Facettenspiegel zum Einsatz in der Mikrolithografie
Auf den Inhalt der deutschen Patentanmeldung DE 10 2010 001 388.9 wird vollumfänglich Bezug genommen.
Die Erfindung betrifft einen Facettenspiegel zum Einsatz in der Mikrolithografie. Ferner betrifft die Erfindung eine Beleuchtungsoptik für die Mikrolithografie zur Ausleuchtung eines Objektfeldes mit mindestens einem derartigen Facettenspiegel, ein Beleuchtungssystem mit einer derarti- gen Beleuchtungsoptik, eine Projektionsbelichtungsanlage mit einem derartigen Beleuchtungssystem, ein Verfahren zum Einstellen einer Beleuchtungsoptik innerhalb einer derartigen Projektionsbelichtungsanlage, ein Herstellungsverfahren für ein mikro- bzw. nano strukturiertes Bauteil unter Einsatz einer derart eingestellten Projektionsbelichtungsanlage sowie ein mit einem derartigen Herstellungsverfahren gefertigtes strukturiertes Bauteil.
Eine Projektionsbelichtungsanlage mit einem Facettenspiegel der eingangs genannten Art ist bekannt aus der US 2004/0108467 AI .
Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Facettenspiegel der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass gegebene Anforderungen an das Einhalten von Soll-Beleuchtungsvorgaben, die beim Einsatz des Facettenspiegels zu erreichen sind, mit im Vergleich zum Stand der Tech- nik geringerem Herstellungsaufwand erreicht werden.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch einen Facettenspiegel mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Es wurde erkannt, dass die erfindungsgemäße VerStelleinrichtung zur Möglichkeit führt, eine Richtungsvorgabe für die den einzelnen Facetten zugeordneten Ausleuchtungskanälen nach Reflexion an den verstellbaren Facetten sehr fein zu beeinflussen. Entsprechend gering sind bei gegebenen An- forderungen an eine Genauigkeit der Richtungsbeeinflussung die Anforderungen an die VerStelleinrichtung. Die VerStelleinrichtung kann eine Steuer- bzw. Regeleinheit aufweisen. Der Facettenspiegel mit der erfindungsgemäßen VerStelleinrichtung kann als Feldfacettenspiegel oder als Pupil- lenfacettenspiegel ausgeführt sein. Eine Verlagerbarkeit mit einer Bewe- gungskomponente senkrecht zur Facetten-Reflexionsebene ist auch dann gegeben, wenn die Verlagerungsrichtung von einer Normalen auf die Facetten-Reflexionsebene abweicht. Beispielsweise kann zwischen der Verlagerungsrichtung der Facetten, die durch die VerStelleinrichtung gegeben ist, und der Normalen auf die Facetten-Reflexionsebene ein Winkel im Be- reich von 5° liegen. Auch ein kleinerer Winkel, beispielsweise ein Winkel von 3°, 2° oder 1°, ist möglich. Auch eine exakt zur Facetten- Reflexionsebene senkrechte Verlagerung ist möglich. Schließlich kann der Winkel zwischen der Verlagerungsrichtung und der Normalen auf die Facetten-Reflexionsebene auch größer sein als 5°.
Der erfindungsgemäße Facettenspiegel kann insbesondere bei der EUV- Mikrolithografie zum Einsatz kommen. Alternativ ist auch ein Einsatz des Facettenspiegels bei anderen Wellenlängen, beispielsweise bei UV- oder VUV- Wellenlängen, zum Beispiel bei der Beleuchtungswellenlänge 193 nm, möglich. Auch die anderen nachfolgend erläuterten erfindungsgemäßen Baugruppen können bei diesen anderen Wellenlängen eingesetzt werden.
Bei einer Facette nach Anspruch 2 kommt die erfindungsgemäße Verstell- einrichtung besonders gut zum Tragen, da sich eine lineare Abhängigkeit des aufgrund einer Verlagerung der Facette über die VerStelleinrichtung resultierenden Ablenkwinkels und damit eine entsprechende Abhängigkeit der Richtungsvorgabe des über die verlagerte Facette geführten Ausleuch- tungskanals ergibt.
Eine VerStelleinrichtung nach Anspruch 3 mit einem entsprechend großen Verstellweg im mm-Bereich führt bei praxisangepassten Dimensionierun- gen zur ausreichenden Änderung in der Ausleuchtungskanal-
Richtungsvorgabe und damit zu einem ausreichenden Verstellhub vorzugebender Beleuchtungsparameter einer Optik, deren Bestandteil der Facettenspiegel mit der erfindungsgemäßen VerStelleinrichtung ist. Auch ein größerer Verstellweg ist möglich. Insbesondere dann, wenn ein größerer Ver- stellweg als 1 mm über die VerStelleinrichtung erreicht werden kann, können auch Abschattungseffekte zwischen benachbarten Facetten gezielt genutzt werden.
Eine Positioniergenauigkeit nach Anspruch 4 hat sich für die Praxis als ausreichend herausgestellt. Eine derartige Positioniergenauigkeit ist mit gängigen Verstellmechaniken und mit gängigen Verstell- Aktoren, beispielsweise mit Piezo- oder Spindel- Aktoren, zugänglich. Die Positioniergenauigkeit kann besser sein als 10 μηι. Ein Piezo-Aktor nach Anspruch 5 kann mit gestapelten piezokeramischen Elementen ausgeführt sein. Mit entsprechenden Piezo-Aktoren ist auch eine Kippjustage der Facetten möglich. Es können Referenzflächen im Be-
reich der Facetten zur Vorgabe einer Initial-Position der Facette vorhanden sein.
Ein Spindeltrieb nach Anspruch 6 stellt eine auch mikromechanisch aus- führbare Variante zu einem Piezo-Aktor dar. Über die Genauigkeit einer Drehpositionierung eines Drehantriebs für den Spindeltrieb und über die Gewindesteigung lässt sich einerseits der Gesamt- Verstellweg und lässt sich andererseits die Positioniergenauigkeit des Spindeltriebs vorgeben. Der Spindeltrieb kann als Feintrieb mit einem Differenzgewinde ausgeführt sein.
Die Vorteile einer Beleuchtungsoptik nach Anspruch 7 entsprechen denen, die vorstehend im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Facettenspiegel bereits erläutert wurden. Bei der erfindungsgemäßen Beleuch- tungsoptik kann es sich um eine Beleuchtungsoptik zum Einsatz in der EUV-Mikrolithografie handeln.
Bei einer Beleuchtungsoptik nach Anspruch 8 kann sowohl eine Beleuchtungswinke lverteilung über das Objektfeld als auch eine Beleuchtungsin- tensitätsverteilung über das Objektfeld an Vorgabewerte fein angepasst werden.
Die Vorteile eines Beleuchtungssystems nach Anspruch 9 und einer Projektionsbelichtungsanlage nach Anspruch 10 entsprechen denen, die vor- stehend unter Bezugnahme auf die erfindungsgemäße Beleuchtungsoptik und den erfindungsgemäßen Facettenspiegel bereits erläutert wurden. Mit der Projektionsbelichtungsanlage lassen sich mikro- bzw. nano strukturierte Bauelemente, beispielsweise Halbleiterchips, mit hoher Strukturauflösung realisieren. Bei der Lichtquelle der Projektionsbelichtungsanlage kann es
sich um eine EUV-Lichtquelle, um eine UV-Lichtquelle oder um eine VUV-Lichtquelle, beispielsweise zur Erzeugung von Beleuchtungslicht mit einer Wellenlänge von 193 nm, handeln. Ein Verfahren zur Einstellung der Beleuchtungsoptik nach Anspruch 1 1 nutzt die Möglichkeiten des Facettenspiegels mit der erfindungsgemäßen VerStelleinrichtung. Die Messeinrichtung kann ein CCD-Array oder ein sonstiges ortsauflösendes Detektionselement aufweisen. Ein derartiges CCD-Array kann durch entsprechende Ausrüstung empfindlich für das Be- leuchtungslicht sein. Alternativ ist es möglich, die Messeinrichtung so zu gestalten, dass beispielsweise ein CCD-Array oder ein sonstiges ortsauflö- sendes Detektionselement genutzt werden kann, welches für eine Justierlicht-Wellenlänge empfindlich ist. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Einstellverfahrens können Beleuchtungsparameter auch unter Einbeziehung eines Vorhalts von sich auf die Projektionsbelichtung auswirkenden Effekten der Projektionsoptik oder der Lichtquelle innerhalb vorgegebener Toleranzbereiche erreicht werden. Auf diese Weise ist eine Kompensation derartiger Effekte der Projektionsoptik oder der Lichtquelle über die Facettenverstellung möglich. Das Messen kann mit einer Messeinrichtung erfolgen, die eine Messeinheit im Bereich des Objektfeldes und eine weitere Messeinheit im Bereich des Pupillenfacettenspiegels aufweist. Hierdurch können in Fällen, in denen sowohl ein Feldfacettenspiegel als auch ein Pupil- lenfacettenspiegel die erfindungsgemäße VerStelleinrichtung aufweisen, die Auswirkungen der jeweiligen Verstellungen von Feld- und von Pupil- lenfacetten getrennt erfasst werden.
Beim Einstellverfahren nach Anspruch 12 kann die erfindungsgemäße Ver- stelleinrichtung zur Optimierung einer Beleuchtungsintensität über die Feldhöhe des Objektfeldes genutzt werden. Hierdurch kann die Wirkungs-
weise einer Feldintensitäts-Vorgabeeinrichtung verbessert werden, die beispielsweise in der WO 2009/074 21 1 AI beschrieben ist.
Beim Einstellverfahren nach Anspruch 13 wirken die Feldintensitäts- Vorgabeeinrichtung und der Facettenspiegel mit der erfindungsgemäßen VerStelleinrichtung zur Vorgabe einer Beleuchtungsintensitätsverteilung über die Feldhöhe zusammen. Dieses Zusammenwirken kann iterativ geschehen. Die Vorteile eines Herstellungsverfahrens nach Anspruch 14 und eines Bauelements nach Anspruch 15 entsprechen denen, die vorstehend bereits erläutert wurden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen: schematisch und in Bezug auf eine Beleuchtungsoptik im Meridionalschnitt eine Projektionsbelichtungsanla- ge für die Mikrolithografie;
Fig. 2 eine Ausschnittsvergrößerung aus Fig. 1 im Bereich einer etikel- bzw. Objektebene;
Fig. 3 eine Ansicht auf eine Feldintensitäts-
Vorgabeeinrichtung der Projektionsbelichtungsanlage aus Blickrichtung III in Fig. 2;
eine Ansicht einer Facettenanordnung eines Feldfacettenspiegels der Beleuchtungsoptik der Projektionsbe- lichtungsanlage nach Fig. 1 ; eine Ansicht einer Facettenanordnung eines Pupillen- facettenspiegels der Beleuchtungsoptik der Projekti- onsbelichtungsanlage nach Fig. 1 ; in einer zu Fig. 4 ähnlichen Darstellung eine Facettenanordnung einer weiteren Ausführung eines Feldfacettenspiegels; in Bezug auf einen Strahlengang von EUV-Beleuch- tungslicht stärker schematisch sowie in Bezug auf eine Verstellbarkeit von Facetten eines Feldfacettenspiegels und eines Pupillenfacettenspiegels weitere Details zeigend die Beleuchtungsoptik der Projektionsbelich- tungsanlage nach Fig. 1 ; schematisch und perspektivisch eine Pupillenfacette des Pupillenfacettenspiegels der Beleuchtungsoptik mit einer Piezo-Verstelleinrichtung zur Verstellung der Pupillenfacette senkrecht zu einer Facetten- e flexionsebene; schematisch einen Ausschnitt eines Strahlengangs des EUV-Beleuchtungslichts nach Fig. 7 zur Verdeutlichung der Auswirkungen einer Verstellung einer Feld-
facette des Feldfacettenspiegels der Beleuchtungsoptik;
Fig. 10 schematisch in einer Aufsicht in Richtung auf eine Ob- jektebene die Auswirkung einer Verstellung von Facetten auf bestimmte, den Facetten zugeordnete Aus- leuchtungskanäle, wobei zusätzlich die Feldintensitäts- Vorgabeeinrichtung dargestellt ist; Fig. 1 1 in einer zu Fig. 10 ähnlichen Darstellung die Auswirkungen einer Verstellung einzelner Feldfacetten auf eine Beleuchtung von Pupillenfacetten des Pupillenfa- cettenspiegels der Beleuchtungsoptik; Fig. 12 in einer schematischen Seitenansicht die Auswirkungen der gegenseitigen Abschattung zweier benachbarter Facetten; und in einer zu Fig. 8 ähnlichen Darstellung eine Pupillenfacette mit einer weiteren Ausführung einer Verstell- einrichtung mit einem Spindeltrieb.
Eine Projektionsbelichtungsanlage 1 für die Mikrolithografie dient zur Herstellung eines mikro- bzw. nano strukturierten elektronischen Halbleiter-Bauelements. Eine Lichtquelle 2 emittiert zur Beleuchtung genutzte EUV-Strahlung im Wellenlängenbereich beispielsweise zwischen 5 nm und 30 nm. Bei der Lichtquelle 2 kann es sich um eine GDPP-Quelle (Plasmaerzeugung durch Gasentladung, gas discharge produced plasma) oder um eine LPP-Quelle (Plasmaerzeugung durch Laser, laser produced
plasma) handeln. Auch eine Strahlungsquelle, die auf einem Synchrotron basiert, ist für die Lichtquelle 2 einsetzbar. Informationen zu einer derartigen Lichtquelle findet der Fachmann beispielsweise in der US 6 859 515 B2. Zur Beleuchtung und Abbildung innerhalb der Projektionsbelichtungs- anläge 1 wird EUV-Beleuchtungslicht bzw. Beleuchtungsstrahlung 3 genutzt. Das EUV-Beleuchtungslicht 3 durchläuft nach der Lichtquelle 2 zunächst einen Kollektor 4, bei dem es sich beispielsweise um einen genesteten Kollektor mit einem aus dem Stand der Technik bekannten Mehrschalen-Aufbau oder alternativ um einen ellipsoidal geformten Kollektor han- dein kann. Ein entsprechender Kollektor ist aus der EP 1 225 481 A bekannt. Nach dem Kollektor 4 durchtritt das EUV-Beleuchtungslicht 3 zunächst eine Zwischenfokusebene 5, was zur Trennung des EUV- Beleuchtungslichts 3 von unerwünschten Strahlungs- oder Partikelanteilen genutzt werden kann. Nach Durchlaufen der Zwischenfokusebene 5 trifft das EUV-Beleuchtungslicht 3 zunächst auf einen Feldfacettenspiegel 6.
Zur Erleichterung der Beschreibung von Lagebeziehungen ist in der Zeichnung jeweils ein kartesisches globales xyz-Koordinatensystem eingezeichnet. Die x-Achse verläuft in der Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene und aus dieser heraus. Die y-Achse verläuft in der Fig. 1 nach rechts. Die z-Achse verläuft in der Fig. 1 nach oben.
Zur Erleichterung der Beschreibung von Lagebeziehungen bei einzelnen optischen Komponenten der Projektionsbelichtungsanlage 1 wird in den nachfolgenden Figuren jeweils auch ein kartesisches lokales xyz- oder xy- Koordinatensy stem verwendet. Die jeweiligen lokalen xy-Koordinaten spannen, soweit nichts anderes beschrieben ist, eine jeweilige Hauptanordnungsebene der optischen Komponente, beispielsweise eine Reflexionsebene, auf. Die x-Achsen des globalen xyz-Koordinatensystems und der
lokalen xyz- oder xy-Koordinatensysteme verlaufen parallel zueinander. Die jeweiligen y- Achsen der lokalen xyz- oder xy-Koordinatensysteme haben einen Winkel zur y- Achse des globalen xyz-Koordinatensystems, die einem Kippwinkel der jeweiligen optischen Komponente um die x- Achse entspricht.
Fig. 4 zeigt beispielhaft eine Facettenanordnung von Feldfacetten 7 des Feldfacettenspiegels 6. Die Feldfacetten 7 sind rechteckig und haben jeweils das gleiche x/y- Aspektverhältnis. Das x/y- Aspektverhältnis kann bei- spielsweise 12/5, kann 25/4 oder kann 104/8 betragen.
Die Feldfacetten 7 geben eine Reflexionsfläche des Feldfacettenspiegels 6 vor und sind in vier Spalten zu je sechs bis acht Feldfacettengruppen 8a, 8b gruppiert. Die Feldfacettengruppen 8a haben jeweils sieben Feldfacetten 7. Die beiden zusätzlichen randseitigen Feldfacettengruppen 8b der beiden mittleren Feldfacettenspalten haben jeweils vier Feldfacetten 7. Zwischen den beiden mittleren Facettenspalten und zwischen der dritten und vierten Facettenzeile weist die Facettenanordnung des Feldfacettenspiegels 6 Zwischenräume 9 auf, in denen der Feldfacettenspiegel 6 durch Haltespeichen des Kollektors 4 abgeschattet ist.
Nach Reflexion am Feldfacettenspiegel 6 trifft das in Strahlbüschel bzw. Teilbündel, die den einzelnen Feldfacetten 7 zugeordnet sind, aufgeteilte EUV-Beleuchtungslicht 3 auf einen Pupillenfacettenspiegel 10.
Fig. 5 zeigt eine beispielhafte Facettenanordnung von runden Pupillenfacetten 1 1 des Pupillenfacettenspiegels 10. Die Pupillenfacetten 1 1 sind um ein Zentrum herum in ineinander liegenden Facettenringen angeordnet. Jedem von einer der Feldfacetten 7 reflektierten Teilbündel des EUV-Be-
leuchtungslichts 3 ist eine Pupillenfacette 1 1 zugeordnet, so dass jeweils ein beaufschlagtes Facettenpaar mit einer der Feldfacetten 7 und einer der Pupillenfacetten 1 1 einen Ausleuchtungskanal für das zugehörige Teilbündel des EUV-Beleuchtungslichts 3 vorgibt. Die kanalweise Zuordnung der Pupillenfacetten 1 1 zu den Feldfacetten 7 erfolgt abhängig von einer gewünschten Beleuchtung durch die Projektionsbelichtungsanlage 1.
Über den Pupillenfacettenspiegel 10 (Fig. 1) und eine nachfolgende, aus drei EUV-Spiegeln 12, 13, 14 bestehenden Übertragungsoptik 15 werden die Feldfacetten 7 in eine Objektebene 16 der Projektionsbelichtungsanlage 1 abgebildet. Der EUV-Spiegel 14 ist als Spiegel für streifenden Einfall (Grazing-Incidence- Spiegel) ausgeführt. In der Objektebene 16 ist ein Retikel 17 angeordnet, von dem mit dem EUV-Beleuchtungslicht 3 ein Aus- leuchtungsbereich ausgeleuchtet wird, der mit einem Objektfeld 18 einer nachgelagerten Projektionsoptik 19 der Projektionsbelichtungsanlage 1 zusammenfällt. Die Ausleuchtungskanäle werden im Objektfeld 18 überlagert. Das EUV-Beleuchtungslicht 3 wird vom Retikel 17 reflektiert.
Die Projektionsoptik 19 bildet das Objektfeld 18 in der Objektebene 16 in ein Bildfeld 20 in einer Bildebene 21 ab. In dieser Bildebene 21 ist ein Wafer 22 angeordnet, der eine lichtempfindliche Schicht trägt, die während der Projektionsbelichtung mit der Projektionsbelichtungsanlage 1 belichtet wird. Bei der Projektionsbelichtung werden sowohl das Retikel 17 als auch der Wafer 22 in y-Richtung synchronisiert gescannt. Die Projektionsbelich- tungsanlage 1 ist als Scanner ausgeführt. Die Scanrichtung wird nachfolgend auch als Objektverlagerungsrichtung bezeichnet.
In einer Feldintensitäts-Vorgabeebene 23 angeordnet ist eine Feldintensi- täts-Vorgabeeinrichtung bzw. Feld-Korrektur- Vorrichtung 24, die nachfol-
gend noch näher erläutert wird. Die Feldintensitäts-Vorgabeeinrichtung 24, die auch als UNICOM bezeichnet wird, dient zur Einstellung einer scanintegrierten, also in y- ichtung integrierten, Intensitätsverteilung über das Objektfeld 18. Die Feldintensitäts-Vorgabeeinrichtung 24 wird von einer Steuereinrichtung 25 angesteuert. Ein Beispiel einer Feld-Korrektur- Vorrichtung ist bekannt aus der EP 0 952 491 A2 sowie aus der
DE 10 2008 013 229 AI .
Der Feldfacettenspiegel 6, der Pupillenfacettenspiegel 10, die Spiegel 12 bis 14 der Übertragungsoptik 15 sowie die Feldintensitäts-Vorgabeein- richtung 24 sind Bestandteile einer Beleuchtungsoptik 26 der Projektions- belichtungsanlage 1. Gemeinsam mit der Projektionsoptik 19 bildet die Beleuchtungsoptik 26 ein Beleuchtungssystem der Projektionsbelichtungs- anlage 1.
Fig. 2 und 3 zeigen die Feldintensitäts-Vorgabeeinrichtung 24 stärker im Detail. Die Feldintensitäts-Vorgabeeinrichtung 24 hat eine Mehrzahl von nebeneinander angeordneten fingerartigen Einzelblenden 27. Bei der Ausführung nach den Fig. 2 und 3 können z. B. sechsundzwanzig Einzelblen- den 27 mit einer jeweiligen Breite von 4 mm vor. Diese Einzelblenden 27 sind einander direkt benachbart oder auch teilweise überlappend. Im Falle einer teilweisen Überlappung müssen Benachbarte der Einzelblenden 27 in einander möglichst nahe benachbarten Ebenen senkrecht zur Strahlrichtung des EUV-Beleuchtungslichts 3 liegen.
Alle Einzelblenden 27 werden in das EUV-Beleuchtungslicht 3 von ein und derselben Seite her eingeschoben.
Mit Hilfe der Steuereinrichtung 25 können die Einzelblenden 27 unabhängig voneinander in der y-Richtung in eine vorgegebene Position eingestellt werden. Je nachdem in welcher Feldhöhe, also in welcher x-Position, ein Objektpunkt auf dem Retikel 17 das Objektfeld 18 passiert, wird der Scan- weg dieses Objektpunktes in y-Richtung und damit die integrierte Intensität des EUV-Beleuchtungslichts 3, die dieser Objektpunkt erfährt, von der y- Position der jeweiligen Einzelblende 27 bestimmt. Auf diese Weise kann über eine Vorgabe der y-Positionen der Einzelblenden 27 eine Homogenisierung oder eine vorgegebene Verteilung der das Retikel 17 beleuchtenden Intensität des EUV-Beleuchtungslichts 3 erreicht werden.
Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführung eines Feldfacettenspiegels 6. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf den Feldfacettenspiegel 6 nach Fig. 4 erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nur erläutert, soweit sie sich von den Komponenten des Feldfacettenspiegels 6 nach Fig. 4 unterscheiden. Der Feldfacettenspiegel 6 nach Fig. 6 hat eine Feldfacettenanordnung mit gebogenen Feldfacetten 7. Diese Feldfacetten 7 sind in insgesamt fünf Spalten mit jeweils einer Mehrzahl von Feldfacettengruppen 8 angeordnet. Die Feldfa- cettenanordnung ist in eine kreisförmige Begrenzung einer Trägerplatte 28 des Feldfacettenspiegels eingeschrieben.
Die Feldfacetten 7 der Ausführung nach Fig. 6 haben alle die gleiche Fläche und das gleiche Verhältnis von Breite in x-Richtung und Höhe in y- Richtung, welches dem x/y-Aspektverhältnis der Feldfacetten 7 der Ausführung nach Fig. 4 entspricht.
Anhand der Fig. 7, die einen Strahlengang des EUV-Beleuchtungslichts 3 im Vergleich zur Fig. 1 stärker schematisch und unter Weglassung der
Übertragungsoptik 15 wiedergibt, werden nachfolgend weitere Details der Beleuchtungsoptik 26 erläutert. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 6 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
Ein lokales Koordinatensystem für den Feldfacettenspiegel 6 und die Feldfacetten 7 ist in der Fig. 7 als x'y'z'-Koordinatensystem eingezeichnet. Entsprechend ist in der Fig. 7 auch ein lokales x"y"z"-Koordinatensystem für den Pupillenfacettenspiegel 10 und die Pupillenfacetten 1 1 eingezeichnet.
Zwischen der Zwischenfokusebene 5 und dem Feldfacettenspiegel 6 ist in der Fig. 7 noch ein Spektralfilter 29 schematisch angedeutet, bei dem es sich auch um einen Umlenkspiegel für das EUV-Beleuchtungslicht 3 handeln kann. Der Spektralfilter 29 unterdrückt nicht als Nutzstrahlung eingesetzte Wellenlängenanteile des EUV-Beleuchtungslichts 3, insbesondere langwellige Anteile. In der Fig. 7 ist einerseits der Feldfacettenspiegel 6 schematisch mit drei Feldfacetten 7 und andererseits der Pupillenfacettenspiegel 10 schematisch mit drei Pupillenfacetten 1 1 dargestellt. Es versteht sich, dass in der Praxis eine deutliche größere Anzahl von Feldfacetten 7 und Pupillenfacetten 1 1 zum Einsatz kommt.
Die Feldfacetten 7 sind zwischen zwei nicht dargestellten Anschlägen verkippbar ausgestaltet, wobei jeder der beiden Kippstellungen über einen Ausleuchtungskanal eine bestimmte der Pupillenfacetten 1 1 zugeordnet ist. Auf diese Weise lässt sich über die Vorgabe der Kippstellung der Feldfa-
cette 7 einer von zwei möglichen Ausleuchtungskanälen und dementsprechend eine von zwei möglichen Pupillenfacetten 1 1 auswählen. Bei der Beleuchtungsoptik 26 hat der Pupillenfacettenspiegel 10 also doppelt so viele Facetten wie der Feldfacettenspiegel 6. Die zugehörigen Anschläge sowie die Kippaktoren sind in der Fig. 7 nicht dargestellt.
In der Fig. 7 sind zwei Ausleuchtungskanäle 3i und 32 des EUV-Beleuch- tungslichts 3 dargestellt. Dem Ausleuchtungskanal 3i sind die Feldfacette 7i und die Pupillenfacette 1 11 zugeordnet. Dem Ausleuchtungskanal 32 sind die Feldfacette 72 und die Pupillenfacette 1 12 zugeordnet.
Jede der Feldfacetten 7 hat eine VerStelleinrichtung 30, die einen Aktor 31 in Form eines Linearaktors aufweist. Die VerStelleinrichtung 30 dient zur Verstellung der zugehörigen Feldfacette 7 längs einer Verlagerungsrich- tung (Doppelpfeil 32) mit einer Bewegungskomponente z' senkrecht zu einer Facetten- eflexionsebene x'y'.
Die Feldfacetten 7 haben eine gekrümmte, insbesondere eine konkav gekrümmte Reflexionsfläche 33.
Die VerStelleinrichtung 30 ist derart ausgeführt, dass eine Positionierung der jeweiligen Feldfacette 7 längs eines Gesamt- Verstellweges V senkrecht zur Feldfacetten-Reflexionsebene x'y' im Bereich von mindestens 1 mm und bei der beschriebenen Ausführungsform von 2 mm gegeben ist. In der Fig. 7 ist die links dargestellte Feldfacette 7i in einer maximal eingezogenen Verstellposition und die mittlere Feldfacette 7 in einer maximal ausgefahrenen Feldposition dargestellt, so dass die z' -Positionen dieser beiden Feldfacetten 7 den Gesamt- Verstellweg V veranschaulichen.
Eine Positioniergenauigkeit der Feldfacetten 7 längs des Gesamt- Verstellweges V liegt im Bereich von weniger als 25 μηι und liegt bei der beschriebenen Ausführung bei von 10 μηι. Eine weitere VerStelleinrichtung 34 mit einem Linearaktor 35 ist mit der Trägerplatte 28 des Feldfacettenspiegels 6 verbunden, so dass der Feldfacettenspiegel 6 mit allen Feldfacetten 7 insgesamt mit der Verstelleinrich- tung 34 in der z'-Richtung zur Vorgabe eines z'-Offsets verlagert werden kann.
In gleicher Weise sind auch die Pupillenfacetten 1 1 mit Verstelleinrichtun- gen 30 mit Aktoren 31 und ist der gesamte Pupillenfacettenspiegel 10 mit einer VerStelleinrichtung 34 mit Linearaktor 35 ausgerüstet, so dass einerseits die einzelnen Pupillenfacetten 1 1 und andererseits der gesamten Pu- pillenfacettenspiegel 10 längs einer Verlagerungsrichtung 32 bzw. z" mit Bewegungskomponente senkrecht zu einer x"y"-Reflexionsebene der Pupillenfacetten 1 1 verlagerbar ist.
Die Projektionsbelichtungsanlage 1 umfasst eine Messeinrichtung mit Messeinheiten 36, 37 zum Vermessen einer Ist-Beleuchtungsintensitäts- verteilung des EUV-Beleuchtungslichts 3, die dazu in der Lage ist, den Beitrag einzelner Ausleuchtungskanäle aufzulösen. Die Objektfeld-Messeinheit 36 ist im Bereich der Objektebene 16 angeordnet, und zwar im EUV-Strahlengang hinter dem Retikel 17, so dass die Objektfeld-Messein- heit 36 eine Ausleuchtung des Objektfeldes 18 vermessen kann, solange dass Retikel 17 entfernt ist. Bei der Objektfeld-Messeinheit 36 kann es sich um ein CCD-Array handeln, das durch eine entsprechende Ausrüstung empfindlich ist für das EUV-Beleuchtungslicht 3. Alternativ kann die Ob-
jektfeld-Messeinheit 36 auch für eine Justierlicht- Wellenlänge empfindlich sein, deren Intensitätsverteilung mit derjenigen des EUV-Beleuchtungs- lichts 3 übereinstimmt. Die Objektfeld-Messeinheit 36 steht über eine Signalleitung 38 mit den VerStelleinrichtungen 30 des Pupillenfacettenspiegels 10 in Signalverbindung. Die Objektfeld-Messeinheit 36 kann auch, was nicht dargestellt ist, über eine weitere Signalleitung mit der VerStelleinrichtung 34 des Pupillenfacettenspiegels 10 und den VerStelleinrichtungen 30, 34 des Feldfacetten- spiegeis 6 in Signalverbindung stehen.
Die Pupillen-Messeinheit 37 kann in den Strahlengang des EUV-Beleuch- tungslichts 3 zwischen dem Pupillenfacettenspiegel 10 und dem Objektfeld 18 eingefahren werden und erfasst eine Ist-Beleuchtungsintensitätsvertei- lung auf einer der Pupillenfacetten 1 1 , wie in der Fig. 7 in Bezug auf die Pupillenfacette 1 12 dargestellt, oder auf allen Pupillenfacetten 1 1. Die Pupillen-Messeinheit 37 kann ebenfalls als CCD-Array ausgeführt sein. Über eine Signalleitung 39 steht die Pupillen-Messeinheit 37 mit den Verstell- einrichtungen 30 des Feldfacettenspiegels 6 in Signalverbindung. Die Pu- pillen-Messeinheit 37 kann auch, was nicht dargestellt ist, über eine weitere Signalleitung mit der VerStelleinrichtung 34 des Feldfacettenspiegels 6 und mit den VerStelleinrichtungen 30, 34 des Pupillenfacettenspiegels 10 in Signalverbindung stehen. Die beiden Messeinheiten 36, 37 können über eine nicht dargestellte Signalleitung auch untereinander zum Austausch von Daten oder von Steuersignalen in Signalverbindung stehen.
Fig. 8 zeigt eine Ausführung einer der Pupillenfacetten 1 1 mit einem Ausführungsbeispiel der VerStelleinrichtung 30. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 7 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
Als Aktor 31 hat die VerStelleinrichtung 30 nach Fig. 8 einen Piezo-Aktor. Ein stiftförmiger Facettenträger 40, an dessen einem Ende die Pupillenfacette 1 1 mit konkaver eflexionsfläche 41 angeformt ist, trägt in einem axialen Abschnitt eine Mehrzahl von axial zueinander beabstandeten pie- zokeramischen Elementen 42. In der Fig. 8 sind vier derartiger piezokera- mischer Elemente 42, die jeweils die Form eines Umfangsbundes um eine Mantelwand 43 des Facettenträgers 40 haben, dargestellt. Die axial zueinander beabstandeten piezokeramischen Elemente 42 greifen randseitig ein in hierzu komplementär ausgeformte Stapel 44 von Piezoelementen, sogenannten Piezostacks. Die Stapel 44 werden von einem trägerplattenfesten Facettenspiegel-Rahmen 45 getragen, der gleichzeitig einen Kühlkörper darstellt. Über den Piezo-Aktor 31 ist eine Verstellung der Pupillenfacette 1 1 längs der Verlagerungsrichtung 32, also in der z-Richtung nach Fig. 8, möglich.
Weitere Piezo-Aktoren 46 ermöglichen eine Verkippung der Pupillenfacette 1 1 um zur y-Achse und zur x-Achse parallele Kippachsen. Dargestellt ist in der Fig. 8 der Piezo-Aktor 46, mit dem die x -Achsen- Verkippung mög- lieh ist. Entsprechend um 90° senkrecht hierzu angeordnet ist der ansonsten gleich aufgebaute Piezo-Aktor für die y-Achsen- Verkippung.
Der Piezo-Aktor 46 hat an der Mantelwand 43 des Facettenträgers 40 flächig angebrachte piezokeramische Elemente 47 und radial beabstandet
hierzu Stapel 48 aus Piezoelementen. Die Stapel 48 sind wiederum vom Facettenspiegel-Rahmen 45 getragen. Eine Verkippung (Doppelpfeil 49 in der Fig. 8) mit dem Piezo-Aktor 46 erfolgt durch Vorgabe einer radialen Anziehungskraft zwischen den Stapeln 48 und den piezokeramischen Ele- menten 47.
Der Facettenspiegel-Rahmen 45 trägt weiterhin zwei Referenzflächen, nämlich eine Z-Referenzfläche 50 und eine Y-Referenzfläche 51. Eine weitere X-Referenzfläche, mit der eine X-Position bzw. ein X-Präzisionsmaß Px der Pupillenfacette 1 1 bestimmt werden kann, ist in der Fig. 8 nicht dargestellt.
Über die Z-Reflexionsfläche 50 lässt sich mit Hilfe einer optischen Vermessung ein Z-Präzisionsmaß Pz vorgeben. Über die y-Referenzfläche 51 lässt sich entsprechend optisch ein Y-Präzisionsmaß Py vorgeben.
Über Signalleitungen 52, 53 stehen die Piezo-Stapel 44, 48 mit einer Steuer- bzw. Regeleinheit 54 der VerStelleinrichtung 30 in Signalverbindung. Die Steuer- bzw. Regeleinheit 54 steht wiederum mit der Pupillen-Mess- einheit 37 (vgl. Fig. 7) und mit einer nicht dargestellten Erfassungs- und Auswerteeinheit für die Präzisionsmaße Px, Py und Pz in Signalverbindung.
Fig. 9 verdeutlicht die Wirkung einer Verstellung einer Feldfacette 7 um einen Verlagerungsweg dz innerhalb des Gesamt- Verstellweges V auf die Strahlführung eines Ausleuchtungskanals des EUV-Beleuchtungslichts 3. Fig. 9 stellt die ablenkende Wirkung aufgrund einer Verlagerung um dz stark übertrieben dar, da die Verlagerung überhöht dargestellt ist und da der Krümmungsradius stark übertrieben klein dargestellt ist. Dargestellt ist der Strahlengang des Ausleuchtungskanals 3V vor der Verlagerung der
Feldfacette 7 und der Strahlengang 3n nach der Verlagerung um dz in positiver z-Richtung. Nach der Verlagerung ist die Feldfacette bei 7' dargestellt. Die Verlagerung der Feldfacette 7 durch die in der Fig. 9 nicht dargestellte zugehörige VerStelleinrichtung 30 verläuft in der z-Richtung, also senkrecht zur Facetten-Reflexionsebene, also der xy-Ebene. Auch ein Winkel zwischen der Verlagerungsrichtung und der z-Richtung, der größer ist als 0°, beispielsweise ein Winkel von 1°, 2°, 3°, 5° oder ein noch größerer Winkel zwischen der Verlagerungsrichtung und der Normalen auf die Facetten-Reflexionsebene, ist möglich.
Vor der Verlagerung trifft der Ausleuchtungskanal in einem Punkt B2 auf der Feldfacette 7 auf und hat dort einen Einfallswinkel a zu einem Norma- lenvektor nl auf die Reflexionsfläche 31 der Feldfacette 7 im Punkt B2. Die gekrümmten Reflexionsflächen 31 der Feldfacetten 7 haben einen Krümmungsradius R.
Ausgehend vom Punkt B2 wird der Ausleuchtungskanal 3V hin zu einem Punkt P2 in einer dem Feldfacettenspiegel 6 im Strahlengang des EUV- Beleuchtungslichts 3 nachgelagerten Ebene El , beispielsweise eine Haupt- Reflexionsebene, in der der Pupillenfacettenspiegel 10 angeordnet ist, reflektiert. Die Verlagerung der Feldfacette 7 durch Betätigung der entsprechenden VerStelleinrichtung 30 um den Verstellweg dz führt dazu, dass das EUV- Beleuchtungslicht 3n des Ausleuchtungskanals nun an der Reflexionsfläche 31 ' der Pupillenfacette 7' im Punkt B 1 reflektiert wird. Der Punkt B 1 ist in der x-Richtung des lokalen kartesischen xyz-Koordinatensystems zur Feld-
facette 7 in der Fig. 9 vom Punkt B2 um einen Weg dx beabstandet. Dies liegt daran, dass das EUV-Beleuchtungslicht 3 nicht parallel zur z-Rich- tung auf die Pupillenfacette 7, sondern unter einem Winkel zu dieser auftrifft. Im Auftreffpunkt B 1 hat die Reflexionsfläche 31 einen Normalen- vektor nl ' . Die beiden Normalenvektoren nl , nl ' schließen zueinander einen Winkel da ein, wie in der Fig. 9 rechts oben nochmals verdeutlicht. Der Einfallswinkel des EUV-Beleuchtungslichts 3 am Punkt B 1 ist entsprechend a - da. Nach Reflexion am Punkt B 1 verläuft der Strahlengang 3n des EUV-Beleuchtungslichts 3 hin zu einem Punkt PI in der Ebene El .
Aufgrund der Verlagerung dz ergibt sich eine Änderung der Strahlrichtung des zugehörigen Ausleuchtungskanals, also eine Änderung in der Richtung zwischen den Strahlengängen 3V und 3n, um einen Winkel 2da. Es gilt: da ~ a dz / R da ist also direkt proportional zu a und zu dz und indirekt proportional zu R. Je kleiner der Krümmungsradius R der Reflexionsfläche 31 ist, desto stärker wirkt sich eine Verlagerung um dz also auf die Richtungsänderung des von der Feldfacette 7 reflektierten Ausleuchtungskanals des EUV- Beleuchtungslichts 3 aus.
Bei einem Krümmungsradius R in der Größenordnung von 1 m und einem mittleren Einfallswinkel a im Bereich von 15° ergibt sich durch eine Hö- henver Stellung dz im Bereich von 1 mm eine Änderung des Normalenvektor da im Bereich zwischen 0 und 500 μrad.
Fig. 1 1 verdeutlicht die Wirkung einer Verstellung von Feldfacetten 7 um Verstellwege dz' des lokalen x'y'z'-Koordinatensystems des Feldfacettenspiegels 6 nach Fig. 7 auf die Position der jeweiligen Ausleuchtungskanäle 3i, 32 sowie weiterer Ausleuchtungskanäle 3. Durchgezogen ist die Aus- leuchtung in der Anordnungsebene El des Pupillenfacettenspiegels 10 vor einer Verlagerung der Feldfacetten 7 um dz' und gestrichelt ist die Position dieser Ausleuchtungskanäle 3l 5 32 sowie 3 nach der Verlagerung der Feldfacetten 7 um dz' dargestellt. Der Betrag und die Richtung der jeweiligen Verlagerung der Ausleuchtungskanäle 3l 5 32 sowie 3 in der Anordnungs- ebene 1, also in der xy-Ebene nach Fig. 10, sind in der Fig. 10 jeweils durch einen Richtungspfeil v verdeutlicht. Diese Änderung der Auftreffpunkte der Ausleuchtungskanäle 3l 5 32 sowie 3 auf dem Pupillenfacetten- spiegel 10 führt zu einer entsprechenden Änderung einer Beleuchtungswinkelverteilung bei der Ausleuchtung des Objektfeldes 18. Die Verstel- lung der Feldfacetten 7 um jeweilige Verstellwege dz' kann also zum Fein- tunen der Beleuchtungswinkelverteilung, kann also als sogenanntes PUPICOM verwendet werden, also als Beleuchtungswinkel- Vorgabeeinrichtung für die Beleuchtung des Objektfelds 18. Eine derartige Beleuchtungswinkel- Vorgabeeinrichtung kann eine Intensitätsverteilung des Beleuchtungslichts 3 in einer Pupillenebene der Beleuchtungsoptik 26 beeinflussen.
Fig. 10 zeigt die entsprechenden Verhältnisse bei einer Verlagerung der Pupillenfacetten 1 1 um Verstellwege dz" gemäß dem lokalen x"y"z"- Koordinatensystem des Pupillenfacettenspiegels 10 nach Fig. 7. Durchgezogen sind wiederum die Ausleuchtungskanäle 3l 5 32 sowie ein weiterer Ausleuchtungskanal 3 vor der Verlagerung der Pupillenfacetten 1 1 um den Verstellweg dz" und gestrichelt sind die gleichen Ausleuchtungskanäle 3l 5 32 sowie 3 nach der Verlagerung der Pupillenfacetten 1 1 um den Verstell-
weg dz" dargestellt. Der Betrag und die Richtung der jeweiligen Verlagerung der Ausleuchtungskanäle 3l 5 32 sowie 3 auf dem Pupillenfacettenspie- gel 10 sind in der Fig. 10 jeweils durch einen Richtungspfeil v verdeutlicht. Es ergibt sich eine entsprechende Verlagerung des jeweiligen Aus- leuchtungskanals in der Objektebene 16, also eine Verlagerung der Position des jeweiligen Feldfacettenbildes. Diese Verlagerung aufgrund einer Verstellung der Pupillenfacetten 1 1 um den Verstellweg dz" kann zur Optimierung der Überlagerung der Ausleuchtungskanäle des EUV- Beleuchtungslichts 3 im Objektfeld 18 genutzt werden.
Eine Verlagerung der Feldfacetten 7 um jeweilige Verstellwege dz' führt neben einer Verlagerung der Ausleuchtungskanäle in der Ebene El zusätzlich zu einer Richtungsänderung der Ausleuchtungskanäle beim Auftreffen auf die Objektebene 16. Ein Paar von Verstellwegen dz', dz" innerhalb eines Ausleuchtungskanals des EUV-Beleuchtungslichts 3 gibt also zwei Freiheitsgrade vor, mit dem beispielsweise ein bestimmter Beleuchtungswinkel ohne Veränderung einer Position des Feldfacettenbildes in der Objektebene 16 erreicht werden kann. Dies kann auch dazu genutzt werden, einen Ausleuchtungskanal 3 in seiner Richtung so vorzugeben, dass unge- wollte bzw. störende Auswirkungen der Feldintensitätsvorgabeeinrichtung 24 auf eine Beleuchtungswinkelverteilung des Objektfeldes 18 minimiert werden.
Fig. 12 verdeutlicht, dass eine Verstellung längs der Verlagerungsrichtung 32, also um einen Verstellweg dz' bzw. dz", bei benachbarten Feld- bzw. Pupillenfacetten 7, 1 1 zu einer teilweisen Abschattung eines Ausleuchtungskanals des EUV-Beleuchtungslichts 3 führen kann, was ebenfalls zur Korrektur einer Feld- oder einer Beleuchtungswinkel-Intensitätsverteilung im Objektfeld 18 genutzt werden kann. In der Fig. 12 links haben zwei be-
nachbarte Facetten 7, 1 1 die gleiche z-Position, so dass keine abschattende Wirkung resultiert. In der Fig. 12 rechts haben zwei benachbarte Facetten 7, 1 1 einen Positionsunterschied Δζ in der Verlagerungsrichtung 32, so dass in einem Abschattungsbereich 55 das EUV-Beleuchtungslicht 3 abge- schattet wird. Falls es sich bei der Facette, auf der der Abschattungsbereich 55 liegt, um eine Feldfacette 7 handelt, trägt der Abschattungsbereich 55 nicht zur Abbildung auf dem Objektfeld 18 bei, was zur Feldintensitätskorrektur genutzt werden kann. Soweit es sich bei der Facette mit dem Abschattungsbereich 55 um eine Pupillenfacette 1 1 handelt, trägt der Abschat- tungsbereich 55 nicht zur Beleuchtung aus Richtung dieser Pupillenfacette bei, was zur Beleuchtungswinkelkorrektur, beispielsweise zur Korrektur eines Elliptizitäts- oder eines Telezentriewertes, genutzt werden kann. Eine Definition entsprechender Elliptizitäts- und Telezentriewerte findet sich in der WO 2009/074 21 1 AI .
Fig. 13 zeigt eine weitere Ausführung einer VerStelleinrichtung 56 zur Verstellung einer Pupillenfacette 1 1 längs der Verlagerungsrichtung 32 bzw. längs der z-Richtung des lokalen xyz-Koordinatensystems der Pupillenfacette 1 1. Komponenten, die denjenigen entsprechen, die vorstehend unter Bezugnahme auf die Figuren 1 bis 12 und insbesondere unter Bezugnahme auf die Figur 8 bereits erläutert wurden, tragen die gleichen Bezugsziffern und werden nicht nochmals im Einzelnen diskutiert.
Bei der Ausführung nach Fig. 13 ist ein Aktor zur Verlagerung der Refle- xionsfläche 41 der Pupillenfacette 1 1 in der z-Richtung als Spindeltrieb 57 ausgeführt. Der Spindeltrieb 57 hat ein Außengewinde 58, das in der Mantelwand 43 des Facettenträgers 40 benachbart zur Reflexionsfläche 41 ausgeführt ist. Weiterhin hat der Spindeltrieb 57 einen Gewindekörper 59, der
vom Facettenspiegel-Rahmen 45 getragen wird. Der Gewindekörper 59 hat ein zum Außengewinde 58 komplementäres Innengewinde 60.
Axial wird der Gewindekörper 59 von einer Umfangsrippe 61 des Facet- tenspiegel-Rahmens 45 gehalten. Die Umfangsrippe 61 hat eine Durchgangsöffnung 62, durch die der Facettenträger 40 hindurchgesteckt ist. Der Gewindekörper 59 ist radial gelagert zwischen einem federnden Rückstellelement 63, das sich zwischen den Gewindekörper 59 und dem Facettenspiegel-Rahmen 45 abstützt, und einem Verbindungselement 64 eines Late- ralantriebs 65. Beim Lateralantrieb 65, der eine Y-Kipp-Verstellung der Pupillenfacette 1 1 bewirkt, kann es sich um einen Mikro-Linearmotor oder um einen Piezo-Aktor nach Art des Piezo-Aktors 46 nach Fig. 8 handeln. In gleicher Weise hat die VerStelleinrichtung 56 noch einen weiteren Lateralantrieb zur X-Kipp-Verstellung des Pupillenfacettenspiegels 1 1.
Zur Verstellung längs der Verlagerungsrichtung 32, also längs des Facettenträgers 40, was einer Z-Verstellung des Pupillenfacettenspiegels 1 1 entspricht, wird der Facettenträger 40 um seine Längsachse gedreht. Hierzu ist ein der Reflexionsfläche 41 abgewandtes Ende des Facettenträgers 40 mit einem Drehantrieb 66 in Form eines Mikromotors verbunden. Letzterer stellt eine Baueinheit mit einem Drehmessgeber 67 dar. Die Antriebe, also insbesondere der Lateralantrieb 65 und der Drehantrieb 66 mit dem Drehmessgeber 67, stehen über Signalleitungen 68, 69, 70 mit der Steuer- bzw. Regeleinheit 54 in Signalverbindung.
Der Spindeltrieb 57 kann als Feintrieb mit einem Differenzgewinde ausgeführt sein.
Zum Einstellen der Beleuchtungsoptik 26 zur Vorgabe einer Soll-Beleuch- tungsintensitätsverteilung sowie einer Soll-Beleuchtungswinkelverteilung über das Objektfeld 18 wird folgendermaßen vorgegangen: Zunächst wird eine Ist-Beleuchtungsintensitätsverteilung des EUV-Beleuchtungslichts 3 mit den Messeinheiten 36, 37, die die Beiträge einzelner Ausleuchtungska- näle des EUV-Beleuchtungslichts 3 auflösen können, vermessen. Anschließend wird mindestens eine der Facetten 7, 1 1 mit dem zugehörigen Aktor 31, 35, 57 der jeweiligen VerStelleinrichtung 30, 34, 56 längs der Verlagerungsrichtung 32 verstellt, bis die jeweils gemessene Ist- Beleuchtungsintensitätsverteilung über das Objektfeld 18 mit einer Soll- Beleuchtungsintensitätsverteilung innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereiches übereinstimmt.
Beim Messen der Ist-Beleuchtungsintensitätsverteilung des EUV-Beleuch- tungslichts 3 kann mit der Messeinheit 36 die Verteilung der Intensität des Beleuchtungslichts 3 über die Feldhöhe, also längs der x- ichtung, vermessen werden. Anschließend kann eine Verstellung mindestens einer der Facetten 7, 1 1 längs der Verlagerungsrichtung 32 vorgenommen werden, wie dies vorstehend schon erläutert wurde, bis die Ist-Beleuchtungsinten- sitätsverteilung über die Feldhöhe x mit der Soll-Beleuchtungsintensitäts- verteilung innerhalb des vorgegebenen Toleranzbereichs übereinstimmt.
Alternativ oder zusätzlich kann mit der Messeinheit 37 eine Vermessung der Beleuchtungsintensität auf ausgewählten oder auf allen Pupillenfacet- ten 1 1 durchgeführt werden und auf Basis dieses Messergebnisses das Verstellen der Facetten 7, 1 1 längs vorgegebene Verlagerungswege dz', dz" zum Erzielen einer Soll-Beleuchtungsintensitäts- und Beleuchtungswinkelverteilung über das Objektfeld 18 durchgeführt werden.
Ggf. geht die Verlagerung der Facetten 7, 1 1 längs der jeweiligen Verlagerungsrichtung 32 einher mit einer Kippwinkel-Korrektur um die jeweiligen x- und y- Achsen der lokalen Koordinatensysteme der Feldfacetten 7, 1 1. Diese Korrektur kann zusammen mit der Verlagerung längs des Verlage - rungswegs 32 in einem iterativen Prozess geschehen.
Insbesondere eine Feinjustage von Richtungskomponenten der Ausleuch- tungskanäle des EUV-Beleuchtungslichts vor dem Objektfeld 18 in der Scanrichtung, also in der Y-Richtung, ist möglich, was im Zusammenwir- ken mit den Einzelblenden 27 der Feldintensitäts-Vorgabeeinrichtung 24 eine gute Kontrolle der Beleuchtungsintensität über die Feldhöhe gewährleistet.
Als Piezo- Aktor kann insbesondere ein Ultraschallmotor zum Einsatz kommen.
Eine Verstellung der Einzelblenden 27 der Feldintensitäts-Vorgabeeinrich- tung 24 sowie eine Verstellung der Facetten 7, 1 1 längs der Verlagerungsrichtung 32 kann zur Vorgabe einer Soll-Beleuchtungsintensitätsverteilung über die Feldhöhe x iterativ erfolgen.
Bei der Projektionsbelichtung werden das Retikel 17 und der Wafer 22, der eine für das EUV-Beleuchtungslicht 3 lichtempfindliche Beschichtung trägt, bereitgestellt. Anschließend wird zumindest ein Abschnitt des Reti- kels 17 auf den Wafer 22 mit Hilfe der Projektionsbelichtungsanlage 1 projiziert. Schließlich wird die mit dem EUV-Beleuchtungslicht 3 belichtete lichtempfindliche Schicht auf dem Wafer 22 entwickelt. Auf diese Weise wird das mikro- bzw. nano strukturierte Bauteil, beispielsweise ein Halbleiterchip, hergestellt.
Die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele wurden anhand einer EUV-Beleuchtung beschrieben. Alternativ zu einer EUV-Beleuchtung kann auch eine UV- oder eine VUV-Beleuchtung, beispielsweise mit Be- leuchtungslicht mit einer Wellenlänge von 193 nm, zum Einsatz kommen.