Lamellengitter
Die Erfindung betrifft ein Lamellengitter für ein Luftführungsgehäuse mit einer Vielzahl von Lamellen, die zueinander unter Bildung von Luftdurchtrittsöffnungen beabstandet angeordnet sind, wobei sich die Lamellen in Lamellengitter-Breitenrichtung erstrecken und eine zur Außenseite hinweisende, quer zur Lamellengitter- Höhenrichtung geneigt verlaufende Lamellenbreite aufweisen.
Derartige Lamellengitter sind aus dem Stand der Technik vorbekannt. Dabei sind Lamellen verwendet, die geneigt in Lamellengitter-Breitenrichtung zwischen zwei Tragstegen verlaufen. Die Lamellengitter dienen zur Abdeckung von Luftführungsgehäusen, die in einen Durchbruch einer Schaltschrankwand eines Schaltschrankes eingesetzt sind. Die Lamellengitter decken das Luftführungsgehäuse nach außen hin ab, um einen gewissen mechanischen Zugriffschutz zu bieten. Über die geneigte Oberfläche der Lamellen kann Regenwasser abgeleitet werden, so dass es nicht in den Innenraum des Schaltschrankes gelangt. Über die sogenannte IP-Klassifizierung wird die Schutzarzt des Lamellengitters festgelegt. Dabei wird angegeben, welche Widerstandsfähigkeit das Lamellengitter zum einen eindringenden Gegenständen
mechanisch und zum anderen eindringender Feuchtigkeit entgegensetzt. Wenn eine besonders hohe Schutzart gefordert ist, so ist es erforderlich, dass das Lamellengitter der Einwirkung eines Dampfstrahlers widersteht, der von der Außenseite her einwirkt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Lamellengitter der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit dem hohe IP-Schutzarten, insbesondere im Hinblick auf den Widerstand gegen eindringende Feuchtigkeit, verwirklichbar sind.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass die Lamellenoberseite zumindest eines Teils der Lamellen sowohl in Lamellengitter-Breitenrichtung als auch in Lamellengitter-Höhenrichtung zumindest bereichsweise konvex gewölbt sind. Auf diese Weise entsteht eine doppelt konvex gebogene Oberfläche der Lamelle. Diese Balligkeit führt dazu, dass ein auftreffender Wasserstrahl eines Dampfstrahlers an der Lamelle zerstäubt wird, so dass er seine kinetische Energie verliert. Damit wird die Fähigkeit des Dampfstrahls gebrochen und die Gefahr von Eindringen von Wasser wird deutlich reduziert.
Gemäß einer bevorzugten Erfindungsvariante kann es vorgesehen sein, dass die Lamellen streifenförmig ausgebildet sind und ausgehend von ihrem Mittenbereich zu den längsseitigen Enden in Lamellengitter-Höhenrichtung abfallen. Auf diese Weise wird eine gebogene Lamellenform bereitgestellt, bei der von der Lamellenoberseite ablaufendes Wasser seitlich zu den Lamellenrändern geleitet wird. Damit lässt sich eine bessere Wasserableitung von der Lamellen und ein erhöhter IP-Schutz verwirklichen.
Eine weiter bevorzugte Erfindungsvariante ist derart, dass die Lamellen auf ihrer der Lamellenoberseite abgewandten Unterseite zumindest bereichsweise konkav ausgebildet sind. Diese konkave Geometrie bildet eine labyrinthartige Fließbarriere für das Wasser.
Um ein Eindringen von Wasser, welches beispielsweise von einem Dampfstrahler durch die zwischen den Lamellen gebildeten Durchtrittsöffnungen einwirkt, zu blockieren, sieht eine denkbare Erfindungsalternative vor, dass die Lamellen auf ihrer Lamellenunterseite eine Sperrwand aufweisen, die im Winkel zur Lamellenunterseite steht und sich in Richtung zur Lamellengitter-Rückseite hin erstreckt. An dieser Sperrwand wird dem eindringenden Wasser ein Widerstand entgegengesetzt. Hierbei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Sperrwand, ausgehend vom Lamellengitter-Mittenbereich eine größere Erstreckung in Richtung der Lamel- lengittertiefe aufweist, als an ihren längsseitigen Enden. Damit bildet die Sperrwand im Lamellengitter-Mittenbereich eine größere Wandhöhe, als im Seitenbereich. Diese Maßnahme verbessert zum einen die Widerstandsfähigkeit gegen eindringendes Spritzwasser, zum anderen wird die Lamelle in ihrem Mittenbereich, also dort, wo bei mechanischer Beanspruchung die größten Materialspannungen zu erwarten sind, effektiv ausgesteift.
Die Lamellen haben einen oberen, in Lamellengitter-Breitenrichtung verlaufenden, und einen unteren, ebenfalls in Lamellengitter-Breitenrichtung verlaufenden, Rand. Bevorzugterweise sind diese beiden Ränder als gebogene Konturen ausgeführt, wobei die Radien der beiden bogenförmigen Konturen unterschiedlich sind. Damit wird eine bessere Wasserstrahlabfuhr unterstützt. Zusätzlich bietet der untere gebogene Rand eine Tropfwasserkante, an der abfließende Wassertropfen zuverlässig abgeleitet werden können, ohne dass der durch die Lufttrittsöffnungen führende Luftstrahl die an der Tropfkante gebildeten Wassertropfen mitreißen kann.
Wenn vorgesehen ist, dass im Bereich der Rückseite der Lamellen eine Filtermatte angeordnet ist, die beabstandet von den Lamellen angeordnet ist, dann wird hinter den Lamellen ein Expansionsraum geschaffen. Wenn nun ein Wasserstrahl zwischen den Lamellen durch die Luftdurchtrittsöffnungen hindurch dringt, so wird er zwischen den Lamellen gebündelt gehalten und gelangt dann in den Expansionsraum. Hierbei entspannt er sich und verliert seine kinetische Energie. Die Filtermatte bietet dann
ausreichende Widerstandsfähigkeit, um dem gebrochenen Wasserstrahl zu widerstehen. Diese Maßnahme unterstützt damit effektiv den IP-Schutz.
Wenn hierbei vorgesehen ist, dass auf der Lamellengitter-Rückseite ein Mattenhalter einteilig angeformt ist, in den die Filtermatte eingesetzt ist, dann wird mit einfachen konstruktiven Maßnahmen die Funktionalität des Lamellengitters erweitert. Der Mattenhalter legt die Filtermatte in Bezug auf die Lamellen definiert fest.
Eine weitere Funktionserweiterung kann dadurch erfolgen, dass an der Lamellengitter-Unterseite Scharnieraufnahmen angeformt sind. Mittels dieser Scharnieraufnahmen kann das Lamellengitter an Scharnierteilen des Luftfiltergehäuses angekoppelt werden, wobei eine Scharnierachse entsteht, um die das Lamellengitter abgeklappt werden kann. Damit ist die Rückseite des Lamellengitters und die Innenseite des Luftfiltergehäuses zu Wartungszwecken zugänglich. Beispielsweise kann dann eine Filtermatte ausgetauscht werden. Dabei ergibt sich eine ansprechende optische Gestaltung, wenn vorgesehen ist, dass die Scharnieraufnahmen frontseitig mit einer, in Lamellengitter-Breitenrichtung verlaufenden Blende abgedeckt sind.
Weiterhin kann es vorgesehen sein, dass das Lamellengitter eine angeformte Griffaufnahme aufweist, in die ein Griff schwenkbar eingesetzt ist. Der Griff dient als Verriegelungshilfe, wenn das Lamellengitter in seiner aufgestellten Betriebsposition angeordnet ist. Mittels des Griffes kann das Lamellengitter entriegelt und beispielsweise über die Scharnierverbindung zum Luftfiltergehäuse in eine abgeklappte Montageposition bewegt werden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 in perspektivischer Frontansicht ein Lamellengitter;
Figur 2 das Lamellengitter gemäß Figur 1 in Frontansicht;
Figur 3 ein in Figur 2 mit III - III dargestellter Schnittverlauf;
Figur 4 ein in den Zeichnungen mit IV - IV dargestellter Schnittverlauf; und
Figur 5 ein in der Figur 2 mit V - V dargestellter Teilschnitt.
Figur 1 zeigt ein Lamellengitter, das zwei zueinander beabstandet angeordnete Seitenteile 10 aufweist. Wie Figur 5 erkennen lässt, weisen die Seitenteile 10 einen senkrecht zur Lamellengitter-Rückseite stehenden Wandabschnitt auf, der als Mattenhalter 12 ausgebildet ist. An diesen Matten halter 12 schließen sich konvex gewölbte Verbindungsabschnitte 1 1 an, die in abgewinkelten Seitenwänden 15 auslaufen. Die Seitenwände 15 stehen wieder parallel zu den Mattenhaltern 12.
Wie Figur 1 weiter erkennen lässt, verlaufen die Lamellen 30 zwischen den Seitenteilen 10. Sie erstrecken sich zwischen den Seitenteilen 10 in Lamellengitter- Breitenrichtung. Die Lamellen 30 sind als streifenförmige Materialabschnitte ausgebildet, die quer zur Lamellengitter-Höhenrichtung, also zur Lamellengitter-Rückseite, geneigt verlaufen. An ihren längsseitigen Enden sind die Lamellen 30 mittels vertikal zur Lamellengitter-Rückseite verlaufenden Wandungen 13 an die Verbindungsabschnitte 1 1 angekoppelt. An ihrem oberen Rand sind die Lamellen 30 unmittelbar an die Verbindungsabschnitte 1 1 angekoppelt. Zwischen den Lamellen 30 und den Seitenteilen 10 sind die Luftdurchtrittsöffnungen gebildet. Diese bilden eine luftleitende Verbindung zwischen der Lamellengitter-Rückseite und der Lamellengitter- Frontseite. Im Mittenbereich zwischen den beiden Seitenteilen 10 ist ein Steg 14 an die Lamellen 30 angeformt. Dieser verbindet die einzelnen Lamellen 30 miteinander und dient somit zur mechanischen Aussteifung. An dem oberen horizontalen Rand ist das Lamellengitter mittels eines Quersteges 19 mit konvex gewölbter Oberfläche abgeschlossen. Der Quersteg 19 verbindet die beiden Seitenteile 10. Am unteren horizontalen Rand des Lamellengitters ist ein weiterer Quersteg 18.2 angeordnet, der ebenfalls die beiden Seitenteile 10 miteinander verbindet. Der Quersteg 18.2 weist
eine Blende 18.1 auf, die optisch Scharnieraufnahmen 1 6 zur Frontseite des Lamellengitters hin überdeckt. An der Blende 18.1 ist eine Abschlusswand 17 angeformt, die rechtwinklig zur Lamellengitter-Rückseite steht. Am oberen Randbereich ist in das Lamellengitter eine Griffaufnahme 20 eingeformt, in der ein Griff 21 eingerastet werden kann, wobei der Griff 21 dabei um eine horizontal verlaufende Schwenkachse gegenüber dem Lamellengitter zwischen einer Sperrstellung und einer Entriegelungsstellung verschwenkt werden kann. Der Griff 21 weist eine Handhabe 22 auf, die durch eine Griffmulde 23 hindurch zugänglich ist. An der Handhabe 22 kann der Griff 21 gegriffen und entriegelt werden.
In Figur 2 ist das Lamellengitter ohne den Griff 21 dargestellt, so dass die Griffaufnahme 20 deutlich erkennbar ist.
Figur 3 zeigt den in Figur 2 mit III - III gekennzeichneten Schnittverlauf. Wie aus dieser Darstellung ersichtlich ist, verbindet der Steg 14 als steife Wand sämtliche Lamellen 30 und ist an seinen längsseitigen Enden an den oberen und unteren Quersteg 19, 18.2 angekoppelt. Weiterhin ist aus dieser Darstellung erkennbar, dass der Mattenhalter 12 als umlaufender Rahmen von vier vertikal zur Lamellengitter- Rückseite stehenden Wandstücken gebildet ist. In den Matten halter 12 kann eine, in der Zeichnung nicht dargestellte, Filtermatte eingesetzt werden. Dabei stützt sich die Filtermatte mit ihrer Fronseite an dem Steg 14 ab und ist somit im Abstand zu den Rückseiten der Lamellen 30 gehalten.
In Figur 4 ist die Geometrie der Lamellen 30 näher veranschaulicht. Wie diese Darstellung erkennen lässt, weisen die Lamellen 30 eine Lamellenoberseite 31 und eine Lamellenunterseite 32 auf. Am oberen horizontalen Rand der Lamellen 30 ist eine Sperrwand 33 angeformt, die vertikal zur Lamellengitter-Rückseite steht und sich in Richtung zur Lamellengitterrückseite hin erstreckt. Zwischen den einzelnen Lamellen 30 sind die Luftdurchtrittsöffnungen gebildet. Wie Figur 4 weiter veranschaulicht, ist sowohl die Lamellenoberseite 31 , als auch die Lamellenunterseite 32 gewölbt ausgebildet. Dabei ist die Lamellenoberseite 31 konvex und die Lamellenunterseite 32
konkav gestaltet. Die Lamellenoberseite 31 weist eine konkave Wölbung auf, die sich mit einem Querradius R3 in Lamellengitter-Höhenrichtung erstreckt, wie dies die Figur 4 veranschaulicht. Die Lamellenunterseite 32 weist eine konkave Wölbung auf, die sich ebenfalls in Lamellengitter-Höhenrichtung erstreckt. Zusätzlich zu dieser im Lamellengitter-Höhenrichtung verlaufenden konvexen Wölbungen der Lamellenoberseite 31 weisen die Lamellenoberseiten eine weitere Konvexität auf. Diese erstreckt sich in Lamellengitter-Breitenrichtung, wie dies die Figur 5 erkennen lässt. Dementsprechend weist die Lamellenoberseite 31 eine konvexe Wölbung auf, die als kreisförmige Biegung zwischen den Seitenteilen 1 0 verläuft. Dabei bilden, wie dies Figur 5 veranschaulicht, die oberen Ränder der Lamellen 30 eine Bogenkontur mit dem Innenradius R-i . Die unteren Ränder der Lamellen 30 bilden einen Kreisbogen mit dem Au ßenradius R2. Mit dem Au ßenradius R2 und dem Innenradius Ri sind die Lamellen 30 sowohl in Lamellengitter-Breitenrichtung konvex gewölbt, als auch in Lamellengitter-Höhenrichtung und es ergibt sich eine doppelt ballig konvexe Wölbung der Lamellen 30, die für eine radiale Zerstäubung eines senkrecht auftreffenden Wasserstrahles auf die Lamelle 30 sorgt und dadurch den IP-Schutz verbessert. Der I P-Schutz wird weiterhin mit der Sperrwand 32 verbessert. Wenn ein Wasserstrahl eines Dampfstrahlers durch die Luftdurchtrittsöffnungen geführt ist, so trifft er unmittelbar auf die Sperrwand 33 und wird hier gebrochen. Er verliert dabei seine Bewegungsenergie und kann von der in den Matten haltern 1 2 gehaltenen Filtermatte zuverlässig in Schwerkraftrichtung abgeführt werden. Dabei fließt das Wasser, wie dies Figur 4 erkennen lässt, die das Lamellengitter in seiner vertikalen Betriebsposition zeigt, in Schwerkraftrichtung ab und trifft auf den unteren horizontalen Mattenhalter 1 2. Dort ist zwischen der unteren horizontalen Lamelle 30 und dem konvex gewölbten Quersteg 1 8.2 eine Austrittsöffnung gebildet, durch die das abfließende Wasser über die Blende 1 8.1 zur Lamellengitter-Au ßenseite geführt wird. Wie die Figur 4 erkennen lässt, ist zur verbesserten Optik der Quersteg 1 8.2 in seiner Außenansicht an die Gestaltung der Lamellenoberseite 31 angepasst und mit einer identischen Kontur wie diese ausgeführt. Damit wird eine durchgängige Lamellenoptik erzielt.