SYSTEM UM ZUFÜHREN VON WERTSCHEINEN ZU EINER WERTSCHEINTRANSPORTEINHEIT MIT HILFE EINER DOCKINGSTATION
Die Erfindung betrifft ein System zur Entnahme von Wertscheinen aus mindestens einer Wertscheintransporteinheit und/oder zum Zuführen von Wertscheinen zu der Wertscheintransporteinheit .
Bei der Wertscheintransporteinheit handelt es sich insbesondere um eine Geldkassette, die in Vorrichtungen zur Handhabung von Wertscheinen, insbesondere in Geldautomaten, automatischen Kassensystemen und/oder automatischen Tresorkassen, eingesetzt wird. In der Geldkassette sind die für die Auszahlung bestimmten Wertscheine gespeichert und/oder werden die eingezahlten Wertscheine aufgenommen. Ist ein turnusmäßiger Austausch geplant oder hat die Geldkassette einen minimalen Füllstand oder einen maximalen Füllstand erreicht, so wird die Geldkassette von einem Werttransportunternehmen aus der Vorrichtung zur Handhabung von Wert- scheinen entnommen und einem Cash-Center zugeführt, in dem die Geldkassette entleert und/oder neu mit Wertscheinen befüllt wird. Das Entleeren und/oder Befüllen der Geldkassette im Cash-Center erfolgt manuell über Servicemitarbeiter des Werttransportunternehmens, indem ein Deckel der Geldkassette geöffnet wird und die Wertscheine entnommen und/oder neue Wertscheine eingefüllt werden. Die Mitarbeiter des Werttransportunternehmens werden hierbei nicht durch technische Hilfsmittel unterstützt.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein System zur Entnahme von Wertscheinen zumindest einer Wertscheintransporteinheit und/oder zum Zuführen von Wertscheinen zu der Wertscheintransporteinheit anzugeben, bei dem die Entnahme der Wertscheine und/oder das Zuführen der Wertscheine auf einfache und effektive Art und Weise erfolgt.
Diese Aufgabe wird durch ein System mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben .
Erfindungsgemäß umfasst das System eine Dockingstation, die einen nicht durch einen Tresor gesicherten Aufnahmebereich zur Aufnahme der Wertscheintransporteinheit und eine Steuereinheit zur Steuerung der Dockingstation hat. Die Dockingstation umfasst eine erste Sende- und/oder Empfangseinheit zum Senden und/oder Empfangen von Daten, wobei diese Sende- und/oder Empfangseinheit über ein Datenübertragungselement zum Übertragen von empfangenen und/oder zu sendenden Daten mit der Datenübertragungseinheit verbunden ist. Die Wertscheintransporteinheit hat ein Speicherelement zum Speichern von Daten und eine zweite Sende- und/oder Empfangseinheit zum Senden und/oder Empfangen von Daten. In einem ersten Betriebszustand ist die Wertscheintransporteinheit in dem Aufnahmebereich der Dockingstation aufgenommen und eine Datenübertragungsverbindung zwischen den beiden Sende- und/oder Empfangseinheiten ausgebildet, über die Daten zwischen der Wertscheintransporteinheit und der Steuereinheit übertragbar sind. In einem zweiten Betriebszu-
stand ist die Wertscheintransporteinheit außerhalb des Aufnahmebereichs der Dockingstation angeordnet und keine Datenübertragungsverbindung zwischen den beiden Sende- und Empfangseinheiten ausgebildet.
Durch das Vorsehen einer Dockingstation wird eine definierte Lage der Wertscheintransporteinheit erreicht, in der der Wertscheintransporteinheit auf einfache Weise Wertscheine manuell und/oder automatisch entnommen und/oder zugeführt werden können. Durch das Vorsehen der beiden Sende- und/oder Empfangseinheiten und der im ersten Betriebszustand zwischen diesen bestehende Datenübertragungsverbindung wird erreicht, dass zwischen der Wertscheintransporteinheit und der Dockingstation auf einfache Weise Daten übertragen werden können. Auf diese Weise kann insbesondere das Speicherelement der Wertscheintransporteinheit auf einfache Weise ausgelesen werden und/oder neue Daten auf das Speicherelement der Wertscheintransporteinheit geschrieben werden .
Bei der Wertscheintransporteinheit handelt es sich insbesondere um eine Geldkassette, in der die Wertscheine in gestapelter Form abgelegt werden. Auf diese Weise wird eine einfache Handhabung der Wertscheine erreicht. Die Geldkassette ist insbesondere eine sogenannte Recyclinggeldkassette, der sowohl Wertscheine zugeführt als auch Wertscheine entnommen werden können. Alternativ kann die Wertscheintransporteinheit auch einen Rollenspeicher umfassen. Ferner ist alternativ möglich, dass die Dockingstation derartig ausgebildet ist, dass in ihrem Aufnahmebereich auch
Safebags aufgenommen werden können. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Aufnahmebereich der Dockingstation derart ausgebildet, dass alle für den Transport von Wertscheinen benutzten Transportbehälter, insbesondere Geldkassetten, Rollenspeicher und Safebags, in ihm aufgenommen werden können.
Die erste Sende- und/oder Empfangseinheit umfasst insbesondere einen ersten Steckverbinder und die zweite Sende- und/oder Empfangseinheit umfasst einen komplementär zum ersten Steckverbinder ausgebildeten zweiten Steckverbinder. Im ersten Betriebszustand ist eine Steckverbindung zwischen den beiden Steckverbindern hergestellt, über die die Daten übertragen werden können. Der erste Steckverbinder ist insbesondere derjenige Steckverbinder, über den die Wert- scheintransporteinheit auch mit einem Geldautomaten oder einer anderen Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen verbunden ist, wenn sie in dem Tresor des Geldautomaten beziehungsweise einer anderen Vorrichtung eingesetzt ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass für die Herstellung der Datenübertragungsverbindung zwischen der Steuereinheit und der Wertscheintransporteinheit keine weitere Sende- und/oder Empfangseinheit vorgesehen sein muss, sondern bereits vorhandenen Sende- und/oder Empfangseinheiten genutzt werden können. Hierdurch wird ein einfacher und kostengünstiger Aufbau erreicht. Zusätzlich oder alternativ zu den Steckverbindern kann die Datenübertragungsverbindung zwischen der Wertscheintransporteinheit und der Steuereinheit auch drahtlos ausgebildet sein. Insbesondere kann die Wertscheintransporteinheit einen RFID-Chip umfassen.
Die Wertscheintransporteinheit hat insbesondere eine erste Öffnung, über die der Wertscheintransporteinheit Wertscheine zuführbar und entnehmbar sind, wenn die Wertscheintransporteinheit in einem Geldautomaten, einer automatischen Tresorkasse und/oder einem automatischen Kassensystem eingesetzt ist und eine zweite über einen Deckel verschließbare Öffnung zur manuellen Entnahme und/oder zur manuellen Zuführen von Wertscheinen. Die zweite Öffnung ist insbesondere an der Oberseite der Wertscheintransporteinheit angeordnet, so dass die Wertscheine auf einfache Weise manuell entnommen und wieder zugeführt werden können. Alternativ können die Wertscheine über die zweite Öffnung auch nicht manuell sondern mit Hilfe eines Roboters entnommen und zugeführt werden.
Die Wertscheintransporteinheit umfasst insbesondere einen Sensor zum Detektieren eines Öffnens des Deckels. Wird von dem Sensor ein Öffnen des Deckels im zweiten Betriebszustand detektiert, werden im Speicherelement Manipulationsdaten gespeichert, die Informationen darüber enthalten, dass der Deckel unautorisiert geöffnet wurde. Die Manipulationsdaten umfassen insbesondere einen Zeitstempel, der den Zeitpunkt des unautorisierten Öffnens des Deckels im zweiten Betriebszustand angibt. Im ersten Betriebszustand überträgt die Steuereinheit über die Datenübertragungsverbindung Freigabedaten, so dass der Deckel zum manuellen Befüllen der Wertscheintransporteinheit und/oder zur manuellen Entnahme der Wertscheine geöffnet werden kann, ohne dass Manipulationsdaten im Speicherelement gespeichert werden.
Auf diese Weise wird erreicht, dass im zweiten Betriebszustand, also bei entnommener Wertscheintransporteinheit ein unautorisiertes Öffnen des Deckels, und somit eventuelle Manipulationsversuche, registriert werden und möglicht zeitnah verfolgt werden können. Durch das Übertragen der Freigabedaten wird erreicht, dass der Deckel im Cash-Center bei der planmäßigen Befüllung und/oder Entleerung der Wert- scheintransporteinheit geöffnet werden kann, ohne dass fälschlicherweise Manipulationsdaten im Speicherelement gespeichert werden.
Es ist vorteilhaft, wenn die Dockingstation eine Standfläche zum Aufstellen der Dockingstation umfasst und wenn der Aufnahmebereich eine Auflagefläche hat, auf der im ersten Betriebszustand die Wertscheintransporteinheit aufliegt, und wenn die Standfläche und die Auflagefläche einen Winkel zwischen 10° und 60°, insbesondere 20°, zueinander haben. Durch den Winkel zwischen der Standfläche und der Auflagefläche wird erreicht, dass die Wertscheine bei einer Geldkassette, in der die Wertscheine gestapelt sind, beim Öffnen des Deckels nicht umkippen können, so dass die Wertscheine auf einfache Art und Weise manuell entnommen und zugeführt werden können.
Zusätzlich oder alternativ kann das System ein Vereinze- lungs- und/oder Stapelmodul zum automatischen Zuführen von Wertscheinen durch die erste Öffnung und/oder zum Entnehmen der Wertscheine aus der Wertscheintransporteinheit durch die erste Öffnung umfassen. Auf diese Weise wird erreicht, dass die Wertscheintransporteinheit zusätzlich oder alter-
nativ zum manuellen Befüllen durch die zweite Öffnung auch durch die erste Öffnung automatisch mit Wertscheinen befüllt werden kann bzw. Wertscheine entnommen werden können. Durch ein solches automatisches Zuführen und/oder Entnehmen von Wertscheinen wird erreicht, dass ein Servicemitarbeiter zur Entnahme und/oder zum Zuführen der Wertscheine nicht notwendig ist, wodurch Kosten eingespart werden und die Fehleranfälligkeit reduziert wird.
Die erste Öffnung ist insbesondere über eine Jalousie verschließbar, die im zweiten Betriebszustand verschlossen ist, so dass ein unautorisierter Zugriff auf die in der Wertscheintransporteinheit aufgenommenen Wertscheine nicht möglich ist, und im ersten Betriebszustand geöffnet ist, so dass Wertscheine durch die erste Öffnung transportiert werden können. Die Wertscheintransporteinheit umfasst insbesondere einen Sensor zum Detektieren eines Öffnen der Jalousie, wobei bei einem Öffnen der Jalousie im zweiten Betriebszustand im Speicherelement Manipulationsdaten gespeichert werden und im ersten Betriebszustand die Steuereinheit über die Datenübertragungsverbindung Freigabedaten überträgt, so dass die Jalousie zum Befüllen der Wertscheintransporteinheit und/oder zur Entnahme von Wertscheinen geöffnet werden kann, ohne dass Manipulationsdaten in dem Speicherelement gespeichert werden. Durch das Übertragen der Freigabedaten wird erreicht, dass beim planmäßigen Befüllen und Entleeren der Wertscheinkassette im Cash- Center keine Manipulationsdaten eingetragen werden, sondern Manipulationsdaten nur bei unautorisiertem Öffnen im zweiten Betriebszustand im Speicherelement gespeichert werden.
Die im Speicherelement gespeicherten Manipulationsdaten, die ein unautorisiertes Öffnen der ersten oder der zweiten Öffnung im zweiten Betriebszustand kennzeichnen, werden im ersten Betriebszustand an die Steuereinheit übertragen und über eine Anzeigeeinheit an einen Servicemitarbeiter ausgegeben. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Servicemitarbeiter über Manipulationsversuche in Kenntnis gesetzt wird, und überprüfen kann, ob der tatsächliche Wertscheinbestand der Wertscheintransporteinheit von dem Soll-Bestand abweicht und ggf. entsprechende Untersuchungen eingeleitet werden können. Nach dem Übertragen der Manipulationsdaten von dem Speicherelement an die Steuereinheit werden die Manipulationsdaten in dem Speicherelement vorzugsweise gelöst, so dass die Manipulationsdaten nicht bei dem nächsten Einsetzen der Wertscheintransporteinheit in eine Docking- station erneut übertragen werden und somit eventuell derselbe Manipulationsversuch mehrfach verfolgt wird.
Zusätzlich oder alternativ zu den Manipulationsdaten können im ersten Betriebszustand über die Datenübermittlungsverbindung Daten mit Informationen über den Zustand der Wert- scheintransporteinheit , insbesondere Daten mit Informationen über den Bestand der Wertscheintransporteinheit an Wertscheinen, Daten mit Informationen über die Seriennummern der Wertscheine, Daten mit Informationen über die Ablagereihenfolge der Wertscheine, Daten mit Informationen über Mehrfachabzüge, Wartungsdaten von Transportelementen der Wertscheintransporteinheit und/oder Wartungsdaten eines Tintenkits der Wertscheintransporteinheit, von der Wert-
Scheintransporteinheit zur Steuereinheit übertragen werden. Durch das Übertragen der Daten mit Informationen über Mehrfachabzüge wird erreicht, dass im Falle eines Mehrfachabzugs der Bestand der Wertscheintransporteinheit an Wertscheinen überprüft werden kann, so dass sichergestellt wird, dass der Ist-Bestand auch mit dem Soll-Bestand übereinstimmt und es zu keinen Fehlern bei der Auszahlung von Wertscheinen kommen kann. Durch die Übertragung von Wartungsdaten wird sichergestellt, dass Transportelemente, eine Batterie und/oder eine Tintenkit-Makulatureinheit rechtzeitig gewartet werden, bevor eventuell Fehlfunktionen auftreten können.
Die Wertscheintransporteinheit umfasst insbesondere Anschläge zur Begrenzung des Aufbewahrungsbereichs der Wert- scheinkassette zur Aufbewahrung der Wertscheine, über die der Aufbewahrungsbereich der Wertscheinkassette an die Größe und somit die Denomination aufgenommener Wertscheine an- gepasst werden kann. Diese Anschläge sind im ersten Betriebszustand insbesondere verstellbar, so dass die in der Wertscheintransporteinheit aufgenommene Denomination verändert werden kann. Wird im ersten Betriebszustand die Position der Anschläge verändert, so werden Daten mit Informationen über die Position der Anschläge und somit Daten mit Informationen über die Denomination der in der Wertscheintransporteinheit aufgenommenen Wertscheine mit Hilfe der Steuereinheit im Speicherelement der Wertscheintransporteinheit gespeichert. Auf diese Weise wird erreicht, dass bei einem späteren Einsetzen der Wertscheintransporteinheit in einen Geldautomaten, ein automatisches Kassensystem, eine automatische Tresorkasse und/oder einer anderen Docking-
Station aus dem Speicherelement ausgelesen werden kann, welche Denomination von Wertscheinen in der Wertscheintransporteinheit aufgenommen ist.
Ferner ist vorteilhaft, wenn im Speicherelement Daten mit Informationen über Mehrfachabzüge gespeichert sind. Diese Daten enthalten insbesondere Informationen darüber, ob und, wenn ja, wann und wie häufig Mehrfachabzüge aufgetreten sind. Unter einem Mehrfachabzug wird verstanden, wenn unbeabsichtigt zeitgleich zwei oder mehrere Wertscheine der Wertscheintransporteinheit, wenn diese in einem Geldautomaten, einem automatischen Kassensystem und/oder einer automatischen Tresorkasse eingesetzt ist, entnommen wurden. Da bei einem solchen Mehrfachabzug nicht sicher ist, wie viele Wertscheine abgezogen wurden, ist auch der Bestand der Wertscheintransporteinheit an Wertscheinen unbekannt. Die Daten mit Informationen über Mehrfachabzüge werden im ersten Betriebszustand von dem Speicherelement an die Steuereinheit übertragen, wobei die Steuereinheit in Abhängigkeit dieser Daten Ausgabedaten erzeugt, die über eine Anzeigeeinheit anzeigbar sind, so dass ein Servicemitarbeiter über das Auftreten der Mehrfachabzüge in Kenntnis gesetzt wird und er den Ist-Bestand der in der Wertscheintransporteinheit aufgenommenen Wertscheine durch Auszählen der Wert- scheine ermitteln und mit dem Soll-Bestand vergleichen kann .
Die Steuereinheit arbeitet insbesondere Programmdaten eines Programms zur Unterstützung eines mit dem Befüllen oder Entleeren des Wertscheintransportbehälters beauftragten
Servicemitarbeiters ab, wobei über eine Anzeigeeinheit bei der Abarbeitung der Programmdaten dem Servicemitarbeiter Anweisungen angezeigt werden. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Servicemitarbeiter beim Befüllen und/oder Entleeren der Wertscheintransporteinheit schrittweise geführt wird, so dass Fehler vermieden werden und der Servicemitarbeiter jederzeit weiß, welchen Schritt er als nächstes ausführen muss. Die Anzeigeeinheit ist insbesondere ein Bildschirm, vorzugsweise ein Touchscreen.
Über die Anzeigeeinheit können dem Servicemitarbeiter insbesondere eine Anweisung zum Öffnen des Deckels, eine Information über eine Manipulation, eine Information über einen Mehrfachabzug, eine Anweisung zum Zählen des Bestandes der in der Wertscheintransporteinheit aufgenommenen Wertscheine, eine Aufforderung zur Eingabe des ermittelten Bestandes an Wertscheinen, eine Anweisung, mit welchen Wertscheinen der Wertscheintransportbehälter zu befüllen ist, und/oder Wartungsinformationen angezeigt werden. Insbesondere wird der Servicemitarbeiter schrittweise geführt, so dass in Abhängigkeit von den im Speicherelement gespeicherten Informationen notwendige Schritte in der richtigen Reihenfolge ausgeführt werden.
Die Wertscheintransporteinheit kann im ersten Betriebszustand entweder vollständig entleert werden und nachher erneut mit Wertscheinen befüllt werden oder alternativ nur zum Teil oder gar nicht entleert werden und mit neuen Wertscheinen aufgefüllt werden. Durch ein Auffüllen der Wertscheintransporteinheit ohne vorheriges vollständiges Ent-
leeren der Wertscheintransporteinheit wird erreicht, dass der Aufwand und die Zeit zum Befüllen der Wertscheintransporteinheit verringert wird, wodurch die Effektivität des Verfahrens gesteigert wird.
Neben den Manipulationsdaten und den Daten über Informationen über Mehrfachabzüge können in dem Speicherelement Daten mit Informationen über die Denomination der aufgenommenen Wertscheine, Daten mit Informationen über die Seriennummern der Wertscheine, Daten mit Informationen über die Ablagereihenfolge der Wertscheine, Daten mit Informationen über die Anzahl der aufgenommenen Wertscheine, Daten mit Informationen über die Seriennummer des Wertscheintransportbehälters, der Seriennummer einer Zielvorrichtung, die Seriennummer einer Quellvorrichtung und/oder der Seriennummer der letzten Dockingstation, in der die Wertscheintransporteinheit aufgenommen war, gespeichert sein. Die Zielvorrichtung ist insbesondere derjenige Geldautomat, dasjenige automatische Kassensystem und/oder diejenige automatische Tresorkasse, in der die Wertscheintransporteinheit als nächstes aufgenommen werden soll. Die Quellvorrichtung ist insbesondere derjenige Geldautomat, dasjenige automatische Kassensystem und/oder diejenige automatische Tresorkasse, in der die Wertscheintransporteinheit zu letzt aufgenommen war. Auf diese Weise wird erreicht, dass alle für die Handhabung der Wertscheintransporteinheit notwendigen Daten im Speicherelement gespeichert sind, und auf einen auf der Wertscheintransporteinheit angeordneten Laufzettel verzichtet werden kann, der diese Daten enthält. Durch das Speichern der Daten auf ein Speicherelement wird gegenüber dem Laufzettel erreicht, dass die Daten elektronisch gehandhabt
werden können und die Daten nicht so leicht verloren gehen können .
Ferner ist es vorteilhaft, wenn über die Steckverbindung zusätzlich zu den Daten auch elektrische Energie zur Versorgung von elektrischen Verbrauchern der Wertscheintransporteinheit übertragbar ist. Auf diese Weise wird erreicht, dass auf eine zusätzliche Verbindung zur Übertragung von elektrischer Energie verzichtet werden kann.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das System ein Vereinzelungs- und/oder Stapelmodul zum automatischen Zuführen von Wertscheinen und/oder zur Entnahme von Wertscheinen aus der Wertscheintransporteinheit und einen Zwischenspeicher, aus dem die Wertscheine entnehmbar und der Wertscheintransporteinheit zuführbar sind und/oder dem der Wertscheintransporteinheit entnommene Wertscheine zuführbar sind. Auf diese Weise wird erreicht, dass der Wertscheintransporteinheit auf einfache Weise automatisch ohne manuelles Dazutun Wertscheine entnommen werden können und neue Wertscheine zugeführt werden können. Durch den Zwischenspeicher wird gewährleistet, dass jederzeit die für das Befüllen benötigten Wertscheine vorrätig sind und das Speicherraum für der Wertscheintransporteinheit entnommene Wertscheine gegeben ist.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn das System eine Zählvorrichtung zur Ermittlung des Bestandes der Wertscheintransporteinheit an Wertscheinen umfasst. Die zu zählenden Wert-
scheine werden insbesondere mit Hilfe des Vereinzelungsund/oder Stapelmoduls automatisch der Wertscheintransporteinheit entnommen und der Zählvorrichtung über einen Transportpfad zugeführt, so dass von der Zählvorrichtung automatisch der Bestand an Wertscheine ermittelt werden kann. Nachdem der Bestand ermittelt wurde, wird die Anzahl der Wertscheine insbesondere an die Steuereinheit übermittelt, wobei die Steuereinheit den ermittelten Bestand mit einem in dem Speicherelement der Wertscheintransporteinheit gespeicherten Soll-Bestand abgleicht.
Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Steuereinheit in Abhängigkeit von in dem Speicherelement gespeicherten Manipulationsdaten und/oder Daten mit Informationen über Mehrfachabzüge das Vereinzelungs- und/oder Stapelmodul derart ansteuert, dass das Vereinzelungs- und/oder Stapelmodul alle in der Wertscheintransporteinheit aufgenommenen Wertscheine entnimmt und der Zielvorrichtung zuführt . Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Zielvorrichtung Daten mit Informationen über die Anzahl der Wertscheine an die Steuereinheit übermittelt. Auf diese Weise wird erreicht, dass im Falle eines Mehrfachabzuges automatisch der Ist-Bestand der Wertscheintransporteinheit an Wertscheinen mit dem Soll- Bestand verglichen werden kann, und eventuelle Abweichungen festgestellt werden können.
Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine Ein- und/oder Ausgabeeinheit zum Zuführen von Wertscheinen zum System und/oder zur Entnahme von Wertscheinen aus dem System vorgesehen ist. Auf diese Weise können Wertscheine, die nicht weiter
in dem Wertscheinkreislauf verbleiben sollen, insbesondere beschädigte und/oder fälschungsverdächtige Wertscheine sowie Wertscheine großer Denomination, aus dem Wertscheinkreislauf abgeführt werden und neue Wertscheine dem Wert- scheinkreislauf zugeführt werden.
Die Ein- und Ausgabeeinheit ist insbesondere derart ausgebildet, dass in einem Aufnahmebereich sowohl Geldkassetten als auch Safebags aufgenommen werden können. Auf diese Weise wird erreicht, dass mit Hilfe des Systems sowohl reine Deposit-Wertscheintransportbehälter als auch Recycling- Wertscheintransportbehälter gehandhabt werden können und diese in einem Wertscheinkreislauf befüllt und entleert werden können. Unter Deposit-Wertscheintransportbehälter werden Wertscheintransportbehälter verstanden, die in einer Vorrichtung zur Ausgabe von Wertscheinen ausschließlich mit Wertscheinen befüllt werden und nach der Befüllung mit den Wertscheinen nur entleert aber nicht erneut befüllt werden. Recycling- Wertscheintransportbehälter dahingegen werden nach der Entleerung erneut mit Wertscheinen befüllt und/oder können bei der Aufnahme in einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen sowohl Wertscheine aufnehmen als auch ausgeben. Auf diese Weise wird insbesondere erreicht, dass nur ein Wertscheinkreislauf notwendig ist und somit ein effektives Cash-Cycle-Management erreicht wird.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das System mehrere Dockingstationen und mehrere Vereinzelungs- und/oder Stapelmodule, wobei jeder Do- ckingstation jeweils ein Vereinzelungs- und/oder Stapelmo-
dul zugeordnet ist, welches zum Zuführen und zur Entnahme von Wertscheinen aus einer in einer Dockingstation aufgenommenen Wertscheintransporteinheit dient. Über die Verein- zelungs- und Stapelmodule sind in den Dockingstationen aufgenommenen Wertscheintransporteinheiten insbesondere zeitgleich Wertscheine zuführbar und/oder entnehmbar. Auf diese Weise wird erreicht, dass pro Zeiteinheit eine größere Anzahl von Wertscheintransporteinheiten entleert und/oder befüllt werden kann. Die entnommenen Wertscheine beziehungsweise die für das Befüllen benötigten Wertscheine werden insbesondere aus einem einzigen zentralen Zwischenspeicher entnommen beziehungsweise diesem zugeführt, so dass insgesamt ein sehr effektives Cash-Cycle-Management realisiert wird .
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Zusammenhang mit den beigefügten Figuren näher erläutert .
Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Darstellung eines Systems zur
Entnahme von Wertscheinen aus einer Wertscheintransporteinheit und zum Zuführen von Wertscheinen zu der Wertscheintransporteinheit gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
eine schematische Darstellung eines Systems zur Entnahme und zum Zuführen von Wertscheinen zu einer Wertscheintransporteinheit gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
ein Ablaufdiagramm eines manuellen Entleerens und Befüllens der Wertscheintransporteinheit;
eine Darstellung einer ersten mit Hilfe einer Anzeigeeinheit ausgegebenen Anweisung;
eine Darstellung einer zweiten mit Hilfe einer Anzeigeeinheit ausgegebenen Anweisung;
eine Darstellung einer dritten mit Hilfe einer Anzeigeeinheit ausgegebenen Anweisung;
eine Darstellung einer vierten mit Hilfe einer Anzeigeeinheit ausgegebenen Anweisung;
eine Darstellung einer fünften mit Hilfe einer Anzeigeeinheit ausgegebenen Anweisung;
Figur 9 eine Darstellung einer sechsten mit Hilfe einer Anzeigeeinheit ausgegebenen Anweisung;
Figur 10 eine schematische perspektivische Darstellung einer Dockingstation;
Figur 11 eine Seitenansicht der Dockingstation nach Figur
10;
Figur 12 eine Vorderansicht der Dockingstation;
Figur 13 eine schematische perspektivische Darstellung eines Steckverbinders der Dockingstation,
Figur 14 eine schematische Darstellung eines Systems zur
Entnahme und zum Zuführen von Wertscheinen zu einer Wertscheintransporteinheit gemäß einer dritten Ausführungsform der Erfindung;
Figur 15 ein Ausschnitt eines Systems zur Entnahme von
Wertscheinen und/oder zum Zuführen von Wertscheinen zu einer Wertscheintransporteinheit;
Figur 16 eine weitere schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Systems zum Zuführen und zur Entnahme von Wertscheinen zu einer Wertscheintransporteinheit ;
Figur 17 eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Systems zum Zuführen und zur Entnahme von Wertscheinen zu einer Wertscheintransporteinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ;
Figur 18 eine schematische Darstellung eines Systems zur
Entnahme von und zum Zuführen von Wertscheinen zu einer Wertscheintransporteinheit; und
Figur 19 eine schematische Darstellung eines Systems zum
Zuführen von Wertscheinen und zur Entnahme von Wertscheinen aus mehreren Wertscheintransporteinheiten gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung .
In Figur 1 ist eine schematische Darstellung eines Systems 10 zur Entnahme von Wertscheinen aus einer als Geldkassette 12 ausgebildeten Wertscheintransporteinheit und/oder zum Zuführen von Wertscheinen zu der Geldkassette 12 dargestellt. Die Wertscheine werden in der Geldkassette 12 insbesondere in gestapelter Form in einem oder mehreren Fä-
ehern abgelegt. Alternativ kann die Geldkassette 12 auch einen Rollenspeicher zur Speicherung der Wertscheine umfassen. Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann zusätzlich oder alternativ ein Safebag vorgesehen sein, aus dem die Wertscheine entnommen werden.
Das System 10 umfasst eine Dockingstation 14, die einen Aufnahmebereich 16 hat, in dem die Geldkassette 12 in dem in Figur 1 gezeigten Betriebszustand aufgenommen ist und somit an die Dockingstation 14 angedockt ist. Der in Figur 1 gezeigte Betriebszustand wird daher auch als angedockter Betriebszustand bezeichnet. In einem nicht angedockten Betriebszustand ist die Geldkassette 12 von der Dockingstation 14 getrennt und somit nicht im Aufnahmebereich 16 aufgenommen .
Die Geldkassette 12 umfasst ein Speicherelement 18, in dem für die Handhabung der Geldkassette 12 relevante logistische Informationen gespeichert sind. In dem Speicherelement 18 sind insbesondere Daten mit Informationen über die Denomination der Wertscheine in der Geldkassette 12, die Anzahl der Wertscheine, Informationen über eventuelle Manipulationsversuche, Informationen über eventuelle Mehrfachabzüge, Wartungsdaten für die Geldkassette 12, eine Geldkassetten- ID, die Zielvorrichtung, für die die Geldkassette 12 bestimmt ist, eine Seriennummer der letzten Dockingstation 16, in der die Geldkassette 12 aufgenommen war, und/oder eine Seriennummer der letzten Vorrichtung, in der die Geldkassette 12 aufgenommen war, gespeichert. Das Speicherelement 18 ist über eine Datenverbindung 20 mit einem ersten
Steckverbinder 22 verbunden, der bei dem in Figur 1 gezeigten angedockten Betriebszustand mit einem komplementär zu ihm ausgebildeten zweiter Steckverbinder 24 der Dockingsta- tion 14 im Eingriff ist, so dass zwischen den Steckverbindern 22, 24 eine Steckverbindung ausgebildet ist, über die Daten übertragen werden können. Bei einer alternativen Aus- führungsform der Erfindung können anstelle von Steckverbindern 22, 24 auch andere Sende- und/oder Empfangseinheiten vorgesehen sein. Insbesondere kann sowohl die Geldkassette 12 als auch die Dockingstation 14 eine Sende- und/oder Empfangseinheit zum drahtlosen Senden und/oder Empfangen von Daten haben. Die Geldkassette 12 kann insbesondere ein RFID-Chip umfassen.
Durch die Aufnahme der Geldkassette 12 in dem Aufnahmebereich 16 der Dockingstation 14 wird zum Einen erreicht, dass eine definierte Lage der Geldkassette 12 sichergestellt ist, und zum Anderen, dass über die zwischen den Steckverbindern 22, 24 ausgebildete Steckverbindung Daten übertragen werden können. In dem nicht angedockten Zustand besteht keine Steckverbindung zwischen den Steckverbinder 22, 24, so dass auch keine Daten übertragen werden können.
Das System 10 umfasst ferner eine Datenverarbeitungseinheit 26, die wiederum eine Steuereinheit 28 umfasst, die über ein Datenübertragungselement 30 mit dem zweiten Steckverbinder 24 verbunden ist, so dass über die über die Steckverbinder 22, 24 ausgebildete Steckverbindung Daten zwischen dem Speicherelement 18 der Steuereinheit 28 übertragen werden können. Die Steuereinheit 28 dient zur Steuerung
der Dockingstation 14. Die Datenverarbeitungseinheit 26 ist insbesondere ein Computer.
Die Geldkassette 12 umfasst eine nicht dargestellte erste Öffnung und eine ebenfalls nicht dargestellte zweite Öffnung, wobei die zweite Öffnung durch einen Deckel verschließbar ist und zur manuellen Entnahme und zum manuellen Zuführen von Wertscheinen dient. Die erste Öffnung ist über eine Jalousie verschließbar und dient zur Entnahme und zum Zuführen von Wertscheinen, wenn die Geldkassette 12 in einem Geldautomaten, einem automatischen Kassensystem und/oder einer automatischen Tresorkasse eingesetzt ist. In einem nicht angedockten Zustand sind sowohl der Deckel als auch die Jalousie fest verriegelt, so dass ein unautorisierter Zugriff auf in der Geldkassette 12 aufgenommene Wertscheine nicht möglich ist bzw. erschwert wird. Sowohl der Deckel als auch die Jalousie sind über einen Sensor abgesichert, der im nicht angedockten Zustand ein Öffnen des Deckels und/oder der Jalousie detektiert und in einem solchen Fall Manipulationsdaten mit Informationen über die Manipulation, insbesondere auch Informationen über den Zeitpunkt, in dem Speicherelement 18 speichert. Der nicht angedockte Zustand ist insbesondere derjenige Zustand, bei dem die Geldkassette 12 zwischen verschiedenen Geldautomaten, automatischen Kassensystemen, automatischen Tresorkassen und/oder einem Cash-Center zum Befüllen und/oder Entleeren der Geldkassette 12 transportiert wird. Das System 10 ist insbesondere in einem Cash-Center angeordnet, wobei in dem angedockten Zustand der Geldkassette 12 Wertscheine entnommen und/oder Wertscheine zugeführt werden. Die Geldkassette 12 wird insbesondere vollständig
entleert und planmäßig neu befüllt. Alternativ kann auch nur ein Teil der in der Geldkassette 12 angeordneten Wertscheine entnommen werden und die Geldkassette 12 lediglich aufgefüllt werden. Es ist auch möglich, dass keine Wertscheine der Geldkassette 12 entnommen werden und nur zusätzliche Wertscheine zugeführt werden.
Nachdem die Geldkassette 12 in den Aufnahmebereich 16 der Dockingstation eingesetzt wurde und die Steckverbindung zwischen dem ersten Steckverbinder 22 und dem zweiten Steckverbinder 24 hergestellt wurde, werden von der Steuereinheit 28 über die Steckverbindung Freigabedaten an die Geldkassette 12 übertragen, so dass der Deckel der zweiten Öffnung geöffnet werden kann, ohne dass Manipulationsdaten im Speicherelement 18 gespeichert werden. Insbesondere wird mit Hilfe dieser Freigabedaten auch ein eventuell in der Geldkassette 12 vorhandener Tintenkit deaktiviert, der bei unautorisiertem Öffnen der Geldkassette 12 auslösen würde und die in der Geldkassette 12 aufgenommenen Wertscheine durch eine Verfärbung unbrauchbar machen würde. Auf diese Weise kann der Deckel der Geldkassette 12 geöffnet werden, ohne dass ein unautorisierter Zugriff gemeldet wird, so dass Wertscheine aus der Geldkassette 12 entnommen werden können und neue Wertscheine der Geldkassette 12 zugeführt werden können. Das Entnehmen der Wertscheine und das Befüllen der Geldkassette 12 mit neuen Wertscheinen wird insbesondere durch einen Servicemitarbeiter eines Werttransportunternehmens ausgeführt. Alternativ kann das System 10 auch einen Roboter umfassen, der die Wertscheine über die zweite Öffnung entnimmt und/oder zuführt.
Nachdem die Geldkassette 12 in die Dockingstation 14 eingesetzt wurde, werden die in dem Speicherelement 18 gespeicherten Daten ausgelesen und an die Steuereinheit 28 übertragen. Hierbei werden neben eventuellen Manipulationsdaten unter anderem Mehrfachabzugsdaten übertragen, die angeben, ob bei dem Betrieb der Geldkassette 12 seit dem letztmaligen Entleeren und Befüllen in einer Dockingstation 14 ein Mehrfachabzug aufgetreten ist. Unter einem Mehrfachabzug wird hierbei verstanden, wenn aus der Geldkassette 12 beim Betrieb in einem Geldautomaten gleichzeitig mehrere Wertscheine abgezogen wurden. Solch ein Mehrfachabzug führt dazu, dass der in dem Speicherelement 18 gespeicherte Bestand an Wertscheinen eventuell nicht mehr stimmt, wenn nicht festgestellt werden kann, wie viele Wertscheine tatsächlich abgezogen wurden. Sollte das Auslesen des Speicherelements 18 ergeben, dass ein Mehrfachabzug und/oder ein Manipulationsversuch stattgefunden hat, so überträgt die Steuereinheit 28 diese Information an eine Anzeigeeinheit 32, die entsprechende Informationen dem Servicemitarbeiter des Werttransportunternehmens anzeigt, damit dieser entsprechend handeln kann. Die Anzeigeeinheit 32 ist insbesondere ein Bildschirm, über den dem Mitarbeiter die entsprechenden Informationen angezeigt werden. Ferner umfasst die Datenverarbeitungseinheit 26 eine Eingabeeinheit 34, über die der Servicemitarbeiter Informationen in die Datenverarbeitungs - einheit 26 eingeben können. Die Anzeigeeinheit 32 und die Eingabeeinheit 34 sind insbesondere einstückig ausgebildet, vorzugsweise in Form Touchscreens .
Ferner wird aus dem Speicherelement 18 der Bestand der Geldkassette 12 an Wertscheinen ausgelesen. Darüber hinaus können Wartungsdaten ausgelesen werden und über die Anzeigeeinheit 32 dem Servicemitarbeiter angezeigt werden, so dass dieser, sofern notwendig, die für die Wartung notwendigen Schritte einleiten kann.
Sollte ein Manipulationsversuch und/oder ein Mehrfachabzug erfolgt sein, so entnimmt der Servicemitarbeiter alle in der Geldkassette 12 befindlichen Wertscheine und führt diese einer Zählvorrichtung 36 zu, die den Bestand der Wertscheine ermittelt. Die Zählvorrichtung 36 ist insbesondere über ein Datenübertragungselement 31 mit der Steuereinheit 28 verbunden, und überträgt den ermittelten Ist-Bestand an Wertscheinen an die Steuereinheit 28, die den Ist-Bestand mit dem im Speicherelement 18 gespeicherten Soll-Bestand vergleicht. Alternativ kann die Zählvorrichtung 36 auch eine Anzeigeeinheit umfassen, und den Ist-Bestand an Wertscheinen dem Servicemitarbeiter anzeigen, der wiederum den Ist-Bestand über die Eingabeeinheit 34 in die Datenverarbeitungseinheit 26 eingibt, so dass in der Steuereinheit 28 der Ist- mit dem Soll-Bestand verglichen werden kann. Sollte eine Abweichung zwischen dem Ist- und dem Soll-Bestand bestehen, so löst der Servicemitarbeiter einen Nachforschungsauftrag aus, durch den ermittelt werden soll, wie es zu dieser Abweichung gekommen ist. Zusätzlich oder alternativ kann dieser Nachforschungsauftrag auch automatisch durch die Steuereinheit 28 ausgelöst werden.
Ferner ist die Steuereinheit 28 mit einem zentralen Server 38, einem sogenannten Cash-Management -Server, verbunden. Über den Cash-Management -Server 38 werden die Wertscheinbestände in einem Cash-Cycle-Management , von dem das System 10 Bestandteil ist, verwaltet. Insbesondere werden über den Cash-Management -Server die Wertscheinbestände von Geldautomaten und Geldkassetten verwaltet und die Befüllungs- und Enleerungsintervalle unter verschiedenen Gesichtspunkten optimiert. Von dem Cash-Management -Server 38 werden Daten an die Steuerungseinheit 28 übertragen, die Informationen darüber enthalten, mit wie vielen Wertscheinen in welcher Denomination die Geldkassette 12 zu befüllen ist. Die Steuerungseinheit 28 gibt entsprechende Information über die Anzeigeeinheit 32 an den Servicemitarbeiter aus, so dass dieser weiß, welche Wertscheine er der Geldkassette 12 zuzuführen hat. Über den Cash-Management -Server wird insbesondere ein auftragsbezogenes Befüllen der Geldkassette 12 ermöglicht, d.h. das die Geldkassette 12 gegebenenfalls auch nur teilbefüllt wird.
Je nachdem, Wertscheine welcher Denomination zuvor in der Geldkassette 12 aufgenommen waren, kann es notwendig sein, dass Anschläge im Aufbewahrungsbereich der Geldkassette 12 verstellen werden und an die Denomination der neu aufgenommenen Wertscheine angepasst werden müssen. Nach der Änderung der Stellung der Anschläge gibt der Servicemitarbeiter diese Information über die Eingabeeinheit 34 ein und die Steuerungseinheit 28 speichert die Daten mit der Information über die aufgenommene Denomination der Wertscheine sowie die Anzahl der zugeführten Wertscheine in dem Speicherelement 18 der Geldkassette 12. Nachdem die Geldkassette 12
planmäßig mit Wertscheinen befüllt wurde, schließt der Servicemitarbeiter den Deckel und bestätigt das Befüllen der Geldkassette 12 über eine entsprechende Eingabe über die Eingabeeinheit 34. Anschließend kann die Geldkassette 12 der Dockingstation 14 entnommen werden und einem Geldautomaten, einem automatischen Kassensystem und/oder einer automatischen Tresorkasse zugeführt werden.
Die Steuereinheit 28 arbeitet bei der zuvor beschriebenen Entnahme und/oder Befüllung der Geldkassette 12 mit Wertscheinen insbesondere Programmdaten eines Programms zum Unterstützen des Servicemitarbeiters beim Befüllen und Entleeren der Geldkassette 12 ab. Die einzelnen Schritte, die hierbei abgearbeitet werden, werden in folgenden in Zusammenhang mit den Figuren 3 bis 9 noch näher beschrieben.
In Figur 2 ist eine schematische Darstellung eines Systems 40 zum Zuführen von Wertscheinen zu einer Geldkassette 12 oder zur Entnahme von Wertscheinen aus der Geldkassette 12 gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Elemente mit gleichem Aufbau oder gleicher Funktion haben dieselben Bezugszeichen. Im Unterschied zu dem in Figur 1 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel ist bei dem System 40 keine separat angeordnete Datenverarbeitungseinheit 26, insbesondere kein Computer, vorgesehen, sondern die Steuereinheit 28, die Anzeigeeinheit 32 und die Eingabeeinheit 34 sind Bestandteile der Dockingstation 14. Auf diese Weise wird ein einfacher und kompakter Aufbau des Systems 40 erreicht .
In Figur 3 ist ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Entnahme von Wertscheinen aus einer Geldkassette 12 und zum Befüllen der Geldkassette 12 mit anderen Wertscheinen dargestellt. Der Ablauf wird in Schritt S10 gestartet. In Schritt S12 wird die Geldkassette 12 in den Aufnahmebereich 16 der Dockingstation 14 eingesetzt, und dann im Schritt S14 wird die Steckverbindung zwischen dem ersten Steckverbinder 22 und dem zweiten Steckverbinder 24 hergestellt. Der Aufnahmebereich 16 der Dockingstation 14 ist insbesondere derart ausgebildet, dass die Steckverbindung zwischen den Steckverbindern 22, 24 automatisch beim Einsetzen der Geldkassette 12 in den Aufnahmebereich 16 automatisch hergestellt wird.
Nachdem die Steckverbindung hergestellt wurde, werden im Schritt S16 die im Speicherelement 18 gespeicherten Daten ausgelesen und über die Steckverbindung an die Steuereinheit 28 übertragen. In Schritt S18 wird dann von der Steuereinheit 28 anhand der ausgelesenen Daten ermittelt, ob eine Manipulation und/oder ein Mehrfachabzug seit dem letzten Befüllen und/oder Entleeren der Geldkassette 12 an der Dockingstation 14 stattgefunden hat. Sollte ein Manipulationsversuch und/oder ein Mehrfachabzug stattgefunden haben, werden dann im Schritt S20 die Wertscheine aus der Geldkassette 12 entnommen und nachfolgend im Schritt S22 einer Zählvorrichtung 36 zugeführt, in der der Ist-Bestand der Wertscheine ermittelt wird. Anschließend wird der ermittelte Ist-Bestand an die Steuereinheit 28 übermittelt, und mit dem in dem Speicherelement 18 gespeicherten und im Schritt
S16 ausgelesenen Soll-Bestand verglichen. Ergibt dieser Vergleich im Schritt S24, dass eine Abweichung zwischen dem Ist-Bestand und dem Soll-Bestand vorliegt, so wird in Schritt S26 ein Nachforschungsauftrag ausgelöst, in dem ermittelt werden soll, was für eine Manipulation stattgefunden hat und/oder warum ein Mehrfachabzug erfolgt ist. Anschließend wird im Schritt S28 der im Speicherelement 18 gespeicherte Bestand der Geldkassette 12 an Wertscheinen auf Null gesetzt.
Ergibt in Schritt S24 der Vergleich des Ist- und des Soll- Bestandes, dass keine Abweichung vorliegt, so wird direkt zu Schritt S28 verzweigt und der Bestand im Speicherelement 18 auf Null gesetzt.
Sollte die Auswertung der im Schritt S16 ausgelesenen Daten im Schritt S18 ergeben, dass keine Manipulation und kein Mehrfachabzug erfolgt ist, wird im Schritt S29 geprüft, ob ein Nachzählen trotzdem gewünscht ist oder nicht. Hierzu wird insbesondere eine entsprechende Abfrage über die Anzeigeeinheit 32 angezeigt, wobei der Servicemitarbeiter über die Eingabeeinheit 34 eingeben muss, ob ein Nachzählen erfolgen soll oder nicht. Sollte ein Nachzählen erwünscht sein, wird zum Schritt S20 übergegangen. Sollte ein Nachzählen nicht gewünscht sein, werden im Schritt S30 die Wertscheine entnommen bevor zum Schritt S28 übergegangen wird und ohne vorheriges Nachzählen des Bestandes, der im Speicherelement 18 gespeicherte Bestand an Wertscheinen auf Null gesetzt wird.
Nachdem nun die Geldkassette 12 vollständig entleert ist und der im Speicherelement 18 gespeicherte Bestand auf Null gesetzt ist, wird im Schritt S32 ermittelt, ob eine Befüllung der Geldkassette 12 gewünscht ist. Hierzu wertet die Steuereinheit 28 insbesondere von dem Cash-Management- Server 38 übertragene Daten mit Informationen über die gewünschte Befüllung der Geldkassette 12 aus. Ist eine erneute Befüllung der Geldkassette 12 vorgesehen, so wird im Schritt S34 die Anzahl und die Denomination der Wertscheine angezeigt, die der Geldkassette 12 zugeführt werden sollen. Nachdem der Servicemitarbeiter im Schritt S36 die gewünschte Wertscheinanzahl der Geldkassette 12 zugeführt hat und er den Deckel der zweiten Öffnung geschlossen hat, gibt der Servicemitarbeiter im Schritt S38 eine Bestätigung über die Eingabeeinheit 34 ein, woraufhin die Steuereinheit 28 im Schritt S40 den neuen Bestand an Wertscheinen im Speicherelement 18 speichert. Anschließend wird im Schritt S42 die Geldkassette aus der Dockingstation 14 entnommen und hierbei die Steckverbindung zwischen den Steckverbindern 22, 24 getrennt .
Sollte dahingegen im Schritt S32 ermittelt werden, dass keine erneute Befüllung gewünscht ist, wird direkt zum Schritt S42 übergegangen und die Geldkassette 12 wird der Dockingstation 14 entnommen.
Nachdem die Geldkassette 12 im Schritt S42 entnommen wurde, wird das Verfahren mit dem Schritt S44 beendet. Die Geld-
kassette 12 kann nun dem vorgesehenen Geldautomaten, der vorgesehenen automatischen Tresorkasse und/oder dem vorgesehenen automatischen Kassensystem zugeführt werden.
Bei einem alternativen Verfahren zum Befüllen und Entleeren einer Geldkassette 12 können die Wertscheine der Geldkassette 12 auch zugeführt werden, ohne dass zuvor alle Wertscheine entnommen wurden. Lediglich beim Vorliegen eines Mehrfachabzuges und/oder eines Manipulationsversuches ist es zwingend notwendig, alle Wertscheine der Geldkassette zu entnehmen, um somit den aktuellen Bestand zu ermitteln.
In den Figuren 4 bis 9 sind Darstellungen von über die Anzeigeeinheit 32 angezeigten Anweisungen an den Servicemitarbeiter dargestellt, die den Servicemitarbeiter beim Entleeren und Befüllen der Geldkassette 12 unterstützen und ihn schrittweise führen, so dass die Fehlerwahrscheinlichkeit reduziert ist. Über die in Figur 4 gezeigte Anzeige wird der Servicemitarbeiter aufgefordert, eine Geldkassette 12 in den Aufnahmebereich 16 der Dockingstation 14 einzusetzen .
Über die in Figur 5 dargestellte Anzeige wird der Servicemitarbeiter darüber in Kenntnis gesetzt, dass das Auslesen des Speicherelements 18 der Geldkassette 12 ergeben hat, dass seit dem letzten Einsetzen der Geldkassette 12 in eine Dockingstation 14 ein Manipulationsversuch der Geldkassette 12 erfolgte. Ferner wird der Servicemitarbeiter dazu aufgefordert, durch Betätigung einer auf einem Touchscreen ange-
zeigten OK-Schaltfläche 42 den Fortgang des Verfahrens zu bestätigen. Alternativ kann die Schaltfläche auch über ein Zeigegerät, wie eine Computermaus, oder eine externe Tastatur aktiviert werden.
Über die in Figur 6 dargestellte Anzeige wird der Servicemitarbeiter darüber in Kenntnis gesetzt, dass der Bestand der Geldkassette 12 an Wertscheinen nicht gesichert ist. Dies kann der Fall sein, wenn das Auslesen des Speicherelements 18 ergeben hat, dass ein Manipulationsversuch und/oder ein Mehrfachabzug stattgefunden hat. Deshalb wird der Servicemitarbeiter dazu aufgefordert, den Deckel der der Geldkassette 12 zu öffnen, die Wertscheine zu zählen, um den Ist-Bestand zu ermitteln, und den ermittelten Ist- Bestand mit dem Soll-Bestand zu vergleichen.
Über die in Figur 7 gezeigte Anzeige kann der Servicemitarbeiter über das Feld 46 eingeben, wieviele Wertscheine in welcher Denomination er der Geldkassette 12 zugeführt hat, so dass nach der Bestätigung der Eingaben über die OK- Schaltfläche 44, die Steuereinheit 28 Daten mit entsprechenden Informationen in dem Speicherelement 18 speichern kann .
Über die in Figur 8 gezeigte Anzeige wird der Servicemitarbeiter dazu aufgefordert, die Geldkassette 12 aus der Do- ckingstation 14 zu entnehmen. Über die in Figur 9 dargestellte Anzeige wird der Servicemitarbeiter darüber in Kenntnis gesetzt, dass die Geldkassette 12 nicht funktions-
tüchtig ist und der Servicemitarbeiter wird gebeten, die Geldkassette 12 zu entnehmen und einen zuständigen Techniker zu informieren.
Die in den Figuren 4 bis 9 gezeigten Anzeigen sind lediglich beispielhaft und dienen zur Veranschaulichung des Programms, mit dem der Servicemitarbeiter schrittweise bei einem Befüllen und Entleeren durch die Abarbeitung der Programmdaten der Steuereinheit 28 geführt wird. Sowohl die optische Gestaltung der Anzeige, als auch die Inhalte der angezeigten Informationen können anders ausgebildet sein als in den Figuren 4 bis 9 gezeigt.
In Figur 10 ist eine schematische perspektivische Darstellung einer Dockingstation 14 gezeigt. Der Aufnahmebereich 16 der Dockingstation 14 ist durch drei Wandelemente 50 bis 54 sowie durch eine Auflagefläche 56 begrenzt. Die in Figur 10 nicht gezeigte Geldkassette 12 wird in Richtung des Pfeils PI in den Aufnahmebereich 16 eingeführt, wobei die Geldkassette 12 im angedockten Zustand auf der Auflagefläche 56 aufliegt. Ferner wird die Geldkassette 12 über seitlich an den Wandelementen 50, 52 angeordnete Schienen geführt, von denen eine beispielhaft mit dem Bezugszeichen 58 bezeichnet ist. Beim Einführen der Geldkassette 12 in den Aufnahmebereich 16 wird automatisch eine Steckverbindung zwischen dem Steckverbinder 22 der Geldkassette 12 und dem Steckverbinder 24 der Dockingstation 14 hergestellt.
Ferner umfasst die Dockingstation 14 eine Standfläche 60, auf der die Dockingstation 14 aufgestellt ist. Die Auflagefläche 56 und die Standfläche 60 haben vorzugsweise einen Winkel im Bereich zwischen 10° und 60° zueinander. Durch diese abgewinkelte Auflagefläche 56 wird erreicht, dass in der in der Dockingstation 14 aufgenommenen Geldkassette 12 gestapelte Wertscheine beim Öffnen des Deckels nicht umkippen können, sondern in gestapelter Form in der Geldkassette 12 liegen bleiben. Auf diese Weise wird die Entnahme der Wertscheine vereinfacht. Insbesondere wird hierdurch erreicht, dass, wenn der Geldkassette 12 nur Wertscheine zugeführt werden soll, ohne dass zuvor aufgenommene Wert- scheine entnommen werden, dies auch problemlos möglich ist, ohne dass die Aufnahme von neuen Wertscheinen durch umgekippte bereits aufgenommene Wertscheine behindert wird.
Ferner umfasst die Dockingstation 14 eine rote LED 62 und eine grüne LED 64, wobei die rote LED 62 aufleuchtet, wenn das Auslesen der im Speicherelement 18 gespeicherten Daten ergibt, dass ein Manipulationsversuch erfolgt ist, und die grüne LED 64 aufleuchtet, sofern kein Manipulationsversuch erfolgt ist.
In Figur 11 ist eine Seitenansicht der Dockingstation 14 nach Figur 10 gezeigt. In Figur 12 ist eine Vorderansicht der Dockingstation 14 nach den Figuren 10 und 11 gezeigt.
Figur 13 zeigt einen Ausschnitt der Dockingstation 14 mit Blick auf den Steckverbinder 24. Der Steckverbinder 24 ist
insbesondere baugleich mit demjenigen Steckverbindern ausgebildet, über den die Geldkassette 12 mit einem Geldautomaten verbunden ist, wenn die Geldkassette 12 in einem Tresor des Geldautomaten aufgenommen ist. Der Aufbau der Steckverbinder 22, 24 und das Herstellen der Steckverbindung zwischen den Steckverbinder 22, 24 ist aus dem Dokument WO 2009 127629 AI bekannt, dessen Inhalt hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Beschreibung aufgenommen.
In Figur 14 ist eine schematische Darstellung eines Systems 70 zum Zuführen und/oder Entnehmen von Wertscheinen aus einer Geldkassette 12 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Im Unterschied zu den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen werden bei der Ausführungsform nach Figur 14 die Wertscheine der Geldkassette 12 nicht manuell zugeführt und/oder manuell entnommen, sondern automatisch mit Hilfe eines Vereinzelungs- und/oder Stapelungsmoduls 72 der Dockingstation 14 über die erste Öffnung der Geldkassette 12 zugeführt beziehungsweise der Geldkassette 12 entnommen. Hierzu wird beim Einsetzen der Geldkassette 12 in die Dockingstation 14 die Jalousie der ersten Öffnung geöffnet, so dass die Wertscheine der Geldkassette 12 von dem Vereinzelungs- und/oder Stapelmodul 72 entnommen und/oder dieser zugeführt werden können. Das Vereinzelungsund/oder Stapelmodul 72 ist über einen Transportpfad 74 mit einem Wertscheinzwischenspeicher 76 verbunden, in dem der Geldkassette 12 entnommene Wertscheine gespeichert werden und/oder aus dem der Geldkassette 12 zuzuführende Wertscheine entnommen werden. Ein deratiges Vereinzelungsund/oder Stapelungsmoduls ist aus dem Dokument WO
2009/127648 A2 bekannt, dessen Inhalt hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Beschreibung aufgenommen wird.
Bei der in Figur 14 gezeigten Ausführungsform ist somit zum Entleeren und Befüllen der Geldkassette 12 kein manueller Eingriff von Servicemitarbeitern notwendig, sondern das Entleeren und/oder Befüllen der Geldkassette 12 kann vollautomatisch erfolgen. Hierdurch wird die Fehlerwahrscheinlichkeit reduziert und die Kosten und der Zeitaufwand werden minimiert .
In Figur 15 ist ein Ausschnitt eines Systems zum Zuführen und/oder Entnehmen von Wertscheinen aus Geldkassetten gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Ausführungsformen umfasst das System nach dieser Ausführungsform nicht nur eine Dockingstation 14, sondern insgesamt 16 Dockingstatio- nen, in denen zeitgleich 16 Geldkassetten aufnehmbar sind. Eine dieser Dockingstationen ist beispielhaft mit dem Bezugszeichen 78, eine der aufgenommenen Geldkassetten beispielhaft mit dem Bezugszeichen 80 bezeichnet. Die Dockingstationen 78 sind in einer 4x4 -Matrix angeordnet, so dass eine kompakte Bauweise erreicht wird. Bei einer alternativen Ausführungsform der Erfindung können auch mehr oder weniger als 16 Dockingstationen 78 vorgesehen sein und/oder die vorgesehenen Dockingstationen 78 anders angeordnet sein .
Durch das Vorsehen mehrerer Dockingstationen 78 ist es möglich, dass mehrere Geldkassette 80 zeitgleich automatisch befüllt werden können, wodurch insbesondere die Anzahl der pro Zeiteinheit zu befüllenden Geldkassetten 80 erhöht wird und somit die Effektivität des Verfahrens gesteigert wird. Jede Dockingstation 78 weist jeweils ein Vereinzelungsund/oder Stapelmodul auf, über das in der jeweiligen Dockingstation 78 aufgenommene Geldkassette die Wertscheine zugeführt und/oder entnommen werden können. Die entnommenen Wertscheine werden insbesondere alle einem einzigen zentralen Wertscheinzwischenspeicher 76 zugeführt und/oder die zuzuführenden Wertscheine werden alle einem zentralen Wertscheinzwischenspeicher 76 entnommen. Im Wertscheinzwischenspeicher 76 können Wertscheine unterschiedlicher Denominationen nach Denominationen sortiert gespeichert sein. Die in Figur 15 gezeigte aus mehreren Dockingstationen 78 bestehende Anordnung 82 wird auch als Rack bezeichnet.
In Figur 16 ist eine schematische Darstellung eines Racks 84 eines Systems zum Zuführen und/oder Entnehmen von Wert- scheinen aus Geldkassetten gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Das Rack 84 umfasst vier Dockingstationen 86, in denen jeweils eine Geldkassette 88 aufgenommen ist, aus der mit Hilfe jeweils eines Vereinze- lungs- und/oder Stapelmoduls 90 Wertscheine entnommen und/oder Wertscheine zugeführt werden können. Die Vereinze- lungs- und/oder Stapelmodule 90 der Dockingstationen 86 sind jeweils über einen separaten Transportpfad 92 bis 98 mit dem Wertscheinzwischenspeicher 76 verbunden, so dass zeitgleich Wertscheine zwischen den jeweiligen Vereinze-
lungs- und Stapelmodulen 90 und dem Wertscheinzwischenspeicher 76 transportiert werden können.
In Figur 17 ist eine schematische Darstellung eines Racks 100 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Bei dem in Figur 17 gezeigten Rack 100 sind die Ver- einzelungs- und/oder Stapelmodule 90 über einen Vertikaltransportpfad 102 mit dem Wertscheinzwischenspeicher 76 verbunden. Hierdurch wird eine kompaktere Bauweise des Systems erreicht .
In Figur 18 ist eine schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Systems zum Zuführen von Wertscheinen zu Geldkassetten und/oder zur Entnahme von Wertscheinen aus Geldkassetten gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Das Rack 104 umfasst drei Dockingstationen 106 bis 110, die jeweils ein Vereinzelungs- und/oder Stapelmodul 112 bis 116 umfassen und über einen Transportpfad 118 mit einer Weiche 120 verbunden sind. Bei der in Figur 18 dargestellten Weichenstellung der Weiche 120 werden den in den Dockingstationen 106 bis 110 aufgenommenen Geldkassetten entnommene Wertscheine dem Wertscheinzwischenspeicher 76 zugeführt beziehungsweise in dem Wertscheinzwischenspeicher 76 gespeicherte Wertscheine diesem entnommen und den in den Dockingstationen 106 bis 110 aufgenommenen Wertscheinen zugeführt. Der Wertscheinzwischenspeicher 76 umfasst bei dem in Figur 18 gezeigten Ausführungsbeispiel fünf Ablagebereiche 120 bis 130, von denen zum Beispiel einer für die Aufnahme von 5 Euro-Banknoten, einer für die Aufnahme von 10 Euro-Banknoten, einer für die Aufnahme von
20 Euro-Banknoten, einer für die Aufnahme von 50 Euro- Banknoten und einer für die Aufnahme von 100 Euro-Banknoten bestimmt ist.
Ferner umfasst das System eine Ein- und Ausgabeeinheit 132, über die den in den Dockingstationen 106 bis 110 aufgenommene Geldkassetten entnommene Wertscheine aus dem System ausgegeben werden können, die nicht in dem Wertscheinzwischenspeicher 76 gespeichert werden sollen. Bei solchen Wertscheinen handelt es sich insbesondere um Wertscheine, die beschädigt sind, fälschungsverdächtig sind, und/oder einen hohen Nennwert haben und somit selten für die Auszahlung in Geldautomaten benötigt werden.
Ferner können über die Ein- und Ausgabeeinheit 132 Wert- scheine, insbesondere über Safebags, dem System zugeführt werden. Die in dem Safebag gestapelten Wertscheine werden beim Zuführen vereinzelt . Über die Ein- und Ausgabeeinheit 132 zugeführte Wertscheine werden insbesondere in dem Wertscheinzwischenspeicher 76 zwischengespeichert, bevor sie dann je nach Bedarf in die in den Dockingstationen 106 bis 110 aufgenommenen Geldkassetten zugeführt werden. Das Zuführen von Wertscheinen über das Eingabe- und Ausgabefach ist insbesondere dann notwendig, wenn für das Befüllen der Geldkassetten über die Dockingstationen 106 bis 110 mehr Wertscheine benötigt werden, als durch das Entleeren der in den Dockingstationen 106 bis 110 aufgenommenen Geldkassetten dem Wertscheinzwischenspeicher 76 zugeführt werden. Den Dockingstation 106 bis 110 kann jeweils eine Zählvorrich-
tung von Zählen der Anzahl der entnommen Wertscheine zugeordnet sein.
In Figur 19 ist eine schematische Darstellung eines Systems 140 zum Zuführen von Wertscheinen zu Geldkassetten und zum Entnehmen von Wertscheinen aus Geldkassetten gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Das System 140 umfasst ein erstes Rack 142, das vier Dockingstationen umfasst, von denen eine beispielhaft mit dem Bezugszeichen 144 bezeichnet ist. Über das erste Rack 142 sind Wertscheine dem System 140 zuführbar. Hierzu werden in den Dockingstationen 144 Wertscheintransportbehälter aufgenommen, denen Wertscheine entnommen werden, die dann einem Wertscheinzwischenspeicher 76 zugeführt werden. Bei den Wertscheintransportbehälter kann es sich sowohl um Geldkassetten, Rollenspeicher als auch um Safebags handeln. Die Wertscheintransportbehälter können sowohl aus dem Deposit- als auch aus dem Recyclingkreislauf stammen. Unter dem Depositkreislauf wird hierbei verstanden, wenn in den Wertscheintransportbehälter lediglich Wertscheine eingezahlt werden, aber keine entnommen werden, und die Wertscheintransportbehälter somit lediglich zur Entsorgung von Wertscheinen dienen. In einem Recyclingkreislauf hingegen werden in die Wertscheintransportbehälter sowohl Wertscheine ein- als auch ausgezahlt, wobei die eingezahlten Wertscheine für eine erneute Auszahlung zur Verfügung stehen.
Die dem ersten Rack 142 entnommenen Wertscheine werden, nachdem sie durch einen Sensor 146, insbesondre auf Fitness und/oder Echtheit, geprüft wurden, dem Wertscheinzwischen-
Speicher 76 zugeführt. Der Wertscheinzwischenspeicher 76 umfasst bei dem in Figur 19 gezeigten Ausführungsbeispiel 16 Ablagefächer, von denen eines beispielhaft mit dem Bezugszeichen 148 bezeichnet ist.
Ferner umfasst das System 140 ein Eingabefach 150 über das Wertscheine einzeln oder als Stapel dem System 140 zugeführt werden können, wobei die Wertscheine die über das Eingabefach 150 eingegeben wurden, nachdem sie durch einen Sensor 146 geprüft wurden, ebenfalls dem Wertscheinzwischenspeicher 76 zugefügt werden.
Ferner umfasst das System 140 ein zweites Rack 150, das in dem in Figur 19 gezeigten Ausführungsbeispiel 16 Docking- stationen umfasst, von denen eine beispielhaft mit dem Bezugszeichen 152 bezeichnet ist. Die Dockingstationen 152 des zweiten Racks 150 dienen zum Befüllen der in ihnen aufgenommenen Wertscheintransportbehälter. Hierzu sind die Do- ckingstation 152 des zweiten Racks 150 über Transportpfade mit dem Zwischenspeicher 76 verbunden.
Insgesamt wird somit über das in Figur 19 beschriebene System 140 eine kombinierte Deposit- und Recyclingbearbeitung ermöglicht. Durch dieses duale Automatisierungskonzept aus reiner Despositbearbeitung und Auffüllen von Recyclingwert - Scheintransportbehältern wird erreicht, dass nur ein Wertscheinkreislauf, ein sogenannter Cash-Cycle ist, notwendig ist und dieser effektiv gestaltet werden kann.
In das erste Rack 142 werden zur Entleerung insbesondere reine Depositwertscheintransportbehälter und/oder Recyclingtransportbehälter, in denen die Wertscheine mehrerer Denominationen gemischt gespeichert wurden, eingesetzt. Geldkassetten, in denen die Wertscheine sortenrein, d.h. nur Wertscheine einer Denomination, gespeichert wurden, werden vorzugsweise nicht dem System 140 zugeführt, sondern direkt anderen Geldautomaten, automatischen Kassensystemen und/oder automatischen Tresorkassen zugeführt.
Dem zweiten Rack 150 können sowohl leere Geldkassetten als auch teilgefüllte Geldkassetten, die lediglich aufgefüllt werden müssen, zugeführt. Die Geldkassetten werden insbesondere mit etwa 1400 Wertscheinen befüllt. Die für das Befüllen der in dem zweiten Rack 150 aufgenommenen Geldkassetten benötigten Wertscheine werden dem Wertscheinzwischenspeicher 76 entnommen. Die hierfür benötigten Wertscheine werden dem Wertscheinzwischenspeicher 76 insbesondere über Depositwertscheintransportbehälter über das erste Rack 142, vorzugsweise über Safebags, zugeführt.
Für die Zwischenspeicherung der Wertscheine im Wertscheinzwischenspeicher 76 werden insbesondere Geldkassetten eingesetzt. Auf diese Weise müssen keine anderen Bauelemente verwendet werden, so dass der Aufwand und die Kosten reduziert werden. Die Geldkassetten sind hierzu insbesondere zu Kassettentürmen kaskadiert, um einen kontinuierlichen Ein- zahlungsprozess zu gewährleisten.
Bezuqszeichenliste System
Geldkassette
Dockingstation
Aufnahmebereich
Speicherelement
, 24 Steckverbinder
Steuereinheit
Datenverarbeitungseinheit, 31 Datenübertragungselement
Anzeigeeinheit
Eingabeeinheit
Zählvorrichtung
Server
System
, 44 Schaltfläche
Feld
bis 54 Wandelement
Auflagefläche
Schiene
Standflächen
, 64 LED
System
Vereinzelungs- und Stapelmodul Transportpfad
Wertscheinzwischenspeicher Dockingstation
Geldkassette
, 84 Rack
Dockingstation
Geldkassette
Vereinzelungs- und Stapelmodul bis 98 Transportpfad
0, 104 Rack
2 Transportpfad
6 bis 110 Dockingstation
2 bis 116 Vereinzelungs- und Stapelmodul8 Transportpfad
0 Weiche
bis 130 Aufnahmebereich
Ein- und/oder Ausgabeeinheit System
, 150 Rack
, 152 Dockingstation
Sensor
Ablagefach
Eingabefach