Herstellung von TEDA durch Umsetzung von einem Amingemisch an einem Zeolithkatalysator Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Triethylendiamin (TEDA) bei dem ein Gemisch umfassend die Komponenten a) Ethylendiamin (EDA), b) mindestens eine Hydroxylgruppen-haltige Verbindung und c) mindestens eine NH2-Gruppen-haltige Verbindung an einem Zeolithkatalysator umgesetzt wird.
Triethylendiamin (TEDA = DABCO = 1 ,4-Diazabicyclo-[2, 2, 2]-octan) ist ein bedeutender Grundstoff und findet unter anderem Verwendung bei der Herstellung von Arzneimitteln und Kunststoffen. Er findet z.B. Verwendung als schwach nucleophiler Katalysator in der Baylis-Hillmann Reaktion oder zur Herstellung von Polyurethanen.
Zur Darstellung von TEDA sind eine Reihe von Verfahren bekannt. Diese unterscheiden sich vor allem durch die verwendeten Katalysatoren und Ausgangsmaterialien.
Die Katalysatoren basieren in der Regel auf Zeolithen, die mit unterschiedlichen Metallen dotiert sein können. Als Ausgangsverbindungen werden vor allem kostengünstige Amine, wie beispielsweise Monoethanolamin (MEOA) oder Ethylendiamin (EDA) verwendet. Hierzu wird auf EP 1 338 598 B1 sowie den zitierten, sehr umfangreichen Stand der Technik verwiesen.
Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind solche Verfahren von Bedeutung, die TEDA ausgehend von Ethylendiamin und Piperazin (PI P) unter Anwendung von Zeotlithkatalysatoren erzeugen. So offenbart EP 1 338 598 B1 die Herstellung von TEDA aus EDA und PIP an einem Zeolithkatalysator, der ein oder mehrere Metalle der Oxidationsstufe I II als Oxide enthalten kann, aber kein Aluminium. Es wird außerdem erwähnt, dass EDA an Stelle von PI P gegebenenfalls auch mit einem oder mehreren anderen Aminen umgesetzt werden kann, z.B. Diethylentriamin (DETA), Triethylentetramin (TETA) oder N-(2-Hydroxyethyl)-piperazin (H EPIP). EP 1 338 598 B1 liefert jedoch keine weiteren Informationen hinsichtlich einer konkreten Zusammensetzung des umsetzbaren Amingemisches, insbesondere im Zusammenhang mit der Definition der Reste (Substituenten) dieser Aminkomponenten.
In DE-A 103 56 184 wird ein Zeolithkatalysator und dessen Verwendung in einem Verfahren zur Erzeugung von TEDA beschrieben. Dieser besteht bevorzugt aus Zeolithen vom Pentasil-Strukturtyp, insbesondere ZSM-5, mit Aluminium als
Metallkomponente. Als mögliche Edukte sind eine Reihe von Aminen aufgeführt, wie Ethylendiamin, DETA, 2-Aminoethylethanolamin oder Piperazin.
In EP 1 192 993 B1 wird ein geformter Aluminiumsilikatkatalysator aus der Gruppe der Zeolithe, der kolloidales Silica als Binder aufweist, zur Herstellung von TEDA offenbart. Als Ausgangsmaterialien sind diverse Amine geeignet, wie Monoethanolamin, Ethylendiamin oder HEPI P.
DE 103 26 137 A1 beschreibt die Präparation eines kristallinen Aluminiumsilkats und dessen Anwendung als Katalysator zur Synthese von TEDA, ausgehend von EDA. Neben EDA können weitere Amine, wie zum Beispiel PIP, DETA, TETA oder Morpholin eingesetzt werden.
WO2005123256 beschreibt die Herstellung eines Formkörpers enthaltend ein mikroporöses Material und ein siliciumhaltiges Bindemittel. Als mikroporöses Material wird bevorzugt ein Zeolith von Pentasil-Typ eingesetzt und das Bindemittel ist ein Methylsilikon. Als mögliche Edukte sind eine Reihe von Aminen aufgeführt wie Ethylendiamin, HEPIP oder Diethylentriamin. In EP-A 0 952 152 ist ein Verfahren zur Herstellung von TEDA und PIP offenbart, dass einen aluminiumhaltigen ZSM-5-Zeolith in Proton-(H+) oder Ammonium-(NH4 +) Form als Katalysator umfasst. Als mögliche Ausgangsverbindungen kommen Amine entsprechend den vorstehend gewürdigten Offenbarungen in Betracht. Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht in der Bereitstellung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von TEDA.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Triethylendiamin (TEDA), dadurch gekennzeichnet, dass an einem Zeolithkatalysator ein Gemisch umgesetzt wird, umfassend die Komponenten a) bis c) mit
a) Ethylendiamin (EDA),
b) mindestens einer Hydroxylgruppen-haltigen Verbindung und
c) mindestens einer NH2-Gruppen-haltigen Verbindung. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht in vorteilhafter Weise zunächst die Einsparung von Ethylendiamin (EDA) bei der Herstellung von TEDA aufgrund des teilweisen Ersatzes von EDA durch ein Gemisch, das die vorstehend beschriebenen Komponenten b) und c) umfasst. Verbindungen wie AEEA, H EPIP, DETA und AEPIP, die allesamt unter diese Definitionen fallen, werden beispielsweise in konventionellen Ethylendiamin-Syntheseverfahren als Nebenproduktgemische erhalten. Diese müssen in der Regel zur Verwertung der Einzelkomponenten energie- und kostenintensiv
aufgetrennt werden oder fallen der Entsorgung, zum Beispiel durch Verbrennung, anheim.
Trotz der damit verbundenen größeren Komplexität der erfindungsgemäß eingesetzten Eduktmischungen kann die Bildung problematischer Nebenprodukte, wie Pyrazin oder 1 -Ethylpyrazin, in dem erfindungsgemäßen Verfahren unerwarteterweise in derselben Größenordnung gehalten werden, wie in vereinzelten Vergleichsverfahren mit weniger beziehungsweise reineren Edukten. Wie aus dem experimentellen Teil der vorliegenden Erfindung beispielhaft ersichtlich, können aus Vergleichsverfahren bekannte Eduktzusammensetzungen auch zu einer deutlichen Erhöhung der unerwünschten Nebenprodukte führen.
Damit werden zum einen EDA und zum anderen Kosten für die Auftrennung oder die Entsorgung der häufig als Nebenprodukt anfallenden Aminmischungen eingespart. Da es zu keiner vermehrten Bildung von Nebenprodukten kommt, wird zusätzlicher Aufwand zu deren Abtrennung verringert oder vermieden. Das erfindungsgemäße Verfahren entspricht also einem wirtschaftlicheren Verfahren zur Herstellung von TEDA ohne Qualitätsversluste hinsichtlich der Farbe und des Geruchs durch Nebenprodukte (für das Produkt TEDA).
Darüber hinaus besteht ein weiterer Vorteil in einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens auch darin, dass man gegebenenfalls bei der Aufarbeitung des Reaktionsaustrags erhaltene Zwischenfraktionen, die sowohl TEDA als auch Piperazin enthalten, und Fraktionen, die zum Beispiel N-(2-Hydroxyethyl)- piperazin (HEP), N-(2-Aminoethyl)-piperazin (AEPI P), Diethylentriamin (DETA); Triethylentetramin (TETA); Tri(2-aminoethyl)amin und/oder N-(2- Aminoethyl)ethanolamin (AEEA) enthalten, erneut in die Umsetzung zurückführen kann. Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung weiter präzisiert.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Triethylendiamin (TEDA). Die Herstellung von TEDA erfolgt in Anwesenheit eines Zeolithkatalysators.
Es können grundsätzlich alle dem Fachmann bekannten geeigneten Zeolithkatalysatoren eingesetzt werden. Ihre Herstellung erfolgt nach dem Fachmann bekannten Methoden. Hier sei exemplarisch auf die Dokumente DE 103 26 137 A1 , DE 103 56 184 A1 , US-A-3,709,979 oder auch EP 1338 598 B1 verwiesen.
Der Zeolithkatalysator umfasst einen Zeolithen als solchen, der eine Skelett-Struktur aufweist, die vorzugsweise hauptsächlich aus Siliciumdioxid (Si02) hergestellt ist.
Der Zeolithkatalysator kann ein oder mehrere Metalle M in Form ihrer Oxide in der Oxidationsstufe I I, II I oder IV, vorzugsweise in der Oxidationsstufe I I I aufweisen.
Für ein Metall M der Oxidationsstufe I II beträgt das Si02 / M203-Molverhältnis von > 80 : 1 , vorzugsweise 100 : 1 bis 5000 : 1 , besonders bevorzugt 250 : 1 bis 1500 : 1 , insbesondere 400 : 1 bis 1000 : 1 .
Mögliche Metalle M, die der Zeolithkatalysator aufweisen kann, sind beispielsweise AI, B, Fe, Co, Ni, V, Mo, Mn, As, Sb, Bi, La, Ga, In, Y, Sc, oder Cr, vorzugsweise AI.
Es kann beispielweise ein Zeolithkatalysator eingesetzt werden, der mindestens einen Zeolith umfasst, der ein molares Si02/Al203-Verhältnis von > 80: 1 , vorzugsweise 100:1 bis 5000 : 1 , besonders bevorzugt 250 : 1 bis 1500 : 1 , insbesondere 400 : 1 bis 1000 : 1 , aufweist.
Für den Zeolithkatalysator sind zum Beispiel folgende Zeolithe des Pentasil-Typs geeignet: ZSM-5 (wie zum Beispiel in DE 103 26 137 A1 oder DE 103 56 184 A1 beschrieben), ZSM-1 1 (wie zum Beispiel in US-A-3,709,979 offenbart), ZSM-23, ZSM- 53, NU-87, ZSM-35, ZSM-48 vorzugsweise ZSM-5 und ZSM-1 1 , insbesondere ZSM-5.
Es können auch Mischstrukturen aus mindestens zwei der genannten Zeolithe, vorzugsweise ZSM-5 und ZSM-1 1 eingesetzt werden.
Der Zeolithkatalysator kann beispielsweise 40 bis 95 Gew.-% Zeolithpulver, vorzugsweise 50 bis 90 Gew.-% Zeolithpulver, umfassen. Das Zeolithpulver umfasst bevorzugt Zeolithpartikel, die zu mindestens 90 %, vorzugsweise zu mindestens 95 % kugelförmig sind und/oder eine Partikelgröße von < 3 μηη, bevorzugt < 1 μηι, insbesondere < 0,5 μηη, aufweisen.
Der Begriff „kugelförmig", wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, bezeichnet Primärpartikel, die bei Untersuchung über Scanning Electron Microscopy (SEM) bei einer Vergrößerung im Bereich von 0,5 ■ 104 bis 2,0 ■ 104 im Wesentlichen frei von scharfen Kanten sind. Demgemäß bezeichnet der Begriff „kugelförmig" beispielsweise rein kugelförmige oder deformiert kugelförmige wie beispielsweise elliptische oder quaderförmige Primärteilchen, wobei im Falle der quaderförmigen Primärteilchen bei oben erwähnter Untersuchungsmethode im genannten Auflösungsbereich die Kanten abgerundet und nicht scharf sind.
Der Zeolithkatalysator kann einen Zeolithen umfassen, der in der H+-Form und/oder NH4 +-Form, vorzugsweise in der H+-Form vorliegt.
Der Zeolithkatalysator kann vorzugsweise mindestens einen ZSM-5 Zeolith in H+-Form 5 oder NH4+-Form, vorzugsweise in H+-Form umfassen.
Neben dem Zeolithen kann der Zeolithkatalysator auch einen Binder umfassen.
Als Binder eignen sich im Prinzip alle für derartige Zwecke eingesetzten Verbindungen, 10 insbesondere Oxide, des Siliciums, des Aluminiums, Bors, Phosphors, Zirkoniums und/oder des Titans. Von besonderem Interesse als Binder ist Siliciumdioxid, wobei auch siliciumorganische Bindemittel geeignet sind. Beispiele für oligomere und polymere Organosiliciumverbindungen sind Methylsilikon und Ethylsilikon.
15 Ein besonders bevorzugtes siliciumorganisches Bindemittel ist Methylsilikon (kommerziell verfügbar unter der Name Silres). Auch als Binder verwendbar sind Oxide des Magnesiums und Berylliums sowie Tone, zum Beispiel Montmorillonit, Kaoline, Bentonite, Hailoysite, Dickite, Nacrite und Anauxite. Weiterhin sind auch Stärke und Cellulose-Derivate als organische Bindemittel geeignet.
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Der Zeolithkatalysator kann beispielsweise 5 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 50 Gew.-% des Binders umfassen.
Der Zeolithkatalysator kann vorzugsweise 40 bis 95 Gew.-% Zeolithpulver und 5 bis 25 60 Gew.-% Si02-Binder umfassen.
Das im erfindungsgemäßen Verfahren zur TEDA-Herstellung als Edukt eingesetzte Gemisch umfasst mindestens die Komponenten a) Ethylendiamin (EDA), b) mindestens eine Hydroxylgruppen-haltige Verbindung und c) mindestens eine NH2- 30 Gruppen-haltige Verbindung. Darüber hinaus kann es optional auch die Komponenten d) Piperazin (PIP) und e) mindestens eine weitere Verbindung umfassen.
Ethylendiamin (EDA) entsprechend der Komponente a) kann grundsätzlich in allen dem Fachmann bekannten und dem Verfahren dienlichen Reinheitsgraden eingesetzt 35 werden.
Die Komponente b) umfasst mindestens eine Hydroxylgruppen-haltige Verbindung.
Als Komponente b) kann prinzipiell jede, dem Fachmann bekannte Hydroxylgruppen- 40 haltige Verbindung eingesetzt werden.
Neben der mindestens einen Hydroxylgruppe kann die Hydroxylgruppen-haltige Verbindung der Komponente b) mindestens eine Aminogruppe aufweisen. Vorzugsweise weist die Hydroxylgruppen-haltige Verbindung der Komponente b) mindestens eine Hydroxylgruppe und mindestens eine Aminogruppe auf.
Die mindestens eine Hydroxylgruppe der Hydroxylgruppen-haltigen Verbindung der Komponente b) kann über eine Ethylengruppierung mit einer Aminogruppe verbunden sein. Vorzugsweise ist die Aminogruppe sekundär oder tertiär. Die Hydroxylgruppen-haltige Verbindung der Komponente b) kann cyclisch oder acyclisch sein.
Die Komponente b) kann beispielsweise die Verbindungen Monoethanolamin, Diethanolamin, Triethanolamin, N-(2-Aminoethyl)ethanolamin (AEEA), 2-[2- aminoethyl(2-hydroxyethyl)]aminoethanol, 2-[bis(2-aminoethyl)]aminoethanol, N-(2- Hydroxyethyl)piperazin (HEPIP), N,N'-bis(2-Hydroxyethylpiperazin, N-(2-Aminoethyl)- N'-(2-Hydroxyethyl) piperazin vorzugsweise N-(2-Aminoethyl)ethanolamin (AEEA) oder N-(2-Hydroxyethyl)piperazin (HEPIP), besonders bevorzugt N-(2- Aminoethyl)ethanolamin (AEEA) und N-(2-Hydroxyethyl)piperazin (HEPIP) umfassen.
Die mindestens eine Hydroxylgruppen-haltige Verbindung der Komponente b) kann grundsätzlich in allen dem Fachmann bekannten und dem Verfahren dienlichen Reinheitsgraden eingesetzt werden. Das Gemisch kann bezogen auf die Komponente a) 1 bis 150 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt 5 bis 80 Gew.-%, insbesondere 10 bis 60 Gew.-% der Komponente b) umfassen.
Die Komponente c) umfasst mindestens eine NH2-Gruppen-haltige Verbindung.
Als Komponente c) kann prinzipiell jede, dem Fachmann bekannte NH2-Gruppen- haltige Verbindung eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß umfasst die Komponente c) kein Ethylendiamin (EDA)
Die NH2-Gruppen-haltige Verbindung weist mindestens eine NH2-Gruppe auf. Darüber hinaus kann die NH2-Gruppen-haltige Verbindung weitere Aminogruppen aufweisen. Die weiteren Aminogruppen können primär, sekundär und/oder tertiär sein. Die mindestens eine NH2-Gruppe der NH2-Gruppen-haltigen Verbindung der Komponente c) kann über eine Ethylengruppierung mit einer weiteren Aminogruppe verbunden sein.
Die NH2-Gruppen-haltige Verbindung der Komponente c) kann cyclisch oder acyclisch sein. Die Komponente c) kann beispielsweise die Verbindungen N-(2-Aminoethyl)piperazin (AEPI P), N,N'-bis(2-Aminoethyl)piperazin, Diethylentriamin (DETA), Tri -(2- aminoethyl)amin (TAEA), Triethylentetramin (TETA), Tetraethylenpentamin, vorzugsweise N-(2-Aminoethyl)piperazin (AEPI P) oder Diethylentriamin (DETA), besonders bevorzugt N-(2-Aminoethyl)piperazin (AEPI P) und Diethylentriamin (DETA) umfassen.
Die NH2-Gruppen-haltige Verbindung der Komponente c) kann grundsätzlich in allen dem Fachmann bekannten und dem Verfahren dienlichen Reinheitsgraden eingesetzt werden.
Das Gemisch kann bezogen auf die Komponente a) 1 bis 100 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 80 Gew.-%, insbesondere 10 bis 60 Gew.-% der Komponente c) umfassen.
Optional kann das Gemisch die Komponente d) umfassen.
Die Komponente d) umfasst Piperazin (PI P).
Das Piperazin (PI P) der Komponente d) kann grundsätzlich in allen dem Fachmann bekannten und dem Verfahren dienlichen Reinheitsgraden eingesetzt werden.
Das Gemisch kann bezogen auf die Komponente a) 1 bis 150 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt 10 bis 75 Gew.-%, insbesondere 20 bis 60 Gew.-% der Komponente d) umfassen. In einer Ausführungsform umfasst das Gemisch (neben der Komponente a) (EDA) die Komponente b) mit N-(2-Aminoethyl)ethanolamin (AEEA) und N-(2- Hydroxyethyl)piperazin (HEPIP) und die Komponente c) mit N-(2-Aminoethyl)piperazin (AEPI P) und Diethylentriamin (DETA) sowie die Komponente d) mit Piperazin (PI P). In einer weiteren Ausführungsform beträgt das Verhältnis der Menge an Komponente a) zur Summe der Mengen an den Komponenten b) und c) im Gemisch 0,4: 1 bis 6: 1 , vorzugsweise 0,7:1 bis 5: 1 , insbesondere 0,9:1 bis 3,5: 1 , besonders bevorzugt 2,5:1 bis 3,3: 1 . In einer anderen Ausführungsform beträgt das Verhältnis der Menge an Komponente a) zur Summe der Mengen an den Komponenten b) und c) im Gemisch 0,6 : 1 bis 6 : 1 ,
vorzugsweise 0,8 : 1 bis 5 : 1 , insbesondere 0,9 : 1 bis 3,5 : 1 , besonders bevorzugt 2,5 : 1 bis 3,3 : 1 , wobei das Gemisch kein Monoethanolamin umfasst.
In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens umfasst das Gemisch, bezogen auf die Komponente a), i) 1 bis 150 Gew.-% der Komponente b), und/oder
ii) 1 bis 100 Gew.-% der Komponente c), und/oder
iii) 1 bis 150 Gew.-% Piperazin (PI P).
Außerdem umfasst das Gemisch in einer alternativen Ausführungsform des Verfahrens, bezogen auf die Komponente a) i) 1 bis 100 Gew.-% der Komponente b), und/oder
ii) 1 bis 100 Gew.-% der Komponente c), und/oder
iii) 1 bis 100 Gew.-% Piperazin (PI P).
Weiterhin kann das Gemisch optional mindestens eine weitere Verbindung entsprechend der Komponente e) umfassen.
Die Komponente e) kann Verbindungen umfassen, die keine Hydroxylgruppe und(oder NH2-Gruppe enthalten, beispielsweise sekundäre und/oder tertiäre Amine wie Morpholin. Die Komponente e) betrifft also Verbindungen, die nicht unter die Definition der Komponenten a) bis d) fallen.
Die Verbindung der Komponente e) kann grundsätzlich in allen dem Fachmann bekannten und dem Verfahren dienlichen Reinheitsgraden eingesetzt werden.
Außerdem kann das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart eines Lösungsmittels durchgeführt werden.
Ein Lösungsmittel kann auch als Verdünnungsmittel eingesetzt werden.
Als Lösungsmittel eignen sich z. B. acyclische oder cyclische Ether mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie Dimethylether, Diethylether, Di-n-Propylether oder dessen Isomere, MTBE, THF, Pyran, oder Lactone, wie gamma-Butyrolacton, Polyether, wie Monoglyme, Diglyme etc., aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Pentan, Cyclopentan, Hexan und Petrolether, oder deren Gemische und besonders auch N-Methylpyrrolidon (NMP) oder Wasser oder wässrige
organische Lösungs- oder Verdünnungsmittel der oben genannten Art. Weiterhin ist Ammoniak als Lösungs-oder Verdünnungsmittel geeignet.
Ein besonders bevorzugtes Lösungsmittel ist Wasser.
Der Anteil des Lösungsmittels im erfindungsgemäßen Verfahren kann 10 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 70 Gew.-% besonders bevorzugt 40 bis 60 Gew.-% insbesondere 50 Gew.-% betragen, bezogen auf die Summe des Gewichts von Gemisch und Lösungsmittel. Vorzugsweise wird der Lösungsmittelanteil am Reaktorzulauf des Reaktors, in dem das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden kann, gemessen.
In einer Ausführungsform umfasst das Gemisch die Komponente b) mit N-(2- Aminoethyl)ethanolamin (AEEA) und N-(2-hydroxyethyl)piperazin (HEPIP) und die Komponente c) mit N-(2-Aminoethyl)piperazin (AEPIP) und Diethylentriamin (DETA) sowie die Komponente d) mit Piperazin (PIP), wobei das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart von Wasser als Lösungsmittel durchgeführt wird.
Die WHSV (weight hourly space velocity) bezogen auf die in die Umsetzung eingesetzten Amine beträgt beispielsweise 0,05 bis 6 hr1 , vorzugsweise 0,1 bis 1 hr1, besonders bevorzugt 0,15 bis 0,8 hr1.
Das Verfahren kann sowohl in kontinuierlicher Fahrweise als auch in diskontinuierlicher, bevorzugt kontinuierlicher Fahrweise betrieben werden.
Bei kontinuierlicher Fahrweise entspricht der Reaktorzulauf dem Eduktstrom. Der Eduktstrom umfasst das Gemisch und das Lösungsmittel.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl in der Gasphase als auch in der Flüssigphase, vorzugsweise in der Gasphase betrieben werden.
Die Umsetzung in der Flüssigphase kann beispielsweise in der Suspension-, Rieseloder Sumpffahrweise erfolgen. Die Umsetzung in der Gasphase kann zum Beispiel in einem Katalysator-Wirbelbett oder bevorzugt Katalysator-Festbett erfolgen.
Als Reaktoren, in denen das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird eignen sich beispielsweise Rührbehälter, insbesondere Rohrreaktoren und Rohrbündelreaktoren.
Der Zeolithkatalysator ist im Reaktor vorzugsweise als Festbett angeordnet.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei einer Temperatur von 200 bis 500 °C, vorzugsweise bei 300 bis 400 °C, besonders bevorzugt bei 330 bis 380 °C betrieben werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei einem Absolutdruck von 0, 1 bis 40 bar, vorzugsweise bei 0,5 bis 10 bar besonders bevorzugt bei 0,7 bis 3 bar, insbesondere bei 0,8 bis 2 bar durchgeführt werden.
10 In einer Ausführungsform kann das Verfahren bei einer Reaktionstemperatur von 200 bis 500 °C und/oder bei einem Absolutdruck von 0, 1 bis 40 bar durchgeführt werden.
In einer Ausführungsform wird das Verfahren so geführt, insbesondere bei kontinuierlicher Fahrweise, dass sich die Komponente a) EDA fast vollständig, das 15 heißt mit einem Umsatz größer 95 %, insbesondere größer 97 %, zu Triethylendiamin (TEDA) und Piperazin (PI P) mit einer Selektivität größer 85 %, insbesondere 90 %, umsetzt.
In einer Ausführungsform, in dem das Gemisch die Komponente d) Piperazin (PI P) 20 umfasst, wird das Verfahren erfindungsgemäß vorzugsweise durch Einstellung eines entsprechenden EDA/PIP-Verhältnisses im Reaktorzulauf (= Eduktstrom bei kontinuierlicher Fahrweise) so durchgeführt, dass der Verbrauch an PI P durch Abtrennung von PI P aus dem Reaktionsaustrag und Rückführung in den Reaktorzulauf in der Gesamtbilanz gegen Null geht (zum Beispiel 0 bis 30 kg, insbesondere 0 bis 25 15 kg, ganz besonders 0 bis 10 kg, pro 100 kg TEDA im Reaktionsaustrag), insbesondere Null ist, und gleichzeitig das eingesetzte EDA vollständig (> 95 %, insbesondere > 97 %, ganz besonders > 99 %) umgesetzt wird. Das heißt im Ergebnis während der kontinuierlichen Fahrweise im Wesentlichen kein zusätzliches PIP dem erfindungsgemäßen Verfahren zugeführt.
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Da bei einer solchen Reaktionsführung erfindungsgemäß die Menge an ausgetragenem EDA gegen Null geht, ist die Auftrennung des Reaktoraustrages, z. B. durch Destillation und/oder Rektifikation, nach dieser Verfahrensvariante besonders einfach.
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Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher illustrieren: Katalysator K1 Die Herstellung von H-ZSM-5 mit einem Anteil an kugelförmigen Zeolithprimärpartikeln von über 97 % und einem Durchmesser < 0,5 μηη erfolgt wie in DE 10356184 A1 beschrieben.
Die BET Oberflächen (m2/g) und die Porenvolumina (ml/g) werden nach DIN66131 bzw. DIN66134 Norm bestimmt. Die Messung der Schneidhärte erfolgt wie in DE 10326137 beschrieben.
128g H-ZSM-5 (Modul 1000, Partikelgröße 0, 1 - 0,2 μιη) werden bei Raumtemperatur zusammen mit 46g Silres MSE100 (Methylsilikon, 70 Gew-% Lösung in Toluol), 6 g Methylcellulose und 120 mL Wasser in einem mechanischen Kneter verdichtet. Die Paste wird in eine Strangpresse eingebaut und zu 2 mm Strängen gepresst. Danach werden die Stränge in einem Trockenschrank 16 h bei 120 °C getrocknet und anschließend in einem Muffelofen 5 h bei 500 °C unter Zufuhr von Luftsauerstoff kalziniert. Die Schneidhärte der Katalysatorform körper beträgt 20 N, die BET Oberfläche beträgt 445 m2/g und das Porenvolumen beträgt 0,60 mL/g.
V1 (nicht erfindungsgemäß)
Für die katalytische Herstellung von Triethylendiamin (TEDA) wird ein elektrisch beheiztes Rohrreaktor (I = 62 cm, d = 14 mm) mit 70 mL Katalysator K1 gefüllt und anschließend unter Inertatmosphäre auf 360 °C erhitzt. Danach wird der Katalysator mit einem Eduktstrom umfassend 40 Gew.-% EDA, 10 Gew.-% PIP und 50 Gew.-% Wasser und einer WHSV (weight hourly space velocity) von 0,5 g (Edukt = Amine)/ g Kat./h belastet. Der Reaktionsaustrag wird in einem gekühlten Auffangbehälter kondensiert. Die qualitative Zusammensetzung der Produkte wird mit Hilfe von Gaschromatographie bestimmt (siehe Tabelle 1 ). Für die quantitative Bestimmung wird Diglyme als interner Standard verwendet.
Über eine Laufzeit von 1400 h beträgt der Umsatz an EDA durchschnittlich 98,5 % und die Ausbeute an TEDA 65 %. (Ausbeute für TEDA bezogen auf umgesetzte -CH2- CH2-Einheiten stammend aus EDA und PI P).
V2 (nicht erfindungsgemäß) Durchführung entsprechend V1 mit dem Katalysator K1 , aber mit folgenden Abweichungen:
Der Eduktstrom enthielt 50 Gew.-% AEPI P und 50 Gew.-% Wasser. Die Laufzeit des Versuches betrug 50 h.
Der AEPI P-Umsatz lag bei 99 %. Für die Zusammensetzung des Reaktionsaustrags, siehe Tabelle 1 .
V3 (nicht erfindungsgemäß)
Durchführung entsprechend V1 mit dem Katalysator K1 , aber mit folgenden Abweichungen:
Der Eduktstrom umfasst 50 Gew.-% Wasser, 32 Gew.-% EDA, 8 Gew.-% PI P, 10 Gew.-% AEPI P, entsprechend einem EDA/AEPIP-Verhältnis von ca. 3 : 1 . Die Laufzeit des Versuches beträgt 600 h.
Der EDA Umsatz liegt bei 99 %. Für die Zusammensetzung des Reaktionsaustrags, siehe Tabellel .
B1 (erfindungsgemäß)
Durchführung entsprechend V1 mit Katalysator K1 aber mit folgenden Abweichungen:
Der Eduktstrom umfasst 50 Gew.-% Wasser, 32 Gew.-% EDA, 8 Gew.-% PI P, 10 Gew.-% Mischung (aus 38 Gew.-% AEPI P, 27 Gew. % HEPI P, 27 Gew. % AEEA und 5 Gew.-% DETA) entsprechend einem Verhältnis aus EDA/Mischung von 3 : 1 . Laufzeit = 300 h.
Der EDA Umsatz beträgt 98 % und die Ausbeute an TEDA 63 % (Ausbeute für TEDA bezogen auf umgesetzte -CH2-CH2-Einheiten stammend aus EDA, AEPIP, HEPI P, DETA, AEEA, PI P).
Für die Zusammensetzung des Reaktionsaustrags siehe Tabellel .
B2 (erfindungsgemäß)
Durchführung entsprechend V1 mit Katalysator K1 aber mit folgenden Abweichungen:
Der Eduktstrom umfasst 50 Gew.-% Wasser, 25 Gew.-% EDA, 25 Gew.-% Mischung (aus 38 Gew.-% AEPIP, 27 Gew.-% HEPI P, 27 Gew.-% AEEA und 5 Gew. % DETA) entsprechend einem Verhältnis aus EDA Mischung von 1 : 1 . Die Laufzeit beträgt 500 h.
Der Umsatz liegt bei 96 %. Für die Zusammensetzung des Reaktionsaustrags siehe Tabelle-! .
B3 (erfindunqsqemäß)
Durchführung entsprechend V1 mit Katalysator K1 aber mit folgenden Abweichungen:
Der Eduktstrom umfasst 50 % Wasser, 10 Gew.-% PIP, 20 Gew.-% EDA, 20 Gew.-% Mischung (aus 38 Gew.-% AEPIP, 27 Gew.-% HEPIP, 27 Gew.-% AEEA und 5 Gew.-% DETA). Die Laufzeit beträgt 1000 h.
Der Umsatz liegt bei ca. 97 %. Für die Zusammensetzung des Reaktionsaustrags siehe Tabellel .
Tabelle 1 : Quantitative Analyse der Reaktionsausträge der Beispiele V1 bis V3, B1 bis B3 [GC Flächen %]
GC-Analytik: Säule RTX-5, 30 m; Temperaturprogramm: 60 °C - 10 °C/min. -280 °C, Detektor:FID
Pyr.= Pyrazin
Me=Methyl
Et=Ethyl
Unbekannte = 100- Z[GC Fl % EDA+MEOA+Morpholine + Komponente 1 bis 13]
Die Beispiele gemäß Tabelle 1 zeigen, dass beim Umsatz eines Eduktstroms, der ausschließlich AEPIP (V2) umfasst, im Vergleich zum Vergleichsbeispiel V1 , 3 bis 5 mal mehr Pyrazin und 1 -Ethylpiperazin gebildet wird, die bei der TEDA-Aufarbeitung problematisch sind. Darüber hinaus würden zu hohe Gehalte an Pyrazinderivaten zu einer geruchlichen Beeinträchtigung des Endprodukts führen.
Dagegen werden vergleichbare Werte für die Bildung der genannten Nebenprodukte erhalten, wenn ein Eduktstrom eingesetzt wird, der ein Verhältnis von EDA AEPI P (V3: 3 : 1 ) beziehungsweise EDA/ (Mischung aus 38 % AEPIP, 27 % HEPI P, 27 % AEEA und 5 % DETA) (B1 : 3 : 1 , B2: 1 : 1 ) von 3 : 1 oder 1 : 1 enthält.
Es zeigt sich, dass die erfindungsgemäßen Beispiele B1 und B2 vergleichbare Nebenproduktprofile, insbesondere in Bezug auf Pyrazin und 1 -Ethylpiperazin im Vergleich zu V1 und V3 aufweisen, obwohl in den erfindungsgemäßen Beispielen komplexere Eduktmischungen eingesetzt werden. Gegenüber dem Beispiel V2 weisen die Beispiele B1 und B2 niedrigere Werte für Pyrazin und 1 -Ethylpiperazin auf.
Es wird somit beispielhaft gezeigt, dass EDA bei der Herstellung von TEDA teilweise durch eine Mischung aus je mindestens einer Verbindung gemäß der vorstehend beschriebenen Komponente b) und c), beispielsweise AEPI P, HEPI P, AEEA und DETA, ersetzt werden kann, unter Beibehaltung eines vergleichbaren Nebenproduktprofiles.