Isomerisierung von MDACH
Beschreibung Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Isomerisierung eines Ausgangsgemisches, welches 2,4-Diamino-1-methylcyclohexan, kurz 2,4-MDACH, 2,6-Diamino-1- methylcyclohexan, kurz 2,6-MDACH, oder deren Gemische enthält und dadurch gekennzeichnet ist, dass die Isomerisierung in Gegenwart eines Trägerkatalysators mit Zirkondioxid als Träger und Ruthenium als aktivem Metall durchgeführt wird.
2,4-Diamino-1-methylcyclohexan (2,4-MDACH) sowie 2,6-Diamino-1-methylcyclohexan (2,6- MDACH) und deren Gemische sind durch Hydrierung der entsprechenden Diamino-toluole erhältlich. EP-A 0796839 und WO 201 1/033104 beschreiben die Hydrierung von Gemischen aus 2,4- und 2,6-Diamino-toluol.
Bei der Hydrierung der Diamino-toluole werden Diamino-methylcyclohexane mit eis- oder trans- Isomerie erhalten. Bei Verwendung von Gemischen aus 2,4- und 2,6-Diamino-toluol ergibt sich eine bedeutende Anzahl an unterschiedlichen cis-und trans-lsomeren. Für die weitere Umsetzung der bei der Hydrierung erhaltenen Gemische von 2,4- und 2,6- MDACH zu Folgeprodukten ist es oft vorteilhaft, dass die Gemische eine eindeutige Stereoiso- merie haben. Wenn die Gemische überwiegend oder gar ausschließlich Verbindungen mit einer cis-lsomerie oder alternativ mit einer trans-lsomerie enthalten, ermöglicht dies die Herstellung von Endprodukten mit entsprechend definierter Stereoisomerie.
In der älteren europäischen Patentanmeldung mit der Anmeldenummer 14194717.6 (PF 76507) wird ein destillatives Verfahren zur Auftrennung von Gemischen aus 2,4- und 2,6-MDACH in Gemische mit überwiegend eis- und trans-lsomeren beschrieben. Bei einer destillativen Auftrennung der Gemischen aus 2,4- und 2,6-MDACH werden Gemische aus überwiegend Verbindungen in der gewünschten Stereoisomerie erhalten. Es werden naturgemäß aber auch Gemische erhalten, in denen die Verbindungen mit der entgegengesetzten, unerwünschten Stereoisomerie überwiegen. Um letztere Gemische für die beabsichtigte weitere Umsetzung nutzbar oder zumindest besser nutzbar zu machen, müsste in diesen Gemischen wiederum der Anteil der gewünschten Stereoisomerie erhöht werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur Erhöhung des Anteils von Verbindungen mit der gewünschten Stereoisomerie, das heißt einer cis-lsomerie oder alternativ einer trans-lsomerie, in 2,4- MDACH, 2,6-MDACH oder deren Gemische. Dieses Verfahren soll eine möglichst hohe Selektivität haben, die Entstehung von Nebenprodukten soll vermieden werden.
Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.
Zum Ausgangsgemisch
Das Ausgangsgemisch besteht vorzugsweise zu mehr als 95 Gew.-%, insbesondere zu mehr als 98 Gew.-% und besonders bevorzugt zu mehr als 99 Gew.-% aus 2,4-MDACH, 2,6-MDACH oder deren Gemische. In einer besonderen Ausführungsform besteht das Ausgangsgemisch ausschließlich aus 2,4-MDACH, 2,6-MDACH oder deren Gemische.
Vorzugsweise enthält das Ausgangsgemisch sowohl 2,4-MDACH als auch 2,6-MDACH. Insbesondere enthält das Ausgangsgemisch
5 bis 95 Gew.-% 2,4-MDACH und
5 bis 95 Gew.-% 2,6-MDACH,
bezogen auf die Gewichtssumme von 2,4-MDACH und 2,6-MDACH. Besonders bevorzugt enthält das Ausgangsgemisch
45 bis 99 Gew.-% 2,4-MDACH und
1 bis 55 Gew.-% 2,6-MDACH,
bezogen auf die Gewichtssumme von 2,4-MDACH und 2,6-MDACH. Ganz besonders bevorzugt enthält das Ausgangsgemisch
70 bis 95 Gew.-% 2,4-MDACH und
5 bis 30 Gew.-% 2,6-MDACH,
bezogen auf die Gewichtssumme von 2,4-MDACH und 2,6-MDACH. Das Ausgangsgemisch kann ein oder mehrere cis-oder trans Isomere des 2,4-MDACH und 2,6- MDACH enthalten. Die cis/trans Isomerie bezieht sich dabe auf die Stellung der beiden Amino- gruppen. Bei einem cis-lsomeren stehen beide Aminogruppen oberhalb bzw. unterhalb der Ringebene. Bei einem trans-lsomeren steht eine Aminogruppe oberhalb und die andere unterhalb der Ringebene.
Nachstehend sind die eis- und- trans Isomere des 2,4-MDACH und 2,6-MDACH aufgeführt:
2,4-lsomer 2,6-lsomer 2,4-lsomer 2,4-lsomer eis eis trans trans
5 6 7
2,6-lsomer 2,4-lsomer 2,6-lsomer
trans eis eis
Dargestellt sind nur Diastereomere. Bei den Verbindungen 2 und 7 handelt es sich um meso- Formen. Zu allen übrigen Verbindungen existiert jeweils noch ein entsprechendes Enantiomer, so dass es insgesamt 12 verschiedene Isomere gibt.
Wie bereits eingangs beschrieben werden 2,4-MDACH und 2,6-MDACH üblicherweise als Gemische durch Hydrierung der entsprechenden Diamino-toluole erhalten. Aus diesen Gemischen können die Verbindungen mit der gewünschten Isomerie (eis oder trans) abgetrennt werden. Als Rückstand bleibt ein Gemisch in dem die Verbindungen mit der unerwünschten Isomerie (eis oder trans) überwiegen; ein derartiges Gemisch ist üblicherweise das Ausgangsgemisch für das oben definierte Verfahrend der Isomerisierung.
Im Nachfolgenden handelt es sich bei den Verbindungen mit der unerwünschten Isomerie je- weils um die Gesamtmenge aller trans-lsomeren von 2,4-MDACH und 2,6-MDACH oder, alternativ, um die Gesamtmenge aller cis-lsomeren 2,4-MDACH und 2,6-MDACH 2,4-MDACH und 2,6-MDACH.
In dem Ausgangsgemisch beträgt der Anteil aller Verbindungen mit der unerwünschten Isomerie im Allgemeinen mindestens 51 Gew.-%, insbesondere mindestens 55 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 60 Gew.-% und in einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform mindestens 70 Gew.-%.
In dem Ausgangsgemisch beträgt der Anteil aller Verbindungen mit der unerwünschten Isome- rie im Allgemeinen maximal 100 Gew.-%, insbesondere maximal 95 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens 90 Gew.-% und in einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform maximal 80 Gew.-%.
Die vorstehenden Gewichtsangaben sind bezogen auf die Gesamtmenge aller trans- und cis- Isomeren des 2,4-MDACH und 2,6-MDACH.
Bei den Verbindungen mit der unerwünschten Isomerie handelt es sich bevorzugt um die Ge- samtmenge aller trans-lsomeren von 2,4-MDACH und 2,6-MDACH.
Zum Katalysator Die Isomerisierung des Ausgangsgemisches, welches 2,4-MDACH, 2,6-MDACH oder deren Gemische enthält, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Isomerisierung in Gegenwart eines Trägerkatalysators mit Zirkondioxid als Träger und Ruthenium als aktivem Metall durchgeführt wird. Neben Ruthenium kann der Trägerkatalysator weitere aktive Metalle enthalten. In Betracht kommen z.B. Metalle der Gruppen IVb, Vb, Vlb, Vllb, Vlllb, Ib oder IIb des Periodensystems.
Genannt seinen insbesondere Nickel, Palladium, Platin, Cobalt, Rhodium, Iridium, Kupfer, Mangan oder Zinn.
Als weitere aktive Metalle bevorzugt sind Metalle der VIII. Nebengruppe des Periodensystems, insbesondere Rhodium, Palladium und Platin.
Der Trägerkatalysator enthält die aktiven Metalle entweder in elementarer Form oder in Form von Verbindungen, z. B. Oxiden. Der Begriff Metall umfasst daher im Folgenden elementare Metalle oder auch Metalle, wie sie in chemischen Bindungen vorliegen, sei es in ionischer Form oder kovalent gebundener Form. Alle Gewichtsangaben der aktiven Metalle beziehen sich jedoch nur auf die Metalle als solche und umfassen im Falle der Metallverbindungen nicht die weiteren Bestandteile der Verbindungen. Bei Verwendung der aktiven Metalle in Form ihrer Oxide oder gegebenenfalls auch sonstiger Verbindungen erfolgt im Allgemeinen bei höheren Temperaturen, eine Reduktion der Oxide zu den Metallen, insbesondere in Gegenwart von Wasserstoff. Diese Reduktion kann mit Beginn der Umsetzung geschehen oder in einem separaten Schritt vorher durchgeführt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei mindestens 30 Gew.-%, insbesondere bei mindestens 50 Gew.-%, besonders bevorzugt bei mindestens 70 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt bei 90 Gew.-% der aktiven Metalle des Trägerkatalysators um Ruthenium. In
einer besonderen Ausführungsform enthält der Trägerkatalysator ausschließlich Ruthenium als aktives Metall.
Der Trägerkatalysator enthält aktive Metalle, bzw. ausschließlich Ruthenium in der besonders bevorzugten Ausführungsform, vorzugsweise in einer Gesamtmenge von 0,01 bis 20 Gewichtsprozent, bevorzugt 0,05 bis 15 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht des Trägerkatalysators.
Die Herstellung des Trägerkatalysators ist bekannt.
Der Träger Zirkondioxid kann z.B. in Form von Strangpresslingen, Kugeln oder Tabletten, beispielsweise mit Durchmessern von 1 -10 mm, oder vorzugsweise als Pulver vorliegen. Auf den Träger können die aktiven Metalle z. B. in Form von Metallsalzlösungen aufgebracht werden. Der Träger kann vor oder nach dem Aufbringen der aktiven Metalle in eine gewünschte Form gebracht werden.
Der Trägerkatalysator wird vorzugsweise bei Temperaturen von bis zu 300°C getrocknet und im Anschluss bei Temperaturen bis zu 700°C kalziniert oder direkt bei bis zu 700°C kalziniert. Vorzugsweise wird der Trägerkatalysator vor seiner Verwendung mit Wasserstoff bei einer Temperatur von beispielsweise 100-350 °C aktiviert. Dies kann nach Einbringen des Katalysators in den Reaktor, zum Beispiel vor oder nach Beginn der Isomerisierung geschehen.
Häufig wird der Trägerkatalysator vor Einbringen in den Reaktor aktiviert und danach mit Sauer- stoff an der Oberfläche passiviert, damit er noch gelagert werden kann bzw. handhabungssicher ist. Erst im Reaktor erfolgt dann die abschließende Aktivierung, z. B. durch Wasserstoff.
Zum Verfahren Die Isomerisierung kann in der Flüssigphase oder Gasphase durchgeführt werden. Bei einer Flüssigphasen-Isomerisierung werden Temperatur und Druck so gewählt, dass das Ausgangsgemisch während der Isomerisierung flüssig ist.
Vorzugsweise wird die Isomerisierung in der Flüssigphase durchgeführt.
Die Isomerisierung wird vorzugsweise bei einer Temperatur von 20 bis 300°C, bevorzugt von 50 bis 200°C, insbesondere von 80 bis 200°C durchgeführt. Diese Temperatur entspricht der Temperatur des Ausgangsgemisches während der Isomerisierung. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Temperatur maximal 180°C.
Ein besonders bevorzugter Temperaurbereich ist daher 120 bis 180°C bzw. 140 bis 180°C.
Die Isomerisierung kann bei verringertem Druck, Normaldruck oder Überdruck durchgeführt werden. Im Allgemeinen beträgt der Druck 0 bis 500 bar. Insbesondere kann er z. B. 20 bis 300 bar betragen. Ein gewünschter Druck kann durch Zufuhr entsprechender Mengen Wasserstoff oder Inertgas eingestellt werden. Wasserstoff wird üblicherweise zur Aktivierung des Kata- lysators eingesetzt und kann daher gleichzeitig dazu dienen einen entsprechenden Druck einzustellen.
Bei Umsetzungen in der Flüssigphase hat der gewählte Druck im Allgemeinen wenig Einfluss auf das Ergebnis der Umsetzung.
Bei der Isomerisierung können auch Lösemittel mitverwendet werden, vorzugsweise solche, die mit dem Ausgangsgemisch mischbar sind. Vorzugsweise werden keine Lösemittel mitverwendet. Die Isomerisierung kann kontinuierlich oder diskontinuierlich (Batch-Verfahren) durchgeführt werden.
Bei der diskontinuierlichen Durchführung kann die Isomerisierung beispielsweise in einem Rührkessel bzw. Rührautoklaven, einem Schlaufenreaktor, einem Strahlschlaufenreaktor, einer Bla- sensäule oder einem Festbettreaktor mit Umpumpkreislauf durchgeführt werden. Bevorzugt wird die diskontinuierliche isomerisierung in einem Rührkessel bzw. einem Rührautoklaven durchgeführt. Bei der diskontinuierlichen Durchführung werden das Ausgangsgemisch und der Katalysator im Allgemeinen vollständig im Reaktor vorgelegt. Der Katalysator kann bei der diskontinuierlichen Verfahrensweise im Reaktor z. B. als Festbett oder in anderer Form eingebracht sein. In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Katalysator in dem Ausgangsgemisch suspendiert werden und die erhaltene Suspension in den Reaktor gefüllt werden. Bei der kontinuierlichen Durchführung wird die Hydrierung z.B. in einem kontinuierlich betriebenen Rührkesselreaktor, einem kontinuierlich betriebenen Schlaufenrekator, einem kontinuierlich betriebenen Strahlschlaufenreaktor, einer kontinuierlich betriebenen Blasensäule oder einem kontinuierlich betriebenen Festbettreaktor mit Umpumpkreislauf oder einer Rührkesselkaskade durchgeführt. Bei der kontinuierlichen Durchführung wird das Ausgangsgemisch bzw. dessen Lösung kontinuierlich zugeführt und das erhaltene isomerisierte Gemisch (Produktgemisch) abgeführt. Bei der kontinuierlichen Verfahrensweise befindet sich der Katalysator z. B. als Festbett im Reaktor und wird nur bei Bedarf erneuert und /oder regeneriert.
Das erhaltene Produktgemisch kann weiter aufgearbeitet werden.
Der Katalysator kann beispielsweise durch eine Fest-Flüssig-T rennung, wie Filtration, Sedimentation oder Zentrifugation aus dem Produktgemisch abgetrennt werden.
Das erhaltene Produktgemisch enthält eis- und trans-lsomere. Der Anteil der vorher überwiegenden, unerwünschten Isomeren ist verringert und der Anteil der erwünschten Isomere ist vergrößert. Eine Vergrößerung des Anteils der erwünschten Isomere über das thermodynamische Gleichgewicht hinaus kann nicht erreicht werden. Das thermodynamische Gleichgewicht der eis- zu den trans-lsomeren des 2,4-MDACH und 2,6-MDACH liegt im Allgemeinen bei ungefähr 60 : 40.
Das Produktgemisch wird daher vorzugsweise destillativ in eine cis-reiche und eine trans-reiche Fraktion getrennt. In Fraktion mit der unerwünschten Isomerie kann erneut in das Isomerisie- rungsverfahren zurückgeführt werden.
Das vorstehend beschriebene Verfahren bewirkt eine effektive Isomerisierung der unerwünschten Isomeren in die gewünschten Isomere. Bei katalytischen Umsetzungen an 2,4-MDACH und 2,6-MDACH können durch Abspaltung von Ammoniak leicht Monoamine wie Methylcyclohe- xylamine (kurz MCHA) entstehen. Beim vorstehend beschriebenen katalytischen Verfahren entsteht nur sehr wenig MCHA. Das Verfahren hat daher eine hohe Selektivität hinsichtlich 2,4- MDACH, 2,6-MDACH oder deren Gemische.
Beispiele
Verschiedene Katalysatoren wurden in dem Verfahren der Isomerisierung von MDACH getestet und nach Ende der Isomerisierung die Isomerenverteilung und die Selektivität gemessen. Der Anteil an eis- und trans-MDACH im MDACH-Ausgangsgemisch, die Reaktionsbedingungen, die Selektivität sowie das Verhältnis von eis- zu trans-MDACH nach Ende der Isomerisierung sind in Tabelle 1 angegeben.
Das Isomerenverhältnis und die Selektivität wurden dabei gaschromatographisch nach Zuordnung der Signale zu den einzelnen Isomeren durch Ausmessung der Flächen bestimmt.
Cis- oder trans-angereicherte MDACH-Ausgangsgemische wurden in einem Autoklaven vorgelegt und mit der angegebenen Menge Katalysator versetzt. Im Anschluss wurde der Autoklav dicht verschlossen und mit Wasserstoff geflutet. Nach Einstellung der Temperatur gemäß Tabelle 1 wurde der Druck gemäß Tabelle 1 aufgepresst (mit Wasserstoff) und die Reaktionsmi- schung für die angegebene Zeit gerührt. Nach Ablauf der Reaktionszeit wurde der Autoklav auf Raumdruck entspannt und auf Raumtemperatur abgekühlt.
Die Zusammensetzung der Ausgangsgemische und der Endprodukte wurden mithilfe der Gaschromatographie (GC) untersucht. Hierzu wird das Gemisch in Dioxan gelöst. Diese Lösung wird mit Hilfe einer Spritze in den Gaschromatographen eingespritzt. Der Gaschromatograph ist mit einer 30 m langen Säule bestückt, die einen Innendurchmesser von 0,25 mm und einer
Filmdicke von 0,5 μηη aufweist. Die Säule selbst enthält als stationäre Phase 35 Gew.-% Diphe- nyl- und 65 Gew.-% Dimethylpolysiloxan (Säule RTX35-Amin der Firma Resteck Corporation). Als Trägergas oder bewegliche Phase wird Helium verwendet. Die Geschwindigkeit des Heliums wird mit 40ml/min eingestellt, so dass man mit einem eingestellten Split ratio (Teilungsver- hältnis) von 40:1 einen konstanten Fluss von 1 mL/min He über die Säule hat. Der Gaschromatograph weist zur Bestimmung der zu untersuchenden Substanzen einen Flammenionisationsdetektor auf, der bei 280°C betrieben wird. Die Säule im Gaschromatographen wird bei einer Temperatur im Bereich von 100 bis 250°C betrieben. Um die Gewichtsprozente der zu bestimmenden Peaks ermitteln zu können, wird dem in Dioxan gelösten Gemisch eine definierte Menge eines Standards (Dodecan) hinzugefügt. Die so erhaltene Mischung wird mit einer Einspritztemperatur von 100°C und einen Eingangsdruck von 1 bar in die Säule gespritzt. Zuerst wird eine Heizrate von 1 °C/min eingestellt, die so lange beibehalten wird bis eine Temperatur für die Säule von 120°C erreicht ist. Sobald diese Temperatur erreicht ist wird die Heizrate der Säule auf 5°C/min umgestellt und bis zur Endtemperatur von 250°C aufrechterhalten. Anschließend wird die Säulentemperatur für 10 min bei 250°C gehalten.
Verwendete Katalysatoren Katalysator 1 :
13 Gew.-% Ni, 13 Gew.-% Co, 20 Gew.-% Cu und 54 Gew.-% Al203 (Träger) Katalysator 2
50 Gew.-% Ni und 50 Gew.-% Zr02
Katalysator 3
5 Gew.-% Ru und 95 Gew.-% Zr02
KatalyMenge Druck Temperatur Zeit SelektiVerhältnis Verhältnis sator [%] [bar] [°C] [h] vität eis : trans eis : trans
[%] im Ausgangsim Produktgemisch gemisch
1 1 100 160 12 96 75:25 66:34
2 1 100 160 12 95 75:25 65:35
3 1 100 160 12 99.7 75:25 65:35
3 1 100 160 12 99 20:80 64:36
3 1 100 160 12 99 100:0 55:45
Beispiel 2
Beispiel 2
8 mL des erfindungsgemäßen Ruthenium-Trägerkatalysators (5 Gew.-% Ru auf ZrO-2) wurden in einen mit einem Außenmantel beheizten Rohrreaktor (5 m Höhe, 2 mm Innendurchmesser) gefüllt. Nachdem der Reaktor zunächst mit Wasserstoff geflutet wurde, wurde er im Anschluss mit cis-angereichertem MDACH beschickt. Es wurde bei variierender Temperatur und Wasser- stoffdruck isomerisiert, wobei die Katalysatorbelastung 1 kg MDACH/kg Kat * h betrug, und der Reaktor mit Umlauf betrieben wurde, das heißt, dass ein Teil des Austrage in den Reaktor zurückgeführt wird. Die Reaktionsausträge wurden per Gaschromatographie analysiert und die Isomerenverteilung bestimmt.
Laufzeit Temperatur Druck Verhältnis cis- Selektivität
[h] [°C] [bar] trans- [%]
Edukt - - 99:1 -
24 130 150 89:1 1 99
72 150 150 71 :28 99
96 160 150 65:35 99
121 150 50 72:28 99
146 150 100 72:28 99
171 150 150 71 :29 99
384 150 150 71 :29 99
432 155 150 69:31 99