Verstellbare Nockenwelle
Die vorliegende Erfindung betrifft eine verstellbare Nockenwelle für den Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit einer Außenwelle und mit einer sich durch die Außenwelle erstreckenden Innenwelle, wobei auf der Außenwelle wenigstens ein Nockenelement angeordnet ist und das mit der Innenwelle verdrehfest verbunden ist, und wobei das Nockenelement einen Wellendurchgang mit einer innenliegenden Lagerfläche aufweist, die mit einer Lagerfläche auf der Außenseite der Außenwelle eine Gleitlagerung zur drehbaren Anordnung des Nockenelementes auf der Außenwelle bildet.
STAND DER TECHNIK
Die DE 10 2012 103 581 A1 zeigt eine gattungsbildende verstellbare Nockenwelle mit einer Außenwelle und einer Innenwelle, und die Innenwelle erstreckt sich durch die rohrförmig ausgebildete Außenwelle und ist in dieser verdrehbar. Über einen Bolzen ist ein auf der Außenwelle drehbar aufgenommenes Nockenelement mit der Innenwelle drehfest verbunden, sodass bei einer Verdrehung der Innenwelle relativ zur Außenwelle eine Änderung der Phasenlage des Nockenelementes auf der Außenwelle erzeugt wird.
Das auf der Außenwelle verdrehbare Nockenelement bildet mit einem Wellendurchgang im Nockenelement eine Gleitlagerung auf der Außenseite der Außenwelle, und die Gleitlagerung wird über einen Spalt zwischen der Innenwelle und der Außenwelle mit Schmierstoff versorgt.
Das Nockenelement steht mit einem Abgriffselement zum Ventiltrieb in Kontakt, wodurch häufig radial unsymmetrische Krafteinwirkungen auf das Nockenelement vorherrschen. Dadurch kann es zu Verkippungen des Nockenelementes relativ zur Längsachse der Nockenwelle und zu erhöhten Belastungen in den äußeren Bereichen der Lagerflächen kommen, was zu sogenannten Kantenträgern führen kann. Diese bilden sich, wenn bei einer Verkippung des Nockenelementes auf der ansonsten zylindrischen Außenwelle nur noch der Randbereich der Lagerfläche, also beispielsweise der äußere in Längsachsenrichtung lokal begrenzte Bereich
BESTÄTIGUNGSKOPIE
des Wellendurchganges oder der Randbereich der Setzstelle auf der Außenwelle, die vollen Betriebskräfte auf das Nockenelement aufnimmt. Schließlich führen derartige Kantenträger zu einem erhöhten Verschleiß und zu einer Zunahme der Reibung zwischen dem Nockenelement und der Außenwelle, und diese müssen daher vermieden werden.
Aus der DE 100 54 622 A1 ist ein Ventilbetätigungselement bekannt, und es ist ein wälzgelagerter Außenring vorgesehen, der mit der Nockenkontur eines Nockenelementes in Kontakt steht. Der Außenring ist über einen Innenring wälzgelagert, und die durch den Außenring und den Innenring gebildete Lagereinheit ist auf einem Lagerbolzen verkippbar aufgenommen. Hierfür ist der Lagerbolzen ballig ausgeführt. Durch den hinzugewonnenen Freiheitsgrad zur Ausführung einer Kippbewegung des Außenrings kann dieser im Linienkontakt mit der Nockenkontur des Nockenelementes gegen dieses geführt werden, ohne dass sich Kantenträger zwischen der Nockenkontur und dem Abgriffselement, also dem Außenring, bilden. Die Anordnung einer Wälzlagereinheit, die auf einem Lagerbolzen kippbeweglich aufgenommen ist, kann dabei jedoch zur Aufnahme eines Nockenelementes auf einer Außenwelle einer verstellbaren Nockenwelle nicht ohne weiteres umgesetzt werden.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
Aufgabe der Erfindung ist die Weiterbildung einer verstellbaren Nockenwelle für den Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit einer verbesserten Aufnahme eines Nockenelementes auf der Außenwelle der Nockenwelle. Insbesondere ist es die Aufgabe der Erfindung, sogenannte Kantenträger in der Gleitlagerung des Nockenelementes auf der Außenwelle zu vermeiden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird gelöst durch eine verstellbare Nockenwelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass wenigstens eine der Lagerflächen zumindest abschnittsweise mit einer balligen Form ausgebildet ist.
Durch eine ballige Form wenigstens einer der Lagerflächen wird zur Drehbeweglichkeit des Nockenelementes auf der Außenwelle um die Längsachse ein weiterer Freiheitsgrad zur Ausführung einer leichten Kippbewegung des Nockenelementes auf der Außenwelle geschaffen. Zusätzlich zur ohnehin bei Gleitlageranordnungen vorhandenen Lagerluft wird durch die ballige Form erreicht, dass der radiale Spalt über der axialen Länge der Lagerflächen auf wenigstens einer Seite nach außen hin zunimmt. Verkippt das Nockenelement leicht auf der Außenwelle, so kommt ein längerer axialer Bereich der gegeneinander abgleitenden Lagerflächen zum Tragen, wodurch die Entstehung von Kantenträgern vermieden wird. Unabhängig von der Kippbewegung des Nockenelementes kann durch die von einer Zylinderform abweichende Lagerfläche in keiner Kipprichtung, auch unter ungünstigen asymmetrischen Krafteinleitungen der Betriebskräfte auf das Nockenelement, ein nur begrenzter Bereich der Lagerfläche zum Tragen kommen.
Die erfindungsgemäße ballige Form wenigstens einer der Lagerflächen beschreibt dabei eine Form der Lagerflächen, die rotationssymmetrisch ausgebildet ist, und die eine über der axialen Länge der Lagerfläche veränderliche Lagerluft zwischen den beiden Lagerflächen erzeugt. Die ballige Form ist dabei so ausgebildet, dass die Lagerluft, also der verbleibende radiale Spalt zwischen den Lagerflächen, zu wenigstens einer Außenseite der Lagerfläche hin größer wird. Die ballige Form bildet damit erfindungsgemäß eine Abweichung von der Zylinderform in der Weise, dass sich die Oberfläche im Wellendurchgang beziehungsweise die Außenseite der Außenwelle zur jeweils gegenüberliegenden Lagerfläche unter Bildung einer radialen Spaltverengung hin auswölbt.
Im Betrieb der verstellbaren Nockenwelle kann damit das Nockenelement eine der periodischen Krafteinwirkung durch ein Abgriffselement folgende ebenfalls periodische Kippbewegung ausführen, wodurch sogar ein Pumpeffekt von Schmiermittel in den Spalt zwischen den Lagerflächen erzeugt werden kann. Dadurch kann die Schmierstoffzufuhr in den Lagerspalt zwischen den Lagerflächen verbessert werden, insbesondere wird vermieden, dass im Lagerspalt vorhandener Schmierstoff überaltert und nicht durch frischen Schmierstoff ausgetauscht wird.
Die geometrische Abweichung der Form der Lagerfläche von einer zylindrischen Form ist dabei derart gering ausgeführt, dass der Kontakt der Nockenbahn des Nockenelementes zum Abgriffselement nicht negativ beeinflusst wird. Insbesondere kann sogar erreicht werden, dass das Nockenelement auf verbesserte Weise einen Linienkontakt zum Abgriffselement aufrechterhält, ohne dass auch in diesem Linienkontakt Kantenträger entstehen können. Insbesondere ist die ballige Form derart minimal ausgeführt, dass es zwischen der Lagerfläche im Wellendurchgang und der Lagerfläche auf der Außenseite der Außenwelle nicht zu Festkörperkontakt kommt, und ein tragender Schmierfilm bleibt auch bei einer verkippten Anordnung des Nockenelementes auf der Außenseite der Außenwelle erhalten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Lagerfläche auf der Außenseite der Außenwelle eine ballige Form aufweisen, insbesondere wobei die ballige Form eine Breite aufweisen kann, die wenigstens der Länge der Gleitlagerung in Richtung einer Längsachse entspricht, in der sich die Nockenwelle erstreckt. Die Breite der balligen Form kann dabei der axialen Länge der Gleitlagerung entsprechen, jedoch kann auch vorgesehen sein, dass die ballige Form eine größere Breite aufweist als die axiale Länge der Gleitlagerung. Dadurch kann insbesondere erreicht werden, dass der Radius, der sich in der Lagerfläche durch die ballige Form ergibt, sehr groß ausgeführt werden kann, wodurch sich fertigungstechnische Vorteile ergeben.
Gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform kann die Lagerfläche im Wellendurchgang wenigstens abschnittsweise eine ballige Form aufweisen, sodass der Wellendurchgang innenseitig einen kleineren Durchmesser aufweist als randseitig. Die ballige Form kann gemäß der vorliegenden Erfindung dabei jedoch auch in beiden Lagerflächen vorgesehen sein, wodurch sich die radialen Spaltvergrößerungen in Randrichtung der Gleitlagerung durch die beiden balligen Formen addieren können.
Die ballige Form in wenigstens einer der Lagerflächen kann auf verschiedene Weise vorteilhaft ausgeführt werden. Beispielsweise kann die ballige Form in Bezug auf die Längsachse der Nockenwelle symmetrisch ausgebildet sein. Damit bildet sich eine Gleitlagerung mit gegeneinander abgleitenden Lagerflächen aus,
die eine radiale Spaltverengung aufweist, die sich in Axialrichtung mittig über der Länge der Lagerflächen ergibt. Damit kann das Nockenelement in zwei gegenüberliegenden Kipprichtungen auf gleiche Weise verkippen. Beispielsweise kann der Bereich des minimalen radialen Spaltes zwischen den Lagerflächen mittig unter der Nockenbahn des Nockenelementes angeordnet sein. Das Nockenelement kann jedoch auch einen Nockenbund aufweisen, wodurch sich eine axial längere Ausgestaltung des Nockenelementes ergibt. Der Bereich der radialen Spaltverengung kann sich dabei mittig über der gesamten Länge der Lagerfläche ausbilden, die durch die axiale Länge des Nockenelementes mit dem Nockenbund bestimmt ist.
Gemäß einer weiteren Variante kann die ballige Form in der wenigstens einen Lagerfläche auch asymmetrisch ausgebildet sein. Insbesondere bei Nockenelementen mit einem Nockenbund kann die asymmetrisch ausgebildete ballige Form Anwendung finden, die sowohl in der Lagerfläche im Wellendurchgang als auch in der Außenseite der Außenwelle, nämlich an der Setzstelle zur Aufnahme des Nockenelementes, ausgebildet sein kann. Die ballige Form kann in der wenigstens einen Lagerfläche derart asymmetrisch gebildet sein, dass eine radiale Spaltverengung zwischen den Lagerflächen im Abschnitt des Nockenbundes oder bevorzugt benachbart zum Abschnitt des Nockenbundes ausgebildet ist. Die Krafteinleitung auf das Nockenelement entsteht grundsätzlich über die Nockenbahn des Nockenelementes, wodurch das Nockenelement eine leichte periodische Kippbewegung auf der Außenwelle ausführen kann. Durch die symmetrische oder asymmetrische ballige Form wenigstens einer der Lagerflächen wälzen unter Ausführung der Kippbewegung die Lagerflächen aufeinander ab, und im Endpunkt der Verkippung entstehen aufgrund der erfindungsgemäßen balligen Form keine Kantenträger.
Die ballige Form in wenigstens einer der Lagerflächen muss dabei nicht über der gesamten axialen Länge der Lagerfläche ausgebildet sein. Beispielsweise kann die wenigstens eine Lagerfläche zumindest einen zylindrischen Abschnitt aufweisen, der benachbart zu balligen Form ausgebildet ist. Auch kann vorgesehen sein, dass der zylindrische Abschnitt den Bereich der radialen Spaltverengung axial verlängert, sodass einseitig oder beidseitig zum zylindrischen Abschnitt eine ballige Form folgt, über die die Lagerfläche bis zum Rand ausläuft. Ein derartiger
Konturverlauf der Lagerfläche mit einem vorzugsweise mittig angeordneten zylindrischen Abschnitt und seitlich auslaufenden balligen Formen vermeidet auf besonders vorteilhafte Weise bei einer Verkippung des Nockenelementes entstehende Kantenträger, jedoch ergibt sich ein mechanisch hoch belastbarer, tragender Bereich zur Aufnahme der Betriebskräfte des Nockenelementes auf der Außenwelle durch den verbreitert gebildeten Bereich einer radialen Spaltverengung. Die ballige Form in wenigstens einer Randrichtung kann dabei in einen randseitigen Radius übergehen, mit dem die Lagerfläche der Gleitlagerung axial abschließt.
Die ballige Form kann eine radiale Höhe von beispielsweise 1 pm bis 15 pm, bevorzugt von 2 pm bis 10 pm und besonders bevorzugt von 4 pm bis 6 pm aufweisen. Die Abweichung der Lagerfläche von einer Zylinderform ist damit äußerst gering und kann beispielsweise auf die Größenordnung der Lagerluft begrenzt sein.
BEVORZUGTE AUSFÜHRUNGSBEISPIELE DER ERFINDUNG
Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigt:
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel einer verstellbaren Nockenwelle mit einer Lagerfläche, gebildet durch die Außenseite der Außenwelle, die eine ballige Form aufweist,
Figur 2 ein Ausführungsbeispiel einer verstellbaren Nockenwelle mit einer Lagerfläche, gebildet durch die Außenseite der Außenwelle, die eine ballige Form aufweist, und die ballige Form ist breiter als die Breite des Nockenelementes,
Figur 3 ein Ausführungsbeispiel einer verstellbaren Nockenwelle mit einer innenliegenden Lagerfläche im Wellendurchgang des Nockenelementes, die eine ballige Form aufweist,
Figur 4 ein Ausführungsbeispiel einer verstellbaren Nockenwelle mit einer innenliegenden Lagerfläche, gebildet durch den Wellendurchgang im Nockenelement, wobei die Lagerfläche eine asymmetrische ballige Form aufweist,
Figur 5 ein Ausführungsbeispiel einer verstellbaren Nockenwelle mit einer balligen innenliegenden Lagerfläche im Wellendurchgang des Nockenelementes, wobei die Lagerfläche einen zylindrischen Abschnitt aufweist und
Figur 6 ein Ausführungsbeispiel einer verstellbaren Nockenwelle mit einer balligen Form in der Lagerfläche, gebildet durch den Wellendurchgang im Nockenelement, wobei die ballige Form asymmetrisch ausgestaltet ist.
In Figur 1 bis Figur 6 sind verschiedene Ausführungsbeispiele von verstellbaren Nockenwellen 1 für den Ventiltrieb einer Brennkraftmaschine mit einer Außenwelle 10 und mit einer sich durch die Außenwelle 10 erstreckenden Innenwelle 11 dargestellt. Die Innenwelle 11 ist in der Außenwelle 10 um die Längsachse 15 verdrehbar, und die sich in der Längsachse 15 erstreckende verstellbare Nockenwelle 1 ist jeweils nur abschnittsweise gezeigt. Auf dem gezeigten Abschnitt befindet sich auf der Außenseite der Außenwelle 10 ein Nockenwellenelement 12, und das Nockenwellenelement 12 ist beispielhaft als Bundnocke mit einem Nockenbund 16 ausgeführt und mit einem Bolzen 19 verdrehfest mit der Innenwelle 11 verbunden. Wird die Innenwelle 11 gegen die Außenwelle 10 verdreht, so verdreht gleichermaßen das Nockenelement 12 auf der Außenseite der Außenwelle 10.
Im Nockenelement 12 ist zur Hindurchführung der Außenwelle 10 ein Wellendurchgang eingebracht, und der Wellendurchgang bildet eine innenliegende Lagerfläche 13, die mit der Lagerfläche 14 auf der Außenseite der Außenwelle 10 eine Gleitlagerung bildet. Über diese Gleitlagerung ist das Nockenelement 12 über einen vorgegebenen Winkelabschnitt um die Längsachse 15 auf der Außenwelle 10 verdrehbar.
Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele zeigen verschiedene Lagerflächen 13 und 14 im Wellendurchgang des Nockenelementes 12 und auf der Außenseite der Außenwelle 10, wobei die Lagerflächen 13 und 14 auf verschiedene Weise ausgebildete ballige Formen aufweisen.
Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer verstellbaren Nockenwelle 1 mit einer balligen Form der Lagerfläche 14 auf der Außenseite der Außenwelle 10. Die ballige Form ist symmetrisch ausgeführt und weist eine Breite auf, die etwa der Breite des Nockenelementes 12 entspricht, sodass die ballige Form die Breite der Setzstelle des Nockenelementes 12 auf der Außenseite der Außenwelle 10 besitzt. Wirken durch den Kontakt des Nockenelementes 12 mit einem Abgriffselement zum Ventiltrieb der Brennkraftmaschine Kräfte auf das Nockenelement 12, kann dieses relativ zur Längsachse 15 eine minimale Kippbewegung ausführen, sodass bei der Kippbewegung die Lagerfläche 13 im Wellendurchgang des Nockenelementes 12 eine Abwälzbewegung auf der balligen Lagerfläche 14 auf der Außenseite der Außenwelle 10 ausführt. Die Verbindung des Nockenelementes 12 mit der Innenwelle 1 1 über den Bolzen 19 muss dabei nicht als unendlich steif angenommen werden, sodass leichte Bewegungen durch das Nockenelement 12 trotz einer Pressverbindung des Nockenbundes 16 mit dem Bolzen 19 ausgeführt werden können. Die ballige Form kann bestimmt sein durch einen Radius R, der aufgrund der begrenzten Breite der balligen Form kleiner ausfällt als im nachfolgend mit Figur 2 gezeigten Ausführungsbeispiel.
Alternativ zur Ausbildung der gezeigten balligen Form, die bestimmt ist mit einem einzigen Radius R um einen raumfesten Punkt und insbesondere bevorzugt hierzu, kann die ballige Form der Lagerfläche 14 in Bezug auf die Längsachse 15 auch durch mehrere aufeinander folgend ausgebildete Radien bestimmt sein, die zueinander unterschiedlich groß sein können. So kann die ballige Form beispielsweise auch nach Art eines Polygons aus mehreren Radien in Richtung der Längsachse 15 aneinandergereiht gebildet sein. Insbesondere kann ein mittiger Radius R gemäß der Darstellung größer sein als randseitige Radien, die kanten- und stufenfrei in die zylindrische Oberfläche der Außenwelle 10 auslaufen können.
Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer verstellbaren Nockenwelle 1 mit einer balligen Form der Lagerfläche 14, die eine Breite B aufweist, die gemäß diesem Ausführungsbeispiel größer ist als die Breite des Nockenelementes 12. Dadurch kann der die ballige Form definierende Radius R mit einem größeren Wert bestimmt werden. Folglich vergrößert sich auch der Bereich der radialen Spaltverengung 17, woraus sich eine erhöhte Tragfähigkeit der Gleitlagerung ergibt. Wie auch in Zusammenhang mit Figur 1 aufgeführt, kann alternativ die balligen Form insbesondere gemäß diesem Ausführungsbeispiel auch nach Art eines Polygons aus mehreren Radien in Richtung der Längsachse 15 aneinandergereiht gebildet sein.
Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel der verstellbaren Nockenwelle 1 mit einer balligen Form der innenliegenden Lagerfläche 13 im Wellendurchgang des Nockenelementes 12. Die ballige Form ist etwa symmetrisch ausgeführt, sodass bei einer mechanischen Belastung des Nockenelementes 12 dieses eine Kippbewegung relativ zur Längsachse 15 ausführen kann, die ausgehend von der dargestellten Mittelposition in zwei verschiedenen Kipprichtungen gleichermaßen stattfinden kann.
Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der verstellbaren Nockenwelle 1 mit einer balligen Kontur der Lagerfläche 13 im Wellendurchgang des Nockenelementes 12, wobei in Abwandlung des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 3 die ballige Form der Lagerfläche 13 asymmetrisch ausgeführt ist, sodass die radiale Spaltverengung 17 in Richtung zum Nockenbund 16 ausgeprägt ist. Das Nockenelement 12 weist einen Nockenbund 16 auf, wobei sich die ballige Form mit einem zunehmenden radialen Spalt in der Darstellungsebene nach links vergrößert. Somit öffnet sich der Lagerspalt zwischen den Lagerflächen 13 und 14 nach links gerichtet. Wirken Kräfte auf das Nockenelement 12, so kann dieses eine leichte Kippbewegung ausführen, indem die Lagerfläche 13 auf der Lagerfläche 14 abwälzt.
Figur 5 zeigt eine Ausführungsform der verstellbaren Nockenwelle 1 mit einer Lagerfläche 13, die einen zylindrischen Abschnitt 18 aufweist. Auf beiden Seiten des zylindrischen Abschnittes 18 schließen sich ballige Abschnitte der Lagerfläche 13 im Wellendurchgang des Nockenelementes 12 an. Diese schließen
den Wellendurchgang in Radien übergehend ab, sodass durch die gezeigte ballige Ausgestaltung der Lagerfläche 13 auf besondere Weise Kantenträger vermieden werden können, wobei der zylindrische Abschnitt 18 zwischen den balligen Bereichen eine hohe Tragfähigkeit der Gleitlagerung ermöglicht. Die balligen Abschnitte können dabei insbesondere kanten- und stufenfrei in den zylindrischen Abschnitt 18 übergehen, sodass Bereiche mit einer mechanischen Spannungsüberhöhung vermieden werden.
Figur 6 zeigt in Abwandlung des Ausführungsbeispiels aus Figur 5 eine asymmetrische Ausgestaltung einer balligen Form der Lagerfläche 13 im Wellendurchgang des Nockenelementes 12. Der Bereich einer dargestellten radialen Spaltverengung 17 fällt dabei unter die Nockenkontur des Nockenelementes 12 benachbart zum Nockenbund 16, womit ein mögliches Ausführungsbeispiel einer asymmetrischen balligen Form der Lagerfläche 13 aufgezeigt ist. Der Bereich der radialen Spaltverengung 17 kann dabei auch unter den Nockenbund 16 fallen, wenn die Lagerfläche 13 im Wellendurchgang des Nockenelementes 12 mit einer asymmetrischen balligen Form ausgestaltet ist.
Die in Figur 1 bis Figur 6 dargestellte ballige Form in den Lagerflächen 13 und 14 ist grafisch stark übertrieben dargestellt, und die nicht maßstäbliche Darstellung der balligen Formen in den Lagerflächen 13 und 14 dient lediglich der Visualisierung der balligen Form. Tatsächlich sind die balligen Formen äußerst gering und bewegen sich mit radialen Höhenabweichungen der balligen Formen im Bereich von wenigen Mikrometern, beispielsweise 1 μιτι bis 15 μητ
Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder den Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten und/oder räumlicher Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszei che nl iste
I verstellbare Nockenwelle
10 Außenwelle
I I Innenwelle
12 Nockenelement
13 Lagerfläche
14 Lagerfläche
15 Längsachse
16 Nockenbund
17 radiale Spaltverengung
18 zylindrischer Abschnitt
19 Bolzen
B Breite der balligen Form
R Radius