Beschreibung
Piezostack mit Passivierung und Verfahren zur Passivierung eines Piezostacks
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Piezostack mit Passivierung und ein Verfahren zur Passivierung eines Piezostacks.
Piezoelektrische Bauteile können beispielsweise in Form von Piezoaktoren als Vielschichtbauelemente mit einer Anzahl von jeweils alternierend angeordneten piezoelektrischen
Keramikschichten und Elektrodenschichten ausgebildet sein, und gewinnen in der modernen Elektrotechnik immer mehr an Bedeutung. Beispielsweise werden Piezoaktoren als Stellantriebe, in Verbindung mit Ventilen und dergleichen, eingesetzt.
Piezoaktoren werden auch bei der Einspritzung von Kraftstoff in einen Brennraum verwendet. Hierbei steigen die Anforderungen entsprechend den gesteigerten Anforderungen hinsichtlich Emission und Verbrauch. Höhere Drücke und Temperaturen, sowie mehrfach-Einspritzungen erfordern eine höhere Temperaturbeständigkeit des Aktors sowie eine hohe Dauerhaltbarkeit.
Ein bekannter Piezoaktor ist beispielsweise in der DE 196 46 676 Cl beschrieben. Bei den verwendeten Piezokeramiken wird der Effekt ausgenutzt, dass diese sich unter einem mechanischen Druck, beziehungsweise Zug, aufladen und andererseits bei Anlegen einer elektrischen Spannung entlang der Hauptachse der Keramikschicht ausdehnen. Zur Vervielfachung der nutzbaren Längenausdehnung werden beispielsweise monolithische Viel- schichtaktoren verwendet, die aus einem gesinterten Stapel dünner Folien aus Piezokeramik (beispielsweise
Bleizirkonattitanat ) mit eingelagerten metallischen Elektrodenschichten bestehen. Die Elektrodenschichten sind wechselseitig aus dem Stapel herausgeführt und über Außenmetalli- sierungen elektrisch parallel geschaltet. Auf den beiden
Kontaktseiten des Stapels ist hierzu jeweils eine streifen- oder bandförmige, durchgehende Außenmetallisierung aufgebracht, die mit allen Elektrodenschichten gleicher Polarität verbunden ist.
Wird eine elektrische Spannung an die Außenkontaktierung angelegt, so dehnen sich die Piezofolien in Feldrichtung aus. Durch die mechanische Serienschaltung der einzelnen Piezofolien wird die Nenndehnung des gesamten Stapels schon bei relativ niedrigen elektrischen Spannungen erreicht.
Zur Erzielung einer optimalen Auslenkung des piezokeramischen Vielschichtaktors bei gleichzeitig minimalem Platzbedarf ist es günstig, wenn die Elektrodenschichten den gesamten Querschnitt des Aktors umfassen. Diese Art von Aktor ist auch unter dem Begriff vollaktiver Piezostack bekannt. Das bedeutet, dass Elektrodenschichten alternierender Polarität an den seitlichen Oberflächen der Vielschichtkeramik freiliegen.
Aus diesem Grund ist es erforderlich, diese freiliegenden Elektrodenschichten mit einer geeigneten Passivierung zu versehen. Bei einer Passivierung handelt es sich im allgemeinen um eine nicht-metallische Schutzschicht, Isolationsschicht oder dergleichen, mittels derer elektrische Überschläge und Kurzschlüsse zwischen benachbarten Elektrodenschichten vermieden werden können. Ohne eine Passivierung könnten solche Überschläge und Kurzschlüsse, beispielsweise durch mechanische Beschädigung der Oberfläche oder durch Kontaminierung mit Verunreinigungen (beispielsweise Schleifstaub, Fingerabdrücke und dergleichen), Feuchtigkeit oder Betriebsstoffen (beispielsweise Diesel, Rapsmethylester und dergleichen), hervorgerufen werden. Derartige Beschädigungen und/oder Kontaminierungen können insbesondere im Betrieb des Aktors, aber auch während des Her- Stellungsprozesses erfolgen.
Eine Möglichkeit dieser isolierenden Schicht ist das Auftragen einer Lackschicht, welche als Material ein Polyimid umfassen kann. Die Familie der Polyimide haben sich für diese Anwendung aufgrund ihrer Eigenschaften hinsichtlich Glastemperatur, Temperaturbeständigkeit und Isolationseigenschaften als am besten geeignet dargestellt. Allerdings kann es bei der Passivierung mit Polyimidlack während des Auftrag- und Aushär-
teprozesses zu Schichtdickeninhomogenitäten, und an den Kanten zu teilweise nicht ausreichender Bedeckung (Kantenflucht) kommen. In Folge können elektrische Spannungsüberschläge im Betrieb auftreten.
Ein gängiger Ansatz ist, eine allseitige Passivierung eines Piezostacks vorzunehmen, wobei jede der vier Seiten separat beschichtet und ausgehärtet wird. Piezostacks, bei denen schlecht bedeckte Kanten vorliegen, werden anschließend ver- worfen.
Die Passivierung von Piezostacks auf allen vier Seiten ist sehr aufwendig. Dieser Aufwand wird zusätzlich durch den Materi- alausschuss aufgrund von mängelbehafteten Piezostacks erhöht.
Aus der WO 2002/089225 ist bekannt, ein Passivierungsmaterial für ein piezoelektrisches Bauteil in Vielschichtbauweise bereitzustellen, das eine Reißfestigkeit aufweist, die kleiner ist als die Haftfestigkeit des Passivierungsmaterials auf dem elekt- rischen Bauteil. Dabei sind u.a. Kunststoffe, Polyurethane,
Harze oder Polyimide vorgesehen. Aus der US 2007 024 7025 AI ist zudem bekannt, als Passivierungsmaterial Glas zu verwenden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Piezostack mit einer verbesserten Passivierung bereit zu stellen, sowie ein Verfahren zur Passivierung des Piezostacks anzugeben .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Piezostack mit Passivierung gemäß Anspruch 1 und einem Verfahren zur Passivierung eines Piezostacks gemäß Anspruch 6 gelöst.
Der erfindungsgemäße Piezostack umfasst
- mehrere Seitenflächen,
- eine erste Passivierungsschicht, welche auf einer ersten
Seitenfläche aufgebracht ist, und
- wobei die erste Passivierungsschicht im Querschnitt ein Rechteck ausbildet und mit den an die erste Seitenfläche des
Piezostacks angrenzenden Seitenflächen des Piezostacks bündig abschließt.
Der Piezostack ist vorzugsweise ein vollaktiver Stack. Ein erfindungsgemäßer Piezostack ist vorzugsweise guaderförmig und wird begrenzt durch zwei zur Stapelrichtung (Achsrichtung) senkrechte, rechteckige Oberflächen sowie durch vier rechteckige Seitenflächen, welche sich parallel zur Achsrichtung erstrecken . Die Seitenflächen weisen jeweils eine Länge, bzw. Breite (senkrecht zur Achse) und eine Höhe (in Achsrichtung) auf.
Erfindungsgemäß weist eine erste Seitenfläche des Piezostacks eine Passivierungsschicht auf, deren Querschnitt im Schnitt senkrecht zur Achse im Wesentlichen rechteckig ist. Dabei erstreckt sich die Passivierungsschicht vorteilhaft über die gesamte Länge bzw. Breite der ersten Seitenfläche mit einer einheitlichen Schichtdicke. Dies bedeutet, dass an den Rändern keine Kantenflucht auftritt. Vorzugsweise weist die Passivierungsschicht über die gesamte erste Seitenfläche hinweg eine einheitliche Schichtdicke auf. Somit ist die Oberfläche der Passivierungsschicht planparallel zu der ersten Seitenoberfläche des Piezostacks. Dadurch können im Randbereich des Piezeostacks elektrische Überschläge zwischen benachbarten Elektroden vermieden werden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Piezostack
- eine zweite Passivierungsschicht, welche auf einer zweiten Seitenfläche aufgebracht ist,
- wobei die zweite Seitenfläche gegenüberliegend zur ersten
Seitenfläche angeordnet ist, und
- wobei die zweite Passivierungsschicht im Querschnitt ein Rechteck ausbildet und mit den an die zweite Seitenfläche des Piezostacks angrenzenden Seitenflächen des Piezostacks bündig abschließt.
Die zweite Passivierungsschicht kann wie die erste Passivierungsschicht ausgebildet sein und kann insbesondere alle oben für
die erste Passivierungsschicht beschriebenen Merkmale aufweisen. Eine zweite Passivierungsschicht, die ebenfalls bündig mit den Seitenflächen des Piezostacks abschließt, hat den Vorteil dass der Piezostack von zwei gegenüberliegenden Seiten zu- verlässig elektrisch kontaktiert werden kann. Die Möglichkeit der gegenüberliegenden Kontaktierung ist für das Anlegen einer gewünschten Spannung an sich auszudehnende Keramiken vorteilhaft . Die Kontaktierung des Piezostacks erfolgt vorzugsweise über die erste und/oder zweite Passivierungsschicht. Für eine zuverlässige Kontaktierung der Innenelektroden des vorzugsweise vollaktiven Piezostacks wird die erste und/oder zweite Passivierungsschicht bespielsweise unter Ausbildung von Gräben strukturiert, so dass jede zweite Innenelektrode durch einen Graben freigelegt wird. In den Gräben kann dann eine Kontaktierung der freigelegten Innenelektroden mit einer Außenelektrode, z.B. mit einem Leitkleber erfolgen. In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die erste und/oder zweite Passivierungsschicht Kunststoff. Kunststoff ist ein elektrisch isolierendes Material, das sicherstellt, dass es im Betrieb des Piezostacks zu keinen Spannungsüberschlägen zwischen benachbarten Elektroden kommt. Besonders bevorzugt weist die erste und/oder zweite Passivierungsschicht ein Polyimid auf. Dieses eignet sich besonders für eine Strukturierung zur Bildung der Gräben, z.B. mit Hilfe eines Lasers.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung weist der erfindungsgemäße Piezostack auch an den dritten und/oder vierten Seitenflächen eine dritte und/oder vierte Passivierungsschicht auf. Diese können aus demselben Material bestehen wie die erste und zweite Passivierungsschicht. Sie können aber auch ein anderes Material, beispielsweise Keramik, Glas oder ein temperaturbeständiges Silikon aufweisen.
Die dritte und/oder vierte Passivierungsschicht ist vorzugsweise nach der ersten und/oder zweiten Passivierungsschicht aufge-
tragen, so dass sie sich in ihrer Ausdehnung senkrecht zur Stapelrichtung des Piezostacks über den Piezostack hinaus auch über die Dicke der ersten und zweiten Passivierungsschichten erstrecken. Diese dritten und vierten Passivierungsschichten können zu ihren an die erste und zweite Pas sivierungs Schicht angrenzenden Kanten hin jeweils eine Kantenflucht aufweisen, d.h. ihre Schichtdicken können zu diesen Kanten hin abnehmen ohne dass die Funktion des erfindungsgemäßen Piezostacks beeinträchtigt wird. Wenn sich die dritte und vierte Passivie- rungsschicht über den Piezostack hinaus auch über die Dicke der ersten und zweiten Passivierungsschicht erstreckt, ist die Schichtdicke über den Kanten des Piezostacks auch bei einer Kantenflucht ausreichend groß um Spannungsüberschläge und Kurzschlüsse zu verhindern.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Passivierung von wenigstens einer Seitenfläche mit einer ersten Länge eines Piezostacks weist folgende Verfahrensschritte auf:
- Bereitstellung eines Piezoriegels mit Seitenflächen mit einer zweiten Länge, wobei die zweite Länge (L2) größer ist als die erste Länge,
- Aufbringung einer ersten Passivierungsschicht auf wenigstens einer ersten Seitenfläche des Piezoriegels mit der zweiten Länge,
- Aushärtung der ersten Passivierungsschicht, und
- mechanische Teilung des Piezoriegels, so dass wenigstens ein Piezostack mit der ersten Länge erhalten wird.
Der Piezoriegel besteht aus einer Anordnung von abwechselnd gestapelten Piezokeramikschichten und Elektrodenschichten. Der Piezoriegel weist in Stapelrichtung eine Höhe und senkrecht zur Stapelrichtung eine Breite und eine zweite Länge auf. Die zweite Länge ist größer als die erste Länge, vorzugsweise größer als ein Mehrfaches der ersten Länge des zu erhaltenden Piezostacks. Die Elektrodenschichten sind vorzugsweise durchgehend ausgebildet, so dass mit dem Verfahren wenigstens ein vollaktiver Piezostack erhalten wird.
Auf einer ersten Seitenfläche des Piezoriegels mit der zweiten Länge wird erfindungsgemäß eine erste Passivierungsschicht aufgebracht. Die erste Passivierungsschicht ist vorzugsweise dünn. Diese wird anschließend ausgehärtet. Nach dem Aushärten wird der Piezoriegel mechanisch in einen oder mehrere einzelne Piezostacks mit der ersten Länge geteilt, wobei die Randbereiche vorzugsweise verworfen werden,
Bei der Aufbringung der ersten Passivierungsschicht kann aufgrund von Oberflächenspannung eine Kantenflucht zu den Enden des Piezoriegels hin auftreten. Da jedoch vorzugsweise die Enden des Piezoriegels, d.h. die Randbereiche, an welchen die Dicke der Beschichtung aufgrund der Kantenflucht nachlässt, abgetrennt und verworfen werden, wird sichergestellt, dass im Randbereich jedes einzelnen Piezostacks mit der ersten Länge eine vollständige Passivierung, ohne Kantenflucht, vorliegt.
Die Passivierungsschicht des einzelnen Piezostacks mit der ersten Länge bildet somit im Querschnitt senkrecht zur Stapelrichtung ein Rechteck aus und weist eine einheitliche Schichtdicke auf. Die Schichtdicke der Passivierungsschicht ist vorzugsweise über die gesamte Seitenfläche der ersten Länge des einzelnen Piezostacks konstant. Durch die mechanische Teilung des Piezoriegels in einen oder mehrere einzelne Piezostacks der ersten Länge, nachdem die erste Passivierungsschicht aufgetragen wurde, schließt außerdem die ebenfalls durchteilte Passivierungsschicht an den Teilungskanten mit den angrenzenden Seitenflächen der einzelnen Piezostacks bündig ab. Dadurch werden im Betrieb des Piezostacks, also bei anliegender Spannung an den Elektroden, elektrische Überschläge vermieden.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird vor der mechanischen Teilung eine zweite Passivierungsschicht auf einer zweiten Seitenfläche des Piezoriegels aufgebracht. Diese zweite Seitenfläche ist auf einer gegenüberliegenden Seite zur wenigstens ersten Seitenfläche angeordnet und weist ebenfalls die zweite Länge auf. Dadurch entsteht ein Piezoriegel mit einer ersten und zweiten Passivierungsschicht, welche auf gegen-
überliegenden Seitenflächen angeordnet ist. An diesen beiden Seitenflächen mit den Passivierungsschichten erfolgt auch die spätere elektrische Kontaktierung der einzelnen Piezostacks.
Durch die Herstellung von Piezoriegeln mit zwei gegenüberliegenden Pas sivierungs Schichtungen auf den Elektrodenseiten können einzelne Piezostacks abgetrennt werden, welche direkt kontaktiert werden können. Dies reduziert die Anzahl der Prozessschritte im Vergleich zur Passivierung von vier Seitenflächen. Ferner wird vermieden, dass an den Rändern der beiden Seitenflächen der einzelnen Piezostacks eine verringerte Kantenbenetzung der Passivierung auftritt (Kantenflucht), welche zu einer verminderten elektrischen Isolierung der Elektrode führen kann. Zudem können Schichtdickeninhomogenitäten der Passivierung vermieden werden, welche bei der Passivierung von einzelnen Piezostacks auftreten können, da die Passivierung zur Flächenmitte hin stärker abgeschieden sein kann als an den Rändern.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die Aufbringung der ersten und/oder zweiten Passi- vierungs Schicht durch Dispensen, Schablonendruck oder Siebdruck. Dies sind gängige Verfahren zur Passivierung von Oberflächen welche effektiv erfolgen und zuverlässige Ergebnisse garantieren .
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird die zweite Passivierungsschicht vor der mechanischen Teilung des Piezoriegels ausgehärtet. Die Aushärtung der zweiten Passivierungsschicht am Piezoriegel hat den Vorteil, dass die Aushärtung nur einmal durchgeführt werden muss. Würde die Aushärtung nach der mechanischen Teilung erfolgen, so müsste bei jedem Piezostack einzeln die Aushärtung durchgeführt werden. Auch hier werden Prozessschritte eingespart.
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt die mechanische Teilung des Piezoriegels entlang von Trennachsen, die jeweils senkrecht zu
den ersten und zweiten Seitenflächen verlaufen. Dadurch wird erreicht, dass die Flächen des Piezostacks in rechten Winkel zueinander angeordnet sind. Damit wird die Fläche, an welcher der Piezostack abgetrennt wird, parallel zur Hubrichtung im Betrieb ausgerichtet. Dies wiederum ermöglicht, dass sich der Hub des Piezostacks gleichmäßig über die Fläche verteilt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, werden an den durch die Teilung entstandenen Schnittkanten der einzelnen Piezostacks eine dritte und/oder vierte Passivierungsschicht aufgetragen. Diese können beispielsweise durch gängige Verfahren zur Passivierung wie die oben genannten Verfahren aufgetragen werden. Dabei wird die dritte und/oder vierte Passivierungsschicht vorzugsweise nicht nur über die gesamte Breite des einzelnen Piezostacks aufgetragen sondern auch über die Dicke der ersten und/oder zweiten Passivierungsschicht, d.h. über die gesamte bei der Teilung entstandene Schnittkante. Dabei kann die dritte und/oder vierte Passivierungsschicht zu den an die erste und/oder zweite Passivierungsschicht angrenzenden Kanten hin eine abnehmende Schichtdicke (Kantenflucht) aufweisen, ohne dass die Funktionsweise des Piezostacks beeinträchtigt würde.
Weiter Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden in Bezugnahme auf die beigefügten Figuren erläutert.
Darin zeigen schematisch:
Figur 1 einen Piezostack gemäß dem Stand der Technik mit vierseitiger Passivierung;
Figur 2 einen Piezoriegel mit zweiseitiger Passivierung;
Figur 3 einen Piezoriegel mit zweiseitiger Passivierung und Trennachsen;
Figur 4 einen erfindungsgemäßen Piezostack mit zweiseitiger Passivierung;
Figur 5 einen Piezostack mit zweiseitiger Passivierung und elektrischer Kontaktierung; und
Figur 6 einen erfindungsgemäßen Piezostack gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform mit vierseitiger Passivierung in Schnittansicht.
Bei der nachfolgenden Beschreibung verschiedener bevorzugter Ausführungsformen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
Figur 1 zeigt einen Piezostack 10 gemäß dem Stand der Technik in der Draufsieht mit mehreren Seitenflächen 1, 2, 3, 4; einer ersten 1, zweiten 2, dritten 3 und vierten 4 Seitenfläche, die üb- licherweise ein Quadrat oder Rechteck einschließen. Die mehreren Seitenflächen 1, 2, 3, 4 weisen jeweils eine Passivierungsschicht la, 2a, 3a, 4a auf, welche Kunststoff umfassen kann. Der Piezostack 10 umfasst ferner elektrische Kontaktierungen 13, 14, welche an zwei gegenüberliegenden Seitenflächen 1, 2 ausgebildet sind. Bei der Passivierung mit Kunststoff wie z.B. Polyimid bzw. Polyimidlack kann es während des Auftrag- und Aushärteprozesses zu Schichtdickeninhomogenitäten kommen, und an den Kanten zu teilweise nicht ausreichender Bedeckung durch die Passivierung. Dies ist in der Figur 1 an den nicht vollständig passivierten Ecken zu sehen. Dies kann im Betrieb zu elektrischen Überschlägen führen, da diese Bereiche nicht ausreichend passiviert und damit isoliert sind.
Figur 2 zeigt einen Piezoriegel 20 in der Seitenansicht. Der Piezoriegel 20 weist eine zweite Länge L2 und eine Breite B auf. Der Piezoriegel 20 weist Seitenflächen 1, 2 der Länge L2 auf. In der Figur 2 sind die erste 1 und zweite 2 Seitenfläche in einer Schnittdarstellung gezeigt. An diesen Seitenflächen 1, 2 ist jeweils eine Passivierungsschicht la, 2a aufgebracht. Die Passivierungsschicht umfasst beispielsweise Kunststoff. Ein geeigneter Kunststoff ist vorzugsweise temperaturbeständig, weist eine gute Haftung zu Keramik auf und isoliert elektrisch.
Bevorzugt wird als Kunststoff Polyimid oder Polyimidlack eingesetzt .
Im erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst eine erste Pas- sivierungsschicht la auf der ersten Seitenfläche 1 des
Piezoriegels 20 aufgebracht. Diese erste Passivierungsschicht la wird anschließend ausgehärtet. Anschließend wird eine zweite Passivierungsschicht 2a auf einer zweiten Seitenfläche 2 des Piezoriegels aufgebracht, die gegenüberliegend zur ersten Seitenfläche 1 angeordnet ist. Diese zweite Passivierungsschicht 2a wird ebenfalls ausgehärtet. Es ist allerdings auch möglich, dass die erste- und zweite Passivierungsschicht la, 2a gleichzeitig aufgebracht werden und im Anschluss gleichzeitig ausgehärtet werden. Dies würde zusätzliche Prozessschritte einsparen .
Weiterhin ist denkbar, dass die erste- und zweite Passivierungsschicht la, 2a nacheinander aufgebracht werden aber anschließend gleichzeitig ausgehärtet werden. Auch diese Vorgehensweise würde wenigstens einen Prozessschritt ersparen.
Die Aufbringung von dünnen Schichten, welche zu Passivie- rungsschichten führt, kann mit gängigen Verfahren wie Dispensen, Schablonendruck oder Siebdruck erfolgen. Die erste und/oder zweite Passivierungsschicht la, 2a kann Kunststoff wie Polyimid oder Polyimidlack umfassen. Die erste- und zweite Passivierungsschicht la, 2a können auch unterschiedliche Materialien aufweisen .
In Figur 3 ist ein Piezoriegel 20 wie in Figur 2 dargestellt. Zusätzlich sind in Figur 3 Trennachsen 6 markiert, an welchen entlang die mechanische Teilung des Piezoriegels 20 in
Piezostacks 10 erfolgt. Die durch die mechanische Teilung entstehenden Piezostacks 10 weisen entsprechend jeweils erste Länge Li auf. Die Trennachsen 6 verlaufen senkrecht zur zweiten Länge L2. Die durch die Trennung an den Schnittkanten entstehenden Seitenflächen 3, 4 der einzelne Piezostacks 10 weisen jeweils die Breite B auf
In Figur 4 sind zwei Piezostacks (10) dargestellt, durch welche symbolhaft eine Trennachse 6 verläuft. Der Piezostack 10 weist eine erste Seitenfläche 1 mit einer ersten Passivierungsschicht la auf. Ferner weist der Piezostack 10 eine zweite Seitenfläche 2 auf, welche gegenüberliegend zur ersten Seitenfläche 1 angeordnet ist. An der zweiten Seitenfläche 2 ist eine zweite Passivierungsschicht 2a aufgebracht. Senkrecht zu der ersten Seitenfläche 1 und der zweiten Seitenfläche 2 ist eine dritte Seitenfläche 3 mit der Breite B dargestellt, auf der bei- spielsweise Keramik aufgebracht sein kann. Durch die mechanische Teilung des Piezoriegels 20 entlang der Trennachse 6 ist sichergestellt, dass die erste Passivierungsschicht la und zweite Passivierungsschicht 2a nur geringe
Schichtdickeninhomogenitäten aufweisen, so dass die Passi- vierungs schichten la, 2a im Querschnitt jeweils ein Rechteck ausbilden. Dies betrifft insbesondere den Randbereich, bei dem beim Aufbringen der Passivierungsschicht üblicherweise eine Kantenflucht auftritt, wie in Figur 1 dargestellt. Diese Kantenflucht, bei der die Dicke der Passivierungsschicht la, 2a im Randbereich verringert ist, kann so bei den einzelnen
Piezostacks vermieden werden, da deren Randbereiche erst nach der Passivierung beziehungsweise nach der mechanischen Teilung entsteht . In Figur 5 ist ein Piezostack 10 wie in Figur 4 dargestellt. Zusätzlich sind an dem Piezostack 10 eine erste Kontaktierung 13 und eine zweite Kontaktierung 14 dargestellt. Die erste Kontaktierung 13 ist an der ersten Passivierungsschicht la angebracht und die zweite elektrische Kontaktierung 14 an der zweiten Passivierungsschicht 2a. Weiterhin ist der Piezostack 10 in einem Verguß 15 eingebettet, welcher die Passivierung der nicht kontaktierten Flächen sicherstellt.
Die Verarbeitung von Piezoriegeln 20 ermöglicht das Aufbringen von Passivierungsschichten über die gesamte Länge L2 des Piezoriegels 20, die auf dem später daraus geteilten Piezostack sehr gleichmäßig auf der Seitenfläche und der Kante des Stacks verlaufen. Desweiteren wird die Zahl der benötigten Prozess-
schritte (Beschichtung jeder einzelnen Seitenfläche 1, 2, 3 ,4) reduziert .
Figur 6 zeigt einen erfindungsgemäßen Piezostack gemäß einer bevorzugten Weiterbildung mit vierseitiger Passivierung in Schnittansicht. Der Piezostack weist vier Seitenflächen 1, 2, 3 und 4 auf . An der ersten Seitenfläche 1 und der gegenüberliegenden Seitenfläche 2 weist der Piezostack eine erste und zweite Pas sivierungs Schicht la, 2a mit rechteckigem Querschnitt auf. Die erste und zweite Passivierungsschicht la, 2a schließen mit den dritten und vierten Seitenflächen 3, 4 des Piezostacks 10 bündig ab. Die Oberflächen 11 und 12 der ersten und zweiten Passivierungsschicht sind parallel zu den ersten und zweiten Seitenflächen des Piezostacks 1 und 2 ausgebildet. An den dritten und vierten Seitenflächen 3, 4 des Piezostacks 10 ist dieser mit einer dritten und vierten Passivierungssschicht 3a, 4a versehen. Diese erstrecken sich nicht nur über die Breite B der Seitenfläche 3 und 4 des Piezostacks sondern auch über die Dicke der ersten und zweiten Passivierungsschicht la, 2a. Zu den Kanten hin weisen die dritte und vierte Passivierungsschicht 3a, 4a eine abnehmende Schichtdicke 16 (Kantenflucht) auf. Dies beeinträchtigt die
Funktion des erfindungsgemäßen Piezostacks jedoch nicht, da an den Ecken 17 des Piezostacks eine ausreichende Schichtdicke zur Passivierung vorhanden ist. Piezostacks 10 mit zweiseitiger Passivierung und das Verfahren zur zweiseitigen Passivierung von Piezoriegeln und die anschließende mechanische Teilung in einzelne Piezostacks kann besonders vorteilhaft für Piezostacks für Dieselinjektoren für Kraftfahrzeuge verwendet werden.