Vorrichtung zur gesteuerten Arretierung oder Freigabe eines sicherheitsrelevanten, beweglichen Bautei ls
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur gesteuerten Arretierung oder Freigabe eines sicherheitsrelevanten, beweglichen Bauteils, wie einer Schutztür, Schutzklappe oder dergleichen, mit einem bewegbaren Sperrteil und mit einem Einstellbewegungen des Sperrteils zwischen Arretierposition und Freigabeposition steuernden selbsthemmenden Antrieb.
Vorrichtungen dieser Gattung sind Stand der Technik und kommen bevorzugt bei Einrichtungen zum Einsatz, die Bestandteil eines Sicherungssystems bilden, bei dem bewegliche Bauteile in einer Position verriegelbar sind, in der sie für einen zu schützenden Raumbereich eine den Zugang oder Zugriff verhindernde Umgrenzung bilden, etwa in Form einer Schutztür oder -klappe als Schutzeinrichtung am Gefahrenbereich einer Maschine. Eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung ist in dem Dokument DE 10 2009 041 101 A1 offenbart. Diese Druckschrift zeigt zwei Varianten einer Arretiervorrichtung, wobei jeweils ein rotatorischer Antrieb mit einem Elektromotor vorgesehen ist. Im einen Fall befindet sich auf der Antriebswelle des Elektromotors ein Stirnrad, das mit einer zahnstangenartigen Verzahnung am Sperrteil in Eingriff ist, das als Zuhaltebolzen ausgebildet ist, der durch die Drehbewegungen des Elektromotors in der einen oder ande- ren Drehrichtung in die Arretierposition oder Freigabeposition axial beweg-
lieh ist. Diese Ausbildung des Antriebs mit dem unmittelbar mit der Motor- Antriebswelle verbundenen Zahnrad/Zahnstangen/Getriebe ist, abweichend von der eingangs genannten Gattung, nicht selbsthemmend. Dies bedeutet, dass der Zuhaltebolzen bei nicht mit elektrischer Energie versorgtem Elek- tromotor oder bei Funktionsausfall des Elektromotors ungewollt, etwa bei Schwing- oder Schockbeanspruchung, bewegbar und beispielsweise aus der Arretierposition in die Freigabeposition verschiebbar ist. Bei Arretiereinrichtungen für sicherheitsrelevante Bauteile ist dies nicht hinnehmbar. Eine in dem genannten Dokument gezeigte, gattungsgemäße zweite Vorrichtungsvariante vermeidet diesen Sicherheitsmangel dadurch, dass zwischen dem Elektromotor und dem Sperrteil eine Getriebeanordnung vorgesehen ist, die ein Schneckengetriebe und eine Kniehebel-Baugruppe aufweist. Da eine derartige Getriebeanordnung selbsthernmend ist, ist zwar die Gefahr vermieden, dass das Sperrteil bei einem Ausfall des Antriebs aus der Arretierposition in die Freigabeposition bewegt wird und dadurch eine unbeabsichtigte Entriegelung zustande kommt, es muss dafür aber der Nachteil in Kauf genommen werden, dass bei einem Antriebsausfall auch keine Betätigung im Sinne einer Notbetätigung möglich ist, um bei einem Gefah- renzustand, bei dem der Zugang oder Zugriff zum umgrenzten Raumbereich erforderlich ist, eine sog. Fluchtentriegel ung zu ermögl ichen.
Im Hinblick auf diese Problematik stellt sich die Erfindung die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, die die genannten Sicherheitsmängel des Standes der Technik vermeidet.
Erfindungsgemäß ist diese Aufgabe durch eine Vorrichtung gelöst, die die Merkmale des Patentanspruchs 1 in seiner Gesamtheit aufweist. Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 besteht eine wesentliche Besonderheit der Erfindung darin, dass ein von einem selbsthemmen-
den Antrieb bewegbarer Betätiger vorgesehen ist, der für ein vom Antrieb bewirktes Überführen des Sperrteils in die Freigabeposition mit diesem mechanisch gekoppelt und für ein unabhängig vom Antrieb bewirktes Überführen in die Freigabeposition vom Sperrteil entkoppelbar ist. Die Benut- zung eines selbsthemmenden Getriebes in Kombination mit der bei der Erfindung vorgesehenen Möglichkeit der Entkopplung zwischen Betätiger und Sperrtei! vermeidet zum einen die Gefahr einer unbeabsichtigten Entriegelung bei einer Funktionsstörung des Antriebs und bei einer Krafteinwirkung auf das Sperrteil. Des Weiteren vermeidet die erfindungsgemäß gebotene Entkoppelmöglichkeit zwischen Betätiger und Sperrteil auch ein Sicherheitsrisiko bei Gefahrenzuständen, indem eine unabhängig vom Antrieb erfolgende Fluchtentriegelung ermöglicht ist.
Mit besonderem Vorteil kann die erfindungsgemäße Vorrichtung als Bol- zenzuhaltung mit einem Sperrteil in Form eines Zuhaltebolzens ausgebildet sein, der für seine Bewegungen zwischen Arretierposition und Freigabeposition koaxial zu einer linearen Verschiebebewegung des Betätigers gelagert und durch einen Energiespeicher in die Arretierposition vorgespannt ist. Für die Vorrichtung kann ein rotatorischer Antrieb mit einem die Drehbewegung der Antriebswelle eines Elektromotors in zur Achse der Antriebswelle koaxiale Linearbewegungen des Betätigers umsetzenden Getriebe vorgesehen sein. Bei einem derartigen, einen Elektromotor aufweisenden Antrieb kann mit besonderem Vorteil als Getriebe, das dem Antrieb die selbsthemmende Eigenschaft verleiht, ein Planetengetriebe sowie ein durch dieses antreibbarer, den Betätiger zwischen vorgeschobenen und zurückgezogenen Schaltstell ungen bewegender Spindeltrieb vorgesehen sein. Die Benutzung eines Planetengetriebes als Getriebebestandteil ermöglicht die Übertragung hoher Momente auf kleinstem Raum, wobei gleichzeitig hohe Übersetzungsver-
hältnisse realisierbar sind, und ermöglicht in Kombination mit einem Spindeltrieb eine besonders kompakte Bauweise des feststehenden Gehäuses der Vorrichtung, so dass sich diese auch bei geringen zur Verfügung stehenden Einbauräumen ohne Schwierigkeiten in sicherheitstechnische Anla- gen integrieren lässt.
Als Betätiger kann mit besonderem Vorteil ein Stößel in Form einer Stange vorgesehen sein, der sich in einen zentralen Durchgang des Gehäuses der Arretiereinrichtung hinein erstreckt.
Dabei kann die Anordnung mit Vorteil so getroffen sein, dass der Stößel an dem vom Antrieb abgewandten Ende einen auskragenden Mitnehmer aufweist, der zur Übertragung seiner Rückzugsbewegung mit einer am Zuhaltebolzen befindlichen Anlagefläche zusammenwirkt, wobei am Zuhaltebol- zen eine Entkoppelstrecke gebildet ist, über deren Länge der Zuhaltebolzen bei von der Anlagefläche abgehobenem Mitnehmer gegen die angreifende Vorspannkraft des Energiespeichers aus der Arretierposition in die Freigabeposition bewegbar ist. Der in vorgeschobener Arretierposition befindliche Zuhaltebolzen ist dadurch vom Mitnehmer des Stößels derart entkop- pelt, dass er gegen die an ihm wirkende Vorspannkraft, unabhängig davon, welche Axialposition der Stößel einnimmt, in einem Bedarfsfal l aus der Arretierposition in die Freigabeposition bewegbar ist.
Bei besonders vorteilhaften Ausführungsbeispielen weist der Zuhaltebolzen ein sich axial in Richtung auf den Antrieb erstreckendes Hülsenteil auf, in dem als Entkoppelstrecke für den Mitnehmer des Stößels eine Führungsbahn gebildet ist, über deren Länge der Zuhaltebolzen relativ zum Mitnehmer axial gegen die Vorspannkraft des Energiespeichers bewegbar ist. Mit besonderem Vorteil kann die Anordnung dabei so getroffen sein, dass der Zuhaltebolzen im offenen Ende des Gehäuses mit einem radial auskra-
genden Flanschteil geführt ist, an das sich das Hülsenteil anschließt, das von einer als Energiespeicher vorgesehenen Schließfeder in Form einer Schraubenfeder umgeben ist, die sich einerseits am Flanschteil und andererseits an einer Stufe im Durchgang des Gehäuses abstützt. Die Arretierein- richtung ist auf diese Weise in besonders kompakter Bauweise realisierbar.
Für eine im Bedarfsfall vorzunehmende Flucht- oder Notentriegelung der Arretiereinrichtung kann eine Notbetätigung vorgesehen sein, mittels deren der Zuhaltebolzen unter Abheben des Mitnehmers des Stößels von der An- lagefläche gegen die Wirkung der Schraubenfeder manuell aus der Arretierposition in die Freigabeposition bewegbar ist. In vorteilhafter Ausgestaltung kann die Notbetätigung einen Notknopf aufweisen, der mit einer im Gehäuse quer zur Achse bewegbaren Betätigungsstange verbunden ist, die an dem sich in den Gehäusedurchgang erstreckenden Ende Schrägflächen aufweist, die bei Betätigen des Notknopfes an einem vorstehenden
Flanschrand des Hülsenteils des Zuhaltebolzens angreifen, um diesen gegen die Wirkung der Schraubenfeder zu bewegen.
Nachstehend ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels im Einzelnen erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Schrägansicht des rotatorischen Antriebs für ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne zugehörige Arretiereinrichtung;
Fig. 2 in perspektivischer Schrägansicht und in auseinandergezogener Explosionsdarstellung die Einzelteile des rotatorischen Antriebs des Ausführungsbeispiels;
eine längs aufgeschnittene, perspektivische Schrägansicht des Antriebs; eine längs aufgeschnittene, perspektivische Sc'nrägansicht des Ausführungsbeispiels, wobei der Antrieb abgebrochen gezeigt ist und die Arretiereinrichtung in Form einer Bolzenzuhaltung im Zustand der Verriegelung einer Schutztür gezeigt ist; eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung, wobei der Freigabezustand gezeigt ist; eine den Fig. 4 und 5 entsprechende Darstellung, wobei der Zustand einer Fluchtentriegelung gezeigt ist; einen schematisch vereinfachten Teillängsschnitt mit gegenüber Fig. 4 bis 6 verdrehter Schnittebene, wobei der Verriegelungszustand der nur schematisiert angedeuteten Tür dargestellt ist, und einen der Fig. 7 entsprechenden, jedoch abgebrochen gezeichneten Teillängsschnitt, wobei der in Fig. 6 gezeigte Zustand der Fluchtentriegelung dargestellt ist.
Mit Bezug auf die Zeichnung ist die Erfindung am Beispiel einer Arretiereinrichtung in Form einer Bolzenzuhaltung für eine Schutztür erläutert, wobei ein rotatorischer Antrieb mit einem Elektromotor 5 vorgesehen ist. Dieser Antrieb, der in Fig. 1 bis 3 ohne zugehörige Arretiereinrichtung dargestel lt ist, weist ein aus Gehäuseteilen 1 und 3 gebildetes Antriebsgehäuse auf, das in dem in Fig. 1 gezeigten, geschlossenen Zustand die Form eines rechteck- förmigen Quaders mit quadratischem Querschnitt besitzt. Die Fig. 2 und 3
zeigen nähere Einzelheiten des Antriebs. Das in Fig. 2 rechtsseitig gelegene Gehäuseteil 1 bildet das Motorgehäuse für den Elektromotor 5, der im Gehäuseteil 1 derart gelagert ist, dass sich seine Antriebswelle 7 entlang der zentralen Längsachse 9 der Gehäuseteile 1 , 3 erstreckt. Auf der Antriebs- welle 7 befindet sich ein Zahnritzel 1 1. Die zum Antriebsgehäuse zusammengesetzten Gehäuseteile 1 und 3 bilden zwischen sich einen Getrieberaum 1 3 für ein Planetengetriebe 1 5 und eine Gewindespindel 1 7. Letztere ist mit einem Innengewinde 19 in Eingriff, das sich in der Stirnwand 20 des ein Spindeigehäuse bildenden Gehäuseteils 3 befindet.
Das Planetengetriebe 15 weist drei Planetenräder 21 auf, die mit dem das Sonnenrad bildenden Zahnritzel 1 1 in Eingriff sind. Die Planetenräder 21 sind mit ortsfester Drehachse auf Achszapfen 22 eines Planetenträgers 23 gelagert. Der Planetenträger 23 in Form einer kreisrunden Platte ist an vor- stehenden Zapfen 24 des Gehäuseteils 1 fest angebracht, die in Zapfenlöcher 25 des Planetenträgers 23 eingreifen. Als abtriebsseitiges Getriebeelement des Planetengetriebes 1 5 ist ein Hohlrad 27 vorgesehen, das zusammen mit der Gewindespindel 1 7 ein einstückiges Bauteil bildet. Das Hohlrad 27 weist einen kreiszylindrischen Mantel 28 auf, der einen Topf 29 umgibt, von dessen Topfboden 30 sich die Gewindespindel 1 7 als koaxialer Fortsatz erstreckt. Die Innenwand des Topfes 29 weist eine Verzahnung 31 auf, mit der die Planetenräder 21 in Zahneingriff sind. Die axiale Länge des Mantels 28 und damit die axiale Länge der Verzahnung 31 sind derart gewählt, dass die Verzahnung 31 mit den Planetenrädern 21 in Zahneingriff bleibt, während sich die Gewindespindel 1 7 bei der von den Planetenrädern 21 erzeugten Antriebs-Drehbewegung über einen betrieblichen Huboder Verschiebeweg bewegt. Als Betätiger, der die je nach Drehrichtung des Elektromotors 5 in Vorschub- oder Rückzugrichtung koaxial zur Antriebswelle 7 erfolgenden, linearen Verschiebebewegungen des Hohlrades 27 auf die zu steuernde Arretiereinrichtung überträgt, die in den Fig. 1 bis 3 nicht gezei t ist, ist an der Gewindespindel 1 7 als koaxialer Fortsatz ein
Stößel 33 angebracht, der sich, siehe Fig. 1 , durch die Sti rnwand 20 des Gehäuseteils 3 nach außen erstreckt.
Eine dem Stand der Technik entsprechende elektronische Steuereinheit, die den Betrieb des Elektromotors 5 in den beiden Drehrichtungen steuert, weist eine Schaltungsplatine 35 auf, die an der Gehäuseoberseite anliegt. Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, erstrecken sich von der Platine 35 Träger 37 in den Getrieberaum 1 3, an denen sich jeweils eine Lichtschranke befindet. Zur Bildung einer Sensoreinrichtung, die die Signale der mit der Schal- tungsplatine 35 verbundenen Lichtschranken 39 auswertet, sind am Mantel 28 des Hohlrades 27 an dessen vorderem Umfangsrand eine axial vorstehende Randrippe 41 und am hinteren Umfangsrand eine Randrippe 43 ausgebildet, die jeweils einen spiraligen Verlauf besitzen, so dass an ihnen jeweils ein Absatz 45 gebildet ist. Bei der Annäherung an die vordere Endpo- sition der B etat i g u n gs-Ve rsc h i e be beweg u n läuft die sich an den Absatz 45 anschließende Randrippe 41 in den Lichtweg der Lichtschranke 39 für die Positionserkennung ein. Bei der Rückbewegung läuft bei Annäherung an die Endposition der sich an den Absatz 45 anschließende Teil der Randrippe 43 in den Lichtweg der zugeordneten Lichtschranke 39 ein, um wiede- mm ein Positionssignal zu generieren. Wenn für die Endpositionierung des Hohlrades 27 und damit des den Betätiger bildenden Stößels 33 mechanische Anschläge vorgesehen sind, können die Signale der Lichtschranken 39 das Abbremsen oder Auslaufen des Motors 5 vor Erreichen der mechanischen Anschläge bewirken. Alternativ zu den durch die Randrippen 41 und 43 beeinflussten Lichtschranken 39 könnte ein Hell-Dunkel-Kontrast auf der Außenseite des Mantels 28 des Hohlrades 27 zur optischen Positionserkennung benutzt werden.
Die Fig. 4 bis 8 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Arretiereinrichtung in Form einer Bolzenzuhaltung. Für die Steuerung der Arretiereinrichtung hat der den axial bewegbaren Betätiger bildende Stößel 33 die Form einer län-
geren Stange, die in einem radial auskragenden Mitnehmer 51 endet und sich in einen zentralen Durchgang 52 des Gehäuses 53 der Arretiereinrichtung hinein erstreckt. Der Antrieb mit dem aus den Cehäuseteilen 1 , 3 gebildeten Antriebsgehäuse ist am offenen Ende 54 des Durchgangs 52 in das Gehäuse 53 eingesetzt, das von seinem offenen Ende 54 her das Gehäuseteil 3 umgibt. Die Arretiereinrichtung weist für die Arretierung oder Freigabe einer Schutztür 55, von der in Fig. 4 bis 8 lediglich ein Randleistenabschnitt angedeutet ist, einen Zuhaltebolzen 57 auf, der zwischen Arretierposition und Freigabeposition koaxial zur Achse der Linearbewegung des Stößels 33 verschiebbar ist. Der Zuhaltebolzen 57 ist in Fig. 4 in der vorgeschobenen Arretierposition und in den Fig. 5 und 6 in zurückgezogener Freigabeposition dargestellt.
Der Zuhaltebolzen 57 ist in einem Führungskörper 58 geführt, der in das freie offene Ende des Durchgangs 52 des Gehäuses 53 eingesetzt ist und einen Hohlzyl inder 59 umgibt, in dem der Zuhaltebolzen 57 mit einem radial auskragenden Flanschteil 60 geführt ist. Eine Schließfeder 61 , die sich am Flanschteil 60 und an einer Stufe 62 des Durchgangs 52 abstützt, spannt den Zuhaltebolzen 57 für eine Bewegung in die in Fig. 4 gezeigte Arretier- position vor. Vom Flanschteil 60 ausgehend, setzt sich der Zuhaltebolzen 57 mit einem Hülsenteil 63 fort, das sich durch die Schließfeder 61 hindurch bis zu einem erweiterten Endabschnitt 64 des Durchgangs 52 erstreckt. In dem sich an das Flanschteil 60 anschließenden Anfangsteil bildet das Hülsenteil 63 für den Mitnehmer 51 des Stößels 33 eine Führungsbahn 65, die an dem vom Flanschteil 60 entfernten Ende durch eine radial nach innen vorspringende Anlagefläche 66 für den Mitnehmer 51 begrenzt ist.
Die Fig. 4 zeigt den Arretierzustand, bei dem der Zuhaltebolzen 57 in die Bolzenöffnung 67 der Tür 55 durch die Vorspannkraft der Feder 61 vorge- schoben ist. Der Stößel 33 befindet sich in der ausgefahrenen Position, wobei sein Mitnehmer 51 an der Anlagefläche 66 anliegt. Wird zum Überfüh-
ren in den Freigabezustand der Stößel 33 zurückgezogen, nimmt dessen an der Anlagefläche 66 anliegender Mitnehmer 51 den Zuhaltebolzen 57 gegen die Kraft der Schließfeder 61 in die Freigabeposition mit. Dieser Betriebszustand ist in Fig. 5 dargestellt. Für die Erkennung der Positionen, die hierbei vom Stößel 33 und vom Zuhaltebolzen 57 eingenommen sind, sind in dem erweiterten Endabschnitt 64 des Durchgangs 52 Lichtschranken 68 und 69 angeordnet. Bei dem Zustand von Fig, 5 unterbricht ein becherartiger Bund 70, der am Stößel 33 angebracht ist, den Lichtweg der Lichtschranke 68, während ein am Ende des Hülsenteils 63 seitlich auskragendes Endteil 71 den Lichtweg der Lichtschranke 69 unterbricht.
Der in Fig. 5 gezeigte Zustand stellt den Fall einer„Normalentriegelung" dar, bei dem der Zuhaltebolzen 57 durch die von der Betätigungsvorrichtung erzeugte Rückzugsbewegung des Stößels 33 gegen die Kraft der Schließfeder 61 zurückgezogen ist. Bei einem Ausfall der Betätigungsvorrichtung ermöglicht die Arretiereinrichtung eine Fluchtentriegelung. Dieser Betriebszustand, bei dem der Stößel 33 in der vorgeschobenen Position verblieben ist, ist in Fig. 6 dargestellt. Wie dort gezeigt, ist für eine gegen die Federkraft erfolgende Bewegung des Zuhaltebolzens 57 durch die Län- ge der Führungsbahn 65, die in dem Hülsenteil 63 für Relativbewegungen zum Mitnehmer 61 zur Verfügung gestellt ist, eine Entkoppelstrecke gebildet, über deren Länge der Zuhaltebolzen 57 in die Freigabeposition bewegbar ist, wobei sich der Mitnehmer 51 des Stößels 33 von der Anlagefläche 66 abhebt. Dabei wird der Freigabezustand des Zuhaltebolzens 57, ebenso wie im Fall der„Normalentriegel ung" von Fig. 5, dadurch signalisiert, dass das Endteil 71 den Lichtweg der Lichtschranke 69 unterbricht. Anders als bei Fig. 5 ist jedoch der vorgeschobene Zustand des Stößels 33 dadurch signalisiert, dass der Lichtweg der Lichtschranke 68 nicht unterbrochen ist. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann über eine an sich be- kannte RFI D-Technologie mit einem Betätiger (nicht dargestellt) zusammenwirken, der an dem jeweiligen sicherheitsrelevanten, bewegbaren Bau-
teil (Schutztür, Schutzklappe) angeordnet mindestens eine Information, insbesondere betreffend den öffnungs- oder Schließzustand an die Vorrichtung und deren Ansteuerteile weiterleitet. Die Fig. 7 und 8 zeigen in schematisch vereinfachter Darstellung eine Notbetätigung, mittels deren eine Fluchtentriegelung manuell durchführbar ist. Die Notbetätigung weist einen Notknopf 73 auf, der mit einer Betätigungsstange 74 verbunden ist. Diese weist an dem sich in den Gehäusedurchgang 52 erstreckenden Ende eine Betätigungsgabel 75 auf, die das Hülsen- teil 63 des Zuhaltebolzens 57 übergreift und schräge Steuerflächen 76 aufweist, die beim Betätigen des Notknopfes 73 an einem vorstehenden Flanschrand 77 am Zuhaltebolzen 57 angreifen und diesen, wie der Vergleich der Fig. 7 und 8 zeigt, gegen die Wirkung der Feder 61 in die Entriegelungsposition zurückziehen.