Verfahren zur Herstellung von monoethylenisch ungesättigten Glykosylaminen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von monoethylenisch ungesättigten Glykosylaminen sowie ein Verfahren zur Herstellung von Polymeren, die N-acylierte Glykosylamingruppen einpolymerisiert enthalten.
Ungesättigte N-acylierte Glykosylamine oder N-Alllylglykoside sind auf verschiedenen Wegen zugänglich. Die gezielte chemische Synthese von ungesättigten N-acylierten Glykosylaminen ist wegen der hohen Funktionalität der Zuckerrest schwierig.
So beschreibt die WO 90/10023 oligomere N-Acryloyl- und N-(Meth)acryloylglycosyl- amine, deren (Meth)acrylrest sich in der anomeren Position befindet. Zur Herstellung werden die Disaccharide mit Ammoniumhydrogencarbonat in Wasser in das korrespondiere Glykosylamin überführt. Nach Zwischenisolierung wird das Gykosylamin mittels Acrylsäurechlorid in Tetrahydrofuran als Lösungsmittel N-acyliert. Das hierzu geschilderte Verfahren ist mit 6-14 Tagen Reaktionszeit sehr lang.
Das zur Einführung von Acrylresten in der Literatur beschriebene Acrylsäurechlorid führt zu einem Produktgemisch mit einer hohen Salzfracht, die durch aufwändige Reinigungsschritte abgetrennt werden muss.
Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren zur Herstellung monoethylenisch unge- sättigter Glykosylamine zu entwickeln, das die oben beschriebenen Nachteile des
Standes der Technik wenigstens teilweise vermeidet. Die Synthese sollte insbesondere bei guter Ausbeute an gewünschten monoethylenisch ungesättigten Glykosylaminen selektiv, d. h. ohne Bildung von Mehrfachaminen und damit ohne Bildung mehrerer radikalisch polymerisierbarer Doppelbindungen in kostengünstiger weise durchführbar sein. Ferner sollte das Herstellverfahren eine gute Raum-Zeit-Ausbeute aufweisen.
Obige Aufgabe konnte überraschenderweise durch gezielte Wahl der Verfahrensbedingungen, insbesondere durch Arbeiten in einem wässrigen Medium bei relativ geringem absolutem Anteil an organischem Lösungsmittel (bezogen auf die eingesetzte Aldehydzuckermenge) gelöst werden.
Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von monoethylenisch ungesättigten Glykosylaminen gefunden, bei dem man einen Aldehydzucker mit einem primären a- liphatischen Amin oder Ammoniak im wässrigen Medium umsetzt und ohne Zwischen- isolierung mit dem Anhydrid einer einfach ungesättigten Carbonsäure umsetzt oder einen Aldehydzucker direkt mit Allylamin umsetzt. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Polymeren die N-acylierte Glykosyl-
amingruppen einpolymerisiert enthalten, sowie neue ungesättigten N-maleinylierten Glykosylamine.
Gemäß einer Ausführungsform erfolgt die Herstellung von monoethylenisch ungesättig- ten N-acylierten Glykosylaminen in zwei Schritten: indem man einen Aldehydzucker mit einem primären aliphatischen Amin oder Ammoniak zum korrespondierenden Glykosy- lamin umsetzt und das entstandene N-Glykosylamin mit dem Anhydrid einer ungesättigten Carbonsäure zum monoethylenisch ungesättigten N-acylierten Glykosylamin umsetzt. Die beiden Verfahrensschritte werden erfindungsgemäß direkt nacheinander also ohne Zwischenisolierung durchgeführt.
Gemäß einer zweiten Ausführungsform erfolgt die Herstellung von N-Allylglykosiden, indem man einen Aldehydzucker direkt mit Allylamin im wässrigen Medium umsetzt.
Werden keine anderen Angaben gemacht, so steht im Rahmen dieser Anmeldung Ci-Cs-Alkyl für Methyl, Ethyl, n- oder i-Propyl, n-, sec- oder tert.-Butyl, n- oder tert- Amyl, sowie n-Hexyl, n-Heptyl und n-Octyl sowie die ein- oder mehrfach verzweigten Analoga davon.
Unter Aldehydzucker sind nachfolgend reduzierende Zucker zu verstehen, die in ihrer offenkettigen Form eine Aldehydgruppe tragen. Die erfindungsgemäß eingesetzten Aldehydzucker sind offenkettige bzw. cyclische Mono- und Oligosaccharide aus natürlichen und synthetischen Quellen mit einem Aldehydrest bzw. dessen Halbacetal. Insbesondere sind die Aldehydzucker ausgewählt unter Mono- und Oligosacchariden in optisch reiner Form bevorzugt. Sie sind auch als Stereoisomerengemisch geeignet.
Monosaccharide sind ausgewählt unter Aldosen, insbesondere Aldo-Pentosen und bevorzugt Aldo-Hexosen. Geeignete Monosaccharide sind beispielsweise Arabinose, Ribose, Xylose, Mannose und Galactose insbesondere Glukose. Da die Monosaccha- ride in wässriger Lösung umgesetzt werden, liegen sie aufgrund der Mutarotation sowohl in ringförmiger Halbacetal-Form wie auch zu einem gewissen Prozentsatz in of- fenkettiger Aldehyd-Form vor.
Bevorzugt ist der Aldehydzucker ein Oligosaccharid. Unter Oligosaccharide werden Verbindungen mit 2 bis 20 Wiederholungseinheiten verstanden. Bevorzugte Oligosaccharide sind ausgewählt unter Di-, Tri-, Tetra-, Penta-, und Hexa-, Hepta-, Octa, Nona- und Decasacchariden, bevorzugt Saccharide mit 2 bis 9 Wiederholungseinheiten. Die Verknüpfung innerhalb der Ketten erfolgt 1 ,4-glycosidisch und gegebenenfalls 1 ,6-gly- cosidisch. Die Aldehydzucker haben, auch wenn es sich um oligomere Aldehydzucker handelt, eine reduzierende Gruppe pro Molekül.
Bevorzugt werden als Aldehydzucker (Saccharide) Verbindungen der allgemeinen Formel I eingesetzt
in der n für die Zahl 0, 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 steht.
Die Oligosaccharide in denen n für eine ganze Zahl von 1 bis 8 steht, werden besonders bevorzugt. Dabei ist es möglich, Oligosaccharide mit einer definierten Zahl an Wiederholungseinheiten einzusetzen. Beispielhaft seien als Oligosaccharide Lactose, Maltose, Isomaltose, Maltotriose, Maltotetraose und Maltopentaose genannt.
Vorzugsweise werden Mischungen aus Oligosacchariden mit unterschiedlicher Anzahl an Wiederholungseinheiten gewählt. Derartige Mischungen sind durch Hydrolyse eines Polysaccharids bevorzugt von Cellulose oder Stärke erhältlich, wie enzymatische oder sauer katalysierte Hydrolyse von Cellulose oder Stärke. Pflanzliche Stärke besteht aus Amylose und Amylopektin als Hauptbestandteil der Stärke. Amylose besteht aus überwiegend unverzweigten Ketten von Glucosemolekülen, die 1 ,4-glycosidisch miteinander verknüpft sind. Amylopektin besteht aus verzweigten Ketten, in denen es neben den 1 ,4-glycosidischen Verknüpfungen zusätzlich 1 ,6-glycosische Verknüpfungen gibt, die zu Verzweigungen führen. Erfindungsgemäß eignen sich auch Hydrolyseprodukte von Amylopektin als Ausgangsverbindung für das erfindungsgemäße Verfahren und sind mit von der Definition Oligosaccharide umfasst.
Erfindungsgemäß geeignete primäre aliphatische Amine können linear oder verzweigt sein. Primäre aliphatische Amine im Sinne dieser Erfindung sind aliphatische Monoa- mine, bevorzugt gesättigte Monoamine, mit einer primären Aminogruppe. Der gesättigte aliphatische Rest ist in der Regel ein Alkylrest, mit vorzugsweise 1 bis 8 C-Atomen, der durch O-Atome unterbrochen sein kann und der gegebenenfalls ein oder zwei Car- boxylgruppen, Hydroxylgruppen und oder Carboxamidgruppen tragen kann.
Als erfindungsgemäß geeignete primäre aliphatische Amine, die mit Hydroxyl, Carboxyl oder Carboxamid substituiert sind, seien Alkanolamine wie Ethanolamin, und Aminosäuren wie Glycin, Alanin, Phenylalanin, Serin, Asparagin, Glutamin, Asparaginsäure und Glutaminsäure genannt.
Erfindungsgemäß geeignete primäre aliphatische Amine, deren Alkylenrest mit Sauerstoff unterbrochen ist, sind bevorzugt 3-Methoxy-propylamin, 2-Ethoxy-ethylamin, und 3-(2-Ethylhexyloxy)propylamin.
Bevorzugt werden als primäre aliphatische Amine d-Cs-Alkylamine, insbesondere Ci-C-4-Alkylamine, eingesetzt wie Ethylamin, 1-Amino-propan, 2-Amino-propan, 1- Amino-butan, 2-Amino-butan, insbesondere Methylamin.
Bevorzugt sind die primären aliphatische Amine ausgewählt unter Methylamin und E- thanolamin. Weiterhin ist die Umsetzung mit Ammoniak bzw. Mischungen von Ammoniak mit primären aliphatischen Aminen bevorzugt.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Anhydride einer einfach ungesättigten Carbonsäure (nachfolgend auch als "Anhydrid" bezeichnet) sind vorzugsweise ausgewählt unter den Acrylsäureanhydrid, den Anhydriden der C-i-Cβ-Alkyl-substituierten Acrylsäure, Itacon- säureanhydrid sowie Maleinsäureanhydrid. Bevorzugt werden sie ausgewählt unter Methacrylsäureanhydrid, Acrylsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid und Maleinsäureanhydrid.
Die durch die Umsetzung mit Maleinsäureanhydrid erhaltenen monoethylenisch ungesättigten N-maleinylierten Glykosylamine sind neu und sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die neuen monoethylenisch ungesättigten N-maleinylierten Glykosylamine gehorchen der allgemeinen Formel Il
in der Z für den Rest eines Aldehydzuckers steht, dessen Bindung über den a- nomeren Kohlenstoff erfolgt, also eine N-glycosidische Bindung ist, R
1 für Wasserstoff oder Ci -Ce-Al kyl, das gegebenenfalls durch Sauerstoffatome unterbrochen ist und/oder das gegebenenfalls ein oder zwei Car- boxylgruppen, Hydroxylgruppen und oder Carboxamidgruppen trägt.
Bevorzugt steht Z für Wasserstoff oder Ci-C4-Alkyl, insbesondere Methyl, oder Ci-C4-Hydroxyalkyl.
Bevorzugt ist Z ein Rest der allgemeinen Formel
in der n für die Zahl O, 1 , 2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8 steht.
Die Umsetzung zum monoethylenisch ungesättigten Glykosylamin erfolgt im wässrigen Medium. Unter wässrigem Medium ist dabei Wasser sowie Mischungen von Wasser mit bis zu 50 Gew.-% bezogen auf die Mischung von mindestens einem organischen Lösungsmittel zu verstehen. Geeignete organische Lösungsmittel sind solche, die mit Wasser zumindest begrenzt, insbesondere vollständig mischbar bei 200C sind. Hierunter versteht man eine Mischbarkeit von wenigstens 50 Gew% Lösungsmittel in Wasser bei 200C. Geeignete organische Lösungsmittel sind Ci-C3-Alkanole, z.B. Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol, Ketone wie Aceton, Methylethylketon, Mono-, Oligo- oder Polyalkylenglykole, die C2-C6-Alkyleneinheiten aufweisen, wie Ethylenglykol, 1 ,2- oder 1 ,3-Propylenglykol, 1 ,2- oder 1 ,4-Butylenglykol, Ci-C4-Alkylether von mehrwertigen Alkoholen, wie Ethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether, Diethy- lenglykolmonomethyl- oder -monoethylether, Diethylenglykolmonobutylether (Butyl- diglykol) oder Triethylenglykolmonomethyl- oder -monoethylether, Ci-C4-Alkylester von mehrwertigen Alkoholen, Glycerin, γ-Butyrolacton, Ethylencarbonat, Propylencarbonat, Dimethylsulfoxid oder Tetrahydrofuran. Bevorzugte organische Lösungsmittel sind Aceton, Methanol, Ethanol und Tetra hydrofu ran.
Die Konzentration Aldehydzucker beträgt in der Regel 10 bis 40 Gew.-% bezogen auf das wässrige Medium.
Erfindungsgemäß kann das molare Verhältnis von primären aliphatischen Amin zu Aldehydzucker in einem weiten Bereich variieren, bevorzugt im Verhältnis von 5 : 1 bis 0,5 : 1 , insbesondere 3 : 1 bis 0,8 : 1 , schwanken. Besonders bevorzugt ist ein molares Verhältnis von primären aliphatischen Amin zu Aldehydzucker von 2 : 1 bis 1 : 1.
Bei den Aldehydzuckern ist das molare Verhältnis nicht bezogen auf die Anzahl der Moleküle, sondern auf die Anzahl der reduzierenden Enden (Aldehydgruppen). Das bedeutet , dass 1 Mol Aldehydzucker die Menge Aldehydzucker ist, die 6,02217 * 1023 reduzierende Enden enthält.
Erfindungsgemäß kann das molare Verhältnis von Anhydrid zu primären aliphatischen Amin variieren im einem Bereich von 2 : 1 bis 0,8 : 1 , bevorzugt in einem Bereich von 1 ,2 : 1 bis 0,9 : 1 , besonders bevorzugt in einem Bereich von 1 ,1 : 1 bis 0,95 : 1.
Die Reaktion kann kontinuierlich, beispielsweise in einem Rohrreaktor oder in einer Rührreaktorkaskade, oder diskontinuierlich erfolgen.
Die Umsetzung kann in allen für eine solche Umsetzung geeigneten Reaktoren durchgeführt werden. Solche Reaktoren sind dem Fachmann bekannt. Bevorzugt erfolgt die Umsetzung in einem Rührkesselreaktor.
Zur Durchmischung des Reaktionsansatzes können beliebige Verfahren eingesetzt werden. Spezielle Rührvorrichtungen sind nicht erforderlich. Das Reaktionsmedium ist einphasig und die Reaktanden werden darin gelöst, suspendiert oder emulgiert. Die Temperatur wird während der Reaktion auf den gewünschten Wert eingestellt und kann, falls gewünscht, während des Reaktionsverlaufs erhöht oder verringert werden.
Bei der erfindungsgemäßen Reaktionsführung kann der Reaktionsmischung über den ohnehin in der Regel im Anhydrid enthaltenen Lagerstabilisator hinaus zusätzlicher Stabilisator zugegeben werden, beispielsweise Hydrochinonmonomethylether, Phe- nothiazin, Phenole, wie z.B. 2-tert.-Butyl-4-methylphenol, 6-tert.-Butyl-2,4-dimethyl- phenol oder N-Oxyle, wie 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-N-oxyl, 4-Oxo- 2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-N-oxyl oder Uvinul® 4040P der BASF SE oder Amine wie Kerobit® BPD der BASF SE (N,N'-di-sec.-butyl-p-phenylendiamin), beispielsweise in Mengen von 0,5 bis100 ppm bezogen auf den Gesamtansatz.
Vorteilhaft wird die Umsetzung in Gegenwart eines sauerstoffhaltigen Gases, bevorzugt Luft oder Luft-Stickstoff-Gemische, durchgeführt.
Bei der Umsetzung des primären aliphatischen Amins mit dem Aldehydzucker kann die Temperatur im Bereich von 00C bis 900C liegen, bevorzugt im Bereich von 15°C bis 400C. Die Reaktionsdauer liegt gewöhnlich im Bereich von etwa 1 bis 24 Stunden, bevorzugt im Bereich von 2 bis 6 Stunden.
Bei der Umsetzung mit den Anhydriden kann die Temperatur im Bereich von -5°C bis 400C liegen, bevorzugt im Bereich von -1 °C bis 25°C. Die Reaktionsdauer liegt gewöhnlich im Bereich von etwa 5 bis 40 Stunden, bevorzugt im Bereich von 10 bis 20 Stunden.
Die gegebenenfalls bei der Amidbildung aus dem Anhydrid als weiteres Produkt anfallende Säure, beispielsweise Acrylsäure im Fall von Acrylsäureanhydrid oder Methac- rylsäure in Fall von Methacrylsäureanhydrid, kann in geeigneter Weise aus dem Reak-
tionsgleichgewicht kontinuierlich oder schrittweise, entfernt werden. Hierzu eignen sich vorzugsweise Molekularsiebe (Porengröße z. B. im Bereich von etwa 3- 10 Angström), oder eine Abtrennung durch Destillation oder mit Hilfe geeigneter semipermeabler Membranen. Es ist jedoch vorteilhaft sie nicht zu entfernen, sondern direkt als Como- nomer zur Polymerisation mit einzusetzen.
Nach Beendigung der Reaktion kann man das gewünschte einfach ungesättigte N-acylierte Glykosylamin oder N-Allylglykosid erforderlichenfalls, vom organischen Lösungsmittel abtrennen, z. B. chromatographisch, aufreinigen, und dann zur Herstellung der gewünschter Polymere einsetzen. In der Regel ist es jedoch völlig ausreichend vor der weiteren Umsetzung das organische Verdünnungsmittel abzutrennen, beispielsweise durch Destillation.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch einen geringen Anteil an organi- sehen Lösungsmitteln aus. Auf diese Weise können aufwändige Isolierungsverfahren vor der weitern Umsetzung vermieden werden. Vielmehr ist es möglich, das erhaltene Reaktionsgemisch direkt zur weiteren Polymerisation einzusetzen. Das erfindungsgemäße Verfahren weist als "Ein-Topf-Verfahren" eine gute Raum-Zeit-Ausbeute auf und ist kostengünstig durchführbar.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Polymeren, die N-acylierte Glykosylamingruppen einpolymerisiert enthalten, umfassend die Bereitstellung eines monoethylenisch ungesättigten N-acylierten Glykosylamins nach einem erfindungsgemäßenVerfahren, und die anschließende radikalische Polymerisa- tion gegebenenfalls nach Zusatz von Comonomeren.
Geeignete weitere Comonomere sind: andere erfindungsgemäß hergestellte ungesättigte N-acylierter Glykosylamine oder N-Allylglykoside oder polymerisierbare Nicht- Zucker-Monomere, wie (Meth)Acrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, deren Alkali- oder Ammoniumsalze und deren Ester, O-Vinylester von C1-C25-Carbonsäuren, N-Vinyl- amide von C1-C25- Carbonsäuren, N-Vinylpyrroloidon, N-Vinylcaprolactam, N-Vinyl- oxazolidon, N- Vinylimidazol, (Meth)acrylamid, (Meth)acrylnitril, Ethylen, Propylen, Butylen, Butadien, Styrol. Beispiele für geeignete Ci-C25-Carbonsäuren sind gesättigte Säuren, wie Ameisen-, Essig-, Propion- und n- und i-Buttersäure, n- und i-Valerian- säure, Capronsäure, Oenanthsäure, Caprylsäure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Unde- cansäure, Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäu- re, Margarinsäure, Stearinsäure, Nonadecansäure, Arachinsäure, Behensäure, Ligno- cerinsäure, Cerotinsäure und Melissinsäure.
Die Herstellung solcher Polymere erfolgt beispielsweise in Analogie zu den in
"Ullmann's Enzyclopedia of Industrial Chemistry, Sixth Edition, 2000, Electronic Release, Stichwort: Polymerisation Process" allgemein beschriebenen Verfahren. Vor-
zugsweise erfolgt die (Co)polymerisation als radikalische Polymersiation in Form der Lösungs-, Suspensions-, Fällungs- oder Emulsionspolymerisation oder durch Polymerisation in Substanz, d. h. ohne Lösemittel.
Die Erfindung wird nun anhand folgender Beispiele näher erläutert:
Beispiel 1
N-Methyl-methacrylamido-stärke
1 ,52 kg einer wässrigen Lösung (Feststoffgehalt 18%) von enzymatisch teilhydrolysier- ter Stärke (254 g, mittlere Molmasse gemäß wässriger GPC 1000 Dalton, Hauptkomponente (30%) Maltopentaose) wurden bei 25 0C unter Rühren tropfenweise mit 42,0 g einer wässrigen Methylaminlösung (40%) versetzt. Nach zwei Stunden wird TEMPOL (4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidinyloxid, 1 ppm) zugegeben und die Lösung auf 00C gekühlt. Eine Lösung von Methacrylsäureanhydrid (88,7 g) in Aceton (900 g) wird langsam bei dieser Temperatur zugetropft, die Reaktionsmischung auf 25 0C erwärmt und weitere 12 Stunden gerührt. Die Konstitution des Produktes wurde mit 1H- und 13C- NMR Spektroskopie ermittelt. Es handelt sich um eine Mischung von N-Methyl-methacrylamido-stärke und Methacrylsäure im molaren Verhältnis 1 :1.
Beispiel 2
N-Methyl-maleinsäuremonoamido-stärke
430 g einer wässrigen Lösung (Feststoffgehalt 18%) von enzymatisch teilhydrolysierter Stärke (77,4 g, mittlere Molmasse gemäß wässriger GPC 1000 Dalton, Hauptkomponente (30%) Maltopentaose) wurden bei 25 0C unter Rühren tropfenweise mit 10,0 g einer wässrigen Methylaminlösung (40%) versetzt. Nach vier Stunden wird eine Lösung von Maleinsäurechlorid (8,53 g) in Methanol (50 g) wird langsam zugetropft und die Reaktionsmischung bei 25 0C weitere 12 Stunden gerührt. Die Konstitution des Produktes wurde mit 1H- und 13C-NMR Spektroskopie ermittelt.
Beispiel 3
N-Allylamino-stärke
280 g einer wässrigen Lösung (Feststoffgehalt 18%) von enzymatisch teilhydrolysierter Stärke (50,6 g, mittlere Molmasse gemäß wässriger GPC 1000 Dalton, Hauptkomponente (30%) Maltopentaose) wurden bei 25 0C unter Rühren tropfenweise mit 5,40 g Allylamin versetzt und die Reaktionsmischung für 12 Stunden bei 25 0C gerührt. Die Konstitution des Produktes wurde mit 1H- und 13C-NMR Spektroskopie ermittelt.