise wird die bedienungsrelevante Information von dem Speicherelement des Generators an die Anzeige übertragen, während die Anzeige mit dem Generator signaltechnisch gekoppelt ist. Das signaltechnische Koppeln des Generators mit dem elektro-
chirurgischen Instrument kann draht- bzw. kabelgebunden oder draht- bzw. kabellos, wie oben beschrieben, erfolgen.
Weiter vorzugsweise kann das Speichern der bedienungsrelevanten Information vor einem signaltechnischen Koppeln des Generators mit der Anzeige durch Übertragen der bedienungsrelevanten Information an den Generator beispielsweise im Rahmen eines Field-Upgrades erfolgen, bei dem die bedienungsrelevante Information von einer Computereinheit über eine Datenschnittstelle des Generators auf das Speicherelement des Generators gespielt werden. Nach dem Aufspielen bleiben die Daten auf dem Speicherelement des Generators als Schläferinformationen, beispielsweise verschlüsselt, gespei- chert.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrochirurgischen Systems weist der Generator die Anzeige zum Anzeigen der bedienungsrelevanten Information auf. Die Anzeige des erfindungsgemäßen Systems bildet nach dieser Ausführungsform einen Bestandteil des Generators, welcher zum Betrieb des elektrochi- rurgischen Instruments verwendet werden kann.
Ein wesentlicher Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass als Anzeige für die bedienungsrelevante Information eine bereits im Generator vorhandene Anzeige verwendet werden kann.
Vorzugsweise weist der Generator gemäß dieser Ausführungsform zudem die oben in Bezug auf die vorstehende Ausführungsform beschriebenen Merkmale auf.
Weiter vorzugsweise wird die bedienungsrelevante Information von dem Speicherelement des elektrochirurgischen Instruments an die Anzeige übertragen, während der Generator mit dem elektrochirurgischen Instrument signaltechnisch gekoppelt ist. Das signaltechnische Koppeln des Generators mit dem elektrochirurgischen Instrument kann draht- bzw. kabelgebunden oder draht- bzw. kabellos, wie oben beschrieben, erfolgen.
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrochirurgischen Systems weist eine separate Anzeigeeinheit die Anzeige oder ein medizinisches Informationssystem die Anzeige auf. Die Anzeige des erfindungsgemäßen Systems bildet nach dieser Ausführungsform einen Bestandteil einer separaten Anzeigeeinheit oder einen Bestandteil eines medizinischen Informationssystems.
Wenn die Anzeige als Bestandteil einer separaten Anzeigeeinheit ausgebildet ist, wird der Vorteil erzielt, dass für das System eine geeignete Anzeige für die bestimmungsgemäße Aufbereitung von bedienungsrelevanten Informationen gewählt werden kann. Etwaige Unzulänglichkeiten einer im Generator integrierten Anzeige, beispielsweise aufgrund ihrer geringen Größe, können dadurch überwunden werden.
Eine geeignete Anzeige für die Aufbereitung von bedienungsrelevanten Informationen ist häufig als Element eines in einem Behandlungsraum vorhandenen medizinischen Informationssystems vorzufinden. Das medizinische Informationssystem kann gemäß dieser Ausführungsform vorteilhaft genutzt werden, um die bedienungsrelevanten Informationen anzuzeigen.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen elektrochirurgischen Systems weist eine Sprachvoreinstellung auf, wobei das System ausgebildet ist, die bedienungsrelevante Information mittels der Anzeige in einer Sprache in Abhängigkeit der Sprachvoreinstellung anzuzeigen. Vorzugsweise werden ausschließlich diejenigen bedienungsrelevanten Informationen an die Anzeige übertragen, welche einer Sprache gemäß Sprachvoreinstellung entsprechen. Auf diese Weise wird das Datenvolumen und folglich die Dauer des Abrufs der Informationen verringert.
Gemäß einer bevorzugten Fortbildung der Ausführungsform entspricht die Sprachvorein- Stellung einer Sprachvoreinstellung des Generators. Mit dieser Ausführungsform wird die Eigenschaft bekannter Generatoren, welche Informationen in einer vorbestimmten Sprache entsprechend einer Sprachvoreinstellung anzeigen, in vorteilhafter Weise genutzt. Dabei wird die Sprachvoreinstellung des Generators genutzt, um die bedienungsrelevante Information in einer Sprache gemäß Sprachvoreinstellung anzuzeigen. Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments, umfassend:
Bereitstellen wenigstens einer bedienungsrelevanten Information, die wenigstens eine Bedienungsanleitung für das elektrochirurgische Instrument repräsentiert, auf einem Speicherelement, - Übertragen der bedienungsrelevanten Information an eine Anzeige, welche ausgebildet ist, die bedienungsrelevante Information anzuzeigen, und
Anzeigen der bedienungsrelevanten Information mittels der Anzeige.
Vorzugsweise wird die bedienungsrelevante Information an die Anzeige übertragen, während das Speicherelement signaltechnisch mit der Anzeige oder einer Einrichtung, welche die Anzeige aufweist, gekoppelt ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens umfasst das Bereitstellen ein Speichern der wenigstens einen bedienungsrelevanten Information auf einem Speicherelement des elektrochirurgischen Instruments.
Eine Fortbildung der bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens umfasst ein signaltechnisches Koppeln des elektrochirurgischen Instruments mit einem Generator zum Betrieb des elektrochirurgischen Instruments, wobei das Übertragen ein Übertragen der bedienungsrelevanten Information an den Generator umfasst.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens umfasst das Bereitstellen ein Speichern der wenigstens einen bedienungsrelevanten Information auf einem Speicherelement eines Generators zum Betrieb des elektrochirurgischen Instruments. Eine Fortbildung der weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens umfasst ein signaltechnisches Koppeln des Generators mit dem elektrochirurgischen Instrument, welches ein Speicherelement aufweist, auf dem eine Identifikationsinformation zur Identifikation des elektrochirurgischen Instruments gespeichert ist, wobei die Identifikationsinformation an den Generator übertragen wird, Identifizieren des elektrochirurgischen Instruments mittels des Generators und Übertragen der bedienungsrelevanten Information für das identifizierte elektrochirurgische Instrument an die Anzeige.
Die bedienungsrelevante Information wird gemäß dieser Fortbildung auf einem Speicherelement des Generators gespeichert. Vorzugsweise sind bedienungsrelevante Informationen für unterschiedliche Instrumententypen auf dem Speicherelement des Generators gespeichert. Wenn der Generator das Instrument identifiziert, werden ausschließlich bedienungsrelevante Informationen, die für das identifizierte Instrument relevant sind, an die Anzeige übertragen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Übertragen der bedienungsrelevanten Information während des Betriebs des elektrochirurgi- sehen Instruments.
Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Fortbildungen weisen Schritte auf, die sie insbesondere dafür geeignet machen, durch ein erfindungsgemäßes System und seine Fortbildungen verwendet zu werden. Zu den Vorteilen, Ausgestaltungsvarianten und Ausführungsdetails des Verfahrens und seinen Fortbildungen wird auf die vorangegan- gene Beschreibung zu den entsprechenden Systemmerkmalen verwiesen.
Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst durch ein elektrochirurgisches Instrument zur Verwendung in einem elektrochirurgischen System, insbesondere einem elektrochirurgischen System der oben beschriebenen Art, wobei das elektrochirurgische Instrument ausgebildet ist, mittels eines Generators betrie- ben zu werden, umfassend ein Speicherelement auf dem wenigstens eine bedienungsrelevante Information, die wenigstens eine Bedienungsanleitung für das elektrochirurgische Instrument repräsentiert, gespeichert ist, wobei das Instrument mit einer Anzeige zur Übertragung der bedienungsrelevanten Information an die Anzeige signaltechnisch koppelbar ausgebildet ist. Das erfindungsgemäße elektrochirurgische Instrument und seine Fortbildungen weisen Merkmale auf, die sie insbesondere dafür geeignet machen, für ein erfindungsgemäßes System und in einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments und deren Fortbildungen verwendet zu werden. Zu Vorteilen, Ausführungsvarianten und Ausführungsdetails des elektrochirurgischen Instruments und seinen Fortbildungen wird auf die vorangegangene Beschreibung zu den entsprechenden System- und Verfahrensmerkmalen verwiesen.
Gemäß einem vierten Aspekt der Erfindung wird die eingangs genannte Aufgabe gelöst durch einen Generator zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments, umfassend ein Speicherelement, auf dem wenigstens eine bedienungsrelevante Information, die wenigstens eine Bedienungsanleitung für das elektrochirurgische Instrument repräsentiert, gespeichert ist, wobei der Generator mit einer Anzeige zur Übertragung der bedienungsrelevanten Information an die Anzeige signaltechnisch koppelbar ausgebildet ist oder eine Anzeige zur Anzeige der bedienungsrelevanten Information aufweist.
Eine bevorzugte Ausführungsform des Generators weist die Anzeige zum Anzeigen der bedienungsrelevanten Information auf.
Der erfindungsgemäße elektrochirurgische Generator und seine Fortbildungen weisen Merkmale auf, die sie insbesondere dafür geeignet machen, zum Betrieb eines erfin-
dungsgemäßen elektrochirurgischen Instruments, für ein erfindungsgemäßes System, in einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments und deren Fortbildungen verwendet zu werden. Zu Vorteilen, Ausführungsvarianten und Ausführungsdetails des Generators und seinen Fortbildungen wird auf die vorangegan- gene Beschreibung zu den entsprechenden System- und Verfahrensmerkmalen verwiesen.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 : ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen elektrochirurgischen
Systems in einer schematischen Darstellung,
Fig. 2: ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens als schematisches Ablaufdiagramm, und
Fig. 3: ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens als schematisches Ablaufdiagramm. Figur 1 zeigt einen Generator 3 sowie ein elektrochirurgisches Instrument 1 als Bestandteil eines elektrochirurgischen Systems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Figur 2 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm, welches ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel darstellt. Das Verfahren ist von dem in Bezug auf Figur 1 beschriebenen System ausführbar.
Ein elektrochirurgisches Instrument 1 umfasst ein Speicherelement 27, auf dem bedienungsrelevante Informationen in einem Verfahrensschritt A gespeichert werden. Die bedienungsrelevanten Informationen repräsentieren Bedienungsanleitungen für das elektrochirurgische Instrument 1 . Mit anderen Worten: Die bedienungsrelevanten Infor- mationen dienen zur Information eines Benutzers des elektrochirurgischen Instruments 1 und geben an, wie das elektrochirurgische Instrument 1 bestimmungsgemäß zu bedienen ist.
In einem Verfahrensschritt B wird das elektrochirurgische Instrument 1 mit dem Generator 3 signaltechnisch gekoppelt. Der Generator 3 weist für das signaltechnische Koppeln eine Funkschnittstelle 21 auf, mittels derer das Speicherelement 27, welches Vorzugs-
weise in einem Handteil 25 des elektrochirurgischen Instruments 1 angeordnet ist, ausgelesen wird. Das Speicherelement 27 umfasst vorzugsweise einen RFID-Transponder, welcher mittels der Funkschnittstelle 21 ausgelesen wird.
Beim Auslesen werden die bedienungsrelevanten Informationen in einem Verfahrens- schritt D an eine Steuereinheit 17, von dort weiter an ein Speicherelement 19 und von dort weiter an eine Anzeige 20 des Generators 3 übertragen. Alternativ oder zusätzlich werden die bedienungsrelevanten Informationen im Verfahrensschritt D an eine Anzeige 29 einer separaten Anzeigeeinheit 30 oder eine Anzeige 31 eines medizinischen Informationssystems 33 übertragen. Mit anderen Worten: Die bedienungsrelevante Information wird in Verfahrensschritt D an die Anzeige 20, 29 und/oder 31 übertragen.
Die bedienungsrelevanten Informationen werden in einem Verfahrensschritt E mittels der Anzeige 20, 29 und/oder 31 angezeigt.
Der Generator 3 ist ausgebildet, das elektrochirurgische Instrument 1 in einem Verfahrensschritt C zu betreiben. Der Betrieb des elektrochirurgischen Instruments 1 gemäß Verfahrensschritt C kann vor, während oder nach dem Übertragen gemäß Verfahrensschritt D ausgeführt werden. Für den Betrieb des elektrochirurgischen Instruments 1 stellt der Generator ein Betriebssignal an mehreren Ausgangskontakten 5, 7, 9 und 1 1 zur Verfügung. Das Betriebssignal umfasst ein Erregersignal an den Ausgangskontakten 5 und 7, mit dem ein Ultraschallwandler eine Ultraschallvibration erzeugen kann, sowie ein Hochfrequenzsignal an den Ausgangskontakten 9 und 1 1 . Das Erregersignal wird von einem Ultraschallgenerator 13 erzeugt. Das Hochfrequenzsignal wird von einem Hochfrequenz-Generator 15 erzeugt.
Für den Betrieb wird das elektrochirurgische Instrument 1 über eine Kabelverbindung 18 an den Generator 3 angeschlossen. An einem Ende der Kabelverbindung 18 ist ein Stecker 26 angeordnet, welcher vorzugsweise über die erste Schnittstelle 12 in die Ausgangskontakte 5, 7, 9 und 1 1 eingesteckt werden kann. Das elektrochirurgische Instrument 1 umfasst einen Ultraschallwandler (nicht dargestellt), welcher aus dem Erregersignal, welches über die Kabelverbindung 18 an das elektrochirurgische Instrument 1 übertragen wird, eine Ultraschallvibration zur Applikation in einem Gewebe eines Patienten erzeugt. Zudem wird das Hochfrequenzsignal über die Kabelverbindung 18 übertragen und mittels des elektrochirurgischen Instruments 1 in das Gewebe des Patienten eingebracht. Der Ultraschallgenerator 13 und der Hochfrequenz-Generator 15 werden von einer Steuereinheit 17 gesteuert.
Das Speicherelement 27, welches im Handteil 25 des elektrochirurgischen Instruments 1 angeordnet ist, kann alternativ und/oder zusätzlich als Speicherelement 27' im Stecker 26 des elektrochirurgischen Instruments 1 angeordnet sein.
Figur 3 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm, welches ein erfindungsgemäßes Ver- fahren zum Betrieb eines elektrochirurgischen Instruments gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel darstellt. Das Verfahren gemäß Figur 3 ist ähnlich zu dem in Figur 2 gezeigten Verfahren ausführbar. Gleiche oder im Wesentlichen funktionsgleiche Verfahrensschritte sind dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
In einem Verfahrensschritt AA werden bedienungsrelevante Informationen auf den Gene- rator 3 aufgespielt und mittels des Speicherelements 19 gespeichert. Das Aufspielen erfolgt beispielsweise mittels einer nicht gezeigten Computereinheit, die über eine Datenschnittstelle, beispielsweise eine USB-Schnittstelle (USB: Universal Serial Bus) an den Generator 3 angeschlossen wird. Die bedienungsrelevante Information wird zunächst lediglich als Schläferinformation auf dem Speicherelement 19 (verschlüsselt) gespeichert. In einem Verfahrensschritt BB wird das elektrochirurgische Instrument 1 mit dem Generator 3 signaltechnisch gekoppelt. Mittels der Funkschnittstelle 21 des Generators 3 wird das Speicherelement 27, 27', auf dem eine Identifikationsinformation zur Identifikation des elektrochirurgischen Instruments gespeichert ist, ausgelesen. Die Identifikationsinformation repräsentiert den Instrumententyp. Beim Auslesen wird die Identifikationsinfor- mation an die Steuereinheit 17 in einem Verfahrensschritt BBB übertragen. In einem Verfahrensschritt BBBB identifiziert die Steuereinheit 17 das elektrochirurgische Instrument 1 , insbesondere den Instrumententyp, anhand der Identifikationsinformation. In einem Verfahrensschritt DD werden bedienungsrelevante Informationen zu dem identifizierten Instrument von dem Speicherelement 19 an die Anzeige 20, 29 und/oder 31 übertragen.
Die Übertragung der bedienungsrelevanten Informationen (Fig. 2, Verfahrensschritt D) und/oder der Identifikationsinformation (Fig. 3, Verfahrensschritt BBB) kann alternativ zu der oben beschriebenen Art auch drahtgebunden erfolgen. Dabei werden bedienungsrelevante Informationen und/oder die Identifikationsinformation beispielswiese über die Kabelverbindung 18 zwischen Instrument 1 und Generator 3 übertragen. Die Kabelverbindung 18 wird von einem Kabel mit Stecker 26 gebildet, welches im Betrieb zur Übertragung des Betriebssignals mit Erregersignal und Hochfrequenzsignal dient. Die bedie-
nungsrelevanten Informationen und/oder der Identifikationsinformation wird/werden beispielsweise als zusätzliches Signal auf das Hochfrequenzsignal aufmoduliert.
Bezuqszeichen
1 elektrochirurgisches Instrument
3 Generator
5, 7, 9, 1 1 Ausgangskontakte
13 Ultraschallgenerator
15 Hochfrequenz-Generator
17 Steuereinheit
18 Kabelverbindung
19 Speicherelement
20 Anzeige
21 Funkschnittstelle
25 Handteil
26 Stecker
27, 27' Speicherelement
29 Anzeige
30 Anzeigeeinheit
31 Anzeige
33 medizinisches Informationssystem
A, B, C, D, E Verfahrensschritt
AA, BB, BBB, BBBB, DD Verfahrensschritt