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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Triethylendiamin.
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Triethylendiamin
(TEDA) (IUPAC-Name: 1,4-Diazabicyclo[2.2.2]-octan) ist ein wichtiges
Zwischen- und Endprodukt in der chemischen Industrie, das hauptsächlich als
Katalysator bei der Polyurethanherstellung eingesetzt wird, aber
auch Verwendung findet bei der Herstellung von anderen Kunststoffen
und Pharmazeutika. Zur Herstellung von TEDA existiert eine große Anzahl
verschiedener Synthesen, die sich hauptsächlich in der Wahl der Edukte
und der benutzten Katalysatoren unterscheiden.
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Als
Beispiel für
frühe Verfahren
zur Herstellung von TEDA sei die
US
3,285,920 genannt. Diese Druckschrift betrifft ein Verfahren
zur gleichzeitigen Herstellung von TEDA und Piperazin (PIP) in einem 2-Stufenprozess,
in welchem man zunächst
Ethylendiamin, Ethanolamin und/oder deren Oligomere in Gegenwart
von Ammoniak, Wasserstoff zu einem Gemisch aus Piperazin und N-(Beta-aminoethyl)-piperazin
in einem reduktiven Aminierungsverfahren unter Einsatz von metalloxidischen
Hydrierkatalysatoren umsetzt und den verbleibenden Rest – nach Abtrennung
des Piperazins – in
Gegenwart von Zyklisierungskatalysatoren wie Phosphatsalzen und
Afumosilikaten zyklisiert. Die Ausbeuten bezüglich TEDA liegen bei etwa
25%, die bezüglich
Piperazin bei etwa 12%.
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In
der
EP 0 158 319 werden
Zeolith-Katalysatoren wie ZSM-5 zur Herstellung von TEDA vorgeschlagen.
Im wesentlich hat die
EP 0 158
319 zyklische Amin-Verbindungen
als Edukte zum Gegenstand. Aus der
EP
0 313 753 und der
EP
0 312 734 sind jeweils Verfahren zur Herstellung eines
PIP/TEDA-Gemisches durch Umsetzung von Ethanolaminen und/oder Ethylendiamin
in Gegenwart eines Zeolithen vom Pentasil-Typ bekannt. Nach dem
Verfahren wird das Reaktionsgut bei 280 bis 380° C, einer LHSV (liquid hourly
space velocity) von 0,1 bis 10 h und bei einem Absolutdruck von
0,1 bis 10 bar in gasförmiger
Form über
einen Festbettkatalysator geleitet. Es wird auch vorgeschlagen,
die Ausgangsverbindungen zusammen mit einem Verdünnungsmittel, wie z. B. Wasser,
einzusetzen.
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In
den
US 5,731,449 und
US 5,741,906 werden Verfahren
zur Herstellung von TEDA aus Ethylendiamin (EDA) unter Einsatz modifizierter
Pentasil-Katalysatoren vor geschlagen. Nach der
US 5,041,548 können beispielsweise Zeolith-Katalysatoren
des ZSM-5-Typs eingesetzt werden, wobei diese in Gegenwart organischer
Zyklisierungsmittel wie Tetraalkylammonium-Verbindungen hergestellt
werden.
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Aus
EP-A 0 313 753 und EP-A 0 842 935 ist bekannt, TEDA ausgehend von
Ethylenamin-Verbindungen herzustellen, wobei die Ethylenamin-Verbindung über einen
Zeolith-Katalysator wie ZSM-5, ZSM-8 oder ZSM-11 geleitet wird.
Betrachtet man die einfachsten Vertreter dieser Gruppe, nämlich das Ethylendiamin
(EDA) und das Monoethanolamin (MEOA), so ist bekannt, dass die TEDA-Selektivitäten und
die Umsätze
ausgehend von MEOA deutlich schlechter sind als ausgehend von EDA,
siehe EP-A 0 313 753, Beispiele 3 und 9. Durch Modifikation des ZSM-5-Katalysators kann
die Produktselektivität
für TEDA
ausgehend von MEOA zwar gesteigert werden, die Katalysatorsysteme
haben jedoch nur geringe Standzeiten. Bereits nach weniger als 4
Stunden wird eine Abnahme des Umsatzes auf < 90% beobachtet, siehe N. Srinivas
et al. Micropor. Mesopor. Mater. 2002, 51, Seite 45, Table 2. Die
Standzeiten sind < 24
h und die Katalysatoren dementsprechend für eine technische Anwendung
nicht einsetzbar, siehe N. Srinivas et al. Micropor. Mesopor. Mater.
2002, 51, Seite 48, 3.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von TEDA aus
MEOA bereitzustellen, welches sich durch einen hohen MEOA-Umsatz und
lange Katalysatorstandzeiten auszeichnet. Insbesondere soll der
MEOA-Umsatz > 90%
betragen und die Katalysatorstandzeit > 100 h betragen. Die Standzeit ist hierbei
als die Zeit definiert, nach der die Aktivität des Katalysators auf 10%
abgenommen hat.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung von Triethylendiamin
aus Monoethanolamin, bei dem man Monoethanolamin oder ein Monoethanolamin
enthaltendes Gemisch in Kontakt bringt mit
- (a)
einer dehydratisierend wirkenden Katalysatorkomponente A, und
- (b) einer Katalysatorkomponente B mit sauren Eigenschaften.
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Komponente
A
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Die
dehydratisierend wirkende Katalysatorkomponente A enthält im Allgemeinen
ein Oxid, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus den Oxiden der Übergangsmetalle der I. bis
VIII. Nebengruppe, einschließlich
der Oxide der Lanthaniden und Actiniden.
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Die
dehydratisierend wirkende Katalysatorkomponente kann an Stelle von
oder neben den genannten Oxiden Phosphate und/oder Hydrogenphosphate
von Alkali- und/oder Erdalkalimetallen enthalten.
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Bevorzugte Übergangsmetalloxide,
welche dehydratisierend wirken, sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Scandiumoxid, Yttriumoxid, Zirkoniumoxid, Lanthanoxid, Ceroxid,
Praseodymoxid, Neodymoxid, Samariumoxid, Europiumoxid, Gadoliniumoxid,
Terbiumoxid, Dysprosiumoxid, Holmiumoxid, Erbiumoxid, Thuliumoxid,
Ytterbiumoxid, Lutetiumoxid und Uranoxid.
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Daneben
kann die Katalysatorkomponente A zusätzlich einen Promotor, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus den Oxiden der Alkalimetalle, wie Lithiumoxid,
Natriumoxid, Kaliumoxid, Rubidiumoxid und Cäsiumoxid, den Oxiden der Erdalkalimetalle, wie
Magnesiumoxid, Calciumoxid und Bariumoxid, und Thalliumoxid enthalten.
Es kann nur ein Promotor oder ein Gemisch von Promotoren enthalten
sein, im allgemeinen in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt
0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Summe von Übergangsmetalloxid und Promotor.
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Das Übergangsmetalloxid
kann nach dem Fachmann bekannten Verfahren aus wässrigen Lösungen der entsprechenden Übergangsmetallsalze, beispielsweise
der Nitrate, Chloride, Carbonate, Sulfate und Acetate, durch Fällung mit
Ammoniak, Waschen, Trocknen und Calcinieren erhalten werden. Der
Promotor kann mittels Co-Präzipitation,
Imprägnieren
oder Verkneten dem Übergangsmetalloxid
zugemischt werden.
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Das Übergangsmetalloxid
kann auch auf einem Träger
vorliegen. Geeignete Träger
sind mesoporöse
Oxide des Aluminiums, Siliciums, Magnesiums, Zirkons oder Titans.
Die mesoporösen
Oxide des Aluminiums, Siliciums, Magnesiums, Zirkons und Titans
werden nach dem Fachmann bekannten Verfahren aus wässrigen
Lösungen
der entsprechenden Metallsalze, beispielsweise der Nitrate, Chloride
und Acetate, durch Fällung
mit Ammoniak, Waschen, Trocknen und Calcinieren erhalten.
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Die
Fällung
wird bevorzugt in einem Bereich von 5°C bis 100°C durchgeführt. Optional kann die Fällung in
Gegenwart von langkettigen Ammonium- und/oder Phosphoniumsalzen
wie z.B. Cetyltrimethylammoniumbromid durchgeführt werden.
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Komponente
B
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Die
saure Katalysatorkomponente B enthält im Allgemeinen ein kristallines
Alumosilikat und/oder ein kristallines Alumophosphat und/oder ein
kristallines Silicoalumophosphat, vorzugsweise besteht die saure
Katalysatorkomponente aus einer oder mehrerer dieser Verbindungen.
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Geeignete
kristalline Silicoalumophosphate sind die mit SAPO-5, SAPO-11, SAPO-31,
SAPO-37, SAPO-40 und SAPO-41 abgekürzten Silicoalumophosphate.
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Geeignete
kristalline Alumophosphate sind die mit AlPO4-5,
AlPO4-8, AlPO4-11,
AlPO4-31, AlPO4-36, AlPO4-40, AlPO4-41, AlPO4-54 und AlPO4-H2 abgekürzten Alumophosphate.
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Geeignete
kristalline Alumosilikate sind Zeolithe, insbesondere vom Pentasil-Typ.
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"Zeolithe" sind kristalline
Alumosilikate mit geordneten Kanal- und Käfigstrukturen, die Mikroporen
aufweisen. Das Netzwerk solcher Zeolithe ist aufgebaut aus SiO4- und AlO4-Tetraedern,
die über
gemeinsame Sauerstoffbrücken
verbunden sind. Eine Übersicht
der bekannten Strukturen findet sich beispielsweise in W.M. Meier
und D.H. Olson in "Atlas
of Zeolite Structure Types",
Elsevier, 4. Auflage, London 1996.
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Die
erfindungsgemäß eingesetzten
Zeolithe enthalten in ihrem Gerüst
neben SiO2 ein oder mehrere Oxide eines
Metalls M in den Oxidationsstufen II, III oder IV, also Oxide der
Zusammensetzung MIIO, MIII 2O3 und/oder MIVO2. Vorzugsweise
beträgt
in den erfindungsgemäß eingesetzten
Zeolithen das molare Verhältnis
Si zu dem Metall M für
MIII > 100,
besonders bevorzugt > 200,
insbesondere von > 300
bis 10 000, und speziell von 350 bis 2500. Für MII und
MIV beträgt
das molare Verhältnis
Si zu dem Metall M im Allgemeinen > 10,
bevorzugt > 20, besonders
bevorzugt von > 30
bis 500 und speziell von 35 bis 250.
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Bei
einem molaren Si/M-Verhältnis
unterhalb der angegebenen Grenze nimmt die Brönsted- und Lewis-Aciditätsdichte
(Aciditätsdichte:
saure Zentren/Katalysatorgesamtoberfläche) der Zeolithe deutlich
zu, die erreichbare TEDA-Ausbeute und -Selektivität und die
Katalysatorstandzeit deutlich ab und der Aufwand zur Aufreinigung
des TEDAs deutlich zu.
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Bei
dem im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten
Zeolith-Katalysator, der neben SiO2 ein oder
mehrere Metalle M in den Oxidationsstufen II, III oder IV als Oxide
enthält,
ist das Metall M in der Oxidationsstufe II bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe Zn, Sn und Be oder Mischungen hiervon, das Metall M in
der Oxidationsstufe III bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe Al, B, Fe,
Co, Ni, V, Mo, Mn, As, Sb, Bi, La, Ga, In, Y, Sc und Cr oder Mischungen
hiervon und das Metall M in der Oxidationsstufe IV bevorzugt ausgewählt aus
der Gruppe Ti, Zr, Ge, Hf und Sn oder Mischungen hiervon.
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Bevorzugt
sind Zeolithe, bei denen M für
Aluminium, Gallium, Titan, Zirkonium, Germanium, Eisen oder Bor
steht. Solche, bei denen M für
Aluminium, Titan, Eisen und Bor steht, sind besonders bevorzugt.
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Als
erfindungsgemäß einzusetzende
Zeolith-Katalysatoren des Pentasil-Typs sind z.B. folgende Typen
geeignet: ZSM-5 (wie z.B. in US-A-3,702,886 offenbart), ZSM-11 (wie
z.B. in US-A-3,709,979 offenbart), ZSM-23, ZSM-53, NU-87, ZSM-35,
ZSM-48 und Mischstrukturen aus mindestens zwei der oben genannten
Zeolithe, insbesondere ZSM-5 und ZSM-11, sowie deren Mischstrukturen.
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Ferner
sind erfindungsgemäß mikroporöse Silikalite
einsetzbar, bei denen im Zeolithgitter das Si(IV) teilweise durch
ein Metall M(IV), wie z.B. Ti, Zr, Ge, Hf und/oder Sn, teilweise
durch ein Metall M(II), wie z.B. Zn, Sn und/oder Be und/oder teilweise
durch ein Metall M(III), wie z.B. B, Fe, Co, Ni, V, Mo, Mn, As, Sb,
Bi, La, Ga, In, Y, Sc und/oder Cr, ersetzt ist.
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Üblicher
Weise stellt man die genannten Zeolithe durch Hydrothermalsynthese
und anschließende
teilweise oder vollständige Überführung der Na+-Form (oder allgemeiner der M+-Form)
in die H+-Form und/oder NH4 +-Form her. Dabei setzt man eine Mischung
aus einer SiO2-Quelle sowie aus einer Metall-Quelle
(z.B. M = Zn, Be, B, Fe, Co, Ni, V, Mo, Mn, As, Sb, Bi, La, Ga,
In, Y, Sc, Cr, Ti, Zr, Ge, Hf und/oder Sn in den Oxidationsstufen
wie oben beschrieben) und einer stickstoffhaltigen Base als Templat
(„Schablonen-Verbindung"), wie z. B. Tetraalkylammoniumsalz,
gegebenenfalls noch unter Hinzufügen
basischer Verbindungen (z.B. Laugen), in einem Druckbehälter unter
erhöhter
Temperatur über
einen Zeitraum von mehreren Stunden oder einigen Tagen um, wobei
ein kristallines Produkt entsteht. Dieses wird abgetrennt (z.B.
abfiltriert, sprühgetrocknet
oder ausgefällt),
gewaschen, getrocknet und zur Entfernung der organischen Stickstoffbase
bei erhöhter Temperatur
kalziniert (siehe unten). Wahlweise ist auch die Synthese ohne Templat
möglich,
sofern die Bildung des Zeolithen gewährleistet ist. In dem so erhaltenen
Pulver liegt das Metall M in den oben beschriebenen Oxidationsstufen
zumindest teilweise innerhalb des Zeolithgitters in wechselndem
Anteil mit 4-, 5- oder 6-facher Koordination vor.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Zeolithe sind über
das beschriebene Verfahren herstellbar und/oder kommerziell im Handel
erhältlich.
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Um
eine möglichst
hohe Selektivität,
hohe Umsätze
sowie besonders lange Katalysator-Standzeiten zu erreichen, kann
es vorteilhaft sein, die Zeolith-Katalysatoren zu modifizieren.
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Liegt
der Zeolith, bevorzugt des Pentasil-Typs, aufgrund der Art der Produktion
nicht zumindest teilweise in der bevorzugten aciden H+-Form und/oder
NH4 +-Form vor, sondern
z.B. in der Na+-Form (oder einer anderen
beliebigen Metallsalzform), so kann dieser, gemäß dem Stand der Technik, durch
Ionenaustausch, z.B. mit Ammoniumionen, und anschließender Calcinierung
(siehe unten) zumindest partiell in die bevorzugte H+- und/oder NH4 +-Form überführt werden.
Die ebenso literaturbekannte Behandlung mit verdünnter Protonen-Säure, z.B.
Mineralsäure,
zur Überführung des
Zeolithen zumindest teilweise in die H+-Form
ist genauso praktikabel. Geeignet sind hier alle Protonen-Säuren, wie z.B. Salzsäure oder
Schwefelsäure.
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Anschließend ist
es möglich,
den so ausgetauschten Zeolith-Katalysator durch Ionenaustausch mit
einer entsprechenden Metallsalzlösung
(Metall Me = Alkalimetall, Erdalkalimetall, Übergangsmetall) in eine gewünschte Me+-Form zu überführen, die noch N+ und/oder
NH4 + enthält.
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Zur
Erhöhung
der Standfestigkeit können
die erfindungsgemäß einzusetzenden
Zeolithe geträgert werden,
z. B. auf Cellulosematerialien, Tone, Polymere, Metalle, Graphit,
Bindemittel oder Metalloxide wie Tonerden, Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid
als Trägermaterial.
Weiterhin ist es möglich,
diese als Granulat, in Kugelform oder auf Glas- oder andere Körper wie
z.B. Geweben (insbesondere Metallgeweben) jeglicher Art aufgebracht
einzusetzen.
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Als
verfestigende Formgebungsprozesse für die erfindungsgemäß einzusetzenden
Zeolithe können
im Prinzip alle Methoden zur Erlangung einer entsprechenden Formung
verwendet werden. Bevorzugt werden Verfahren, bei denen die Formgebung durch
Tablettierung oder Extrusion erfolgt. Besonders bevorzugt werden
Verfahren, bei denen die Formgebung durch Extrusion in üblichen
Extrudern, beispielsweise zu Strängen
mit einem Durchmesser von üblicherweise
1 bis 10 mm, insbesondere 2 bis 5 mm, erfolgt. Werden Bindemittel
und/oder Hilfsmittel benötigt,
ist der Extrusion bzw. der Tablettierung zweckmäßigerweise ein Mischungs- oder
Knetprozess vorgeschaltet. Gegebenenfalls erfolgt nach der Extrusion/Tablettierung
noch ein Calcinierungsschritt. Die erhaltenen Formkörper werden
gegebenenfalls zerkleinert, vorzugsweise zu Granulat oder Splitt
mit einem Partikeldurchmesser von 0,5 bis 5 mm, insbesondere von
0,5 bis 2 mm. Dieses Granulat oder dieser Splitt und auch auf anderem
Wege erzeugte Katalysatorformkörper
enthalten praktisch keine feinkörnigeren
Anteile als solche mit 0,5 mm Mindestpartikeldurchmesser.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der geformte, erfindungsgemäß einzusetzende Zeolith
bis zu 80 Gew.-% Bindemittel, bezogen auf die Gesamtmasse des Katalysators.
Besonders bevorzugte Bindemittelgehalte sind 1 bis 60 Gew.-%, insbesondere
20 bis 45 Gew.-%. Als Bindemittel bevorzugt sind Verbindungen, insbesondere
Oxide, des Siliciums, Aluminiums, Bors, Phosphors, Zirkoniums und/oder
Titans. Von besonderem Interesse als Bindemittel ist Siliciumdioxid,
wobei das SiO2 auch als Kieselsol in den
Formgebungsprozess eingebracht werden kann. Auch als Bindemittel
verwendbar sind Oxide des Magnesiums und Berylliums sowie Tone, z.B.
Montmorillonit, Kaolinit, Bentonit, Halloysit, Dickit, Nacrit und
Anauxit.
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Der
erfindungsgemäß einzusetzende
Zeolith kann mit dem reinen Bindemittel gemischt und durch Tablettierung,
Extrudierung oder Agglomerierung (z. B. Aufbauagglomerierung) im
Intensivmischer verformt werden.
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Als
Hilfsmittel für
die verfestigenden Formgebungsprozesse sind beispielsweise Verstrangungshilfsmittel
für die
Extrusion zu nennen, ein übliches Verstrangungsmittel
ist Methylcellulose. Derartige Mittel werden in der Regel in einem
nachfolgenden Calcinierungsschritt vollständig verbrannt.
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Die
Calcinierung des erfindungsgemäß einzusetzenden
Zeolith-Katalysators erfolgt bei Temperaturen von 250 bis 950°C, bevorzugt
bei 400 bis 750°C,
besonders bevorzugt bei 450 bis 600°C, für die Dauer von im allgemeinen
mindestens einer Stunde, bevorzugt für 2 – 24 Stunden. Die Calcinierung
erfolgt in einer Gasatmosphäre,
z.B. Stickstoff-, Luft- oder Edelgas-Atmospäre. In der Regel wird in sauerstoffhaltiger
Atmosphäre
calciniert, wobei der Sauerstoffgehalt 0,1 bis 90 Vol.-%, bevorzugt
0,2 bis 22 Vol.-%, besonders bevorzugt 10 bis 22 Vol.-%, beträgt. Die
Verwendung von anderen Sauerstoffliefernden Substanzen ist ebenfalls
möglich,
also Substanzen, die in der Lage sind, unter den angegebenen Calcinierbedingungen
Sauerstoff abzugeben. Insbesondere zu nennen sind Stickoxide der
Formel NxOy, wobei
x und y so gewählt
werden, dass sich ein neutrales Stickoxid ergibt, N2O,
N2O haltiger Abgasstrom aus einer Adipinsäureanlage,
NO, NO2, Ozon oder ein Gemisch aus zwei
oder mehr davon. Bei Verwendung von CO2 als
Sauerstoff liefernde Substanz werden bevorzugt Temperaturen von
500°C bis 800°C während der
Calcinierung eingestellt. Eine Calcinierung unter Wasserdampfatmosphäre ist ebenfalls
möglich.
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Die
Katalysatorkomponenten A und B können
als Gemisch oder räumlich
getrennt voneinander vorliegen.
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Der
Anteil der Komponente A beträgt
im allgemeinen 1 bis 80 Gew.-%, der Anteil der Komponente B 20 bis
99 Gew.-%, bezogen auf die Summe von A und B.
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Die
Katalysatorkomponenten A uns B können
als gemischte Schüttung
von Katalysatorpartikeln aus Komponente A und Katalysatorpartikeln
aus Komponente B vorliegen. Neben der Komponente A bzw. B können die
Katalysatorpartikel noch eines oder mehrere der oben genannten Bindemittel
enthalten. Der Anteil der Bindemittel kann bis zu 80 Gew.-% betragen.
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Die
Katalysatorkomponenten A und B können
auch als einheitliche Schüttung
von Katalysatorpartikeln aus den Komponenten A und B vorliegen, wobei
die Katalysatorpartikel ein Bindemittel enthalten können. Beispielsweise
können
die Komponenten A und B mit geeigneten Bindemitteln gemischt und
zu Formkörpern
wie Extrudate und Tabletten verformt werden. Der Anteil der Bindemittel
kann bis zu 80 Gew.-% betragen.
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Die
Katalysatorkomponenten A und B können
auch in räumlich
getrennten Reaktionszonen vorliegen.
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In
einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegen die Katalysatorkomponenten A und B jeweils in getrennten
Schichten von Katalysatorpartikeln aus Komponente A und Katalysatorpartikeln
aus Komponente B vor.
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In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegen die Katalysatorkomponenten A und B jeweils in getrennten
Reaktoren vor.
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Im
Allgemeinen wird das erfindungsgemäße Verfahren bei einem Druck
von 0,01 bis 50 bar und einer Temperatur von 150 bis 450 °C durchgeführt.
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Die
Umsetzung kann in der Gasphase oder in der Flüssigphase durchgeführt werden.
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Die
Herstellung von Triethylendiamin gelingt ausgehend von reinem Monoethanolamin
oder einem Monoethanolamin enthaltenden Gemisch. Dieses Gemisch
enthält
vorzugsweise eine oder mehrere Aminverbindungen, die eine Gruppe
der nachstehenden Formel enthalten,
wobei R
1,
R
2, R
3 und R
4 unabhängig
voneinander für ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatome
und X für
O, NH oder NR stehen. Beispiele für solche Aminverbindungen sind
Ethylendiamin (EDA), Diethanolamin, Triethanolamin, Piperazin (PIP),
Diethylentriamin, Triethylentetramin, Tri(2-aminoethyl)amin, N-(2-aminoethyl)ethanolamin,
Morpholin, N-(2-hydroxyethyl)piperazin, N,N'-Bis(2-hydroxyethyl)piperazin, N-(2-aminoethyl)piperazin
und N,N'-Bis(2-aminoethyl)piperazin. Der
Anteil an Monoethanolamin in dem Gemisch beträgt vorzugsweise von 10 bis
99 Gew.-%.
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Die
Reaktionstemperatur an der Katalysatorkomponente A liegt bevorzugt
im Bereich von 150°C bis
400°C und
an der Katalysatorkomponente B im Bereich von 300 bis 450°C. Dabei
liegt der Druck, unter dem die Umsetzung stattfindet, im Bereich
von 0,01 bis 50 bar, bevorzugt im Bereich von 0,5 bis 5 bar und
besonders bevorzugt im Bereich des Atmosphärendruckes.
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Die
WHSV (weight hourly space velocity) beträgt, bezogen auf das eingesetzte
Monoethanolamin über
den Katalysatorkomponenten A und B, von 0,01 bis 5 h–1,
vorzugsweise von 0,02 bis 1 h–1 und besonderes bevorzugt
von 0,05 bis 0,8 h–1.
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Bevorzugt
wird die Umsetzung in Gegenwart mindestens eines Lösungs- oder
Verdünnungsmittels durchgeführt.
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Als
Lösungs-
oder Verdünnungsmittel
eignen sich z.B. acyclische Ether mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
wie Dimethylether, Diethylether, Di-n-propylether oder dessen Isomere,
MTBE, THF, Pyran oder Lactone, wie gamma-Butyrolacton, Polyether
wie Monoglyme und Diglyme, aromatische oder aliphatische Kohlenwasserstoffe
wie Benzol, Toluol, Xylol, Pentan, Cyclopentan, Hexan und Petrolether
oder deren Gemische, insbesondere auch N-Methylpyrrolidon (NMP)
oder Wasser sowie Gemische der oben genannten organischen Lösungs- oder
Verdünnungsmittel
mit Wasser. Weiterhin ist Ammoniak als Lösungs- oder Verdünnungsmittel
geeignet.
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Besonders
bevorzugtes Lösungsmittel
ist Wasser.
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Als
Verdünnungsmittel
bei der Durchführung der
Umsetzung in der Gasphase sind auch Inertgase wie Stickstoff oder
Argon geeignet. Bevorzugt wird die Umsetzung in der Gasphase in
Gegenwart von Ammoniak durchgeführt.
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Als
Reaktoren, in denen das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt wird,
eignen sich Rührbehälter, Rohrreaktoren
und Rohrbündelreaktoren, bevorzugt
sind Rohrreaktoren und Rohrbündelreaktoren.
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Die
Katalysatorkomponenten A und B können
nach Abnahme ihrer Aktivität
und/oder Selektivität
durch Abbrennen der für
die Deaktivierung verantwortlichen Beläge regeneriert werden. Dabei
wird bevorzugt in einer Inertgasatmosphäre gearbeitet, die genau definierte
Mengen an Sauerstoff liefernden Substanzen enthält. Derartige Regenerierungsverfahren
sind unter anderem in der WO 98/55228 und der
DE 197 23 949 A1 beschrieben.
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Die
zu regenerierende, erfindungsgemäß eingesetzte
Katalysatorkomponente A wird entweder in dem Reaktor oder in einem
Ofen in einer Atmosphäre,
die 0,1 bis ungefähr
20 Vol.-% Sauerstoff liefernde Substanzen, insbesondere Sauerstoff
enthält, auf
eine Temperatur im Bereich von 250°C bis 800°C, vorzugsweise 400°C bis 650°C und insbesondere von
450°C bis
550°C aufgeheizt.
Dabei wird das Aufheizen vorzugsweise mit einer Heizrate von 0,1 °C/min bis
20 °C/min,
besonders bevorzugt von 0,3 °C/min
bis 15 °C/min
und insbesondere von 0,5 °C/min
bis 10 °C/min,
durchgeführt.
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Das
erfindungsgemäß erhaltene
Triethanolamin kann durch Umkristallisieren aus geeigneten Lösungsmitteln
wie beispielsweise Pentan oder Hexan isoliert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das erfindungsgemäß erhaltene,
TEDA enthaltende Produktgemisch entsprechend dem in DE-A 199 33 850
offenbarten Verfahren aufgearbeitet.
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Dabei
wird das erfindungsgemäß erhaltenen Gemisch
bevorzugt mehrstufig destillativ aufgearbeitet, wobei das bevorzugt
in der letzten Aufarbeitungsstufe, z.B. am Kopf oder über einen
Seitenabzug der Destillationskolonne erhaltene, dampfförmige TEDA eine
Reinheit von größer 95 Gew.-%,
insbesondere von größer 97 Gew.-%
aufweist. Dieses dampfförmige
TEDA wird in ein Lösungsmittel
als flüssigem Quenchmittel
eingeleitet („TEDA-Quench").
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Die
Einleitung des dampfförmigen
TEDAs in das Lösungsmittel
erfolgt in einem Quenchapparat, bevorzugt in einem Fallfilmkondensator
(Dünnschicht-,
Rieselfilm- oder Fallstromkondensator) oder in einem Düsenapparat.
Dabei kann das dampfförmige
TEDA im Gleich- oder im Gegenstrom mit dem Lösungsmittel geführt werden.
Vorteilhaft ist die Einleitung des dampfförmigen TEDAs von oben in den Quenchapparat.
Weiterhin vorteilhaft ist die tangentiale Zufuhr des Lösungsmittels
am Kopf des Fallfilmkondensators oder die Zufuhr des Lösungsmittels durch
eine oder mehrere Düsen,
um eine vollständige
Benetzung der Innenwand des Quenchapparates zu erreichen.
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Im
Allgemeinen wird die Temperatur des eingesetzten Lösungsmittels
und/oder des Quenchapparates auf 20°C bis 100°C, bevorzugt 30°C bis 60°C, eingestellt.
Der Absolutdruck beträgt
im Allgemeinen 0,5 bis 1,5 bar.
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Im
Allgemeinen werden Lösungen
mit einem TEDA-Gehalt von ca. 1 bis 50 Gew.-%, bevorzugt von 20
bis 40 Gew.-% erhalten.
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Anschließende kann
man das TEDA aus der so erhaltenen Lösung kristallisieren lassen.
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Das
flüssige
Quenchmittel wird im Allgemeinen aus der Gruppe bestehend aus cyclischen
oder acyclischen Kohlenwasserstoffe, chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
aromatischen Kohlenwasserstoffen, Alkoholen, Ketonen, aliphatischen Carbonsäureestern,
aliphatische Nitrilen und Ethern ausgewählt.
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Zu
Herstellung einer Lösung
von reinem TEDA, die z.B. als Katalysatorlösung bei der Polyurethanschaumherstellung
verwendet werden kann, wird als Lösungsmittel bevorzugt ein Alkohol,
z.B. Ethylenglykol, 1,4-Butandiol, bevorzugt Dipropylenglykol, eingesetzt.
Die Farbzahl einer so erhaltenen, 33 gew.-%igen TEDA-Lösung in
Dipropylenglykol beträgt
kleiner 150 APHA, bevorzugt kleiner 100 APHA, insbesondere kleiner
50 APHA, bestimmt nach DIN ISO 6271.
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Die
so erhaltenen Lösungen
sind bezüglich der
Farbzahl im Allgemeinen mehr als 6 Monate, bevorzugt mehr als 12
Monate und insbesondere bevorzugt mehr als 24 Monate lagerstabil.
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Zur
Herstellung von reinem kristallinem TEDA wird als Lösungsmittel
bevorzugt ein aliphatischer Kohlenwassertstoff, insbesondere ein
gesättigter
aliphatischer Kohlenwasserstoff mit 4 bis 8 C-Atomen wie Hexan,
Heptan, bevorzugt Pentan verwendet. Die Kristallisation des reinen
TEDAs aus der TEDA-Lösung
kann nach den dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen. Die durch
eine mehrstufige oder bevorzugte einstufige Kristallisation erhaltenen TEDA-Kristalle
sind hochrein. Ihre Reinheit beträgt im Allgemeinen mindestens
99,5 Gew.-%, bevorzugt mindestens 99,8 Gew.-%. Der Gehalt an Piperazin
ist im Allgemeinen kleiner 0,1 Gew.-%, bevorzugt kleiner 0,05 Gew.-%, der Gehalt an
N-Ethylpiperazin ist im Allgemeinen kleiner 0,02 Gew.-%, bevorzugt
kleiner 0,01 Gew.-%. Die Farbzahl einer 33 gew.-%igen Lösung des
so erhaltenen kristallinen TEDAs in Dipropylglykol ist im Allgemeinen
kleiner 50 APHA, bevorzugt kleiner 30 APHA.